Nach schwerer Dürre: Zehn Millionen hungern in Äthiopien
Das Wetterphänomen El Niño verändert die Verteilung von Regen weltweit. In Äthiopien führte dies zu einer der schlimmsten Dürren der vergangenen Jahre.
ADDIS ABEBA/FRANKFURT A.M. epd | Wegen einer der schwersten Dürren der vergangenen Jahre hungern in Äthiopien nach Regierungs-Angaben mehr als zehn Millionen Menschen. Das Ausbleiben von Regen sorge für große Probleme bei der Wasserversorgung und erfordere landesweite Anstrengungen, sagte der äthiopische Vize-Premierminister, Demeke Mekonnen, laut einem Bericht der Zeitung Ethiopian Herald vom Dienstag.
Durch das Wetterphänomen El Niño, das alle paar Jahre auftritt und vermutlich durch den Klimawandel verstärkt wird, verändert sich die weltweite Verteilung von Regen.
Mekonnen erklärte, die Wasserknappheit verursache auch Probleme bei der Gesundheitsversorgung und einen Mangel an Viehfutter. Äthiopien brauche langfristige Hilfe. Neben den 10,2 Millionen Menschen, die direkt unter der Dürre litten, seien weitere 7,9 Millionen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Äthiopien wird immer wieder von Dürreperioden getroffen. 1984/85 verhungerten in dem ostafrikanischen Land mehr als eine halbe Million Menschen.
El Niño beginnt mit einem Anstieg der Wassertemperatur im Pazifik und löst weltweit Turbulenzen aus. Ostafrika, Australien und Südostasien leiden dann unter Trockenheit, Teile von Südamerika unter heftigem Regen. Klimaforscher vermuten, dass die Erwärmung der Erdatmosphäre zu häufigeren und heftigeren El-Niño-Extremen führt.
Leser*innenkommentare
Tom Farmer
Fünf dürre Absätze im unteren Teil für eine sich anbahnende humanitäre Katastrophe. Die NSU Tante weiter oben ist da doch einen viel größeren Aufreger wert. Wird sie aussagen oder nicht?
Die Welt und dieses Land sind nicht zu retten. Es wird Zeit sich Pfllastersteine zu suchen....
Jonas Berhane
Es ist schon erstaunlich die ganze Region ist von El Nino betroffen und nur Äthiopien scheint so massiv darunter zu leiden. Zum Teil ist es auch Selbstverschuldet! Die Minderheitsregierung in Addis Abeba fördert Landgrabbing es gibt ein massives Problem mit der Korruption. Sudan u. Eritrea z. B. scheinen besser vorbereitet zu sein als Äthiopien. Welches in den letzten 15 Jahren ca. 40 Mrd. $ an Hilfsgeldern bekommen hat und als die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft auf diesem Planeten gepriesen wurde. Irgendetwas scheint dort nicht zu stimmen. 75% des Haushaltes der EPRDF=TPLF besteht aus Hilfsgeldern(!). Äthiopien scheint vielmehr ein Potemkin´sches Dorf zu sein als ein kommender Wirtschaftriese. Außen Hui, innen Pfui. Die leer stehenden Wolkenkratzer und die neulich eröffnete Bahnlinie bringen nichts wenn wohl im kommenden Jahr Schätzungsweise 22 Mio. Menschen von der Hungersnot betroffen sein werden.