Max Zirngast freigelassen: Nach drei Monaten in türkischer Haft
Der österreichische Journalist darf vorerst nicht ausreisen. Das Verfahren wegen angeblicher Unterstützung von Terrorismus läuft weiter.
Zirngast war schon an Heiligabend nach einer Gerichtsentscheidung aus dem Gefängnis entlassen worden, wurde jedoch erstmal zur nächsten Polizeistation gebracht. Dort mussten noch Dokumente ausgestellt werden.
Der Mann darf nicht ausreisen und muss sich nach Angaben seines Anwalts jede Woche bei der Polizei melden. Prozessauftakt wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation ist demnach am 11. April.
Der Österreicher war am 11. September in Ankara festgenommen worden. Ein Gericht verhängte zehn Tage später Untersuchungshaft. Der Mann arbeitete unter anderem für die linke Zeitschrift „re:volt“. Dabei setzte er sich kritisch mit dem Verhältnis der Türkei zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK auseinander.
In der Türkei sitzen auch mehrere Deutsche unter Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft oder sie wurden verurteilt. Im November wurde eine deutsche Sängerin mit kurdischen Wurzeln wegen PKK-Mitgliedschaft zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Künftige US-Regierung
Donald Trumps Gruselkabinett