piwik no script img

Mutmaßliche Zusammenarbeit mit IsraelHamas verhängt sechs Todesurteile

Die radikal-islamische Hamas will sechs Palästinenser hinrichten. Sie wirft den Verurteilten vor, mit Israel kollaboriert zu haben.

Im Herbst gab es die schwersten Zusammenstöße seit dem letzten Gazakrieg von 2014 Foto: ap

Gaza dpa/afp | Ein Gericht der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen hat sechs Palästinenser zum Tode verurteilt, weil sie mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Ob die Verurteilten bei einer kürzlich gescheiterten Geheimoperation der israelischen Armee geholfen haben sollen, wollte das Innenministerium in Gaza am Montag nicht sagen. Ebenso nicht, was sie genau getan haben sollen.

Drei der Verurteilten sollen erschossen werden, drei erhängt. Wann die Urteile vollstreckt werden sollen, war zunächst unklar. Sie seien zwischen 29 und 55 Jahre alt, hieß es.

In November war eine verdeckte israelische Einheit von militanten Hamas-Kämpfern im Gazastreifen enttarnt worden, es kam zu einem heftigen Feuergefecht. Anschließend schossen militante Palästinenser Hunderte Raketen nach Israel. Die israelische Luftwaffe flog Luftangriffe auf militärische Ziele.

Kurz darauf nahm die Hamas nach Angaben aus Sicherheitskreisen drei mutmaßliche Kollaborateure fest. Die Palästinenser sollen der israelischen Einheit dabei geholfen haben, in das Küstengebiet einzudringen, wie es hieß.

Die im Gazastreifen regierende Hamas und ihre Verbündeten führten ab 2008 drei Kriege gegen Israel. Im November hatte es die schwersten Zusammenstöße seit dem letzten Gazakrieg von 2014 gegeben. Beendet wurden die Kampfhandlungen vor gut drei Wochen durch eine Feuerpause.

Die Hamas richtet immer wieder Palästinenser hin, die sie der Zusammenarbeit mit Israel beschuldigt. 2016 wurden zudem erstmals seit der Machtübernahme der Hamas 2007 Menschen für Mord exekutiert. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • 9G
    96173 (Profil gelöscht)

    Schön dieses Foto von friedliebenden Demonstranten.

  • Der letzte Satz des Artikels sagt eigentlich alles, was es zu den Ursachen des Nahostkonflikts zu sagen gibt. Eine friedliche Lösung erscheint damit ausgeschlossen.