Migration nach Großbritannien: 40 Menschen aus Ärmelkanal gerettet
In einer dramatischen Aktion sind den zweiten Tag in Folge Dutzende Menschen aus Seenot gerettet worden. Sie waren auf dem Weg nach Großbritannien.

Eine Gruppe Geflüchteter am Strand von Dungeness am 4. August Foto: Dan Kitwood/getty images
CALAIS dpa | Aus dem Ärmelkanal bei Calais sind am Donnerstag den zweiten Tag in Folge Dutzende Flüchtende aus Seenot gerettet worden. Zuvor war ein Boot gesunken. Ein Schiff der französischen Marine, ein Hubschrauber der belgischen Luftwaffe und weitere Rettungsschiffe bemühten sich um die Menschen, die mit ihren kleinen Booten eigentlich über die Meerenge nach Großbritannien gelangen wollten, teilte die maritime Präfektur mit.
Der erste Hinweis auf die 24 Kilometer vor der Küste in Not befindlichen rund 40 Personen kam von einem Frachtschiff, das mit seinem eigenen Rettungsboot zur Hilfe eilte. Ein bewusstlos aus dem Wasser gezogener Mensch wurde per Hubschrauber zum Krankenhaus nach Calais geflogen. Auch zwei alarmierte Fischerboote nahmen Schiffbrüchige auf.
Bei einer ähnlich dramatischen Rettungsaktion waren am Mittwoch bereits über 100 Flüchtende aus Seenot gerettet worden, nachdem mehrere ihrer Boote in Probleme geraten waren.
In diesem Jahr haben bereits mehr als 10.000 Menschen die gefährliche Route über den Ärmelkanal nach Großbritannien auf sich genommen, wie die britische Nachrichtenagentur PA in der vergangenen Woche berichtete.
Der britischen Regierung, die nach dem Brexit ein neues, rigides Einwanderungssystem eingeführt hat, sind die illegal ankommenden Migrant*innen ein Dorn im Auge. London und Paris verständigten sich kürzlich darauf, ihre Kontrollen an den Küsten zu verstärken.