Misstrauensantrag der Kommunisten: Republik Moldau ohne Regierung
Die Oppsition in der Republik Moldau brachte ihren Misstrauensantrag im Parlament durch. Die europafreundliche Regierung von Vlad Filat tritt ab.
CHISINAU ap/dpa | Die europafreundliche Regierung der Republik Moldau ist nach einer verlorenen Vertrauensabstimmung im Parlament geplatzt. Hintergrund ist Streit in der Regierungskoalition. Wahrscheinlich wird es nun Neuwahlen geben.
54 der 101 Abgeordneten haben für den Antrag der kommunistischen Opposition gestimmt, die Regierung von Ministerpräsident Vlad Filat abzusetzen, berichteten Medien in der Hauptstadt Chisinau am Dienstag.
Die seit zwei Jahren regierende Allianz für europäische Integration war in der Vorwoche zerbrochen. Der wichtigste Koalitionspartner war im Streit über die Justiz des Landes aus der Regierung ausgeschieden.
Den Misstrauensantrag wurde mit der Begründung eingebracht, die Menschen seien wegen der Entwicklung der Wirtschaft und wegen der grassierenden Korruption unzufrieden. Filat hat nun drei Tage Zeit, eine neue Regierungskoalition zu bilden. Andernfalls müssen Neuwahlen ausgerufen werden.
Der Reformer Filat war im Januar 2011 ins Amt gekommen. Er hatte sich bemüht, die ehemalige Sowjetrepublik mit rund 4,1 Millionen Einwohnern näher an Europa heranzuführen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Migrantische AfD-Anhänger
„Ausländer für Deutschland“
Urteil des Bundesverfassungsgerichts
Jetzt erst recht – keine Auslieferungen nach Ungarn
Pressesprecherin im Weißen Haus
Trump schönreden
Interne Asyldebatte der Grünen
Wer Habeck will, bekommt Habeck
Merkel kritisiert Merz erneut
Ex-Kanzlerin unterschreibt „Oma-gegen-Rechts“-taz
Appell an Nichtwähler:innen
Rafft euch!