: Mehr Experimente!
Bei den Montagskonzerten im Uebereck darf Musik auch mal Wagnis sein
An Musikern fehlt es in Berlin nicht. Da tummelt sich einiges. Wundern müsste man sich eher darüber, dass man sie so selten auf der Bühne sehen darf – vor allem, wenn sie mehr von der Musik wissen wollen als nur den Dienst nach Set-Liste zu schieben. Beim Durchzählen der einschlägigen Orte dafür aber ist man schnell mit wenigen Fingern durch. Obwohl? Gerade regt sich doch wieder etwas an experimenteller Lust. Das „Ausland“ hat frisch eröffnet. Und nur ein paar Mal um die Ecke weiter ist man gleich im Uebereck, in dem seit einem Monat immer montags Konzerte auf die kleine Bühne gehievt werden, die gar nicht Konzerte im klassischen Zuschnitt sein wollen. Eher so eine Arbeitsplattform für Musiker, die auch experimentieren wollen. Ein Freiraum, in dem sich Musiker mal ausprobieren können. Was allerdings nicht mit einer Proberaumatmosphäre verwechselt werden sollte, und wenn man hier auch auf die Genreschrebergartengrenzen pfeift, kommt es nicht von ungefähr, dass bis dato mit Johannes Bauer oder Tony Buck Gäste spielten, die sich mit Improvisierter Musik bestens auskennen. Musiker aber kennen wieder Musiker, sodass Organisator Michael Wertmüller, in Berlin lebender Schlagzeuger der Schweizer Freemetal-Bande Alboth!, nicht bange sein muss, dass so schnell die Ideen ausgehen. Denn: Musiker finden sich in Berlin genug. Und 3 Euro Türgeld sind wirklich ein Grund, sie sich mal anzuhören. Heute beim Montagskonzert: die drei von Der Rote Bereich.
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