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Mangelnder DatenschutzMitglieder verklagen Facebook

Fünf Facebook-Mitglieder aus den USA haben das Soziale Netzwerk verklagt. Der Vorwurf: das Netzwerk schütze die Nutzerdaten nicht im zugesicherten Maße.

Argloser Umgang mit privaten Infos der Nutzer? Deutsche Facebook-Startseite. Bild: dpa

SAN FRANCISCO afp | Fünf Facebook-Mitglieder haben das soziale Online-Netzwerk wegen mangelnden Datenschutzes verklagt. Wie aus der am Dienstag bei einem Gericht in Kalifornien eingereichten Klage hervorgeht, werfen die Nutzer der Internet-Seite vor, die Daten seiner Mitglieder nicht im zugesicherten Maße zu schützen. Unter den Klägern ist eine Frau, die sich bei Facebook anmeldete, als die Seite nur Studenten dazu diente, sich zu vernetzen. Sie macht geltend, nie zugestimmt zu haben, dass Facebook sich später zu einem weltweiten Netzwerk entwickelte mit heute angeblich 250 Millionen Nutzern.

Unter den weiteren Klägern sind demnach eine Schauspielerin und ein Fotograf, die geltend machen, Facebook mache angeblich private Bilder auf ihren Profilen allgemein zugänglich. Ein weiterer Kläger ist ein elfjähriger Junge, der Inhalte auf Facebook veröffentlicht hatte. Die Kläger werfen dem Netzwerk vor, das vorgeschriebene Mindestalter von 13 Jahren nicht wirksam zu kontrollieren.

Facebook hat unter dem Druck von Datenschützern immer wieder seine Nutzungsbedingungen geändert. Im vergangenen Monat hatte das Netzwerk angekündigt, genauere Differenzierungen von Inhalten je nach dem Grad der Privatheit zuzulassen. Das Netzwerk hält die nun vorgebrachten Klagen für unbegründet und will sich vor Gericht dagegen zur Wehr setzen.

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3 Kommentare

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  • D
    Daniela

    Liebe Anneliese, wie war das noch bei Dieter Nuhr?

    Ihre Aussagen klingen wie bei der JU abgeschrieben - das Internet als rechtsfreier Raum. Im Internet ist genausoviel erlaubt bzw. nicht erlaubt wie überall sonst. Das Problem ist also nicht die rechtliche Lage, die ist klar definiert, sondern die Umsetzung.

     

    Ansonsten fühle ich mich als Mensch, dessen Rechtsempfinden ebenfalls bereits vor den Zeiten des allgemein zugänglichen Internets geprägt wurde nur peinlich berührt davon, dass es immer noch Menschen gibt, die problemlos falsche Aussagen ins Internet setzen, ohne sich nur einen Deut dafür zu schämen.

  • A
    Anneliese

    @Elmar

     

    Tun koennen Sie garnichts. Denn das ist die schoene, neue Internetwelt. Was ausserhalb des Web strafrechtlich verfolgt wuerde, gilt innerhalb als freie Meinungsaeusserung.

     

    Menschen mit einem Rechtsempfinden, das vor WWW gepraegt wurde, koennen diese Tatsache leider nur kopfschuettelnd zur Kenntnis nehmen.

     

    Um es mit dem alten Freiherrn von G. zu sagen: Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.

  • EV
    Elmar V.

    Mich würde eher interessieren was man gegen Diskriminierung und Hetze auf Facebook unternehmen kann. Um nur ein Beispiel zu nennen: Bezogen auf Homophobie findet man unter "hate gays", "hate fags", "fucking faggots" etc etc. mehr als 30 Facebook Gruppen die aktiv Gewalt gegen Schwule und Lesben propagieren. Unter "WE HATE FAGGOTS" findet man beispielsweise "BURN THEM ALL FAGGOTS AND NIGGERS MUST DIE, EVERY LAST ONE OF THEM. LET US DO GODS WORK." Ich frage mich wie so etwas möglich ist und habe bereits zahlreiche Beschwerden an Facebook geschrieben. Bisher ist allerdings nichts passiert.