NPD-Fackelaufzug in Demmin: Gegendemo mit Folgen
Die NPD ist in Demmin mit Fackeln aufmarschiert. Hunderte Gegendemonstranten waren vor Ort, um zu stören. Offenbar griff die Polizei hart ein.
DEMMIN/SCHWERIN dpa/taz | Bei einem Fackelzug der NPD in Demmin hat es Auseinandersetzungen gegeben. Wie die Polizei mitteilte, griffen bereits vor dem Marsch einige vermutlich linke Demonstranten die Rechten an. Zwei Menschen wurden dabei verletzt, einer kam ins Krankenhaus. Offenbar wurden auch bei Auseinandersetzungen mit der Polizei Personen verletzt.
Einem Facebook-Post des Journalisten Sören Kohlhuber zufolge liegt eine Person im Koma. Laut Polizei standen den etwa 170 Teilnehmern der NPD-Veranstaltung rund 400 Menschen aus der linken Szene gegenüber.
Gegendemonstrationen von Gewerkschaften, Initiativen und demokratische Parteien verliefen dagegen friedlich. Mehrere hundert Menschen beteiligten sich am Donnerstag an einer Friedensandacht zum Jahrestag des Kriegsendes, an Mahnwachen und einem historischen Stadtspaziergang. Der NPD-Fackelzug endete mit einer Kundgebung am Hafen.
Im Demmin war es 1945 zu einem Massenselbstmord gekommen, über den bis 1989 niemand öffentlich sprechen durfte. Historiker sehen Massenvergewaltigungen und andere Exzesse durch Soldaten der Roten Armee als Ursache.
Der 8. Mai wird in Mecklenburg-Vorpommern – als einzigem Bundesland – seit 2002 als offizieller staatlicher Gedenktag und Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus begangen.
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