piwik no script img

Nach der Wahl in NiedersachsenSchwierige Verhandlungen

Das Ergebnis der Landtagswahl lässt mehrere Koalitionsoptionen zu. Jedoch können einige der möglichen Partner nicht so gut miteinander.

Der Ministerpräsident am Wahlabend Foto: dpa

Rot-Grün hat in Niedersachsen die Mehrheit knapp verpasst. Gemeinsam erreichen SPD und Grüne laut vorläufigem Endergebnis 67 Sitze im Landtag. Für eine Mehrheit hätten sie aber mindestens 68 der 137 Sitze benötigt. SPD-Ministerpräsident Stephan Weil bedauert das Ergebnis. „Das wäre eigentlich die Konstellation gewesen, mit der ich am liebsten weitergemacht hätte“, sagte er am Montag im ARD-Morgenmagazin.

Weil hat durch die Stimmenmehrheit der SPD den Auftrag, mit möglichen Koalitionspartnern zu sprechen. Rechnerisch funktionieren eine Große Koalition aus SPD und CDU und eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen. „Beides ist in Niedersachsen nicht so ganz einfach“, sagte Weil.

SPD und CDU haben sich im Wahlkampf stark voneinander abgegrenzt. Eine Annäherung in Form einer Großen Koalition erscheint schwierig. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die SPD auf Bundesebene aus einer großen Koalition aussteigt und dann in Niedersachsen einsteigt“, sagte die Landesvorsitzende der Grünen, Meta Janssen-Kucz, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Eine große Koalition würde Stillstand für Niedersachsen bedeuten. Und Stillstand befördert Unzufriedenheit und damit die Rechtspopulisten.“

Die FDP hingegen lehnt eine Ampel-Koalition kategorisch ab. Die FDP wolle kein „Steigbügelhalter für die Fortsetzung der rot-grünen Politik“ sein, sagte Generalsekretär Gero Hocker am Montag im SWR. Weil zeigt sich trotz der Ablehnung der FDP zuversichtlich, dass es Gespräche geben wird. Er sei sich „relativ sicher, dass in dieser Hinsicht viele Leute viel miteinander reden werden“, sagte er in der ARD.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Rechnerisch möglich ist auch eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen. Dass es dazu kommt, hält Weil aber „für sehr ausgeschlossen“. Es habe „eindeutige Aussagen von allen Beteiligten“ gegeben, dass dieses Bündnis nicht zustande kommen werde. „So weit reicht meine Fantasie nicht.“

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • Die Grünen haben in Niedersachsen ganz schön Federn gelassen...und in Österreich knapp auf die 4% Hürde runtergedroschen...

     

    Die tun mir echt so leid...

  • Vieleicht sollten die demokratischen Parteien eine Vereinbarung treffen, wo die AFD aus der Wertung genommen wird.

     

    Einfach so tun als ob es die Partei nicht gibt.

     

    Bei Abstimmungen dementsprechend der "fiktiven" Mehrheit stimmen von der demokratischen Opposition zu geben.

  • "Für eine Mehrheit hätten sie aber mindestens 68 der 137 Sitze benötigt."

     

    Echt jetzt?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Christian Schmidt:

      Die taz und Mathe, das geht regelmäßig schief.