piwik no script img

Movimento 5 Stelle in ItalienFünf Sterne bleiben im Bündnis

Nach internem Streit bleibt Fünf Sterne in Mario Draghis Mehr-Parteien-Koalition. Die Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine spaltet die Regierung.

Fünf-Sterne-Chef Giuseppe Conte nach seinem Treffen mit Premierminister Mario Draghi in Rom Foto: Massimo Percossi/imago

Rom dpa | In Italien ist eine Regierungskrise vorerst abgewendet worden. Die Fünf-Sterne-Bewegung bekannte sich am Mittwoch dazu, zunächst weiter in der regierenden Mehrheit zu bleiben. Die Partei hatte die Politik der Regierung zuletzt kritisiert – etwa mit Blick auf die Lieferung von Waffen an die Ukraine und wegen Verteilung und Höhe von Hilfsgeldern in Italien. Am Mittwoch stand deshalb ein Treffen zwischen Sterne-Parteichef Giuseppe Conte und Ministerpräsident Mario Draghi an.

„Wir sind bereit, eine Regierungsverantwortung zu teilen, so wie wir es bis hier hin gemacht haben, aber in ehrlicher und konstruktiver Weise“, sagte Conte anschließend vor Draghis Amtssitz in Rom. Conte gab dem parteilosen Ministerpräsidenten nach eigener Aussage im Namen der Fünf-Sterne-Bewegung ein Dokument, in dem die Partei ihre Unzufriedenheit begründete und forderte eine Kursänderung. Draghi will Conte zufolge nun über die Forderungen nachdenken.

Vor dem Treffen war unklar, ob die Vielparteienregierung Draghis bei einem Austritt der Sterne noch weiter bestehen könnte. Bei einem Zerfall des Bündnisses könnten dem Land vorgezogene Neuwahlen drohen.

Die Fünf-Sterne-Bewegung, die drei Minister im Kabinett Draghis stellt, befindet sich nach dem Parteiaustritt von Außenminister Luigi Di Maio und dessen Unterstützern in einer schweren Krise. Die Partei verlor Dutzende Abgeordnete. Forderungen nach einem Verlassen der Regierung wurden in der Folge lauter. Hinzu kamen Gerüchte, Draghi habe mit Sterne-Gründer Beppe Grillo darüber gesprochen, Conte aus der Partei zu drängen. Das dementierte Draghi allerdings.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!