■ Mit Ökolabeln auf du und du: Entscheidung gefragt
Stuttgart (taz) – Wer ökologisch korrekt einkaufen will, muß auf der Hut sein. Nicht überall, wo „natur“ oder „bio“ draufsteht, ist Ökoqualität drin. Die echte Bioware ist selbst für eingeweihte Ökos oft nur schwer zu identifizieren: Derzeit werden VerbraucherInnen in Deutschland mit mehr als 100 eingetragenen Warenzeichen für Ökolebensmittel konfrontiert.
Neben etwas bekannteren Labeln von Erzeugerverbänden wie Demeter oder Bioland führt der Handel zunehmend eigene Ökomarken: Bei Tengelmann liegt „Naturkind“, bei Rewe „Füllhorn“ und bei Metro „Grünes Land“ im Bioregal.
Den besseren Durchblick im Label-Wirrwarr könnte ein einheitliches, übergreifendes Ökosiegel bringen, darin sind sich viele Ökoanbieter und -erzeuger einig.
Landesweite Biogütesiegel haben dem Biomarkt in anderen europäischen Ländern deutlich auf die Sprünge helfen können. Etwa in Österreich, der Schweiz oder in Dänemark, die zu den ausgesprochenen Bioboom-Ländern gehören. Sowohl der Umsatzanteil der Ökoprodukte am Lebensmittelmarkt als auch der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche stiegen dort in den letzten Jahren sprunghaft an.
Innerhalb der EU wird es in absehbarer Zeit kaum zu einem einheitlichen Ökosiegel kommen. Die EU-Direktive 2092/91, die seit acht Jahren die Kriterien für ökologischen Landbau festlegt, regelt bislang nur Teile der ökologischen Produktion. Eine Verordnung für ökologische Tierproduktion fehlt bislang genauso wie die ebenfalls in der Direktive vorgesehene Ausarbeitung eines umfassenden Qualitätssiegels für ökologische Produkte wie Lebensmittel oder Kleidung. Mit der Einführung eines nationalen Labels abzuwarten, bis die EU ein gemeinsames Zeichen entwickelt hat, macht deshalb laut deutschen Marktbeobachtern wenig Sinn. Danièle Weber
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