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Markenrechte an Alnaturadm-Gründer zieht Klage zurück

Sie waren Kollegen, Freunde, durch eine Heirat quasi Familie. Dann kam es zum Zwist. Nun hat dm-Gründer Werner den Streit mit Alnatura-Chef Rehn beigelegt.

dm hätte Alnatura zwingen können, den Namen zu ändern Foto: dpa

Bickenbach/Berlin dpa/taz | Der Dauerstreit um die Rechte an der Biomarke Alnatura ist beigelegt. Der Gründer der Drogeriekette dm, Götz Werner, hat eine entsprechende Klage beim Oberlandesgericht Frankfurt gegen seinen Schwager und Alnatura-Gründer Götz Rehn fallen gelassen. Auch der frühere Chef der Supermarktkette Tegut, Wolfgang Gutberlet, verfolgt die Klage nach einer einvernehmlichen Regelung nicht mehr. Eine entsprechende Mitteilung des Biohändlers Alnatura aus Bickenbach bei Darmstadt hat dm am Freitag in Karlsruhe bestätigt. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.

Die drei Kaufleute hatten seit den 1980er Jahren eng zusammengearbeitet und ihre Unternehmen mit einer frühen Orientierung auf Biolebensmittel erfolgreich gemacht. Sie streiten seit einigen Jahren, als dm begann, die Alnatura-Produkte auszulisten und durch Eigenmarken zu ersetzen. Alnatura hatte sich daraufhin neue Vertriebspartner gesucht und verkauft seine Produkte nun zum Beispiel über die Edeka-Läden und die Müller-Drogeriekette.

Ein zweiter Prozess zwischen den Unternehmen dm und Alnatura ist aber nach wie vor anhängig. Hier geht es um einen Kooperationsvertrag aus den 1980er Jahren, der dm möglicherweise Einfluss auf Vertriebsentscheidungen der Alnatura einräumen könnte. Hier hat Alnatura in erster Instanz gewonnen und wartet nun auf die Berufung ebenfalls vor dem Oberlandesgericht Frankfurt. Zu diesem Verfahren wollte sich dm nicht äußern.

Dass dm neue Lieferanten sucht, hat die Biobranche in Aufruhr versetzt. Denn der Drogeriediscounter bietet nun unter anderem Ware des Ökopioniers Davert an, der bislang nur im Naturkostfachhandel zu haben war. Die Fachhändler fürchten daher um ein Alleinstellungsmerkmal.

Pikant ist der Streit, weil er eine persönliche Note hat. Alnatura-Chef Götz Rehn und dm-Gründer Götz Werner waren nicht nur geschäftlich, sondern auch durch die anthroposophische Weltanschauung verbunden. Dazu kommen ihre familiären Verbindungen.

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5 Kommentare

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  • In der Überschrift steht: Durch Heirat quasi Familie. Taucht im Text nicht mehr auf. Ist das jetzt wichtig oder nicht? Wenn es in der Überschrift steht, erwarte ich auch einen (oder mehrere) Satz im Text...

    • @Strolch:

      Der Rehm ist der Schwiegersohn vom Werner. Das hätte man in der Tat erklären können, nicht jeder kennt sich in den Öko-Yellow-Press-Gefilden aus.

      • @arribert:

        Danke!

    • @Strolch:

      "durch eine Heirat quasi Familie" in der Überschrift und "gegen seinen Schwager" im Text. Damit bietet der Text eine kleine Präzisierung der Überschrift - wo siehst Du das Problem?

    • @Strolch:

      Lesen hilft.

      Im 2.Satz steht, dass es der Schwager ist. Ist wohl nicht sehr wichtig, wie auch die ganze Story wohl nicht sehr wichtig ist.Ist halt ein pikantes Detail.