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Musik plus DemoRaver ziehen durch Friedrichshain

Die Fuckparade ravt am Samstag in Friedrichshain-Kreuzberg für ein freies Spreeufer.

Alle gegen Mediaspree? Nicht die Fuck-, sondern die Loveparade 2000 Bild: AP

Mit 17 Wagen, Musik und auch mit einer politischen Botschaft soll am Samstag die Fuckparade durch Berlin ziehen. Start ist um 15 Uhr an der Revaler Straße, die Demonstration geht im Anschluss über die Köpenicker Straße, Skalitzer Straße und Heinrich-Heine-Straße bis zur Dircksenstraße.

"Unser Kernthema ist in diesem Jahr das Spreeufer", erklärt Mitorganisator Thomas Rupp. Die Route führe daher an so vielen Clubs und von der Schließung bedrohten Einrichtungen wie möglich vorbei. Dazu gehören unter anderem die Bar 25 und die Wagenburg Schwarzer Kanal. Am SO 36 in der Oranienstraße, das derzeit Spenden für den Bau einer Schallschutzmauer sammelt, um den Betrieb aufrechterhalten zu können, ist eine Zwischenkundgebung geplant.

Die Fuckparade findet seit 1997 in Berlin statt, zunächst unter dem Namen Hateparade. Ursprünglich sollte sie ein Gegenstück zur Love Parade bilden - sowohl was die Musik angeht als auch die Inhalte. Während der Love Parade zum Jahrtausendwechsel der Status als politische Demonstration aberkannt wurde, klagte ihn die Fuckparade erfolgreich ein. "Wir haben uns auf jeden Fall politisiert", meint Rupp und erklärt das politische Ziel der Veranstaltung: "Es geht darum, dass sich die Investoren, der Senat und die von der Schließung betroffenen Projekte an einen Tisch setzen und unter Mediation miteinander reden." Das Spreeufer sei ein wichtiger Ort für Berlin, "und wenn es so weitergeht, ist es nicht mehr lange zugänglich".

Mit dem Megaspree-Bündnis, das ein ähnliches Ziel verfolgt, arbeite man zusammen, trotzdem sei das Publikum der Fuckparade breiter gefächert. "Die alleinerziehende Mutter aus Prenzlberg kommt genauso zu uns wie der schwarz gekleidete Hardcore-Raver", sagt Rupp. Ebenso vielfältig solle die Musik werden. Nicht nur für Hardcore-Techno-Fans sei etwas dabei, ebenso gebe es Wagen mit Schlagermusik, Hiphop und DrumnBass. Die Organisatoren rechnen mit 3.000 Teilnehmern - obwohl die Route erst seit dieser Woche feststeht. "Wir mussten ein bisschen mit der Polizei verhandeln", begründet Rupp. Immerhin solle es in diesem Jahr "keine Drogenhunde geben, die über Technik und Platten laufen".

Rupp, der schon bei der ersten Hateparade dabei war und in seiner Freizeit als DJ arbeitet, befürchtet, dass mit den großangelegten Büro- und Hotelprojekten am Spreeufer auch ein Lebensgefühl der Stadt verloren gehen könnte. "Ich will, dass Berlin die bunte Stadt bleibt, die sie ist."

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1 Kommentar

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  • W
    Wilhelm

    Wie ist es denn gelaufen? Wieviele waren da, was wurde gesagt, gab es Unregelmäßigkeiten? Ich erwarte einen Bericht! Der hätte am Montag in der taz sein sollen.