■ Mit Umweltpädagogen auf du und du: Station Freiburg
Freiburg (taz) – „Wollt ihr zurück in die Steinzeit?“ Gemeinsam mit der Freiburger Ökostation ist diese Frage jetzt zehn Jahre alt geworden. Als die „Grüne Volkshochschule“ damals entstand, galten ihre Gründer den meisten „normalen Menschen“ als Eigenbrötler und Romantiker. Lehmbau, Kompost und Heilkräuter waren noch exotisch. Solche Berührungsängste sind inzwischen gewichen, Vorurteile weitgehend abgebaut. „In kaum einem Garten in Freiburg wird man noch Pestizide finden“, so die Umweltpädagogin der Station, Heide Bergmann. „Wer will schon Gift auf sein Gemüse sprühen und es danach essen?“
Ein Rückblick: 1986 kam die Landesgartenschau nach Freiburg. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sah die große Chance, Tausenden zu zeigen, wie man Umweltschutz mit einfachen Mitteln praktizieren kann: ein erdhöhlenähnliches, grasbewachsenes Naturhaus mit allerlei baubiologischen Finessen.
Rund 1,5 Millionen Menschen besuchten die Ökostation während der Landesgartenschau. Nach einem Brand 1988 dauerte es vier Jahre und kostete 1,1 Millionen Mark, bis 1992 das Ökohaus wieder eröffnet werden konnte. Etwa 15.000 Kinder haben die Einrichtung seither genutzt, um spielerisch den Umgang mit der Natur zu lernen. Der Besuch ist nach wie vor rege, doch die zurückgehende finanzielle Unterstützung macht den Freiburgern heute zu schaffen. Die Stadt hat ihren Zuschuß um zehn Prozent auf 90.000 Mark im Jahr gekürzt. Unklar ist auch, ob das Land 1997 wieder mit 65.000 Mark dabei ist. Die Ökostation erwirtschaftet gut die Hälfte des Jahresetats von 350.000 Mark selbst. Michael Obert
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