Meldepflichtige Parteispenden in 2017: CDU und FDP bekommen das Meiste
Die CDU hat im vergangenen Jahr fast 3 Millionen Euro in Großspenden bekommen, die FDP 2 Millionen Euro. Die anderen Parteien bekamen mit Abstand weniger.
Die FDP bekam damit nach einer Auswertung des Vereins Lobbycontrol mehr als doppelt so viel wie im Bundestagswahljahr 2013, auch an die CDU floss mehr Geld als vor vier Jahren. Insgesamt gingen 2017 rund 5,5 Millionen Euro an Großspenden an die im Bundestag vertretenen Parteien.
SPD und Grüne bekamen allerdings vergleichsweise wenig Großspenden. An die Grünen gingen 373 000 Euro, an die SPD nur 350 000 Euro – darunter von den Industriekonzernen Evonik sowie Daimler. CSU, Linke und AfD gingen bei den meldepflichtigen Großspenden bis kurz vor Weihnachten leer aus. Allerdings bekam etwa die CSU 2016 kurz vor Jahresende noch eine Großspende, ebenso wie die AfD.
In einem Bundestagswahl-Jahr wird traditionell bedeutend mehr gespendet als in Jahren ohne Wahl. Im Vergleich zum Wahljahr 2013 lagen die Großspenden 2017 nach Angaben des Vereins Lobbycontrol um insgesamt rund ein Drittel höher.
Laut Parteiengesetz müssen Parteien besonders hohe Spenden von über 50 000 Euro sofort melden – die Bundestagsverwaltung veröffentlicht anschließend auch die Namen der Spender.
Konzerne, Unternehmer, Industrieverbände
Großspender an die FDP waren etwa der Arbeitgeberverband Südwestmetall – sowie der Unternehmer Hans-Georg Näder, Chef des Prothesenherstellers Otto Bock. Näder überwies in zwei Tranchen insgesamt 200 000 Euro an die FDP, im September dazu noch 100 000 Euro an die CDU.
Neben Näder befinden sich weitere wohlhabende Unternehmer sowie bekannte Konzerne unter den Großspendern. Die höchste Spende des Jahres – mehr als eine halbe Million Euro – überwies der Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth im Mai auf das Konto der CDU.
Aus der BMW-Großaktionärsfamilie Quandt gingen 200 000 Euro jeweils zur Hälfte an CDU und FDP. Der Stuttgarter Autohersteller Daimler überwies neben der SPD auch der CDU 100 000 Euro.
Die höchste Großspende an die CDU kam vom früheren Chef des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck, Hans-Joachim Langmann. Er zahlte Mitte Juni 300 000 an die CDU und legte wenige Tage später noch einmal 70 000 drauf. Daneben erhielt die CDU Großspenden zum Beispiel vom Medienmanager Georg Kofler und vom Verband der Chemischen Industrie, der aber auch SPD und FDP unterstützte.
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