Mittelmeer-Mission „Triton“: Frontex weitet Einsatzgebiet aus
Mehr Schiffe, Geld, Beamte: Die EU-Grenzschutzagentur will mehr Bootsflüchtlinge retten und den Kampf gegen Menschenschmuggler intensivieren.
WARSCHAU dpa | Die EU-Grenzschutzagentur Frontex weitet ihre Triton-Mission zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer erheblich aus. Das Einsatzgebiet soll vergrößert und zusätzliche Experten, Schiffe und Flugzeuge sollen eingesetzt werden, teilte Frontex-Chef Fabrice Leggeri in der am Dienstagabend in Warschau verbreiteten Erklärung mit.
Es gehe darum, die italienischen Behörden „bei der Kontrolle der Seegrenzen zu unterstützen und Menschenleben zu retten“, sagte Leggeri zu der Reaktion auf den Tod hunderter Flüchtlinge in den vergangenen Wochen. “Zu viele sind bereits auf tragische Weise ums Leben gekommen.“
Neben der Rettung auf See will Frontex den Kampf gegen Menschenschmuggler verstärken. Leggeri zufolge sind neun zusätzliche Teams geplant, die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Europa befragen. Es gehe darum, Informationen über die Netzwerke der Schmuggler in Libyen und den Transitländern zu erhalten und so unter anderem die Arbeit von Europol zu unterstützen. Zudem soll auf Sizilien eine Frontex-Niederlassung zur Koordinierung der Triton Mission und Verbindung mit anderen Behörden eingerichtet werden.
Zum Sommer sollen unter anderem drei Flugzeuge, insgesamt 18 Patrouillenboote und zwei Hubschrauber zum Einsatz kommen. Die EU-Kommission werde in Kürze mehr als 26 Millionen Euro zusätzlicher Mittel zur Verfügung stellen, um die Triton-Mission von Juni bis zum Jahresende zu stärken.
Damit werde das Budget für Triton und den Einsatz vor der italienischen Küste auf 38 Millionen Euro aufgestockt, während die Mittel für die Operation Poseidon vor der griechischen Küste 18 Millionen Euro betragen. Im kommenden Jahr werde es für beide Missionen zusätzliche 45 Millionen Euro von der Brüsseler Kommission gebe. An der Triton-Mission sind insgesamt 26 europäische Länder beteiligt, darunter auch Deutschland.
Leser*innenkommentare
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Wie immer in der Sache gekonnt uninformativ gehalten, dieser dpa-Artikel.
Im Klartext muß es heißen:
1. Finanzielle Mittel zur militärischen Flüchtlingsbekämpfung werden mehr als verdreifacht.
2. Verhöre mit Einsatz von Zwangsmitteln kommen nun zur Anwendung.
3. Der Fluchtweg über das Mittelmeer wird dicht gemacht.
WER GEGEN FLUCHTHELFER KRIEG FÜHRT, FÜHRT IHN AUCH GEGEN FLÜCHTLINGE!