NS-Symbolik in Sachsen: Dorfumzug mit Hakenkreuz
Bei einem historischen Festumzug in Ostsachsen liefen unter anderem als Wehrmachtssoldaten verkleidete Teilnehmer mit. Nun ermittelt die Polizei.
In Medienberichten war zuvor bekannt geworden, dass bei einem historischen Festumzug in Colmnitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) bei Klingenberg am Sonntag mehrere Teilnehmer NS-Symboliken zur Schau getragen hatten. Der Fotograf Marcus Fischer hatte das Geschehen für die Leipziger Internetzeitung mit mehreren Bildern festgehalten.
Konkret wird nun gegen einen unbekannten Mann ermittelt, der einen Koffer mit einem Hakenkreuz in der Hand gehalten habe, wie die Polizei weiter mitteilte. Während der Festveranstaltung des Heimatvereins Colmnitz e. V. war demnach keine Polizei vor Ort. Erst durch die Medienberichte seien die Beamten auf den Vorfall aufmerksam geworden.
Neben Wehrmachtsuniformen und Hakenkreuzen sollen auch andere nationalsozialistische Abzeichen gezeigt worden sein. Andere Teilnehmer präsentierten sich in Fahrzeugen in Tarnfarben, die mit Maschinengewehrattrappen versehen waren, hieß es in der Leipziger Internetzeitung.
Als Vertreter der „Lügenpresse“ beschimpft
Umstehende Besucher des Festzugs seien kaum irritiert gewesen. „Manche der Schaulustigen haben die Militaria-Fans eher bejubelt und beklatscht“, sagte der Fotograf Fischer gegenüber Spiegel Online. Ihn als Fotografen hätten einige halb spöttisch, halb verächtlich als Vertreter der „Lügenpresse“ beschimpft.
Veranstalter des „Schul- und Heimatfestes“ war den Angaben zufolge der Heimatverein Colmnitz e. V. Zu einer Stellungnahme waren Vereinsvertreter zunächst nicht zu erreichen.
Die Leipziger Internetzeitung zitiert jedoch aus der Selbstdarstellung des Vereins die Passage: „Weiterhin verfolgt unser Verein das Ziel Heimatpflege, Heimatkunde und Heimatgeschichte sowie das heimatliche Brauchtum zu fördern und zu pflegen. Dabei wollen wir Überliefertes und Neues sinnvoll vereinen, pflegen und weiterentwickeln, damit die Kenntnis, die Verbundenheit und die Verantwortung für unsere Heimat in der Bevölkerung auf allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden.“
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