Nach Doppelanschlag in Damaskus: Opferzahl steigt über 70
Anschläge in Damaskus sind selten. Am Samstag jedoch wurden Dutzende Menschen in den Tod gerissen. Andere schweben noch in Lebensgefahr.

Zwei Explosionen im Bezirk Al-Schagur hatten am Samstag die schiitische Pilgerstätte des Bab-al-Saghir-Friedhofes erschüttert. Während eine Detonation von einem Sprengsatz herrührte, sei die zweite von einem Selbstmordattentäter ausgelöst worden.
Dutzende der Todesopfer seien Iraker, teilte das Außenministerium in Bagdad mit. 120 weitere Iraker seien verwundet worden. „Die internationale Gemeinschaft muss dieses terroristische Verbrechen auf irakische Zivilisten, die eine heilige Stätte besuchten, verurteilen“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Ahmed Dschamal.
Zunächst hatten Informanten berichtet, die Attentate hätten Bussen mit Besuchern aus dem Iran gegolten. Diese hätten einen schiitischen Schrein in der Region besuchen wollen.
Bilder der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zeigten den blutverschmierten Tatort und demolierte Busse. Diesen Angaben zufolge war kein Selbstmordattentäter an dem Anschlag beteiligt. Die Explosionen seien durch Sprengsätze ausgelöst worden.
Ähnliche Anschläge in anderen Landesteilen gingen in der Vergangenheit oft auf das Konto der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder eines Ablegers des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Zunächst bekannte sich aber niemand zu der Tat. Anschläge in Damaskus sind selten. Die Hauptstadt Syriens wird von den Truppen des Präsidenten Baschar al-Assad gut gesichert.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!