NSA-Whistleblower Edward Snowden: Neue Männer
Edward Snowden ist der zweite Whistleblower, der Geheimnisse der US-Regierung verrät. Er scheint genau analysiert zu haben, was bei Bradley Manning schief ging.
Die Generation der US-Amerikaner, die zum Zeitpunkt des 11. Septembers 2001 noch in die Schule ging, und die sowohl mit dem „Krieg gegen den Terror“ als auch einem immer mächtigeren Überwachungsstaat groß geworden ist, bringt erstaunliche, neue Männer hervor.
Edward Snowden ist schon der zweite. Der 29jährige hat sich als derjenige geoutet, der in der vergangenen Woche die millionenfache Schnüffelei der NSA – am Telefon und im Internet – enthüllt hat. Und der sich damit seinen ehemaligen Arbeitgeber, den mächtigsten Geheimdienst der Welt, die NSA, zum Feind gemacht hat. Der erste war Bradley Manning, der im Jahr 2010 Hunderttausende Geheimdokumenten enthüllt hat und sich damit gegen US-Militär und -Außenministerium stellte.
Technisch sind die beiden jungen Männer unterschiedlich vorgegangen. Es sieht aus, als hätte der zweite genau analysiert, was er von dem ersten lernen könnte: Snowden ist direkt an eine Zeitung herangetreten. Hat erst den britischen Guardian und dann auch die US-amerikanische Washington Post gewählt. Und hat zusätzlich zur Weitergabe des Materials auch selbst ein gefilmtes Interview gegeben. Darin zeigt er sich. Erklärt seine Motive. Und behält so – zumindest in der Anfangsphase – etwas Kontrolle über das Geschehen.
Manning hingegen hat seine Informationen und deren Verbreitung an die Medien komplett der Organisation „Wikileaks“ überlassen. Sein eigener Name und sein Gesicht sind erst bekannt geworden, nachdem das US-Militär ihn bereits in seiner Gewalt und in Isolationshaft hatte. Mehr als drei Jahre lang hatte er keine Gelegenheit, mit Medien und Öffentlichkeit zu kommunizieren, während seine Ankläger sich große Mühe gaben, seine Glaubwürdigkeit zu untergraben.
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Aber in der Sache gibt es viele Parallelen zwischen den beiden Männern. Beide haben ihr Berufsleben sehr jung im Staatsdienst und für die „Sicherheit“ der USA begonnen. Beide haben in ihren Institutionen Ernüchterung, Enttäuschung und Entsetzen erlebt. Beide haben entschieden, ihr Wissen darüber nicht für sich zu behalten, sondern der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Und beide begründen ihr Vorgehen mit ihrem Gewissen, mit der Verteidigung der Demokratie und mit ihrer Sorge um die Zukunft ihres Landes.
Als „Whistleblower“ – als Aufklärer über Missstände und Fehlentwicklungen im Apparat – nehmen sie extreme persönliche Risiken in Kauf. Verstoßen gegen die höchsten Regeln und Autoritäten ihres Landes. Aber das Erstaunlichste ist, dass mit ihnen zwei Vertreter jener Generation, die mit immer neuen Szenarien einer Bedrohung von außen groß geworden sind, nun der Generation vor ihnen sagen, dass die größte Gefahr aus dem Inneren der USA kommt.
Es ist zu früh, um zu sagen, ob ihre Enthüllungen den Lauf der Ereignisse ändern werden und ob es möglich ist, den Kontrollzwang in der Innen- und die Militarisierung in der Außenpolitik der USA aufzuhalten. Aber schon jetzt ist klar, dass Snowden und Manning in die Geschichtsbücher einziehen werden: Als größte Whistleblower der US-Geschichte. Und als neue Vertreter der Generation von 9/11.
Leser*innenkommentare
Hypothalamus
Gast
Der Moloch, "Sprecht sanft und tragt immer einen Knüppel bei euch."
Sie meinen das die USA das Recht hat, weltweiten Terror, Mord, Entführung oder rechtswidrige Eingriffe durchzuführen?
Normale demokratisch, internationale Prozesse?
Nachdem Siegwart-Horst Günther die medizinische Gefährlichkeit der Uran Munition öffentlich darstellte, wurde auf ihn ein Mordanschlag mit dem Auto vorgenommen. Einer seiner US Kollegen flüchtete nach Kanada. Er fürchtet die US Staatskriminellen. Der Presse wurde Schreibverbote erteilt. http://www.uranmunition.net/bilder,epidemiologische_daten.html
Wer bestimmte Daten über Personen der Öffentlichkeit besitzt, kann diese erpressen. Hier sind besonders die Geheimdienste mit sensiblen Zugang zu nennen. Das solche Erpressungen selten das Tageslicht erblicken dürfte verständlich sein.
Der US Botschafter, real CIA Spion Tom SYNA aus der Schweiz der zu Mutti im Bundeskanzleramt flüchtete weil er in der Schweiz als Hochverräter angeklagt wurde.
(Wäre doch etwas für Snowden, Asyl im Bundeskanzleramt bei Mutti!)
http://www.blick.ch/news/cia-spion-tom-bringt-blocher-in-die-bredouille-id119775.html
Steuerfinanzierte deutsche Mutbürger in Uniform flankieren Monsantos Griff zur afghanischen Landwirtschaft. Kulturgüter aus dem Irak gestohlen.. etcpp.
Die Freiheit der US-Unkultur muss verteidigt werden, alle die dagegen sind, sind Terroristen so das US credo.
Passend zu NSA PRISM, Adam Bove, DIA Spitzenermittler fiel von einer Brücke.
"Adam Bove hatte aufgrund seiner Tätigkeit als Datenfachmann bei der Telecom Italia Hinweise, dass Carabinieri, CIA und Sismi im Falle der widerrechtlichen Entführung Abu Omars zusammenarbeiteten."
http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2630807/comment
Was war in Griechenland vor dem Euro Eintritt und der Abhörskandal aller Politiker? Die Software Manipulation, Sergej A. Goldman Sachs vergessen?
Die Aufzählung ließe sich Seitenweise auch mit Fakten rund um den Balkan ergänzen.
Schon Scientology hatte damals ~1990 ein spezielles BIOS ähnlich wie NSA-key in Umlauf gebracht.
Wie unterscheidet die NSA zwischen Terroristen und der CIA? Gibt es extraterritorial einen Unterschied?
Der Etat für Hamburger Verfassungsschutz ist doppelt so hoch wie in Berlin und dreimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Besonders viele böse Menschen, die Hamburger oder die Finanzierung der CIA, NSA sitzend in little DDR, der US Botschaft oder doch im geheimen Bunker von DATAPORT?
Die staatliche Verschmelzung zwischen der Rattenlinie, Vatikan, CIA, Mafia, BND und USA ist aufzulösen.
Ein herunterspielen das US Geheimdienste in Europa rechtswidrig und nicht kriminell tätig sind, ist nicht notwendig da umfangreich bekannt.
Es geht um Schnüffeln und Geld im allgemein wirtschaftskriminelle Inhalte z.B. ENERCON oder gelenkte Presse die durch Atom-Militärische Komplexe aufgekauft wurden.
Wozu eine Lügenpresse, genau das ist doch das Problem, die Glaubwürdigkeit und die Herstellung dieser.
Wer die amerikanische Lebensart der 1% kritisiert, ist ein Antisemit oder Terrorist, so die allgemeingültige Definition. Naiv dieses zu übersehen.
Normalo
Gast
@Hypothalamus:
Ich suche immer noch vergeblich nach der Verbindung zu meiner These. Dass die US-Geheimdienste wohl bereits aus den meisten Ihrer Sätzen die Prädikate verschleppt haben und sie nun wahrscheinlich in irgendwelchen obskuren Kellerverliesen brutal verhören, ist noch so gerade ersichtlich, auch dass Ihnen das offenbar eine gehörige Panik vor dem Ausmaß geheimdienstlicher Tätigkeiten der USA einjagt. Ich kann auch Ihre Verunsicherung verstehen, wenn die USA schon wagen, Übermenschen europäischer(!) Herkunft nicht generell vom Verdacht des Terrorismus auszunehmen.
Nur muss man nicht hinter allem böse Absichten unterstellen und jede Maßlosigkeit ausschließlich dem anlasten, der sich so wohlfeil als Subjekt von Verschwörungstheorien anbietet. Manchmal sind das ganz normale politische Prozesse, wie es sie in jener am wenigsten grottenschlechten Staatsform namens Demokratie nun mal gibt:
Wann immer es irgendwo knallt, fragen Presse - und mit ihr das Wahlvolk - sofort spitz nach, warum denn die Schlapphüte Milliarden an Budget haben, wenn sie noch nicht einmal diese riesige Stecknadel namens Terrorzelle in dem lächerlich kleinen Heuhaufen namens Weltbevölkerung auftreiben konnten - BEVOR sie aktiv wurde, natürlich. So geschehen nach 9/11, hierzulande im Fall NSU und jetzt gerade drüben wieder nach dem Bostoner Anschlag. Also fühlen sich die Schlapphüte bemüßigt, wirklich möglichst jeden Strohhalm im Blick zu behalten.
Das ist nicht maßlos oder gar böse, sondern nur eine konsequente Ausführung dessen, was sie nach dieser zuverlässig jedes Mal wiederkehrenden Kritik als ihren (vom Volk und seinen Vertretern gewollten) Auftrag begreifen. In der Vergangenheit lagen sie damit auch nie wirklich falsch.
Und wir Nicht-Amerikaner haben keinerlei Anspruch darauf, dass die USA ihre Sicherheitspolitik an UNSEREN Vorstellungen von Richtig und Falsch ausrichten. Wenn wir uns gegen so etwas schützen wollen, ok - bauen wir unser eigenes Internet und/oder kommunizieren wir zukünftig kodiert. Aber den Amerikanern mit erhobenem Finger vorschreiben zu wollen, was sie ihren Diensten für Aufträge geben dürfen und was nicht, das ist einfach nur herzerweichend naiv.
Hypothalamus
Gast
@Normalo
Unterschied inneramerikanische- außeramerikanische Inhalte.
Der Fisch und der Kopf, die Schlimmsten sitzen in Regierungsverantwortung und Machtzentralen, Mafialand und Brückenkopf Deutschland. UNCAC umsetzen.
Das globale Ziel der Geheimdienste, die Gesinnung eines jeden einzelnen feststellen. Gesinnungsschnüffler.
ELENA, ELSTER, eGK, SAP, US-Franchisenehmer Patriot Act (keine Steuern zahlen aber intimste Daten fordern) Inhalte genauer betrachten.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/datenschutz-mcdonald-s-und-subway-fordern-intimste-daten-von-franchise-nehmern-a-682132.html
Geheimdienst im Auftrag der Gesundheit. FDP ich Grüße.
http://www.aerztezeitung.de/news/article/664475/us-regierung-wollte-hausaerzte-bespitzeln.html
Manche Internet Nutzungsbedingungen:
Sie sollten xxxxxxx nicht verwenden, wenn Sie:
auf der "US Denied Persons"-Liste stehen oder Staatsbürger oder Einwohner eines Landes sind, das laut US-Gesetz ein Embargoland ist (oder auf einer ähnlichen Liste stehen oder Staatsbürger oder Einwohner in einem Embargoland einer anderen Gerichtsbarkeit sind), und wir behalten uns das Recht vor, den Zugriff solcher Personen oder Länder auf xxxxxxx zu blockieren.
Zitat ende
Aufwachen, es stehen auch Europäer auf dieser Liste die ebenso in SAP, dem altruistischem Verein, global gepflegt werden!!! Schufa, Creditreform..!
Immer dem Geld nach.
Die USA kann ja ihre eigenen Bürger bespitzeln oder wie in MKULTRA u.a. bewiesen, umfangreich ermorden. Das zum Thema aktuelle Sarin Anschläge.
Wenn allerdings jeder Erdenbürger nebst privater Inhalte, Gesundheit, Kontostand etc. in einem amerikanischen Dossier landet, manche Inhalte direkt in Deutschland juristisch umgesetzt werden(Patriot Act etc.), ist das Maß voll.
Wer schützt die Bürger vor solch ernannten Weltpolizisten mit justiziablen Inhalten aus dem Mittelalter? Die Geheimdienste?
Never, sie sind die logische Folge der despotisch geldgierigen Probleme. Handlanger des Autodafé.
ennui
Gast
@ total-fies-du,
"Es gibt sie, berühmte Whistleblowerinnen."
Äährlich? Leg’ los!
„Da wären also: ...., äh ...., Anne Wizorek; und .... .“
Ääh-wäähr‽
⚐
total-fies-du
Gast
Wieso eigentlich "Neue Männer". Wo sind die "neuen Frauen" im Titel? Es gibt sie, berühmte Whistleblowerinnen.
Severin
Gast
@ Normalo: gute Analyse, stimme zu.
@ Peter Schulz: die wahre Verschwörungstheorie ist die: setze VTs in die Welt, auf dass möglicht viele über-durchschnittlich intelligente und skeptische Menschen damit beschäftigt sind, klug inszenierten Enten aufzusitzen, statt ihre Fähigkeiten an realen Zuständen zu erproben.
Davon abgesehen: Naomi Klein, Die Schocktherapie - immer noch eines der besten Bücher, das ganz ohne VTs aufzeigt, wie neoliberale Netzwerke Naturkatastrophen, Kriege und anderen "Schocks" nutzen, um ihre eigenen Interessen auf Kosten der Mehrheit durchzusetzen. Insofern ist auch 9/11 ein "Schock" gewesen, den einflussreiche aber KEINE Weltverschwörer, nutzten, um noch mehr Kasse zu machen und ihre Geiz-und Gier-Ideologie unters Volk zu bringen.
Gerda
Gast
Alle schimpfen auf die USA, kritisieren scharf den "American way of life" der Bevölkerung und entlarven noch schärfer viele große, sehr schwerwiegende Fehler der amerikanischen innenpolitischen, außenpolitischen und kriegspolitischen Regierungspolitik - mit weltweiten verheerenden Folgen und Auswirkungen.
Alles berechtigt und nachweisbar!
Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, daß die zwei Whistleblower selbst und ebenso die Occupy-Bewegung sehr freiheitsliebende, patriotische, menschenfreundliche, umweltfreundliche US-StaatsbürgerInnen sind, die aus der sehr gut gebildeten, sehr nachdenklichen Mittelschicht der US-amerikanischen Gesellschaft kommen! Vielleicht kommen die nächsten Whistleblower demnächst sogar auch aus der Unterschicht oder sogar aus der Oberschicht?
Entscheidend ist, welche "guten" oder "schlechten" Charaktere/Aktivisten in den Sicherheitsbehörden wie NSA, CIA, FBI und "Home-Security" die Kriterien für die IT-Totalüberwachung und IT-Totalkontrolle erstellen und festlegen. Hier gibt es keine Transparenz.
ion
Gast
Wie ein Fachmann der Szene bereits kurz nach Bekanntwerden des aktuellen “NSA-Skandals” (sinngemäß) kommentierte:
„Das alles ist doch nichts Neues und längst bekannt, dass das (in/von den USA) gemacht wird.“
Und auch jeder deutsche Sesselfurzer könnte sich längst darüber im Klaren sein und informiert haben, wenn er z.B. die bereits vor Monaten (¿in arte-tv?) ausgestrahlten Dokumentationen über die grundlegenden (US-)Entwicklungen solcher Technologien eingeschaltet hätte, anstelle der Standard-Narkotika-Berieselung durch die Ö.R.: Fu-ball oder Prinzchen Florian Silbergreis.
Einige LeserkommentatorInnen fragen sich, ob Snowdon mit seinem whistleblowing (etwa!) Geld verdient habe?!
Im Grunde kann er damit überhaupt nicht genug Geld verdienen und eigentlich sollten 'wir', die betroffene Welt-Öffentlichkeit als Dank ein Crowdfunding initiieren, um ihm die kompetentesten Rechtsanwälte zur Seite stellen lassen zu können.
Kritische Stimme
Gast
Die US Ueberwachungsprogramme sind ein Spiegel der US Aussenpolitik,mit anderen Worten wenn man im Ausland viel Aggression ausuebt,hat man in seinem eigenen Land viel zu fuerchten.Zugleich ist es ein Zeichen dass die EU-Politik hiervon Abstand nehmen muss,es gab schon zu viele DDR-Regime.Auch bedeutet dies dass es ganz dringend ist die gemeinsame NatoPolitik mit NordAmerika zu ueberpruefen,und die Nato in eine EU-Organisation zu aendern.Fuer Konsumente heist es wenn man eine Alternative hat fuer US-Firmen mit Telefon,PC,Internet,Bank,man mit einer Alternative weniger ausspioniert wird.Europaeische Firmen sollten hiermit werben
Normalo
Gast
@Hypothalamus
Ich wollte primär auf den Zielkonflikt zwischen dem Ansprüchen hinweisen, die von der "breiten Öffentlichkeit" an die Dienste gestellt werden. Sie sollen immer(!) auf dem Laufenden sein, wenn sich was Böses zusammenbraut, aber sie sollen dabei gefälligst nur die "Bösen" durchleuchten.
Dass es real - wie Sie richtig sagen - unmöglich ist, JEDEN Anschlag vorherzusehen, und dass umgekehrt die "Bösen" ihre Boshaftigkeit leider nicht amtlich registrieren lassen, um eine frühzeitige Unterscheidung der Unbescholtenen zu ermöglichen, ist den Medien und Jenen, die mit den Medien mitgeifern, in aller Regel völlig schnuppe. Kocht gerade ein Verstoß gegen einen der beiden gegensätzlichen Ansprüche auf, wird der isoliert betrachtet und das schmähliche Versagen des Geheimdienstes festgestellt, ihn zu erfüllen. Was mit dem jeweils anderen Anspruch ist, interessiert erst wieder, wenn gegen DEN verstoßen wurde - dann aber natürlich auch NUR isoliert.
Was das jetzt mit dem Unterschied inneramerikanische- außeramerikanische Datenerfassung zu tun haben soll, erschleißt sich mir nicht.
Andreas Urstadt
Gast
@Peter Schulz - das Leaken der Praktiken haelt doch auch im Angstmodus, der ganze Diskurs tut es - Cyberbankrobbing geht laengst, Geldwaesche online inklusive - es sind nicht nur Staaten oder anders rum, von denen aus waere das spielend moeglich - man koennte Widersacher etc staendig in die Finanzen usw manipulieren - der Angstmodus koennte viel hoeher liegen, bspw Staatsterror auf Cyberschiene anhand erlangter Daten und das passiert eben (noch) nicht - so lange es um Macht geht und nicht Terror, ist immer Gegenmacht moeglich und das passierte grad, was der NSA zeigt und unter Stress setzt, denn, wann passiert das naechste Mal, der Angstmodus verlaeuft so mutual und auf mehreren Ebenen, intern und extern und in between
Der Umgang mit Manning untergraebt de facto das Arbeitsklima in den Behoerden, einer hat etwas getan und wieviel kommen auf den einen, die dasselbe gedacht haben und es nur nicht taten
Viel schlimmer ist das Untergraben von Basics aus der Perspektive der legalen Hinrichtung und Abknallerei durch Drohneneinsaetze inkl des Inkaufnehmens der Ermordung Unschuldiger. Rechnet man die Dinge hier zusammen, vergroessert das die Dimension und auch die Menge an Leuten, die darueber nachdenken, was die USA eigentlich zusammen genommen treibt. Denn Gegenmacht gibt es bei den legalen Ermordungen durch Drohnen nicht mehr. Die USA baut viel eher einen Angstmodus auf, vor dem das System selbst aufpassen muss.
Manning ist in einem in between - naemlich halb in der Situation Ziel eines Drohnenschusses zu sein inkl der Behandlung seiner Person. Legalitaet spielt an den Raendern der USA keine Rolle mehr.
Vor dem Hintergrund den Whistleblowern the greatest respect.
Normalo
Gast
@peter schulz
Auch wenn man - wie ich - den VT-Elementen Ihres Postings nichts abgewinnen kann, ist eins klar: Die Angstmache ist real. Das Risiko, das von diesen ganzen Staatsfeinden im Moment ausgeht, steht in keinem Verhältnis zu dem Aufwand, der darum gemacht wird, es noch weiter zu senken.
Aber das ist kein Einzelfall. Auch andere "Gefahrenquellen" des Lebens werden vom Mainstream in Medien und alltäglicher Diskussion in Höhen gepusht, die mit dem tatsächlichen Eintrittsrisiko allein nicht zu erklären sind. Ob das nun gewisse Lebensmittel"skandale", Verkehrsunfälle, Kindesmisshandlungen oder auch die Kernenergie ist: Allein die Existenz des Risikos erschüttert wohl bei Vielen ein gewisses Urvertrauen und bietet daher ein Verunsicherungspotenzial, mit dem man Wahlen beeinflussen, Rechte beschneiden, neue Budgets in die Welt setzen oder - natürlich - jede Menge Auflage und Einschaltquote schinden kann. Angesichts der Masse dieser Phänomene ist Terror also eigentlich nur ein Fall von vielen, in denen ein Risiko brutalstmöglich gehypt wird. Angst ist ein riesengroßer Massenbeweger, und deshalb wird sie kultiviert.
Nun kann man natürlich immer mysteriös "Cui bono?" fragen und mit dem Finger der Anklage auf jene zeigen, die durch solche Angstmache, reicher, mächtiger oder unantastbarer werden. Aber letztlich greift das zu kurz. Denn Fakt ist auch, dass sich quasi zu jedem beliebigen Zeitpunkt in mehreren Ländern gleichzeitig Geheimdienstchefs und andere hohe Tiere aufs Peinlichste befragen lassen müssen, weil ihnen mal wieder irgend eine Kleinigkeit entgangen ist. Denn mit jedem Mal, dass sich eines dieser gehypten Risiken verwirklicht, setzt eine regelrechte Hetzjagd auf die "Verantwortlichen" an, die es immer noch nicht geschafft haben, aus einer 0,0001%-Wahrscheinlichkeit (oder weniger) die geforderte glatte Null zu machen.
Also bitte ich Sie - so erdrückend die Zahl der Indizien für diese oder jene VT auch sein mag - denken Sie auch einmal andersherum! Die Forderung nach der perfekten Null ist sicher KEINE Erfindung irgendwelcher Hinterzimmer-Strategen. Genau solche Leute hassen es nämlich, sich an Ergebnissen messen lassen zu müssen. 9/11 hat auch mit hoher Wahrscheinlichkeit NIEMANDEM bei der CIA das Leben leichter gemacht. Erst sind Köpfe gerollt, weil man es nicht vorher wusste, und nun hat man vielleicht mehr Budget und mehr Vollmachten, aber gleichzeitig auch den mit keinem Budget und keiner Vollmacht der Welt erfüllbaren Auftrag, es beim nächsten Mal GANZ SICHER vorher zu wissen.
Also wäre ich in der Lage, mit geheimdienstlichen Mitteln so etwas wie 9/11 im eigenen Land zu inszenieren (und selbst wenn man mir vorher das Gewissen rausoperiert hätte): Ich würde schon aus purem Egoismus die Finger davon lassen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, das eine ausreichend große Anzahl von halbwegs intelligenten Menschen so dämlich(!) wäre, das anders zu sehen (ganz zu schweigen von dem unendlichen Vertrauen, das man in seine Mitverschwörer haben müsste, dass über so eine Operation nichts durchsickert).
A bis Z
Gast
@ @anke:
Gute Frage. Es mag sein, dass Guardian oder Washington Post ihm einige Rechnungen zahlen (Hotel in Hong Kong etc.), aber das ist nur eine Eventualität. Richtig damit verdienen kann man bei derartigen Zukunftsaussichten wohl nicht wirklich.
Ich meinte nicht zu sagen, dass es sich für ihn lohnt, sondern für die publizierenden Zeitungen, die damit gute Verkaufszahlen kriegen und deswegen mit solchen Stories sehr gut Geld machen können.
Das haben sie bei Mannings versuchen, die Daten zu veröffentlichen, erst mal nicht gesehen, jetzt wissen sie aber, wie viel das bringt.
Zeigt sich auch immer sehr schön in dem Neid, der in der Zweit-Berichterstattung anderer Medienerzeugnisse mitklingt.
@anke
Gast
Und was ist mit dem militärischen Held, Mutbürger wie Gauck sie nennt:
Ein besttoter Besttöter ?
@A bis Z
Erhält E. Snowden Geld für seine Information?
Hypothalamus
Gast
@Normalo
Sie übersehen einen feinen wichtigen Punkt. Geht es um inner-/ oder ausseramerikanischer Inhalte?
Die Sauerländer Gruppe wurde beim durchforsten deutscher Emaildienste entdeckt und soweit verstanden entsprechend "umgebaut". "Und ewig streikt der Zünder" einmal lesen.
Interessanter Aspekt, ist es meine Einbildung oder sind es häufig Konvertiten die eine aktive Terrorzelle bilden!?
Gehirnwäsche funktioniert, Scientology zeigt wie gut.
Kein Gruppe/Dienst kann präventiv diese Art Terror gegen andere Menschen verhindern.
Paar fehlgeleitete Menschen gibt es seit 2000 Jahren. Die Nadel im fremden Heuhaufen unter Mißachtung sämtlicher Rechtsstaatsgebote suchen?
Gerade aktuell mal wieder ein Schul-Amoklauf in den USA. Was machen die dort mit den Schülern?
anke
Gast
Mich stört das Wort Held in einigen der Kommentare. Ein Kommentator verwendet sogar das Wort schöne alte Wort Ehrfurcht. Lasst euch das doch nur mal auf der Zunge zergehen!
Ein Held ist laut Lexikon eine (reale oder fiktive) "Person mit besonders herausragenden Fähigkeiten oder Eigenschaften, die sie zu besonders hervorragenden Leistungen, sog. Heldentaten, treiben." Ja nun. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Edward Snowden und Bradley Manning momentan besonders viel Wert darauf legen, auf einen Sockel gehievt zu werden. Sie sind schon einsam genug im Moment. Viel mehr wäre ihnen wohl geholfen, wenn andere das eigene Potential erkennen würden in dem, was die beiden Whistleblower getan haben. Man braucht nicht wirklich was Besonderes zu sein, um das Richtige zu tun, das war die ganze Botschaft. Der Adressat mag leider nicht zuhören. Er leidet offenbar an Ehr-Furcht. Heldentaten müssen, wenn es nach dem Publikum geht, einzelnen Helden vorbehalten bleiben. Leuten, die was ganz Besonders sind. Nur dann nämlich braucht man selbst sich nicht in Gefahr begeben. Wär' schließlich schade, nicht wahr, wenn man darin zu Schaden käme.
Im Märchen war es ein Kind, das gesagt hat, was war, kein Held. Genau wie im richtigen Leben aber waren es die vermeintlich Erwachsenen, die bewusst darüber hinweg gehört haben. Sie werden wohl gewusst haben, warum.
Irmi
Gast
ich denke viele Menschen ahnten längst was in Amerika abläuft, das viel gelogen wurde, um die Kriege, die von USA angezettelt wurden, zu rechtfertigen. Da Amerikaner sehr System treu sind, haben sie sich auch lange blenden lassen.
Einige denke ich haben durch die Erlebnisse in den Kriegsgebieten lernen müssen, was hinter all dem steckt.
Lob den jungen Männern, die den Mut hatten dies endlich öffentlich zu machen.
Wenn man zurückdenkt, das in den USA am 11.9.2001 etwa 3.000 unschuldige Menschen gestorben sind, sollte man dagegen aufrechnen, wie viele Menschen durch die USA seither getötet wurden, ebenso unschuldig
Kriegsziele der USA
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Milit%C3%A4roperationen_der_Vereinigten_Staaten
Hans
Gast
@heiligervater:
Entweder angebrachte Satire oder ein klarer Fall von "Wir lachen mit Ihnen, nur ohne Sie"
peter schulz
Gast
zu normalo:
"Die Geheimdienste befinden sich in einer gewaltigen Zwickmühle. Sie sollen gleichzeitig allwissend und auf einem Auge blind sein. Die unbarmherzige Öffentlichkeit erwartet von ihnen, dass sie zwar die Informationen haben, die zur Verhinderung großer Terroranschläge oder militärischer Verluste notwendig sind, dabei aber stets einen großen Bogen um die Privatsphäre Unschuldiger machen."
Was wäre denn, wenn Terroranschläge gar nicht verhindert wurden oder werden, sondern im Gegenteil produziert und genutzt werden um die Überwachungsmassnahmen zu begründen ?
Schon mal die hervorragend recherchierten Bücher zu 9/11 gelesen, die resümieren nämlich genausowenig Verschwörungstheorien wie der Datenskandal der jetzt endlich bewiesen ist und mich und andere bei "Freunden" vielleicht endlich rehabilitiert. Es ist nämlich bitter, wenn alle um einen ausenrum die Augenund Gedanken verschließen.
Oder mal ventiliert, was mit Wiileaks geschehen ist? Sich mal die Mühe gemacht zu recherchieren, was die Faktenlage zB. NSU hergibt und was daraus gemacht wird ? Was zum Beispiel frustrierte Staatsanwälte der Bundesgeneralanwaltschaft unter Verschwiegenheit oder anonym so erzählen oder Tatortkomissare in Nürnberg und München. Es ist absolut furchtbar, das Ausmass in dem wir verarscht werden. Terror, wenns nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen.
Wieviel Leute kommen täglich im Strassenverkehr um oder sterben an Krankheiten und wie gering das tatsächliche Risiko ist, in Deutschland durch einen Anschlag umzukommen? Schon mal ernsthaft recherchiert zu Sauerlandgruppe und derartigem? Da könnte man nämlich sehen, dass die Hauptakteure unsere Geheimdienste und andere Agent Provokateure sind.
Erstaunlich eigentlich wie wenig echte Gewalt in unsere Gesellschaft von Ausländern getragen wird, die durch die westliche Welt in ihren Heimatregionen ohne fairen Grund bekriegt, bedroht und bedrohnt werden, sie sterben wie die Fliegen - und sind völlig entrechtet ..teilweise.auch in der Darstellung in unseren Qualittätsmedien.
Was suchen wir den in dem völkerrrechtswidrigen Krieg in Afghanistan, in den uns die Amis mithineingezogen haben?
Ich empfehle das Buch von Juliane Zeh über die Gefahr des Endes unserer Freiheit. Dannach versteht vielleicht endlich auch der Dümmste, dass es darum geht uns im Angstmodus zu halten, damit uns das klare Denken und Reagieren ausgetrieben wird.
Und es geht doch alles noch viel weiter: Wenn man erst mal damti aufhört, unsere amerikanischen Einflüsse als automatisch freunlich zu betrachten, dann denkt man auch ganz neu über nato, eu und euro nach
Was man dagegen tun kann ?
Gehirn einschalten, sich informieren, Meinung bilden.Und dann:
"Verdeckt" oder/und unverdeckt kämpfen - jeder wie er kann.
Nichts tun ist fatal.
Wer nicht kämpft hat schon verloren, lange geht das alles nicht mehr gut,spätestens unsere Kinder und Kindeskinder zahlen sonst eine immense Rechnung
A bis Z
Gast
Nur mal zur Klarstellung:
Manning hat, bevor er WikiLeaks kontaktiert hat, versucht, die Materialien an "etablierte" Medien wie die New York Times zu geben. Die wollten damals aber nichts davon wissen. Erst dann hat er sich an WikiLeaks gewendet, und als das Collateral Murder Video dann den totalen Aufschrei ausgelöst hat, wollten plötzlich auch die "Qualitätsmedien" was davon wissen - jetzt war es ja doch Geld wert.
Snowden konnte sich deswegen direkt an die Zeitungen wenden, weil Manning ihnen gezeigt hatte, dass sich derartige Veröffentlichungen lohnen.
Schützen wird das Snowden nicht, da in Mannings Prozess klar gestellt wurde, dass auch Zeitungen eine Kommunikation mit dem "Feind" darstellen.
Er hat nur Glück, dass er kein Soldat ist...
Also, liebe Autoren: bitte aufhören, immer so zu tun, als ob WikiLeaks böse sei und Manning da seinen größten Fehler gemacht hätte.
Mannings einziger Fehler war, dass er ein Mensch ist und über die Sache mit jemandem reden musste. Dieser Jemand (Adrian Lamo) hat ihn an die Behörden verraten. Das er sich an WikiLeaks gewendet hat, hat ihm keine Nachteile eingebracht, es hat zum damaligen Zeitpunkt dazu geführt, dass die Dokumente überhaupt an die Öffentlichkeit kahmen.
Bernd Goldammer
Gast
@von geschichtswerkstatt
Ist es nicht erschreckend, dass man im Mutterland der Demokratie für das Verkünden objektiver Wahrheiten fast ähnlich bedroht wird, wie zu Zeiten der Weißen Rose? Was läuft schief?
Bernd Goldammer
Gast
@sam
ich finde es sehr nett,dass sie dies beeindruckende Märchen bis zu Ende erzählen.Mir genügte es im Zusammenhang mit dem Thema des Artikels die Verrücktheit der Herrschaftsdiener und das zähe Erwachen der Masse zu beschreiben. Ihre Gedankengang ist besser. Danke, für Ihre freundliche Präzisierung. Wie sich die Masse verhält, wenn die Verkünder von Fakten absichtsvoll,falsch verklagt im Gefängnis oder wie im aktuellen Fall Gustl Mollath in der Psychatrie landen, lässt sich leider vorhersehen. In Abwandlung eines alten Brecht-Zitates glaube ich: Erst kommt der eigene Wohlstand und dann die Moral mit der das Land von den Dienern der Herrschenden geführt wird. Da sind US-Amerikaner nicht weit von der Masse in anderen westlichen Staaten entfernt. Um so größer ist mein Respekt vor Snowden und Manning. Für mich sind sie Helden der Neuzeit.
Hergen Hillen
Gast
Das unkontrollierte und willkürliche Sammeln von Daten ist purer Luxus. Sicherlich gäbe es andere notwendige Aufgaben des Staates, um die eigene Legitimität zu sichern. Bereits andere Staaten haben sich mit dieser Kontrollkultur ins Abseits und in den Bankrott manövriert. Die DDR ist das beste Beispiel. Staaten gehen ja nicht an zu viel Kriminalität und/oder Terrorismus zu Grunde, sondern eher an zu viel Kontrolle. Staaten, die diesen Weg beschreiten, kämpfen eigentlich nur noch um ihre Existenz, stecken in einer tiefen Krise, wissen sich aber nicht anders zu helfen als mit einen aufgeblähten Sicherheitsstaat. Der Anschlag kürzlich auf dem Boston-Marathon hat ja offenbart, dass Täter auch unabhängig von Internet- und E-Mail-Kommunikation schreckliche Taten begehen können. Einerseits können die über Abhörmaßnahmen gesammelten Daten gar nicht verarbeitet werden. Irgendwie waren die Täter den Sicherheitsbehörden wie wahrscheinlich einige Tausend andere Gefährder bekannt, aber man war einfach nicht in der Lage die Tat zu verhindern. Andererseits haben die Täter immer noch die Möglichkeit, auf analoge Formen der Kommunikation zurückzugreifen.
Das Beispiel DDR zeigt auch, dass die Menschen ab einen Punkt relativ gleichgültig auf die Datensammelwut des Staates reagieren. Diese Haltung hat den Zusammenbruch in den späten achtziger Jahren beschleunigt. Weder Überwacher noch Überwachte haben dem Hokuspokus eines absoluten Sicherheitsversprechens zuletzt noch geglaubt. Der Punkt staatlicher Vergänglichkeit ist spätestens dann erreicht, wenn die eine Hälfte der Bevölkerung damit beauftragt ist, die andere Hälfte zu überwachen und umgekehrt. Diese Perspektive stimmt durchaus optimistisch, denn der Zusammenbruch einer vollkommen veralteten staatlichen Ordnung und Verfassung wie in den USA wäre Anfang für einen Neubeginn. Bradley Manning und Edward Snowden könnten frühe Pioniere sein, die diesen Prozess in Gang setzen.
Die Frage ist natürlich, ob NSA, CIA und andere Geheimdienste noch Leute dafür abstellen, diesen Leserkommentar zu lesen, zu analysieren und über den Autor ein Profil erstellen. Mir wäre das ziemlich egal, ich kann ohnehin nichts daran ändern.
heiligervater
Gast
solche leute wie er gefährden meine sicherheit und die sicherheit meiner kinder und Enkel und darüber hinaus verstößt er gegen Gesetze.
ich finde dieses verhalten mir gegenüber unverschämt und rücksichtslos. ich hoffe, daß er sich vor der rechtsstaatlichen justiz in den Usa bald verantworten muß.
geschichtswerkstatt
Gast
Freilich, mein Respekt vor dem Mann ist groß und ich verstehe, wenn andere da einen Helden sehen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der Bespitzelungsstaat nun ein frühes Stadium des Vormundschaftlichen Staates ist. Man weiß ja nicht genug über die Demokratie in Amerika. Es könnte auch sein, dass Snowden und Co. nur wieder so ein paar Naivlinge sind, wie damals die Weiße Rose, welche die Sicherheitslage in ihrer Gegenwart völlig falsch eingeschätzt hatten. Ich bin der Meinung, genau wie jeder Lebensretter mit darauf zu achten hat, sein eigenes Leben nicht aufs Spiel zu setzten, so muß niemand wegen der Wahrheit, die eigene Haut zu Markte tragen. Aus historischer Distanz sieht vieles dann ganz anders aus.
Sam
Gast
@ Bernd Goldammer
"Des Kaisers neue Kleider" von Hans Christian Andersen ist eine durchaus passende Geschichte. Nur erinnert leider kaum jemand, wie sie tatsächlich endet:
"Aber er hat ja gar nichts an!" sagte endlich ein kleines Kind.
"Hört die Stimme der Unschuld!" sagte der Vater; und der eine zischelte dem andern zu, was das Kind gesagt hatte.
"Aber er hat ja gar nichts an!" rief zuletzt das ganze Volk. Das ergriff den Kaiser, denn das Volk schien ihm recht zu haben, aber er dachte bei sich: 'Nun muß ich aushalten.' Und die Kammerherren gingen und trugen die Schleppe, die gar nicht da war.
Normalo
Gast
So wichtig es ist, dass Menschen dann und wann ihr eigenes Gewissen über die Rechtsordnung stellen, in der sie leben, so wenig schockiert dürfte die Weltöffentlichkeit über das sein, was von diesen Menschen zutage gefördert wird:
Die Geheimdienste befinden sich in einer gewaltigen Zwickmühle. Sie sollen gleichzeitig allwissend und auf einem Auge blind sein. Die unbarmherzige Öffentlichkeit erwartet von ihnen, dass sie zwar die Informationen haben, die zur Verhinderung großer Terroranschläge oder militärischer Verluste notwendig sind, dabei aber stets einen großen Bogen um die Privatsphäre Unschuldiger machen.
Mal abgesehen davon, dass aus rechtsstaatlicher Sicht JEDER unschuldig ist, bis abgeschlossene(!) Ermittlungen einwandfrei seine Schuld erwiesen haben, sich also unter dieser Prämisse Ermittlungen in der Privatsphäre eigentlich logisch ausschließen würden: Die Umsetzung einer "respektvollen Allwissenheit" ist mit heutigen Mitteln einfach nicht praktikabel. Die Dienste haben (auch ohne Facebook und Google anzuzapfen) Zugang zu mehr Informationen, als irgendwer mit menschlichen Mitteln verarbeiten kann. Die Ermittlung "mit Augenmaß", die von vornherein fein unterscheidet zwischen relevanten Informationen und unnötigen Verletzungen der Privatsphäre ist also aus schierer Überlastung der Träger dieses Augenmaßes zum Scheitern verurteilt. Das Netz wäre allein mit diesen Methoden so grobmaschig, dass sich nur durch Dummheit der Gegenseite oder Zufall mal ernstzunehmende Bedrohungen für die Bürger darin verfangen würden.
Einziger Ersatz dafür sind die technischen "Brute Force"-Methoden zur Sammlung und Auswertung von Daten. Sie können zwar wesentlich mehr Informationen verarbeiten, aber auch sie sind weitgehend blind, wenn sie nicht möglichst lückenlos mit ALLEN potenziellen Informationsquellen über mögliche Gefahren gefüttert werden.
Der Geheimdienstchef der Gegenwart hat also die Wahl zwischen der Frage "Wie konnte xxx nur passieren und all die Menschen sterben, ohne dass Sie davon wussten?", oder dem Pranger wegen polizeistaatlicher Überwachungsmethoden, wenn mal wieder einem Individuum der Kragen platzt und es zum Whistleblower wird. Einen goldenen Mittelweg gibt es nicht. Und letztlich ist es gar nicht soo abwegig und menschenfeindlich, in dieser Position lieber sein Glück mit den Whistleblowern zu versuchen (deren Anklagen in der Öffentlichkeit ja möglicherweise gar nicht verfangen), als Tote und Verletze vor die Füße gelegt zu bekommen.
Hypothalamus
Gast
Das Arbeitsrecht scheint global eine sehr merkwürdige Angelegenheit zu sein.
Bis zu welchem Punkt muss ein Arbeitnehmer eventuelle Straftaten im Auftrag des Arbeitgebers durchführen und dazu Verschwiegenheit bewahren?
Steht die juristische Person über allen Gesetzen?
Ob Mobbing oder Straftaten, eines ist eine gute Lösung.
"Wer das Schweigen bricht, bricht die Macht"
So sollte jeder Betroffene sofort die Informationen parallel streuen damit kein Eigenleben entsteht.
Bei Wikileaks gab es die Stufe der Nachrichtenwertschöpfung die teils zu dem führte, was momentan ist.
Neue Frauen?
Gast
Helden von heute.
Wo bleiben die Heldinnen?
Warten auf die Quote?
Whistleblowing ist BürgerInnenpflicht.
Hans
Gast
Tja, da hat der Geheimdienst ein Dilemma. Qualifiziertes Personal sollte Intelligenz mitbringen. Intelligenz könnte sich zum Risiko ausweiten. So ein Dilemma.
Gut zu sehen, dass es Menschen gibt, die ihre Augen nicht vor Unrecht verschliessen und die ihr Gewissen höher wiegen, als ihren eigenen "Kompfort".
Sie alle sind Helden, WhistleblowerInnen, MenschenrechtsaktivistInnen, Occupisten, etc. Entweder wir oder die Technokratie.
Ich gedenke derer und danke jenen, die für unsere Freiheit die ihre geben.
@autocrator, @Bernd Goldammer:
der stete Tropfen höhlt den Stein, bis der Damm bricht und die Mehrheit der Gesellschaft mitmacht.
Flohkop
Gast
Hochachtung vor diesen Männern.
Es ist wie im Mittelalter (damals hatte die Kirche die Politische und kulturelle Macht) als die Kirche auf die Menschen mit Latein eingeredet hatte und keiner es verstand.
Die wenigen die es wagten Aufklärung zu betreiben sind Ermordet oder zum Schweigen gebracht worden.
Politiker reden heute auf die Menschen mit ihrer Politsprache und mit Gesetzestexten ein ohne das jemand ein Wort oder den Sinn des Gesagten versteht, soll ja auch keiner.
Wiederholung gefälligst -- Todesstrafe und Lebenslanger Knast drohen den sogenannten Verrätern.
Verrat an der Freiheit anderer wird mittlerweile zum politischem Geschäft.
Die Frage stellt sich nur, warum und für wenn?!!
Markus Müller
Gast
Hut ab vor solchen Menschen!
Wie erbärmlich muss sich angesichts dieser enthüllten Wahrheiten das Heer der Wissenden und Mitläufer vorkommen?
Und genau daher droht Leuten wie Manning und Snowden auch die größte Gefahr.
Knicks
Gast
Unsere SED Tante Angela sollte einen artigen Knicks vor Obama machen und lernen, wie man(frau) seine Untertanen in den westlichen "Demokratien" anständig totalüberwacht!
mr_hot!
Gast
uhh, er ist sexy!
ilmtalkelly
Gast
Snowden steht Manning damit indirekt zur Seite. Es ist die Potenzierung einer Intension, die die Demaskierung der Administratoren der USA voran treibt. Ohne Manning würde es Snowden auf dieser Bühne nicht geben. Es sind beide einfach selbstlose Helden. Ja, sowas gibt es auch heute noch und ich empfinde tiefe Ehrfurcht vor ihnen.
walter sobchak
Gast
der Effekt 'frust auf institutionen' wird noch grosse bedeutung erhalten. Die heimkehrenden "kriegshelden" werden nicht mit einer konfettiparade in der heimat empfangen. Us-Amerika baut ihnen kein dekmal - sie werden marginalisiert werden und durch eine cyber-joystick-truppe ersetzt. Danach werden sie sozial abstuerzen und keiner will was von ihren narben auf der seele wissen. Genug motive um zu 'singen' - und um sich zu erleichtern.
Bernd Goldammer
Gast
"Der Kaiser ist doch nackt", sagte der kleine Junge in "Des Kaisers neue Kleider".Da hatte die Masse der Menschen am Straßenrand dem eitlen Oberhaupt wegen seiner neuen Kleider gerade heftig zugejubelt... Helden sind heutzutage die, die Sagen was ist! Die Masse ist gedankenträge und obendrein feige...
hupe
Gast
Schließe mich F Lothar Winkelhoch an. Diese Männer sind Helden. Man sollte Obama den Friedensnobelpreis wieder abnehmen und den Preis stattdessen Snowden und Manning geben. Wenn Demokratie und Freiheit Bedinungen von Frieden sind, dann haben sie ihn verdient.
Christophe T.
Gast
in der Tat - das war sicher keine leichte Entscheidung.
autocrator
Gast
der witz, oder das traurige ist: Manning und Snowden ändern nichts. Keiner der verantwortlichen für das, was da aufgedeckt wird noch für das, dass es etwas zum aufdecken gab, noch deren hintermänner musste infolge des whistleblowings zurücktreten oder ins gefängnis. Ausser ein paar free-manning-proteste gab es keine demonstrationen dafür, mit derlei undemokratischen praktiken, wie sie die beidern aufgedeckt haben, aufzuhören und aufzuräumen. Infolge des whistleblowings wurde keine regierung abgewählt. Es wurden auch keine neuen regeln eingeführt, um ztu verhindern, dass es überhaupt etwas zu whistleblowen gibt - im gegenteil. Und es wird alles unternommen, damit die heldentaten von Manning und Snowden im strudel der nachrichten untergehen. Es sind meldungen unter vcielen, konsumiert und unbeachtet wie alles andere auch, und das war's dann. "Das System" ist stabil und wird noch nicht mal angekratzt, das höchste der gefühle ist, dass ein US-präsident sich gezwungen fühlt, drei minuten lang zu erklären, dass das alles schon richtig und wichtig sei wegen blaablubb - um die restlichen 23 stunden und 57 minuten am tag genau so weiter zu machen wie bisher, unter anderem die flächendeckende aushorchung von allem und jedem um es bei bedarf oder belieben gegen die betroffenen einzusetzen.
Zwei idealisten opferten ihr leben für ... nichts.
F Lothar Winkelhoch
Gast
Wie auch immer sich diese Sache entwickelt: Snowden und Manning haben Mumm, sie sind die wahren Helden. Sie sind sehr viel eher als freiheitsliebende Zeitgenossen zu sehen, als die etablierten "Profi-Freiheitskämpfer". Letztere sind zumeist Schwätzer und nur am Fortbestand des Systems zu ihren eigenen Vorteilen interessiert. Whistleblower stören da nur. Es bleibt zu hoffen, daß sich die Öffentlichkeit nicht wird täuschen lassen und die wirklichen Relationen erkennt. Und danach handelt.