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Missbrauch und Gewalt in JugendheimenSex für ein paar Zigaretten

Missbrauch und Gewalt in Internaten und Heimen war vor ein paar Monaten noch ein großes Thema, dann wurde es still. Zu früh, wie das Beispiel einer Einrichtung nahe Trier zeigt.

Durch die Odenwaldschule kam die Missbrauchsdebatte in Gang. Bild: dpa

Felix* wirkt aufgewühlt, wenn er von seinem letzten Arbeitsplatz erzählt: "Die Jugendlichen sind häufig mit Gegenständen auf uns losgegangen, zum Beispiel mit Stühlen. Einmal hat ein Kollege sogar eine Steinplatte gegen den Kopf bekommen. Prellungen bei den Erziehern waren an der Tagesordnung, es gab aber auch offene Wunden."

Bis vor einigen Monaten hat er in dem Haus auf dem Wehrborn gearbeitet, einem Kinderheim in der Nähe des kleinen Örtchens Aach bei Trier. Zwischen 50 und 100 Kinder und Jugendliche sind hier in sieben Wohneinheiten untergebracht. Felix war als Erzieher in einer sogenannten Intensivgruppe eingesetzt.

Hier werden die ganz harten Fälle einquartiert, Jugendliche, die sonst nirgends mehr genommen werden. Die meisten sind vernachlässigt herangewachsen, wurden Opfer von Gewalt und Missbrauch in der Familie. Entsprechend hat der Großteil schon mit 16 Jahren kriminelle Karrieren hinter sich, war in verschiedenen Heimen, in der Psychiatrie oder im Gefängnis.

Auch sexuell sind viele der Jugendlichen verwahrlost. "Die bieten ihren Körper anderen Jugendlichen gegen Sachleistungen an. Ein Päckchen Zigaretten ist hier schon mal einen Blowjob wert", erzählt Felix. "Es gab 11-Jährige, die ungeschützt mit 13-Jährigen geschlafen haben. 15-Jährige hatten Sex und ließen 8-Jährige dabei zuschauen." Das sei von den Erziehern nicht toleriert worden, aber man könne die Kinder nicht durchgehend überwachen.

Zwar sind die Gruppen zum Teil nach Geschlechtern getrennt und in verschiedenen Häusern untergebracht, aber sie treffen sich täglich in der angegliederten Hauptschule oder auf dem Hof der Anlage. Drogen nehmen fast alle auf dem Wehrborn. "Wenn die nicht an herkömmliche Rauschmittel wie Haschisch, Pep oder Ecstasy herangekommen sind, haben sie Klebstoff oder Deosprays inhaliert", berichtet Felix.

Auf Anfrage der taz reagierte die Heimleitung mit einem vierseitigen Schreiben auf die geschilderten Zustände. Von den angeblichen sexuellen Handlungen unter den Jugendlichen wisse man nichts. "Sichtbare Folgeerscheinungen ihrer bisherigen Sozialisation sind eine gesteigerte Gewaltbereitschaft (gegen sich oder gegenüber anderen), Konsum von legalen und illegalen Drogen oder sexuell auffälliges Verhalten", heißt es in dem Schreiben. Aber sollte man Kinder, die diesen Hintergrund teilen, zusammen in eine Wohneinheit stecken? Macht so ein Konzept Sinn?

"Solche Intensivgruppen sind ein Sammelbecken für extreme Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Symptomen", sagt Josef Koch von der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen, "sie führen nur dazu, dass sich die Jugendlichen gegenseitig hochpushen. Das steigert die Gewalt untereinander und gegen die Erzieher."

Vier Intensivgruppen mit insgesamt bis zu 35 Jugendlichen gibt es auf dem Wehrborn, der Rest ist in Regelgruppen untergebracht. Die Übergänge, wer wo eingeteilt wird, sind jedoch fließend - je nach Belegung. So geht es auch in den Regelgruppen, wo eigentlich weniger schwierige Jugendliche unterkommen sollten, oftmals hart zur Sache.

Für viele schwere Fälle, meinen Experten, sind diese Einrichtungen überhaupt nicht geeignet. "Es gibt einen Prozentsatz, der so massiv rebelliert, dass Gruppen einfach nichts bringen. Die bräuchten Individualbetreuung", erklärt Mathias Schwabe, Professor für Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule Berlin.

Sean, 18, Sohn eines Luxemburger Banker-Ehepaares, war mehrere Monate auf dem Wehrborn untergebracht. Per E-Mail schildert er der taz die Verhältnisse: "In meiner Gruppe wurde auf einmal alles negativ. Es kam zu mehreren Schlägereien. Die Jugendlichen hatten keinen Respekt mehr vor den Betreuern. Wir haben randaliert, bis mehrere Polizisten kommen mussten. Jeder wurde aggressiv und ich war der Aggressivste von allen. Die Betreuer konnten das natürlich nicht mehr aushalten. Manche haben gekündigt und der Rest hat nach jeder Kleinigkeit fixiert und in die Psychiatrie eingewiesen. Manche sind dann einfach abgehauen oder in den Knast gekommen."

Auch Tanja* bestätigt diese Schilderungen. "Wir haben zwischendurch eine neue Heimleitung bekommen, aber da wurde es nur schlechter." Im Heim gebe es ein Fressen oder Gefressenwerden. "Gangs üben Druck aus", sagt Tanja. "Die Kinder werden bei uns entweder aggressiv oder sie haben die schlimmste Zeit ihres Lebens."

In manchen Situationen fürchtete Felix während seiner Arbeit sogar um sein Leben. "Es gab einen Fall, da haben sich die Jugendlichen zusammengeschlossen und mit Steinen auf die Betreuer geworfen", sagt er. "Den Kollegen blieb nichts anderes übrig, als sich im Büro einzusperren und auf die Polizei zu warten." Anders als die im Heim angestellten Erzieher und Pädagogen darf die Polizei härter durchgreifen: Jugendliche mit Handschellen fixieren und mitnehmen.

Tanja und ihre Kollegen haben dagegen kaum eine Handhabe gegen die Gewaltausbrüche. "Wir müssen Jugendliche oft zu viert festhalten. Allein hätten wir keine Chance, vor allem wenn die groß und schwer sind. In der Regel liegen wir dann ungefähr eine halbe Stunde auf jemandem drauf. Wenn die dann nicht runterkommen, müssen wir im Krankenhaus anrufen, damit die uns erlauben, Medikation zu geben."

Weigere sich das Kind diese Mittel zu nehmen, müssen die Polizei und der Notarzt gerufen werden. Meist sei dann eine Einweisung in die Psychiatrie notwendig. "Das geht aber nur, wenn das Krankenhaus, mit dem wir zusammenarbeiten, bereit ist aufzunehmen", sagt Tanja. Nicht immer sei das der Fall.

Und die Erzieherin sieht noch ein weiteres Problem: Um das Heim auszulasten, versuche die Leitung so viele Jugendliche wie möglich auf dem Wehrborn zu halten und verschärfe damit die grundsätzlichen Probleme bei Intensivgruppen. "Was sich in letzter Zeit ganz deutlich zeigt, ist, dass eben massive Geldrückstände da sind und darum die Aufnahmebedingungen heruntergesetzt wurden. Es gibt keine Kriterien mehr. Wir nehmen alle, auch Kinder, denen wir pädagogisch nicht helfen können", sagt Tanja, "da kann auch unser Erziehungsleiter nichts machen. Was die Chefs sagen, ist Gesetz."

Dass Heime wie das Wehrborn unter wirtschaftlichem Druck arbeiten, bestätigt auch Erziehungsfachmann Koch: "Die Intensivgruppen bieten für Einrichtungen die Möglichkeit, mehr Geld zu machen. Die werden aufgemacht, um die Kinder zu entsorgen, während die Heime davon profitieren. Mehr Geld sollte aber eigentlich bessere Rahmenbedingungen bedeuten." Die seien häufig nicht gegeben.

In ihrem Statement versucht die Heimleitung zu beschwichtigen: Es könne in Grenzsituationen vorkommen, dass man Jugendliche festhalten müsse. Es gebe ein spezielles Einarbeitungskonzept und entsprechende Fortbildungen für die Mitarbeiter. Weiter heißt es: "In größeren Einrichtungen besteht immer die Gefahr, dass Subkulturen entstehen." Zu den heruntergesetzten Aufnahmebedingungen äußert sich die Leitung nicht.

Für Felix klingt das wie Hohn: "Ich war gezwungen, pädagogisch falsch zu arbeiten." Auf Kritik hätten seine Chefs mit Schönreden reagiert. "Alles wird von der Leitung unter der Decke gehalten", sagt auch Tanja. Es gebe heroinabhängige Jugendliche mit Hepatitis C und das Personal werde nicht informiert. "Eine Kollegin wurde neulich von einer möglicherweise Infizierten gebissen", erzählt Tanja weiter, "und sie weiß nicht, ob sie sich angesteckt hat. Testen könne man erst in sechs Monaten."

Auch auf diese Vorwürfe haben die Heimleiter eine Antwort: "Das Konzept zur hausinternen Drogenprävention wird derzeit überarbeitet", heißt es in ihrem Statement. Wieso die Belegschaft über eine mögliche Infektionsgefahr nicht informiert worden ist, bleibt offen. Aber: Man böte Verhaltenstrainings für solche Situationen an.

Zuständig für die Aufsicht über das Heim ist das Landesjugendamt in Mainz. Auf Anfrage der taz zu den Zuständen im Wehrborn gab es von dort bisher keine Antwort. Und in der Verwaltung des Kreises Trier-Saarburg weiß man nur von einem schwerwiegenden Vorfall. "In einem Fall aus dem Jahr 2009 wurde uns sowohl von der Heimleitung als auch von der Polizei mitgeteilt, dass ein Mündel des Kreises von einer Mitbewohnerin tätlich angegriffen wurde", schreibt ein Sprecher in einer Mail. Die Angreiferin habe von mehreren Mitarbeitern der Einrichtung festgehalten und schließlich in die Psychiatrie gebracht werden müssen. Darüber hinaus seien keine weiteren Vorkommnisse bekannt.

Die schwierige Situation im Wehrborn hält Experte Josef Koch für keinen Einzelfall. "Da gibt es sicher eine hohe Dunkelziffer. Gewalt ist ein tabuisiertes Thema, weil die Häuser möglicherweise dichtmachen müssen, wenn das bekannt wird."

"Vielleicht", sagt Tanja, "wäre genau das die richtige Lösung." Wie lange sie noch auf dem Wehrborn arbeiten will, weiß sie nicht. Zum Glück für sie kann sie kündigen. Die Jugendlichen können das nicht.

*Name von der Redaktion geändert

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23 Kommentare

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  • Ich war vor ein paar Jahren dort und es stimmt, das manche Mädchen gewisse Dinge tun, um Zigaretten oder einen Unterschlupf zu bekommen weil sie z.b abgehauen sind. Diese Einrichtung sollte meiner Meinung nach geschlossen werden weil man dort unmenschlich behandelt wird. In meiner Eingewöhnungsphase wurde mir bewusst das dies ein sehr düsterer Ort ist und er mich negativ beeinflussen wird. Ich weiß dieser Artikel ist nicht neu aber wer fleißig recherchiert wird einiges an infos finden.

  • Ich war zu der Zeit da als ein Jugendlicher "Joey" getötet wurde. Da meine Eltern mir nicht glauben wollten das es auf dem

    Wehrborn die HÖLLE war, habe ich ihnen diesen Zeitungsartikel gezeigt. Ich wurde von den Betreuern angespuckt und festgehalten ohne einen Grund!!!!! Aber zum Glück haben sie mich da raus geholt der REINE HORROR!!!!!

  • L
    lolo

    was ihr redet ich lebe selber auf dem wehrborn ja das wir angeblich uns für kippen hergeben das stimmt nicht

  • L
    Lena

    das was hier steht stimmt zum grösten teil garnicht ich weis das weil ich auch seit ein paar jahren auf dem wehrborn lebe.

    hier nimmt nicht jeder drogen oder inhaliert deo so wie es da steht.

    Und so grosse ausraster gibt es hier eigendlich auch nicht wo jeman wirklich verletzt wird wen dann höchstens mal 2 mal im jahr und derjenige bekommt dann auch seine strafe.es ist eigendlich recht friedlich hier geworden,und das mit den zigarretten stimmt auf KEINEN FALL.also mann soll einfach nicht so ein quatsch über den wehrborn zu erzählen.es ist schon doof genug das mansche kinder hier im heim leben.aber sie dann noch so schlecht abzustempeln ist echt nich fähr.

  • A
    Andrea

    Das was dort geschrieben wurde ist definitiv wahr !!!

    Ich war selber zwei Jahre auf dem Wehrborn und erinnere mich nur zu gut an die Gewalt und an die Ausbrüche vieler Jugendlicher. Ich war dort allerdings im Internat und nicht im Heim aber man lief sich ja ständig über den Weg. Endweder man wurde selber so aggressiv und hat sich somit Respeckt verschafft,oder aber man wurde sehr schnell zum Opfer !

    Die Erzieher waren absulut hilflos. Zu meiner Zeit von 1998-2000 wurde auch eine Erzieherin Opfer von Gewalt.

    Ein Mädel aus einem der Heimhäuser schlug ihr ein Auge blau. Man sollte diesen Laden dicht machen weil man sicherlich keinen bessern kann , in dem man sie oder ihn immer wieder in die Psychiartrie bringen lässt und mit Medikamenten vollpumt. Nach ein paar Wochen kommen sie wieder raus und sind genauso gewalttätig wie vorher...man muss sich dort eben wieder seinen Rang erkämpfen!Für mich war der Wehrborn ein Albtraum!!!!

  • CA
    christa agbaje

    ich bin eine besorgte mutter,ich habe alle artikel über wehrborn gelesen,,,und bitte um eure hilfe,die wahrheit ans licht zubringen über das haus wehrborn,weil meine tochter seit kurzem notgedrungen durch das jugendamt,in diesem heim ist!ich bitte um eure hilfe,,,schreibt alles was ihr wisst,,und lasst telefonnummer oder e-mail adresse hier!vielen dank von einer besorgten mutter!

  • MJ
    Mary Jane

    Also das ich selber auf dem wehrborn gewohnt habe hab ich auch das recht mich dazu zu äußern ich kann dazu nur sagen das dass heim dort oben geschlossen werden soll es sind einfach keine zustände letztes jahr am 01.08.2010 ist ein jugendlicher gestorben weil er heroin abhängig war ja auch dies ist vertuscht worden es sind einfach keine zu stände in den bäder ist schimmel an den decken und wänden das essen ist nicht frisch zubereitet ja und die ausbildung ist eine endlose qual man wird gedemütigt und gemobbt und betreuer interessiert dies einfach nicht ich kann nur sagen das es für mich das schönste geschenk auf erden war als ich aus dem heim raus gegangen bin denn dort hat mann einfach DIE HÖLLE AUF ERDEN mann wird erbresst wenn man dies nicht tut dann passiert das oder dies man bekommt die heimfahrt gestrichen man arf als 16 jährige nur bis 20 uhr in die stadt was soll das bitte????

     

    Ich kann nur sagen alles was in diesem bericht steht IST WAHR und ich hoffe das diese HÖLLE AUF ERDEN bald GESCHLOSSEN wird!!!!!!!!!!!!!!

  • B
    Bianca

    Also ehrlich gesagt das was da geschrieben wurde kann nicht war sein den meine Tochter war dort und sie hätte es mir gesagt .... Also was soll das eigentlich für mich ist es eine Schweinerei

  • L
    lussy

    ich will nur kurz was zu den kommentare was sagen ich bin nicht so wie es in der zeitung steht ich bin ein ruhiger mensch es sind nicht alle so auf dem wehrborn un ich tu auch nichts schön reden es gibt schlechte zeiten auf dem wehrborn aber das hat nicht nur was mit den jugentlichen zu tun seit langer zeit ist es nicht mehr so schlimm es gibt manchmal streit in dem man vieleicht handgreiflich wird aber das is nicht nur auf dem wehrborn so ich könnte viele heime aufzählen un auch ganz normale familien wo jugentlich handgreiflich werden aber die meisten leute meinen immer nur heim kinder wären so das stimmt aber nicht es gibt so viele kinder un jugentliche die es zuhause schlechter haben wie im heim

  • J
    Juno

    Ich kenne das Haus auf dem Wehrborn durch eine Jugendliche, die dort untergebracht ist und weiß um einige Vorfälle, die sich in jüngster Zeit dort ereignet haben.

    Ich selbst arbeite mit Kindern und Jugendlichen, deren Probleme im Bereich der sozialen und emotionalen Entwicklung liegen, kenne von daher einige Einrichtungen der Jugendhilfe. Kinder und Jugendliche, die in solchen Einrichtungen leben, haben viel hinter sich, was sie eben zu dem haben werden lassen, was sie heute sind. Warum sollten die Probleme durch eine Unterbringung behoben sein? Die zunehmenden Einsparungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe helfen da wohl kaum weiter: Überbelegung, zu wenig Betreuer, wenig pädagogischer Handlungsspielraum, das Halten von Kindern, die eigentlich individualpädagogisch oder psychiatrisch gefördert werden müssten ...

    Natürlich kann man da nicht erwarten, das Kriminalität, Drogenkonsum o.ä. "draußen" bleiben! Ich denke, dass der Bericht fast allen Einrichtungen gerecht wird, nicht nur dem Wehrborn!

  • F
    Frida

    Das die viele Kids dies alles sich nicht eingestehen, die Augen verschließen oder es verleugnen kann ich noch verstehen! ´Denn schließlich ist dieser Ort hier "Heim" für einen hoffentlich nur kurzen Zeitraum! Aber auch viele Betreuer, welche vorher in den Pausen, Team, Büro etc. sich über die Zustände auslassen und ihnen GANZ GENAU bewusst ist, was alles dort passiert, haben eine Art ALLES schönzureden!

    Man sollte sich immer die Frage stellen "Würde ich hier so leben wollen"

    "Würde ich MEINE Kinder hier leben lassen"

     

    N-E-I-N

     

    Eine Schande für ALLE die jetzt so tun als ob das ja "alles gar nicht so schlimm" wäre!

    Erzieher sollten einen Wesenstest durchlaufen müssen... es würden weniger bestehen wie Kampfhunde!!!!!

  • S
    Sozpäd

    unglaublich...solche schlechten fakes, wie die beiden letzten einträge. jeder, der in trier in einer sozialen einrichtung arbeitet, hat schon von den zuständen auf dem wehrborn gehört. ein schande, dass nichts passiert.

  • L
    lussy

    ich sag nur eins un zwar das dass alles nicht stimmt ich muss es ja am besten wissen denn ich lebe auf dem wehrborn un kann nur sagen das es zwar manchmal stress gibt aber das es nicht nur in heimen so ist sondern über all auf dem wehrborn tut sich keine für zigarreten verkaufen auch nicht für andere sachen drogen nimmt auch fast keiner un wenn dann sollte man nicht so ein tara machen denn es gibt auch in normalen familien solche sachen un sex ist ganz normal welcher jugentlicher in dem alter von 15 hat das noch nicht gahabt in dieser genarration

  • A
    aleandra

    es tut mir leid das der wehrborn mitlerweile so en schlechten ruf hat aber ich kann versichern in den jahren 94-99 war das eine wunderbare einrichtung ich habe da gewohnt und da gab es keine drogen oder sowas da haben die erzieher auf uns aufpassen können und es war immer eine schöne zeit da wei gesagt das sowas da passieren kann kann und will ich mir nicht vorstellen

    ich kann nix schlimmes sagen war gerne da oben war

  • F
    Frida

    Mit großem Interessehabe ich den Bericht und die Kommentare verfolgt und Gänsehaut dabei bekommen. Vieles entspricht der Wahrheit und ist eine Schande! Doch LEIDER KEIN Einzelfall. Ich selbst konnte es auf dem Haus auf dem Wehrborn nicht mehr ertragen, wie UNMENSCHLICH dort "gelebt" wurde! Denn mit "JugendHILFE" hat das nichts mehr zu tun. Täglich Gewalt ausgeliefert zu sein scheint mittlerweile zu unserem Berufsbild zu gehören, dass ist in Aach kein Einzelfall! Traurig, dass sich viele "pädagogischen Fachkräfte" selbst ANLÜGEN und auch in den Kommentaren etwas vorgaukeln!!

    Ich denke, nur die Betroffenen kennen die Wahrheit! Warum so wenige damit rausrücken??? Weil sie ANGST haben!! ANGST vor den zu Betreuenden, ANGST vor der Leitung, ANGST nicht Ernst genommen zu werden!

    Ich begrüße diesen Bericht daher sehr! Vielleicht ist das ein erster Schritt!

     

     

    Beste Grüße

     

    Frida K.

  • IS
    IM Salpeter

    Lieber Markus! Wir brauchen hier keine bezahlten Meinungsmacher. Spar dir die Mühe. Bei den zuständigen Behörden in Trier, bei den zuständigen Bistumsgremien, bei den Leuten der ADD, der Kripo und der Landespolitik kennt jeder das Heim in Aach und NIEMAND würde auch nur einen Pfifferling darum geben. Das Haus auf dem Wehrborn ist eine der unverantwortlichsten Einrichtungen der Kirche in Rheinland Pfalz überhaupt. Da mögen sich manche Mitarbeiterinnen noch so viel Mühe geben. Sowas darf es einfach in einem demokratischen Staat nicht geben. Dass die Trierer Justiz hier immerwieder völlig versagt hat ist kein Grund, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Im Gegenteil!

  • MS
    Markus Steffen

    Als "pädagogischer Landwirt" arbeite ich in der Jugendhilfe, unter anderem auch im Wohnbereich als Heimerzieher...und täglicher taz-Leser...

     

    ...bei "unsachlichen" und "halbwahren" taz-Berichten zu Landwirtschaft und Agrarpolitik, habe ich schon manchmal daran gedacht, der taz mitzuteilen, dass sie gelegentlich den gedruckten Ergüssen des Springerverlages in nichts nachsteht. Ich habe es dann doch sein gelassen und mich auf den nächsten "qualifizierten" Beitrag der taz gefreut.

     

    In diesem Falle allerdings, möchte ich das hier einmal tun, denn der Bericht "Sex für ein paar Zigaretten" hätte auch von den "MeinungsBILDnern" sein können.

     

    Schöne Grüße

     

    Markus Steffen

  • C
    CheChe

    Christlich, jüdisch, abendländische kultur

  • D
    diplom_hartzi

    Wenn das Heim unter finanziellem Druck arbeitet, können sie ja fachrichtungsfremde 1 €-Jobber einsetzen (in meinem Hartz-Job wars nicht ganz so krass, aber manches klingt bekannt), die können auch nicht kündigen und brauchen hinterher keine Reha, sind ja arbeitslos. Habe damals in solchem Block gewohnt, wo die Ü 18 dann ausgewildert wurden. Da geht man doch echt ausgeruht zur Arbeit!

  • SL
    Sam Lowry

    Es scheint, als ob hier der Schwanz mit dem Hund wedelt. Ursache sind noch immer die Erziehungsberechtigten. Da muss man ansetzen, nicht bei den Folgen, die unter anderem durch ein völlig sinnloses Schul- und Wertesystem verursacht werden.

    MFG

  • U
    Untersuchungsausschuss

    Jahrelang rekrutierte die Rotlichtmaffia aus diesem Heim drogenabhängige minderjährige Mädchen, die dann Politikern zugeführt wurden. Dort wurden sie gemeinsam gefilmt; die Politiker damit gefügig gemacht. Nachzulesen in den über 30 gelöschten Aussageprotokollen ehemaliger Opfer beim LKA Ermittlungsteam in Mainz. Dieses Heim sollte eigentlich schnellstens geschlossen werden, jeder hätte dafür Verständnis. Die ganze Geschichte, auch welche Politiker gemeint sind, sollte man sich in Edwin Kleins Tatsachenroman "Marionetten der Macht" bzw. in der ersten Auflage "Die Kanzlerpuppe" - Knaur, 1996, zu Gemüte führen. (Anmerkung: Kohl und Lafontaine sind zwar nicht mehr im Amt, Schmidtbauer macht aber munter weiter. Anmerkung bitte nicht drucken!!!)

  • E
    EX-Odenwaldschüler

    Es gab und gibt garantiert eine extrem hohe dunkelziffer an kindesmissbrauch.Wirkliche konsequenzen zog und zieht daraus niemand.Was hat der runde tisch substantiell gebracht?Nichts wirkliches. Mir scheint wir haben eine kultur des missbrauchs und der verdrängung.Das will ernsthaft niemand wirklich ändern.Vermutlich gibt es auch mehr Gelegenheitspädosexuelle als man sich nur annähernd vorstellen kann.

  • Z
    zahnrad

    das ist deutschland. solange die decke darüber dick genug bleibt sind (fast) alle zufrieden. die heimleitungen sollten meiner meinung nach regelmäßig kontrolliert werden. vieles wird einfach schleifen gelassen oder direkt sich selbst überlassen. außerdem sind viele angestellte nicht richtig bzw. ausreichend geschult um in extremsituationen den überblick zu behalten. habe all das selbst erlebt. findet in fast jedem jugendheim statt, egal ob geschlossenes oder nicht. es sollte definitiv die bundesregierung anfangen sich darum zu kümmern.