Mahnwache vor dem Roten Rathaus: Protest Tag und Nacht
Eine Mahnwache vor dem Roten Rathaus prangert Outsourcing in der Berliner Charité an. Nichtmedizinisches Personal kassiert dort deutlich weniger.
![Drei Männer wärmen nachts ihre Hände an einer Feuertonne, die sie vor dem Roten Rathaus aufgestellt haben Drei Männer wärmen nachts ihre Hände an einer Feuertonne, die sie vor dem Roten Rathaus aufgestellt haben](https://taz.de/picture/4513118/14/Charite_Oursourcing_Mahnwache_Verdi_Berlin_ROtes_Rathaus-1.jpeg)
„Ich bin für die Essensausgabe an die PatientInnen verantwortlich und verdiene über 700 Euro weniger als meine Kollegin“, rechnet eine Frau am Zelt vor, was das Outsourcing für sie bedeutet. Die Gewerkschafterin beteiligt sich seit Montag auch nachts an der Mahnwache. Immer wieder wärmen sich die KollegInnen an einer Feuertonne, die vor dem Zelt steht.
„Wir wollen hier an die Versprechungen des Berliner Senats erinnern, dass Ausgliederungen aus dem Tarifvertrag beendet werden sollen, sagt ein anderer CFM-Mitarbeiter. Der Ärger ist groß, wie man den Parolen auf den Transparenten entnehmen kann, die am Zelt aufgehängt sind: „CFM-Schmuddelkinder der Charité“ steht auf einen. Eine andere Parole buchstabiert die SPD als „stille prekäre Duldung“.
Die Coronabeschränkungen machen sich auch bei der Mahnwache bemerkbar: So ist die Zahl der TeilnehmerInnen begrenzt und Flugblätter dürfen nicht verteilt werden. Trotzdem sind die GewerkschafterInnen entschlossen, die Aktion fortzusetzen, bis ein Schlichtungsprozess eingeleitet wird, an dessen Ende für Verdi-Gewerkschaftssekretär Marco Pavlik nur der lang erkämpfte TVöD für die CFM-Beschäftigten stehen kann.
Wenn sich die Tarifparteien auf eine neutrale Person zur Schlichtung einigen könnten und die Verhandlungen beginnen, setzt die Friedenspflicht ein und die Mahnwache würde beendet, erklärt Pavlik
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