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Medien zu Chemiewaffen in SyrienPunktuelle Gasangriffe

Französische Journalisten erklären, die Verwendung von Giftgas in der Region Damaskus und im Norden Syriens beobachtet zu haben.

Nach Angaben der Rebellen sind diese Frau und ihr Kind im März Opfer eines Angriffs mit Chemiewaffen geworden. Bild: reuters

PARIS/BERLIN afp/ap//taz | Die syrische Armee setzt bei ihrem Kampf gegen Rebellen laut einem Bericht der französischen Tageszeitung Le Monde regelmäßig Chemiewaffen ein. Zwei Reporter des Blattes berichten in einem am Montag veröffentlichten Artikel, in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus „mehrere Tage in Folge“ Zeuge des Einsatzes von Chemiewaffen geworden zu sein.

So beobachtete der Fotograf Laurent Van der Stockt, wie Rebellen im Vorort Dschobar zu husten begannen und sich Gasmasken aufsetzten. „Männer kauern, bekommen keine Luft mehr, übergeben sich“, heißt es in dem Artikel. Die französische Regierung sieht neue Hinweise, dass im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt wurden. Dies sagte der französische Außenminister am Montag in Brüssel.

In einem Le-Monde-Video berichten Rebellen und Ärzte von den Symptomen, unter anderem von Atemschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen. „Wenn wir nicht sofort behandeln, dann bedeutet das den Tod“, sagt ein Arzt.

Der Le-Monde-Journalist Jean-Philippe Rémy schreibt, das Gas werde „punktuell“ eingesetzt. Die syrische Armee vermeide, dass sich das Gas großflächig verteile, weil dann klare Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen vorliegen würden. In dem Artikel wird eine „gut informierte westliche Quelle“ mit der Aussage zitiert, die syrische Armee vermische Chemiewaffen unter anderem mit Tränengas, um einen Nachweis des Chemieeinsatzes zu erschweren.

Ärzte berichten auch, dass Medikamente zunehmend knapp werden. Die Vorräte von Atropin, das gegen Stoffe wie Sarin eingesetzt wird, gingen zu Ende, Narkosemittel fehlten und behelfsmäßige Chirurgen seien gezwungen, Tiermedikamente zu verwenden. Inzwischen verfügen einige Kämpfer laut dem Bericht über Gasmasken. Dabei handle es sich vor allem um jene, die an den Frontlinien in ihren Stellungen ausharrten.

Regierung streitet ab

Laut dem Bericht gibt es Hinweise darauf, dass Chemiewaffen in einem großen Gebiet im Umkreis von Damaskus eingesetzt werden. Rémy und Van der Stockt waren zwei Monate in Damaskus und dem Umland der Hauptstadt unterwegs.

Der Bericht von Le Monde ist nicht der einzige dieser Art. Am 16. Mai berichtete ein Reporter des britischen Rundfunksenders BBC ebenfalls über Hinweise auf den Einsatz von Giftgas durch die Regierungstruppen, diesmal aus der Stadt Saraqeb im Norden des Landes. Bereits am 23. April sprach ein Journalist der britischen Zeitung The Times mit Überlebenden und Ärzten in einem Stadtviertel von Aleppo, die über die Verwendung von chemischen Substanzen seitens der Armee aussagten. Die syrische Regierung streitet den Einsatz von C-Waffen ab.

Die UNO hatte die Regierung in Damaskus vergangene Woche erneut aufgerufen, Experten ins Land zu lassen, um den Vorwürfen eines Giftgaseinsatzes in dem Bürgerkrieg nachzugehen. Es gebe „immer mehr Hinweise“ dafür, dass Chemiewaffen eingesetzt würden. Die USA sprechen von „starken Beweisen“ dafür, dass die syrische Armee Giftgas einsetzt.

UNO-Ermittlerin Carla del Ponte sagte Anfang Mai zudem, es gebe starke Hinweise auf einen Einsatz des Giftgases Sarin durch die Rebellen. Ihre Untersuchungskommission stellte aber klar, dass es dafür keine Beweise gebe.

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29 Kommentare

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  • S
    Swilly

    Zumindest in der Türkei wurde offensichtlich Sarin bei Mitgliedern von Al Nusra gefunden, falls man diesen Quellen glauben kann:

     

    http://de.rian.ru/security_and_military/20130531/266224263.html

     

    http://www.worldbulletin.net/?aType=haber&ArticleID=110219

     

    Auch andere türkische Medien berichten darüber.

     

    In DE: Schweigen im Blätterwald!

  • KS
    Kritische Stimme

    Syrien ist eine franzoesische AltKolonie und Frankreich war zusammen mit England i/d SyrienKriegsplanung von der ersten Stunde dabei.Es hat Rebellen ausgebildet,Waffen geliefert,Geheimagente haben in Syrien operiert,hohe Assad-regiem Ueberlaeufer wurden mit vielen Millionen Euros gelockt.Wie schockierend ist es das jetzt das Assad-Regiem die Ueberhand bekommt,man hat schon so viel investiert.Jetzt muss Giftgas gefunden werden,die Nato aktiviert,unterstuetzende Laender+Gruppen von Assad isoliert,alles um den Ursprungsplan zu retten.Die 100.000 Opfer+millionen Fluechtlinge sind nicht so wichtig. Der Buergerkrieg in Syrien ist von langer Hand geplant von USA + Israel + Europa. Agenten + Kaempfer sind schon vor Jahren ausgebildet aus den Reihen von syrischen Aufstaendischen, bekannt mit Sprache + Situatie vor Ort. Die Kriegstreiber haben nie Gedacht dass der Assad mit Hilfe seiner Bevoelkerung solange standhalten wuerde.Deshalb muss jetzt etwas anderes passieren um Syrien unter Kontrolle zu bringen. Jetzt wird die Nato aktiviert, muessen in der Tuerkei Rakete aufgestellt werden, und findet man natuerlich Giftgas ALS Anlass fuer den Krieg (etwas aehnliches ALS in Irak). Warum tut man so verwundert ?,vielleicht haben die US+UK+Frankreich Giftgas an die Rebellen geliefert ,nach dem Irakdebakel will man Sicherheit

  • S
    simon23

    Irgendwie lustig, wenn TAZ Autoren nicht mehr fähig sind Tränen/Reizgas zu erkennen.

    Wie die Zeiten sich doch ändern...

  • A
    alfred

    Was soll'n denn bitte "punktuelle Gasangriffe" sein? Hallo? Da war ja jemand besonders schlau... Was fällt Euch ein, so einen Quatsch abzudrucken und zu den bevorstehenden Waffenlieferungen der Friedensnobelpreis-EU fällt Euch gleich gar nichts mehr ein? Oder wartet Ihr da auch auf die offiziell freigegebenen Artikel für den "Embedded Journalism"?

  • H
    Herbert

    Aus dem Artikel:

    "Die USA sprechen von „starken Beweisen“ dafür, dass die syrische Armee Giftgas einsetzt. "

     

    Aus der Vegangenheit:

    Die USA sprechen von starken Beweisen dafür, dass der Irak über MVW verfügt.

     

    Nichts gelernt, liebe taz?

    Anscheinend sind ihre Leser klüger und weniger vergesslich.

  • DS
    Detlef Schlegel

    Nachdem die UN-Expertin Carla del Ponte, die mit der Untersuchung von C-Waffen im syrischen Konflikt beschäftigt war öffentlich äußerte, dass Alles auf den C-Waffeneinsatz durch die Rebellen hinweist, fühlte sich die Syrien-Kommission der UN genötigt mitzuteilen, eigentlich lägen garkeine Beweise für irgendeinen C-Waffeneinsatz vor. Das war vor wenigen Wochen. Wenn jetzt, nach so kurzer Zeit, öffentlich, von bestimmten Seiten das Gegenteil behauptet wird, obwohl die Äußerungen del Pontes noch nichteimal in Vergessenheit geraten sind, dann deutet das auf den Zeitdruck hin, mit dem der Westen nun endlich militärisch im Syrienkonflikt intervenieren will - koste es ewas es wolle. Die Wahrheit ist dabei noch ganz geringste Opfer.

  • KS
    Kritische Stimme

    Syrien ist eine franzoesische AltKolonie und Frankreich war i/d SyrienKriegsplanung von der ersten Stunde dabei.Es hat Rebellen ausgebildet,Waffen geliefert,Geheimagente haben in Syrien operiert,hohe Assad-regiem Ueberlaeufer wurden mit vielen Millionen Euros gelockt.Wie schockierend ist es das jetzt das Assad-Regiem die Ueberhand bekommt,man hat schon so viel investiert.Jetzt muss Giftgas gefunden werden,die Nato aktiviert,unterstuetzende Laender+Gruppen von Assad isoliert,alles um den Ursprungsplan zu retten.Die 100.000 Opfer+millionen Fluechtlinge sind nicht so wichtig. Der Buergerkrieg in Syrien ist von langer Hand geplant von USA + Israel + Europa. Agenten + Kaempfer sind schon vor Jahren ausgebildet aus den Reihen von syrischen Aufstaendischen, bekannt mit Sprache + Situatie vor Ort. Die Kriegstreiber haben nie Gedacht dass der Assad mit Hilfe seiner Bevoelkerung solange standhalten wuerde.Deshalb muss jetzt etwas anderes passieren um Syrien unter Kontrolle zu bringen. Jetzt wird die Nato aktiviert, muessen in der Tuerkei Rakete aufgestellt werden, und findet man natuerlich Giftgas ALS Anlass fuer den Krieg (etwas aehnliches ALS in Irak). Warum tut man so verwundert ?,vielleicht haben die US+UK+Frankreich Giftgas an die Rebellen geliefert ,nach dem Irakdebakel will man Sicherheit

  • D
    D.J.

    Dass man sich beim Lügen nicht mehr mal Mühe gibt, macht mir Angst.

    Und unsere westlichen Politiker sind mittlerweile so unfassbar verblödet, dass ich hoffe, dass sich China und Russland in der Sache durchsetzen. Im Interesse des Westens selbst!!!

    Journalisten, tut eure verdammte Pflicht! Man macht sich nicht mit einer Sache gemein, und sei es auch eine gute, geschweige denn einer so üble. Welches war der Preis der französischen Reporter? O.K., kann sein, sie sind einfach nur unsäglich naiv.

  • N
    Nobilitatis

    Warum kommen solche Berichte immer von Reportern, die "embedded" mit Terroristen unterwegs sind?

    Wer Propaganda für Mörder betreibt, hat selbst Blut an den Händen.

    taz hinterfragt solche durchsichtigen Lügen überhaupt nicht!

  • MF
    Marcel F.

    Wenn in Syrien Atropin knapp wird bedeutet das nicht zwangsläufig nicht das da Giftgas eingesetzt wird.

    Atropin hat mehrere Verwendungszwecke in der (Notfall)Medizin.

  • SH
    Stefan H.

    Giftgaseinsatz, Frühgeborene aus Brutkästen geworfen, Atomwaffen im Irak... alles Lüge!

     

    Und nur mit dem Ziel endlich Waffen in größeren Mengen absetzen zu können.

  • P
    Physiker11

    "Starke Beweise" sind ein paar hustende Menschen sicher nicht. Wenn es nicht eine buehnenreife Vorstellung war, dann im "schlimmsten" Fall Traenengas.

     

    Der einzige WIRKLICH dokumentierte Einsatz von Chemiewaffen fand bei der Niederschlagung des Aufstands im libyschen Bani Walid statt, ausgefuehrt von den vom Westen inthronisierten Milizen.

  • S
    Solomorales

    Gerade eben läuft ein verfahren zwischen serbien und frankreich. Ein französischer journalist wurde ertappt, wie er einen bericht gafaket hat.darin wird berichtet wie serben in grossem umfang waffen nach frankreich,unteranderem, schmuggeln.was ist los in le grande nation, muss einen grund haben dieses nervöse gelüge.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Da braucht Jemand einen deftigen Krieg, weil er die finanziellen Probleme daheim nicht lösen kann. Und er schafft sich den Grund gleich selber. Tolle Zusammenarbeit. LE Monde hat doch schon oft gelogen. Auch die TAZ ist nicht zimperlich. Schnappt Euch eure Waffen und geht einfach hin. Dann erscheinen LE Monde und TAZ eben mal nicht. Kein Problem, aber bitte vergesst hier niemand. Auch Beate Seel sollte sich dem Tross unbedingt anschließen. Wir geben keines unserer Kinder für diese Kriegstreiber.

  • W
    wauz

    Die Berichte sind genau so typisch, als wären sie geradezu abgeschrieben.

     

    Achja, Assads Truppen werfen Frühchen aus den Inkubatoren. Journalisten haben es ganz genau gesehen.

  • S
    S.K

    Ich bin kein Reiz- Kampfgasexperte, aber was war zur "Aufstandsbekämpfung" von der EU nach Tunesien und Ägypten gegangen, bevor die dortigen Machthaber gestürzt wurden?

  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    Auffaellig, grad Journalisten aus den Laendern, die unbedingt Waffen liefern wollen, wollen gesehen haben......

     

    Auffaellig in dt Medien ist die Anzahl an Frauen, die voll auf Waffenlieferungen pochen. In den Kommentaren sieht es ganz anders aus. Nicht nur bei der taz. Kriegt man fuer die Flintenhaltung Geld?

  • I
    iBot

    "Wir brauchen weder Solarzellen noch Kindergärten mehr in Deutschland wenn ein Krieg gegen den Iran und/oder Russland ausbricht - ich hoffe Allen ist der Ernst der Lage bewußt."

     

    Ja genau, dann zählt wie 1944 nur noch kriegswichtige Industrie. Außerdem brauchen wir schnellstmöglich Massenvernichtungswaffen zur Abschreckung.

  • KS
    krieg statt frieden

    Monatelang wird berichtet Journalisten hätten keinen Zutritt nach Syrien.

    Wir, die Liebhaber von Frieden und Vernunft wußten es besser. Für uns berichteten:

    Karin Leukefeld und Anastasia Popowa direkt aus Syrien.

    Außerdem Anna Kochowa ( wurde von Islamofaschisten entführt und konnte sich befreien) und Marat Musrin für Russland vesti/ rt.

    Syrische Reporterinnen: die engagierte, beliebte, syrischeReporterin wie Yara Abbas (die heute von den Bärtigen Trollen erschossen wurde, kein Wort darüber in der deutschen Presse). Und die bekannte Yara Saleh, die Al Jazeera verließ und eine eigene unabhängige, sehr beliebte Sendestation in Damaskus aufgebaut hat (auch Sie war entführt worden und wurde freigekämpft).

     

    Und nun kommt ein Reporter von le monde und berichtet aus Damaskus. Ich dachte Journalisten haben keinen Zutritt nach Syrien.

  • VF
    Von Friedensbewegung zu Kriegstreibern

    Nun ja,

     

    Sarin wird nachgewiesen mittels Urin - und Blutproben. Der Reporter hat sicher hunderter solcher Proben zur Überprüfung mit nach Europa gebracht oder?

     

    Wir brauchen weder Solarzellen noch Kindergärten mehr in Deutschland wenn ein Krieg gegen den Iran und/oder Russland ausbricht - ich hoffe Allen ist der Ernst der Lage bewußt.

     

    Gruß

  • PZ
    Pflugscharen zu Schwertern

    Also

    - Nervengas ( sarin, senfgas) geht durch die Haut, Gasmasken zwecklos. Allein das zeigt das der le monde artikel nicht passt. http://de.wikipedia.org/wiki/Sarin

     

    - für bärtige Trolle funktionieren Gasmasken nicht - dringt durch die Barthaare.

     

    - Industrie Gasmasken sind ineffizient für Kampfgase

     

    - der Journalist ( einer - nicht zwei wie die TAZ schreibt) war nicht betroffen ... was ein Zufall.

     

    - auf dem le monde Foto wird das Auge ausgespült - mit Kanüle - autsch - was für ein Beweis. Sonst gehts dem Schauspieler wohl gut - keine Infusionen, kein Sauerstoff.

     

    - möglicherweise starben die Eingelieferten an einer falschen Behandlung - Überdosierung Atropin.

     

    - die Interviewten geben sehr unterschiedliche Berichte über die "Geschehen". Eher zu verstehen unter Stress - und Panik Symptome.

     

    - Die Bevölkerung in Jobar ist merkwürdigerweise nicht betroffen.

  • H
    HinzundKunz

    Tränengas zählt wohl nicht zu Chemiewaffen? Warum wohl darf die Bundeswehr kein Tränengas im Kosovo verschießen, weil es zu Chemiewaffen zählt! (Das wurde so zumindest damals im ABC-Unterricht erzählt.) Ich denke, das ist auch der Grund für die Anwesenheit von Bundespolizisten, denn die dürften, da sie nicht zum Militär gezählt werden.

  • KM
    Krieg macht mehr Spaß als Umweltschutz

    Punktuelle Angriffe sind mit Giftgas nicht möglich - es läßt sich nicht steuern.

     

    Die Armee schadet sich selbst am meisten, wenn Sie soetwas einsetzt - dann ist Sie nämlich für immer .

     

    Wie vermischen die Soldaten denn Tränengas mit Giftgas? In einem großen Topf und dann umrühren?

     

    Warum fällt es mir nur so schwer dem Artikel Glauben zu schenken.

     

    Warum denke ich nur immer der Westen sucht nach einem Grund zum Eingreifen.

  • T
    Tell_me_why

    Cui bono?

     

    Warum sollte die -konventionell um ein vielfaches überlegene- Regierungsseite Gaswaffen einsetzen? taktische Vorteile? Unglaubwürdig aufgrund der konventionellen Überlegenheit. Abschreckung? Unglaubwürdig aufgrund des Fanatismus der Rebellen und ohnehin wirkungslos beim punktuellen Einsatz. Strategische Erwägungen? Ausgesprochen unglaubwürdig aufgrund früherer Drohungen des Westens i.S. der "Roten Linie".

    Was bleibt?

    Journalistische Quellen hinterfragen! Oder: Auch ein Einsatz von Kommandos der Rebellen gegen eigene Leute könnte für diese -strategisch- durchaus Sinn machen.

     

    Assad und sein Regime hätte von einem punktuellen Giftgaseinsatz jedenfalls nur Nachteile.

     

    Oder kann mir jemand die Vorteile erklären?

     

    Friede sei mit euch!

  • I
    irmi

    Warum muss man erst fragen ob man ins Land darf. Irgendjemand muss ja nachweisen können, ob es sich wirklich um Giftgas handelt. Die Regierung wird sicher nicht zugeben Giftgas eingesetzt zu haben.

     

    Es war ja schon mal die Behauptung aufgestellt worden, dann aber wurde alles dementiert.

  • SG
    Schmidt Georg

    die Franzosen sind auf Seiten der Rebellen und wollen diese mit Waffen versorgen-da passen solche Berichte-jaja, die Chemiewaffen-denken wir an Bush&Co-!!!

  • F
    faulpelz

    "In einem Le-Monde-Video berichten Rebellen und Ärzte von den Symptomen, unter anderem von Atemschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen."

     

    Das sind exakt die Symptome, die von Tränengas erzeugt werden. Einen Giftgasangriff würden die Betroffenen nicht überleben.

  • T
    tommy

    Klingt für mich nicht logisch - wenn Assad wirklich Giftgas einsetzen wollte - obwohl er ja wissen muss, dass ihm das international schadet -, dann würde das wohl in so großen Mengen geschehen, dass es über den Einsatz keine Zweifel mehr gäbe. "Punktuelle Gasangriffe" klingen für mich ein bißchen sehr nach der Suche für einen geeigneten Vorwand zur Intervention.

  • K
    Karl

    "Punktuelle Gasangriffe" das kann nur ein absoluter Naturwissenschaftsversager glauben!

     

    Ach ja, gegen Sarin muss Vollschutz getragen werden. Eine Schutzmaske allein ist da nur Deko.

     

    Eher wahrscheinlich das es sich um Sprenggase /und/oder Tränengas gehandelt hat....

     

    "Giftgas" muss mit chemisch-analytischen Methoden nachgewiesen werden. Einschlägige Literatur gibts bei SIPRI und OPCW!

     

    Glück auf!

     

    Karl