Luftangriffe auf den Jemen: Mehr als 140 Tote
Bei den bisher schwersten saudi-arabischen Luftangriffen auf die Stadt Mocha gab es zahlreiche Tote. Zudem wurden mehr als 200 Menschen verletzt.
Demnach wurden außer einem Elektrizitätswerk auch Wohngegenden getroffen. Deshalb seien unter den Opfern vor allem Zivilisten – unter ihnen Frauen und Kinder, sagten die Helfer. Wegen des kritischen Zustandes vieler Verletzter werde mit einer steigenden Zahl von Todesopfern gerechnet.
Der Angriff auf Mocha ist das schwerste Bombardement seit dem Beginn der Luftschläge Ende März. Einige Beobachter werten eine vom saudischen Bündnis am Samstag einseitig angekündigte humanitäre Feuerpause als Versuch, um von dem verheerenden Ausmaß des Angriffs abzulenken.
Wie die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA meldete, soll die ab Sonntag um Mitternacht geltende einseitige Waffenruhe die Lieferung von humanitärer Hilfe in den Jemen ermöglichen. Die Entscheidung sei auf Ersuchen des im saudiarabischen Exil lebenden jemenitischen Staatschefs Abd Rabbo Mansur Hadi erfolgt. Dieser Hadi habe eine Waffenruhe gewollt, damit eine „größtmögliche Menge“ an humanitärer Hilfe geliefert werden könne.
Unter Vermittlung der Vereinten Nationen waren im Mai und im Juli schon zwei Mal humanitäre Feuerpausen ausgerufen worden. Beide scheiterten. Nur wenige Hilfsgüter gelangten bislang in das verarmte arabische Land, in dem nach UN-Angaben 80 Prozent der Bevölkerung infolge der Kämpfe auf Hilfe angewiesen sind. Am Dienstag traf erstmals ein UN-Schiff mit Hilfsgütern in der südlichen Hafenstadt Aden ein, am Samstag ein weiteres.
Zuvor war es Hadis Anhängern gelungen, den Großteil der Stadt von den schiitischen Huthi-Rebellen zurückzuerobern. Die regierungstreuen Kräfte erklärten am Sonntag, sie hätten ihre Kontrolle über Aden gefestigt.
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