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Nach der HSV-PleiteLabbadia am Abgrund

Der HSV ist kurz davor, alles zu verspielen. Nachdem es kaum noch zu Platz 6 in der Liga reichen wird, hängt nun alles von der Spielen in der Europa League an. Doch Labbadias Team ist völlig von der Rolle.

Alles verspielt? Bruno Labbadia nach dem 1:5-Debakel in Hoffenheim. Bild: dpa

SINSHEIM dpa | Die Mannschaft hilflos, der Boss fast sprachlos und der Coach wohl bald vertragslos: Nach dem 1:5 (0:3)-Debakel in Hoffenheim droht dem Hamburger SV in der kommenden Saison die Zuschauerrolle auf europäischer Bühne und Trainer Bruno Labbadia das Aus.

Vier Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Europa League beim FC Fulham vermied HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann unter dem Eindruck des desaströsen Auftritts ein klares Bekenntnis zur Zukunft von Labbadia. "Wir werden gemeinsam mit dem Trainer alle Maßnahmen diskutieren, wie wir uns am Donnerstag aufstellen können, um eine bessere Leistung auf den Platz zu bringen. Mehr ist dazu momentan nicht zu sagen", erklärte Hoffmann.

Durch die höchste Saisonniederlage ist der Bundesligazug nach Europa für die Hanseaten zwei Spieltage vor Saisonende bei fünf Punkten Rückstand auf Platz sechs abgefahren. "Jeder Spieler hat sich mit dieser desaströsen Leistung selbst geschadet", kritisierte Hoffmann. "Ich habe nicht gedacht, dass es einmal so schlimm werden könnte."

"Wir haben die letzte Chance auf die Europa League verspielt - in einer Art und Weise, wie wir uns in dieser Saison noch nicht präsentiert haben. Es war eine desolate Leistung. Ich bin sehr, sehr enttäuscht, wie wir aufgetreten sind", sagte Labbadia. Zu seiner Zukunft wollte sich der 44-Jährige nicht direkt äußern. "So eine Situation wünscht man sich als Trainer nicht", sagte er aber. "Das ist ein bitterer Moment."

Dagegen war Trainerkollege Ralf Rangnick nach dem Ende der Hoffenheimer Negativserie von sieben sieglosen Spielen glücklich und erleichtert. "Das tut unheimlich gut. Das war heute auch für die Fans ein guter Tag. Natürlich haben uns die zwei frühen Tore gut getan. Ich glaube, wir haben heute in einem Spiel so viele Tore geschossen wie in den letzten sechs, sieben Spielen nicht", meinte Rangnick.

Vor 30 150 Zuschauern sorgten Vedad Ibisevic in der 2. und 11. Minute und Chinedu Obasi (31./72.) jeweils mit einem Doppelpack sowie Sejad Salihovic (77.) für den verdienten Erfolg. Für den HSV traf Robert Tesche (65.). Mit der Rückkehr zum Spaß-Fußball bereiteten die Kraichgauer ihrem Mäzen Dietmar Hopp ein vorzeitiges Geschenk zu dessen 70. Geburtstag an diesem Montag.

"Heute sind sehr schöne Erinnerungen wach geworden. Es war ein tolles Geschenk", sagte Hopp gerührt. Er will mit Manager Jan Schindelmeiser und Coach Rangnick noch viele schöne Siege erleben: "Ja, wir machen mit beiden weiter."

Der HSV präsentierte sich in einem katastrophalen Zustand. Zu allem Überfluss sah der in der 56. Minute eingewechselte Tolgay Arslan kurz vor Schluss wegen groben Foulspiels die Rote Karte. "Das war kein grobes Foul und keine Absicht", verteidigte sich der Sünder.

Der Auftritt des Gastgebers in Hälfte eins erinnerte an die Gala in der Vorsaison, als der damalige Aufsteiger den Bundesliga-Dino mit 3:0 besiegt hatte. "Hinten nix, in der Mitte nix und vorne nix - macht 0:3", kommentierte Hoffmann zur Pause im Fernsehsender "Sky" den teilweise lustlos wirkenden Auftritt der Gäste.

Die luden den Gegner mit haarsträubenden Fehlern förmlich zum Toreschießen ein. Schon nach 78 Sekunden patzte Joris Mathijsen gegen Ibisevic, der das Geschenk dankend annahm. Neun Minuten später war der bosnische Stürmer bei einer Flanke von Andreas Beck mit dem Kopf erneut zur Stelle und erhöhte sein Trefferkonto auf zwölf.

Auch beim dritten Gegentor von Obasi, der nach Vorarbeit von Christian Eichner nur noch einzuschieben brauchte, sah die HSV-Abwehr alt aus. Auch nach dem Wechsel dominierte Hoffenheim nach Belieben und blieb stets Herr im eigenen Haus.

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1 Kommentar

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  • D
    dieter

    Der Fisch stinkt vom Kopfe her...

    Hoffmann hätte Beiersdorfer nicht entmachten dürfen.

    Vereinsmeierei mit Wichtigtuern, statt Machern die sich auskennen.

    Jetzt hat er den Salat, den er sich selbst bereitet hat.