Nach Referendum im Nordirak: Einmarsch in die Kurdenregion
Die irakische Armee ist in kurdische Gebiete vorgerückt. Sie erklärt das Vorgehen als Anti-IS-Einsatz. Die Kurden werten es hingegen als Grenzüberschreitung.
![Ein Junge mit Flagge steht auf einem Autodach Ein Junge mit Flagge steht auf einem Autodach](https://taz.de/picture/2326032/14/19322548.jpeg)
Ein hoher irakischer Offizier erklärte jedoch, Armee und schiitische Milizen seien südlich von Kirkuk in Gebiete vorgerückt, die die Kurden verlassen hätten. Der kurdische Peschmerga-Kommandeur Kamal Kirkuki sagte zugleich der Deutschen Presse-Agentur, irakische Kräfte hätten versucht, die Front in der Region zu überschreiten.
Das Generalkommando der Peschmerga teilte mit, Kräfte der Armee und Milizen seien entsandt worden, um Gebiete unter kurdischer Kontrolle anzugreifen.
Die Kurden im Nordirak hatten sich im September in einem umstrittenen Referendum mit großer Mehrheit für die Abspaltung vom Irak ausgesprochen. Iraks Zentralregierung lehnte die Volksabstimmung ebenso ab wie die Nachbarländer Türkei und Iran. Die ölreiche Provinz Kirkuk wird von den Peschmerga kontrolliert. Die Kurden und die Zentralregierung in Bagdad erheben jedoch beide Anspruch auf sie.
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