Mädchenbildung in Afghanistan: Bildungsaktivist festgenommen
Der Gründer einer Organisation, die mobile Mädchenschulen auf dem Land betreibt, ist nach einer Auslandsreise festgenommen worden.

Örtlichen Berichten zufolge wurde Wesa nach seiner Rückkehr von einer Europareise von Sicherheitskräften der Taliban festgenommen. Die UN forderten die Behörden in Kabul auf, Wesas Aufenthaltsort und die Gründe für seine Festnahme zu klären und ihm Zugang zu einem Rechtsbeistand und Kontakt zu seiner Familie zu gewähren. Die in Afghanistan herrschenden Taliban gaben keine Stellungnahme zu der Festnahme ab.
Seit ihrer Machtübernahme in Afghanistan im Sommer 2021 haben die militant-islamistischen Taliban die Rechte von Frauen und Minderheiten eingeschränkt. Mädchen dürfen nur bis zur sechsten Klasse zur Schule gehen, der Besuch einer Universität ist ihnen seit dem vergangenen Jahr verboten.
Wesa forderte die afghanische Regierung immer wieder auf, das Verbot aufzuheben, weil auch Mädchen ein Recht auf Bildung hätten. Seine jüngsten Tweets zu dem Thema fielen mit dem Beginn des neuen Schuljahres in Afghanistan zusammen.
Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Afghanistan, Richard Bennett, zeigte sich besorgt über die Inhaftierung Wesas. „Seine Sicherheit steht an erster Stelle und alle seine Rechte müssen respektiert werden“, twitterte er.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!