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Nach Kritik von „Black Lives Matter“Pepsi zieht Werbespot zurück

Als kommerziellen Missbrauch der Protestbewegung „Black Lives Matter“ wurde ein Pepsi-Werbespot mit Kendall Jenner kritisiert. Jetzt reagiert der Konzern.

Sollte für Pepsi werben: das Model Kendall Jenner Foto: ap

New York ap | Pepsi zieht einen Werbespot mit dem Model Kendall Jenner nach Protesten in den Sozialen Netzwerken zurück. „Pepsi hat versucht, eine globale Botschaft der Einheit, des Friedens und Verständnises zu projizieren“, teilte der Getränkekonzern am Mittwoch zu der Werbung mit dem Mitglied des Kardashian-Clans mit. „Wir haben dieses Ziel eindeutig verfehlt und wir entschuldigen uns dafür.“ Das Unternehmen entschuldige sich auch dafür, Jenner „in diese Position“ gebracht zu haben.

Das am Dienstag veröffentlichte Video zeigt Jenner mit platinblonder Perücke bei Modeaufnahmen, während Demonstranten an der Szene vorbeilaufen. Daraufhin reißt sich Jenner die Perücke vom Kopf, reibt sich den Lippenstift ab und schließt sich den Demonstranten an.

Schließlich reicht sie einem am Rande des Protestzugs stehenden Polizisten eine Dose Pepsi. Er trinkt einen Schluck und grinst dann, während Jenner mit ihren neuen Freunden davonspaziert.

Kritiker warfen Pepsi vor, der kurze Film nutze die Black-Lives-Matter-Bewegung, die sich gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner einsetzt, ungerechtfertigterweise zu kommerziellen Zwecken. Sie fühlten sich durch die Szene, in der Jenner zu dem Polizisten geht, an ein bekanntes Foto vom vergangenen Jahr erinnert, das die Demonstrantin Leshia Evans auf einer Black-Lives-Matter-Kundgebung in Baton Rouge zeigt. Evans wurde in Gewahrsam genommen, als sie sich Polizisten näherte.

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2 Kommentare

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  • Schade! Und zwar gleich mehrfach.

     

    Erstens scheint dieser Brauseproduzent heute (fast) der Einzigen zu sein, der noch auf Einheit, Frieden und Verständnis setzen zu Werbezwecken.

     

    Zweitens scheint er das so halbherzig und unüberlegt zu tun, dass er nicht (mal mehr sich selber) überzeugen kann mit seinem Werbeclip und umgehend zurückrudern und sich entschuldigen muss, wenn "Kritiker" mit Rechtsanwälten oder Shitstürmen drohen.

     

    Drittens scheint besagten Kritikern das Gefühl, Pepsi in die Knie gezwungen zu haben, über jede Sinnfrage zu gehen, dann wofür, wenn nicht für Einheit, Frieden und Verständnis sollten sich schwarze Leben lohnen?

     

    Viertens scheint die Black-live-matters-Bewegung unfähig zu sein, sich ihre Unterstützer bewusst auszusuchen und gewisse real existierende Gesellschaftsregeln zu ihren Gunsten zu nutzen.

     

    Und fünftens schließlich hat es das Model Kendall Jenner offenbar nötig, von seinen Arbeitgebern beaufsichtigt und beschützt zu werden. Ich frage mich, ob es schon über 18 ist, und wozu es seinen "Clan" hat, wenn der die Rolle der Nanny nicht übernehmen kann.

  • „Pepsi hat versucht, eine globale Botschaft der Einheit, des Friedens und Verständnises zu projizieren“ = Pepsi hat versucht, der Idee der Einheit, des Friedens und des Verständnisses den Geschmack ihres Brausegetränks zu verleihen; also trink Pepsi, und Du ist bereits frei.