Lokalkoloratur:
In der vergangenen Saison wurde er noch als Kultkeeper gefeiert, nun ist Hans-Jörg Butt zur tragischen Figur beim Hamburger SV geworden. Das 0:1 im Europapokal-Hinspiel beim italienischen Meisterschaftsfavoriten AS Rom geht auf die Kappe des 26-jährigen Schlussmanns. Den Roller aus der zweiten Reihe, den Butt durch die Finger glitschen ließ, hätte jeder Bezirksliga-Torhüter „mit der Kappe gefangen“. Butts Blackout in der 33. Minute war nun schon der zweite katastrophale Fehler binnen fünf Tagen: Im Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen (1:3) am vergangenen Samstag war ihm ein nicht minder peinlicher Schnitzer unterlaufen, der ebenfalls zu einem Gegentor geführt hatte. „Fußball ist schon kurios“, befand der gewöhnlich wortkarge Unglücksrabe ungewöhnlich wortkarg. Immerhin aber konnte Butt mit dem Lapsus von Rom üble Nachreden entkräften. Böse Zungen hatten geargwöhnt, der Aussetzer gegen die Daum-Völler-Bertibuben vom Rhein sei nicht zufällig gewesen. In der nächsten Saison nämlich wird Butt das Leverkusener Tor hüten. Seine jetzigen Hamburger Teamkollegen freuen sich schon auf das Spiel. beag
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