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Nach Berlin

Mark Scheibe, Pianist und Komponist, zieht es nach Berlin – und das nicht nur aus privaten Gründen. Warum, das verrät er der tazin einem Blitzinterview.

taz: Was hat Berlin, was Bremen nicht hat? Mark Scheibe: Nachdem ich hier in den letzten Jahren sehr viel gemacht habe, mit viel Erfolg und viel Resonanz, hatte ich das Gefühl, dass es trotzdem nicht über die Stadtgrenzen hinaus dringt. Das ist ein Phänomen, das ganz Bremen betrifft. Und es gibt hier wunderbare Künstler mit viel Charakter, die herrlich skurrile Sachen machen. Aber das Fazit ist leider, wenn man wirklich was machen will, dann muss man raus, in eine große Stadt wie Berlin.

Künstlerflucht aus Bremen – Gerücht oder traurige Wahrheit?

Nein, das ist so. Viele meiner Freunde sind schon weg aus Bremen. Dirk Lüking und Nomena Struß sind in Berlin, Cora Frost genauso. Bremen tut nichts für seine Künstler, das ist leider so. Es gibt einen Bremer Minderwertigkeitskomplex, der sagt, dass die eigenen Künstler von vornherein schon nicht soviel wert sind wie die schillernden Gestalten aus den großen Metropolen.

Sind Sie jetzt völlig verloren für Bremen?

Ich komme immer wieder, ich liebe Bremen. Es ist nur, ich möchte mal raus.

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