Mit der Affenschaukel gegen den Regel-Schmerz

■ Luna Yoga ist eine neue Yoga-Form, die Frauen Linderung bei Regelkrämpfen verspricht / Kurse sind aber nur bei ausgebildeten Yoga-LehrerInnen zu empfehlen

Gerade in der Menstruation leiden Frauen oft an starken Unterleibsschmerzen. Um Beschwerden und Störungen wie Menstruationskrämpfe, Hormonunregelmäßigkeiten und Wechseljahrsbeschwerden zu lindern oder sogar zu beseitigen, können Frauen sich an eine neue Form des Yogas heranwagen. Das Bremer Frauengesundheitszentrum bietet jetzt Kurse für „Luna Yoga“an, die die Homöopathin Annette Koeslin leitet.

„Luna setzt sich aus dem klassischen Hatha Yoga, neuen Tanzelementen aus dem Bauchtanz und afrikanischen Fruchtbarkeitstänzen und speziellen Beckenübungen, die den Unterleib massieren sollen, zusammen,“erklärt Seminarleiterin Annette Koeslin.

Im wesentlichen haben zwei Frauen das Luna Yoga entwickelt – und zwar „aus dem Feminismus heraus“, wie Seminarleiterin Koeslin sagt – nämlich die Luna-Yoga-Begründerin Adelheid Ohlig und die israelische Tänzerin Aviva Steiner, die das Yoga mit Tanzelementen zur Harmonisierung von Hormonzyklen und der Beckenkraft anreicherte. Begründerin Ohlig fügte noch Elemente aus Fruchtbarkeitstänzen hinzu, die sie auf Reisen in Afrika miterlebt und nach Deutschland importiert hat.

Begründerin Ohlig ist Mitglied im „Berufsverband der deutschen Yogalehrer“und hat Seminarleiterin Koeslin ausgebildet – und darauf legen die Frauen auch großen Wert. Denn „in den vergangenen zehn Jahren sind so viele verschiedene Yoga-Arten auf den Markt gekommen, daß man sehr vorsichtig sein muß,“bestätigt eine Yoga-Lehrerin aus Bremen.

Die Berufsbezeichnung „Yoga-Lehrerin“sei nicht geschützt – auch Menschen ohne fundierte Ausbildung könnten ohne weiteres ein Schild vor die Haustür hängen und Kurse sowie Seminare anbieten.

Traditionelles Yoga, das eine Einheit zwischen Körper, Geist und Seele bildet, ist bei Seminar-Leiterin Koeslin dreigeteilt: In das Symbol Wurzeln eines Baumes, der Stamm ist der Tanz und die Äste und Zweige stehen für die moderne Körpertherapie. Die Früchte sind die individuellen Erfahrungen, die jede Kursteilnehmerin aus dem Seminar mitnimmt. So beschreibt Koeslin das Luna Yoga.

Animalische Namen wie der flatternde „Schmetterling“, das fliegende „Krokodil“und der tanzende „Affe“haben die verschiedenen Übungen aus dem Luna Yoga. Mit der entspannden Stellung „Schaukelboot“, wobei man auf dem Bauch liegend nach einer kurzen Ruhephase die Beine anwickelt und im Rhythmus des eigenen Atems langsam hin-und herschaukelt, wird der Bauch- und Beckenbereich massiert, und alle inneren Organe werden belebt.

Auch sexuelle Energien sollen so angeregt werden. Mit dieser Übung sollen die Funktionen der Beckenorgane harmonisiert und die Lebenskräfte spürbar gesteigert werden.

Spezielle rhythmische Beckenübungen im Stehen sollen zur Entspannung beitragen. Kontrollierte Tiefenatmung und spezielle Entspannungs- und Wahrnehmungsübungen aus der indischen Heilweise Yoga begleiten die Tänze. Die Musik ist allerdings für das Luna Yoga sekundär, sagt Koeslin. Hauptsächlich arbeitet Koeslin mit Trommelmusik. Allerdings stehe der eigene Körperrhythmus im Vordergrund. „Die Musik lenkt gerade in der Lernphase zu sehr von den Übungen ab,“sagt Koeslin.

Julia Dührkop

Anmeldungen nimmt das Frauengesundheitszentrum in der Elsflether Straße 29 unter für den Vortrag am 26. September von 18.30 bis 21 Uhr und für das Tagesseminar am 27. September von 11 bis 18 Uhr entgegen. Der Kostenpunkt beträgt 80 Mark, ermäßigt 60 Mark. Auf Anfrage können Frauen auch am Freitag und Sonntag Einzelstunden bei der Kursleiterin nehmen.