Mangelhafte Hühnerhaltung von Biopark: Kritik von den Grünen
Friedrich Ostendorff fordert den Ökobauernverband zur Einhaltung der Gesetze auf. In mehreren Hühnerfarmen wurden Tiere mangelhaft gehalten.
Die taz hatte am 13. August berichtet, dass zum Beispiel bei Deutschlands größtem Bioeier-Erzeuger „Fürstenhof“ die Böden mehrerer Ausläufe überwiegend frei von Pflanzen sind. Das trifft auch auf zwei Farmen in den brandenburgischen Dörfern Petznick und Mittenwalde zu. Alle Betriebe vermarkten ihre Eier mit Biopark-Gütesiegel. Da dort mitunter 30.000 Hühner in einem Gebäude gehalten werden, ist das Gras in den Ausläufen in kurzer Zeit weggepickt. So können zudem Nährstoffe aus den Ausscheidungen der Hühner leichter ins Grundwasser gelangen.
Zwar erlaubt die EU-Ökoverordnung maximal 3.000 Legehennen pro „Stall“. Doch die Behörden lassen mehrere Ställe in einem Gebäude zu. Ostendorff dazu: „Die Bundesregierung muss mit einer klaren und eindeutigen Ausführungsvorschrift dafür sorgen, dass jeder Stall in der Bio-Legehennen-Haltung ein einzelnes Gebäude ist und mit maximal 3.000 Tieren belegt ist.“
Die Kritik des Abgeordneten richtet sich auch gegen die Abnehmer der Eier: „Lebensmittelhandelsketten wie Rewe, Edeka, Alnatura und Denn’s müssen die Umsetzung der guten Bio-Standards gewährleisten“, verlangte Ostendorff. Denn’s antwortete, zuständig seien die Behörden. Die bekommen das Problem allerdings schon seit Jahren nicht in den Griff.
Biopark warf Ostendorff vor, Klischees vom guten Kleinbauern und bösen Großbetrieb zu bedienen. Zudem wies der Verband daraufhin, dass er in der Legehennenhaltung schon 2014 die maximale Tierzahl pro Gebäude auf 6.000 begrenzt habe. Allerdings läuft die Übergangsregelung bis 2018.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich