piwik no script img

■ Mit Energiepreisen auf du und duMehr Druck vom Kunden

Berlin (AP/taz) – Im Poker um die Energiepreise sollen sich nach Willen des Bundeskartellamts die VerbraucherInnen stärker zu Wort melden. Der Präsident des Amtes, Dieter Wolf, hat sie ermuntert, sich gegen überhöhte Preise ihrer Energieversorger zu wehren. „Ich würde mir wünschen, daß mehr Privatkunden Druck machen“, sagte er. Diese sollten sich bei ihren Stadtwerken oder bei den Kartellbehörden beschweren, wenn sie für Gas oder Strom deutlich mehr zahlen als in benachbarten Versorgungsgebieten üblich. Mittelfristig seien Preisnachlässe auch für Privatkunden zu erwarten. Aber „es ist das Bohren dicker Bretter“, sagte Wolf.

Der ehemalige Abteilungsleiter im Bundeskartellamt, Kurt Markert, hatte jüngst den Berliner Energieversorger Bewag aufgefordert zu erklären, warum er bei Preissenkungen für Großkunden nicht auch die Tarife für Privatkunden gesenkt habe. Notfalls werde er erwägen, seine Stromvorauszahlungen eigenmächtig um zehn Prozent zu kürzen. Wolf stimmte Markert grundsätzlich zu. „Da sind Preisdifferenzen, die nicht abgebaut sind.“ Dem Vorschlag des Rechnungsboykotts allerdings schloß sich Wolf nicht an.

Während die Industrie seit langem weniger für die Energie bezahlt, hat die Liberalisierung für Privatkunden bisher kaum Preisnachlässe gebracht. Nach einer Studie der Dresdner Bank zahlen Haushalte derzeit einen doppelt so hohen Strompreis wie Industriekunden.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen