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Malte Kreutzfeldt über RWE und die KommunenHört auf zu jammern!

Natürlich ist es für eine Stadt nicht schön, wenn plötzlich eine sicher geglaubte Einnahme wegfällt und deswegen Geld für Schwimmbäder oder Kindergärten fehlt. Insofern scheint es nachvollziehbar, dass jene nordrhein-westfälischen Kommunen, die RWE-Aktien besitzen, wütend sind, dass der Stromkonzern in diesem Jahr keine Dividende auszahlen will. Doch in Wahrheit müsste sich die Wut gegen die Kommunen selbst richten. Denn an der Misere sind sie nun wirklich selber schuld.

Solange RWE ordentliche Gewinne gemacht hat und die Kommunen daran beteiligt hat, war es diesen reichlich egal, woher das Geld stammte. Dass das Unternehmen die Energiewende verschlief und weiterhin allein auf riskante Atomreaktoren, klimaschädliche Braunkohlekraftwerke und landschaftszerstörende Tagebaue setzte, störte die Aktionäre nicht. Trotz vielfacher Warnungen hielten die meisten an ihrer Beteiligung fest.

Nun rücken die Kosten in den Mittelpunkt, die in den nächsten Jahrzehnten auf das Unternehmen zukommen – nicht nur für den Atommüll, sondern auch für die Folgen des Braunkohleabbaus. Weil RWE diese kaum schultern kann, wird am Ende wohl der Steuerzahler einspringen müssen. In dieser Situation noch eine Dividende auszuzahlen, wäre mehr als dreist.

Statt zu jammern, sollten die Kommunen sich also entscheiden: Entweder sie bleiben RWE auch in schlechten Zeiten treu und akzeptieren, dass das Unternehmen keinen Gewinn ausschütten kann. Oder sie ziehen die Reißleine – und steigen aus. Eins muss aber klar sein: Dividenden, für die am Ende die Allgemeinheit aufkommen muss, kann es nicht geben.

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