Markenrechte an Alnatura: dm-Gründer zieht Klage zurück
Sie waren Kollegen, Freunde, durch eine Heirat quasi Familie. Dann kam es zum Zwist. Nun hat dm-Gründer Werner den Streit mit Alnatura-Chef Rehn beigelegt.
Die drei Kaufleute hatten seit den 1980er Jahren eng zusammengearbeitet und ihre Unternehmen mit einer frühen Orientierung auf Biolebensmittel erfolgreich gemacht. Sie streiten seit einigen Jahren, als dm begann, die Alnatura-Produkte auszulisten und durch Eigenmarken zu ersetzen. Alnatura hatte sich daraufhin neue Vertriebspartner gesucht und verkauft seine Produkte nun zum Beispiel über die Edeka-Läden und die Müller-Drogeriekette.
Ein zweiter Prozess zwischen den Unternehmen dm und Alnatura ist aber nach wie vor anhängig. Hier geht es um einen Kooperationsvertrag aus den 1980er Jahren, der dm möglicherweise Einfluss auf Vertriebsentscheidungen der Alnatura einräumen könnte. Hier hat Alnatura in erster Instanz gewonnen und wartet nun auf die Berufung ebenfalls vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Zu diesem Verfahren wollte sich dm nicht äußern.
Dass dm neue Lieferanten sucht, hat die Biobranche in Aufruhr versetzt. Denn der Drogeriediscounter bietet nun unter anderem Ware des Ökopioniers Davert an, der bislang nur im Naturkostfachhandel zu haben war. Die Fachhändler fürchten daher um ein Alleinstellungsmerkmal.
Pikant ist der Streit, weil er eine persönliche Note hat. Alnatura-Chef Götz Rehn und dm-Gründer Götz Werner waren nicht nur geschäftlich, sondern auch durch die anthroposophische Weltanschauung verbunden. Dazu kommen ihre familiären Verbindungen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart