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Mahlers Stasi-TätigkeitZweifel bleiben

Noch wurde nicht bestätigt, dass Horst Mahler inoffizieller Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes war. Nun steht auch Christian Ströbele in der Kritik.

Es gibt weder eine Verpflichtungserklärung noch IM-Berichte von und über Horst Mahler. Bild: dapd

BERLIN taz | War Horst Mahler vor 1970 Stasi-Informant? Diese Frage ist nach wie vor ungeklärt. Wie die taz berichtete, existiert eine IM-Vorlaufakte, die 1964 endet. Es liegen weder Verpflichtungserklärung noch IM-Berichte vor. Stasi-Experten zweifeln daher, ob Mahler nach 1964 inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi war.

Die Berliner Zeitung hatte berichtet, dass Mahler vor Ermittlern zugegeben habe, IM gewesen zu sein. Allerdings fehlt jeder Hinweis auf Zeitraum und Umfang der Tätigkeit. Der Spiegel meldet, dass es kein Geständnis gibt - das angesichts des weitgefassten Wahrheitsverständnisses Mahlers ohnehin beschränkten Wert hätte. Von der Berliner Generalstaatsanwaltschaft gibt es keine Bestätigung, dass Mahler sich als IM bekannt hat.

Aufsehen erregt die Debatte um Mahlers Stasi-Nähe, weil sie Fantasien anregt, die Studentenrevolte könnte von der Stasi entscheidend gelenkt worden sein. Auch Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, war IM. Mahler war 1968 Nebenkläger in dem Prozess, der mit einem Freispruch für Kurras endete. Bild am Sonntag (BamS) hatte nahegelegt, dass Kurras im Auftrag der Stasi schoss - und damit entscheidend die Studentenrevolte radikalisierte.

Als Indizien dafür führt das Springer-Blatt an, dass sich weitere IM am 2. Juni 1967 am Tatort aufhielten und ein IM die Einsatzpläne der Polizei kannte. "Die Stasi zog die Strippen", so die BamS. Beweise dafür fehlen bis jetzt - ebenso wie für Mahlers IM-Tätigkeit.

Der CSU-Politiker Stefan Müller attackierte trotzdem den Grünen Christian Ströbele, der Ende der 1960er Jahre mit Mahler in einem Büro arbeitete. Er müsse erklären, ob das "Anwältekollektiv Ströbele/Mahler eine Außenstelle der Stasi war". Ströbele wies dies als "Unverschämtheit" zurück.

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7 Kommentare

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  • FB
    Franz Beer

    Grundsätzlich stellt sich doch die Frage Ist Herr Mahler überhaupt noch in irgend einer Weise Glaubwürdig.Vom Linken Sponti u Rechtsanwalt - zum Rechtspopulisten,u Sprechrohr der Rechten Szene.Eindeutiges Nein.Glaubwürdig wohl unterseines gleichen.Sarazzin NPD usw.

  • W
    WilderWusel

    Eine Zeitung sollte sich an gesicherte Fakten halten und nicht wild darauflos mutmassen. Solche Schmierblätter gibt es ja wohl schon genug; bisher hatte ich das Niveau der taz etwas höher eingeschätzt...sollte ich mich getäuscht haben?

  • S
    spiritofbee

    Herr Müller sollte doch mal untersuchen lassen, wer alles im Hause der CSU, oder auch in den Verwaltungen ihrer bayrischen Heimat, damals ehemalige NSDAPler waren, bevor er seinen Mund aufmacht.

  • HS
    Horst Schwabe

    Einen grundlegenden Informationsgehalt kann man in der Angelegenheit eh nicht erkennen, ob Mahler nun IM war oder nicht.

  • M
    Maurer

    Endlich ein klarstellender Artikel - nach den gestrigen, sagen wir mal nett "wilden Mutmaßungen" von Regine Igel zum Thema ("Horst Mahler und die Stasi-Naivität mit starkem Pathos") war das auch bitter nötig.

     

    Ich nahm schon an, dass die TAZ jetzt auf dem Niveau der BAMS agiert und sich nicht mehr um die Fakten schert sondern egal wie die Lage ist drauflos schreibt.

     

    SALUTE!

  • TA
    Thomas aus dem Westen

    Na wäre das bequem für einige Leute, wenn sie den Herrn Ströbele in die Stasiecke stellen könnten. Aber selbst wenn Herr Ströbele ein paar Jugendsünden begannen haben sollte; was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann; bei seinen Leistungen für Demokratie und Bürgerrechte wären diese schon um ein vielfaches reingewaschen.

    Wie wäre es mal damit die Tätigkeiten einer gewissen FDJ-Sekretärin genauer unter die Lupe zu nehmen?

  • K
    Konrad

    Naja, großartig verwundert wäre ich nicht, wenn Ströbele auch IM gewesen wäre. Schließlich schmuggelte er auch Waffen nach Stammheim und war als Kurier für die inhaftierten RAF-Terroristen tätig. Außerdem bewegt sich Ströbele zeitlebens in einem Milieu, dass die Bundesrepublik ablehnt und diesem Staat feindselig gegenübersteht. So gesehen wäre eine Zusammenarbeit mit der Stasi da schon beinahe eine Kleinigkeit bzw. Selbstverständlichkeit gewesen...

     

    mfg