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Nach Vulkanausbruch bei TongaInsel Mango sendet Notsignale

Es gibt erste Berichte über „umfangreiche Schäden“ nach dem Vulkanausbruch vor der Küste Tongas. Vulkanasche behindert die Hilfsflüge.

Luftaufnahmen zeigen eine Ascheschicht auf der Insel Nomuka, die zu Tonga gehört Foto: New Zealand Defence Force via Reuters

Wellington/Nuku'alofa dpa/ap | Auch Tage nach der gewaltigen Eruption des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai im Pazifik sind das Ausmaß der Schäden und die Zahl möglicher Opfer weiter unklar. Speziell zur Inselgruppe Ha'apai gebe es bisher keinen Kontakt, teilte das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit. Sorge gebe es nach dem von dem Vulkan ausgelösten Tsunami vor allem um die tiefliegenden Inseln Mango und Fonoi. Von Mango sei ein Notsignal empfangen worden.

„Die Kommunikation ist weiter das größte Problem, da Internet und internationale Telefonleitungen immer noch außer Betrieb sind“, hieß es seitens der UN-Behörde. Offenbar ist das einzige untersseeische Glasfaserkabel gerissen. Satellitentelefone seien das einzige zuverlässige Instrument zur Kommunikation mit der Außenwelt, aber auch sie funktionierten nicht immer zuverlässig. „Insgesamt scheint es auch rund um die Hauptinsel Tongatapu erhebliche Schäden an der Infrastruktur zu geben.“ Viele Inseln sollen von einer Ascheschicht bedeckt sein.

Nach Angaben der neuseeländischen Regierung wurden bislang zwei Todesfälle bestätigt. Eines der Opfer ist eine Britin, die von einer Flutwelle erfasst wurde. Über den anderen Toten gab es zunächst keine Angaben.

Vulkanasche behindert die Lieferung von Hilfsgütern. Nachdem zunächst Aschewolken des Vulkans Hunga Tonga Hunga Ha'apai Hilfsflüge verhindert hatten, blockierte inzwischen eine dicke Ascheschicht eine wichtige Landebahn, wie das neuseeländische Militär bekanntgab. Die Lieferung von dringend benötigtem Trinkwasser und andern Hilfsgütern werde sich daher um mindestens einen Tag verzögern. Man hoffe, den Flughafen am Mittwoch oder Donnerstag wieder nutzen zu können. Erwogen wurde, Hilfsgüter von Flugzeugen abzuwerfen. Für die Behörden in Tonga sei das jedoch nicht die bevorzugte Lösung, erklärte das Militär. Australien verlegte ein Marineschiff nach Brisbane, das sich für einen Hilfseinsatz bereithalten sollte.

Hilfsschiffe brauchen drei Tage

Neuseeland wollte noch am Dienstag zwei Schiffe mit Hilfsgütern nach Tonga schicken. Ein formelles Hilfeersuchen aus Tonga stehe noch aus, aber die neuseeländische Regierung wolle die Schiffe HMNZS Wellington und HMNZS Aotearoa dennoch bereits entsenden, da diese drei Tage brauchten, um die betroffene Region zu erreichen, hieß es. „Die durch den Ausbruch verursachten Kommunikationsprobleme machen diese Katastrophenhilfe zu einer besonderen Herausforderung“, teilte die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta mit. Eines der Schiffe soll vor allem Trinkwasser transortieren. „Wasser hat in dieser Phase für Tonga höchste Priorität und die HMNZS Aotearoa kann 250.000 Liter transportieren und 70.000 Liter pro Tag durch eine Entsalzungsanlage produzieren“, sagte Verteidigungsminister Peeni Henare.

Der Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai hatte am Samstag eine gigantische Aschewolke kilometerweit in die Höhe geschleudert und Tsunami-Wellen entfacht, die selbst in Japan, Alaska und Südamerika noch an die Küsten schwappten. Der Vulkan liegt nur 65 Kilometer von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa entfernt. Der unter der Wasseroberfläche liegende Feuerberg ist 1.800 Meter hoch und 20 Kilometer breit. Das Archipel Tonga hat rund 107.000 Einwohner.

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