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Millionengrube Acker

■ GAL will Geldquelle sprudeln lassen

Die Frau hat keinen Dukatenesel. Trotzdem, so triumphierte die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann gestern, wäre sie in der Lage, der Pleite- und Hansestadt jährlich mindestens 100 Millionen Mark zusätzliche Gewinne zu verschaffen. Hätte sie Regierungsmacht, versteht sich. Dann würde sie durchsetzen, daß „Hamburg an der Abschöpfung von Bodenwertgewinnen beteiligt wird“.

Was sich kompliziert anhört, wird in München bereits seit 1995 erfolgreich praktiziert: Grundeigentümer, deren Boden wegen eines neuen Bebauungsplans aufgewertet wird, werden grundsätzlich an den Kosten für die Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Straßen, Schulen) mit bis zu zwei Dritteln des Wertgewinns beteiligt. Denn häufig steigt der – geringe – Wert von ganz profanem Ackerland allein dadurch, daß die Verwaltung das Feld als Wohn- oder Gewerbegebiet ausweist. Warum also sollte ausschließlich der Besitzer vom Wertzuwachs profitieren.

„Das ist eine eierlegende Wollmilchsau“, charakterisierte Sudmann die Finanzperspektiven für die Stadt. Im Falle rot-grüner Koalitionsverhandlungen werde die Abschöpfung von Bodengewinnen „ein großer Punkt“sein. Allein für die vier Projekte Elbschloßbrauerei, Paketpostamt und Bahnhof Altona sowie Fahrzeugwerkstätten Falkenried errechnete die GAL-Abgeordnete anhand der amtlichen Bodenrichtwerte einen Bodenwertgewinn von 287 Millionen Mark. Abzüglich der Erschließungskosten verblieben rund 200 Millionen Mark, die ohne Gegenleistung allein den Grundeigentümern zugute kämen. hh/gr

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