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Meisterschaft englische Premier LeagueCity vor United in Manchester

Zwei Tore in der Nachspielzeit sicherten Manchester City am letzten Spieltag die erste Meisterschaft in 44 Jahren. Es war das erste Mal, dass das bessere Torverhältnis entschied.

Da hilft nur Rudelbildung: Manchester City schafft mit zwei Last-Minute-Toren noch die Wende in der Meisterschaft. Bild: dpa

HAMBURG dapd | Der letzte Spieltag der englischen Premier League war am Sonntagabend an Dramatik nicht zu überbieten. Manchester City gewann die Meisterschaft in einer spektakulären Schlussphase und drehte am Sonntag in der Nachspielzeit einen 1:2-Rückstand gegen die Queens Park Rangers noch in einen 3:2-Sieg. Für die Citizens war es der erste Titel seit 44 Jahren und der insgesamt dritte nach 1937 und 1968.

Punktgleich waren die Stadtrivalen aus Manchester in die letzte Partie gegangen, City hatte lediglich die bessere Tordifferenz. Torjäger Wayne Rooney (20. Minute) schoss United zum Sieg bei AFC Sunderland - der sollte am Ende aber ohne Wert sein. Denn zeitgleich gewann City sein Heimspiel gegen die Queens Park Rangers 3:2 (1:0). Pablo Zabaleta (39.) hatte die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini in Führung gebracht, doch Djibril Cisse (48.) und Jamie Mackie (68.) drehten die Partie zunächst für QPR. United glaubte im Fernduell schon an den 20. Titel, doch dann kam die Nachspielzeit.

Der eingewechselte ehemalige Wolfsburger Edin Dzeko (90.+1) und der Argentinier Sergio Agüero (90.+5) schafften die kaum mehr für möglich gehaltene Wende und schossen City zum Titel. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Premier League, dass der Meister nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gekürt wird.

„Der Fußball ist verrückt. So ein Finale habe ich noch nie erlebt. Es ist fantastisch, unglaublich. Wir haben uns diese Meisterschaft verdient“, sagte Mancini nach der Partie. „Ich will sagen, dass es der beste Moment meines Lebens ist. Aber stattdessen sage ich: Bitte, bitte nie wieder! So etwas will ich nicht noch einmal durchmachen“, sagte City-Kapitän Vincent Kompany mit Tränen in den Augen.

Arsenal in der Champions League

Für United bleibt die Vizemeisterschaft und die erneute Teilnahme an der Champions League, die auch der FC Arsenal schaffte. Die Gunners gewannen 3:2 (2:2) bei West Bromwich Albion und behaupteten den dritten Platz vor Tottenham Hotspur, die den FC Fulham 2:0 besiegten. Die Spurs haben die Möglichkeit, über die Qualifikation als viertes englisches Team die Königsklasse zu erreichen. Sollte der FC Chelsea (2:1 gegen die Blackburn Rovers) allerdings das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern gewinnen, wären sie das vierte Team und Tottenham muss in die Europa League. An der wird auch der Fünfte Newcastle United (1:3 beim FC Everton) teilnehmen.

Die Absteiger aus der Premier League heißen Bolton Wanderers, Blackburn Rovers und Wolverhampton Wanderers. Der FC Reading und der FC Southampton stehen bereits als erste beiden Aufsteiger fest. Der dritte Aufsteiger wird noch zwischen West Ham United und dem FC Blackpool ausgespielt.

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4 Kommentare

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  • H
    herthafan

    viel spaß beim enteignen...bei meinem verein gibts nix zu holen! :-D

  • B
    Björn

    Ja, genau und die kapitalistische Musik, Malerei, das Theater, ach was sag ich, die komplette Kunst, einfach alles abschaffen, abwracken, alles Abschaum... Alles was mir dazu einfällt, ist folgendes Zitat: "And if today, would start the revolution, directly in front of my door, i would close all my windows, not open them anymore..." (Digger Barnes, Slacker Song).

  • C
    Christian

    Solche Dramen schreibt der Fußball. Oder werden solche Dramen für den Fußball geschrieben? Auf jeden Fall legitimieren solche Phänomene das Geld. Ich bin Fan vom neuen Format des Dramas.

  • S
    Sozialist

    Das fliegt gerade die einzige soziale Partei aus dem Landtag und der taz fällt nicht besseres ein als über den kapitalistischen Fussball zu berichten. Fussball gehört endlich abgewrackt! Wenn ich mir den ganzen Abschaum anschaue der gestern gefeiert hat, aber für Gerechtigkeit zu demonstrieren, das machen die nicht. Schei Fussball. Brot und Spiele für die Massen. Und selbst die taz macht da mit. Wir brauchen endlich eine sozialistische Partei an der Macht, die würde hoffentlich schnell Schluss mit dem kapitalistischen Fussball machen. Alle Vereine gehören enteignet! Schei Fussball!!!