piwik no script img

Lobbying in NiedersachsenShitstorm aus dem Klassenzimmer

Rot-Grün in Niedersachsen will das umstrittene Schulprojekt HannoverGen, finanziert von der Vorgängerregierung und Gentechnik-Unternehmen, nicht fortsetzen. Zum Protest von Beteiligten und Schülern des Gentechnik-Projekts.

Finanziert "HannoverGen" mit: der Saatguthersteller KWS. Bild: dpa

HANNOVER | taz Es ist ein Satz im Koalitionsvertrag, mit dem sich Niedersachsens neue rot-grüne Landesregierung eine erste Protestwelle eingehandelt hat. „Das Projekt HannoverGen wird beendet“, heißt es dort. Prompt schlagen Befürworter des Schulprojekts zur sogenannten Grünen Gentechnik Alarm. Eine Petition, initiiert von beteiligten Lehrern und Wissenschaftlern, hat bereits fast 3.000 Unterzeichner. Auf den Facebook-Seiten von SPD und Grünen gehen Hunderte empörte Kommentare ein, viele von Schülern.

Von Denkverboten und Technikfeindlichkeit ist dort die Rede. „Das Verbot von HannoverGen ist nichts anderes als Bücherverbrennung“, heißt es gar. Dann müsste er „auch die Kernspaltung aus dem Lernplan nehmen, denn Schüler könnten ja indoktriniert werden, wenn sie sich damit beschäftigen“, lässt sich ein Schulleiter in der Lokalpresse zitieren. „Schüler haben ein Anrecht auf Wissen“, rechtfertigt „HannoverGen“-Mitarbeiterin Wiebke Rathje die Kampagne.

Dabei ist das Projekt seit seinem Start 2008 höchst umstritten. Mit Laborexperimenten sollen sich Schüler bei „HannoverGen“ praktisches und theoretisches Wissen zur Agrogentechnik aneignen. Über 9.000 Schüler haben die eigens an vier Schulen in der Region Hannover eingerichteten Labore bisher besucht. Die Vermittlung von Wissen und Bewertungskompetenz könne Akzeptanz für die Grüne Gentechnik schaffen, unterstrich die ehemalige schwarz-gelbe Landesregierung stets. Von „Propaganda für genmanipulierte Lebensmittel“ sprach Niedersachsens neuer Agrarminister Christian Meyer (Grüne) schon als Oppositionspolitiker (taz berichtete).

Besonders umstritten: Der wissenschaftliche Leiter Hans-Jörg Jacobsen, Professor für Pflanzenbiotechnologie an der Uni Hannover. Er ist Vorstandsmitglied des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik, einer Lobbyorganisation, die sich etwa gegen das Anbauverbot für Genmais engagiert. „HannoverGen“, kündigte Jacobsen schon 2006 an, solle „die Jugend ein bisschen immunisieren gegen diese merkwürdige Propaganda“ der Kritiker.

Schwarz-Gelb half dabei großzügig mit: Üblicherweise kommen die Schulträger für derlei Sonderprojekte auf, bei „HannoverGen“ aber flossen über eine Million Euro Landesmittel. Auch Unternehmen finanzieren mit, darunter der Saatgutkonzern KWS Saat, der seit Jahren Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben durchführt. Landesgelder sind noch bis Ende Juni bewilligt. Ex-Agrarminister Gert Lindemann (CDU) plante gar, „HannoverGen“ danach landesweit auszubauen – für 15 Millionen Euro.

HannoverGen

"HannoverGen" behandelt so genannte Grüne Gentechnik in Laborexperimenten und Rollenspielen.

Bei "GenFit GmbH" etwa sollen Schüler entscheiden, was sie in der Mensa wollen: Dank Gentechnik vitaminreichen und leistungs- wie konzentrationssteigernden Reis und Ketchup oder doch "ausgewogene Menüs" vom Biohof.

Einseitige Information und unterschwellige Manipulation sagt eine Studie vom Herbst 2012 "HannoverGen" nach.

Eine Stellungnahme hat "HannoverGen" erst nach dem Regierungswechsel abgegeben: Die Studie habe "gravierende wissenschaftliche und handwerkliche Mängel".

Rot-Grün dagegen wird „HannoverGen“ im Sommer auslaufen lassen und keine weiteren Gelder zur Verfügung stellen, wie Agrarminister Meyer auf taz-Nachfrage bestätigt. Die eigens eingerichteten Labore sollen an den Schulen bleiben und für den Bio-Unterricht oder andere Projekte genutzt werden. Das Thema Gentechnik als Teil der Kerncurricula wolle man keineswegs aus dem Unterricht verbannen, betont Meyer. „Natürlich soll es in allen dafür relevanten Schulfächern gelehrt, diskutiert und informiert werden.“ Allerdings nicht in einem „zur einseitigen Akzeptanzbeschaffung pro Gentechnik initiierten Sonderprogramm“.

Auch die Grünen-Bildungspolitikerin Ina Korter sagt, die Schwerpunkte des Unterrichts könnten nicht davon abhängen, „an welchen Themen Wirtschaftsverbände ein besonderes Interesse haben“. Dass dies bei „HannoverGen“ der Fall sei, zeige sich schon daran, dass Schwarz-Gelb die Federführung beim Agrar- und nicht beim zuständigen Kultusministerium angesiedelt hat. Zudem sei „kein anderes High-Tech-Thema annähernd so gut ausgestattet worden wie dieses Projekt“, sagt Korter. Den Protest der Schüler aber müsse man ernst nehmen, fordert sie. Er zeige, wie hoch die „Motivation für das experimentelle Arbeiten im Unterricht“ sei.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

16 Kommentare

 / 
  • VS
    Vorletzter Sommer

    @ bitte-keine-scheuklappen:

     

    „Und es passt bestimmt auch nicht ins Bild rein, dass überall auf der Welt die Gentechnik immer mehr angebaut wird - und dass es noch gar keine Todesopfer deswegen gegeben hat. Mist aber auch!“

     

    IRONISCH!

    Ich weiß, was Du vorletzten Sommer getan hast!

     

    Erinnert Ihr euch noch an den Sommer 2011?

    Da sind 53 Menschen an EHEC gestorben, weil sie GRÜN-ÖKOLOGISCHE ROHKOST von einem BIO-Bauernhof gegessen haben.

     

    4000 Menschen erkrankten

    -

    Einigen Patienten mussten die Nieren entfernt werden.

     

    53 Tote;

    NICHT durch Gentechnik, sondern durch Bio-Rohkost!

     

    Es wäre unfair zu sagen, dass “Bio” die Ursache für die Seuche war.

    Allerdings hat es sich um Rohkost (rohe Sprossen) gehandelt.

    Diese wurden NICHT sterilisiert, obwohl der Sprossenbildungs-Prozess ideale Bedingungen fürs Bakterienwachstum bietet (Wärme, Feuchtigkeit, Nährstoffe...).

     

    Und es scheint in der Anti-Gentechnik-Szene viele Leute zu geben, für welche “Bio” und “Rohkost” eine Einheit ist.

     

    (“Rohkost ist doch natürlich und Sterilisierung ist unnatürlich. Und alles was natürlich ist, ist auch gut, während die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion immer böse ist.”)

     

    Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass es sehr große Schnittmengen zwischen der Anti-Gentechnik-Szene und der Rohkost-Szene sowie der Bio-Szene zu geben scheint.

     

    http://www.bioland-huesgen.de/248-0-sprossen.html

     

    http://www.naturideen.de/alfalfa-luzerne-keimsaat-40g-vogel-91900-00.html

     

    “Alfalfa Sprossen sind die beliebtesten Sprossen. Man kann sie besonders gut roh essen. Sie sind pflegeleicht und auch bei Sprossen-Anfängern und Kindern sehr beliebt. Auch helfen die Alfalfa Sprossen bei Wechseljahrsbeschwerden da sie viele pflanzliche Hormone enthalten.”

     

    http://marktcheck.greenpeace.at/uploads/media/vitamine_aus_wildpflanzen_01.pdf

     

    “Zum rohen Verzehr eignen sich die Keime und Sprossen von Weizen, Roggen und Gerste, sowie gekeimte Mungobohnen, Linsen oder Luzerne, aber auch Senf -, Sesam – oder Radieschenkeime”

     

    http://www.absolut-bio.de/category/allgemein/page/8/

     

    “Zu den nach meiner Ansicht besten Bio-Produkten zählt der Zuckermais. Dieser ist sowohl roh als auch gekocht und mit Butter bestrichen eine Köstlichkeit. Auch zum Verzehr geeignet sind die verschiedenen Sprossen wie die der Hirse oder von Weizen. Sprossen können ebenfalls roh in Kombination mit einem Salat verspeist werden, oder leicht gedünstet als Beilage für Fleischgerichte. ”

     

    http://www.grueneliga-berlin.de/?page_id=13718

     

    “Auch die Samen sind als Sprossen roh oder gekocht verwendbar.”

     

    -

     

    Nach jetzigem Stand der Dinge ist EHEC auch NICHT durch den Einsatz von Antibiotika in der konventionellen Landwirtschaft entstanden.

     

    Denn sowohl das Resistenzen-Muster als auch die Genstruktur (93% genetische Gemeinsamkeit mit dem EAEC-Keim) weisen auf einen menschlichen Ursprung des Keims hin.

     

    http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zur_herkunft_des_enterohaemorrhagischen_e__coli_o104_h4-70869.html

     

    -

     

    Und es gibt auch mehrere Indizien, dass Bienenbüttel der Seuchenherd war!

     

    http://www.welt.de/vermischtes/article13424325/Fahnder-finden-Seuchenherd-mithilfe-von-Fotos.html

     

    Falls Das nicht als Beleg für Bienenbüttel als Seuchenherd reicht:

    Wie in dem Artikel erwähnt wurde, waren auch zwei Mitarbeiter in Bienenbüttel erkrankt! Also; Deutschland hat 80 Mio. Einwohner und 4000 Menschen sind an EHEC erkrankt. Der Sprossenbetrieb hatte damals etwa 15 Mitarbeiter.

    Statistische Wahrscheinlichkeit, dass ein bienenbüttler Mitarbeiter erkrankt, wenn keine Verbindung zwischen EHEC und Bienenbüttel bestanden hätte:

    0,0375%

     

    War auch nicht das erste Mal, dass durch Sprossen eine Epidemie verursacht wurde.

    1996 hat es in Japan eine EHEC-Epidemie durch Sprossen gegeben.

     

    http://wirtschaftsthemen.net/panorama/japan-groesste-ehec-epidemie-im-jahr-1996-durch-rettich-sprossen/008112.html

     

    -

     

    Was ist eigentlich von grün-ökologischer Rohmilch zu halten?

    Es sind schon unzählige Fälle bekannt geworden, wo Menschen (V.A. Kinder) durch das Trinken von Rohmilch schwer erkrankt sind!

     

    http://www.animal-health-online.de/lme/2008/05/17/schuler-tranken-rohmilch-schwere-ehec-erkrankung-zwei-kinder-mit-nierenversagen/2609/

     

    http://www.oz-online.de/-news/artikel/103477/Ein-Kind-erkrankte-an-Rohmilch-im-Tee

     

    http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/reV2v4APOnOyo/PDF/25d01O9Gchhg.pdf

     

    http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/verdacht-rohmilch-machte-schueler-krank-136815.html

     

    So!

    Man stelle sich mal 5 Minuten lang vor, dass die EHEC-Seuche durch grüne Gentechnik entstanden wäre!

    Was dann in diesem Land wohl abgehen würde....

     

     

    P.S.:

    Einige EHEC-Patienten konnten gerettet werden, weil man sie mit dem Medikament Eculizumab (Handelsname Soliris) behandelt hat.

     

    Eculizumab wird durch rote Gentechnik hergestellt.

  • A
    Antwort

    @ Geheimrat G:

     

    „Die Fördergelder sollten weiter zum Thema "Gentechnik" fließen und dann kann man sich mittels Klassenfahrten in Südamerika und Indien vor Ort über den Segen der Gentechnik informieren. Vielleicht hat man sogar das Glück und wird von Monsantofliegern besprüht.“

     

    Wissen Sie, was ich interessant finde?

    Kaum ein Mensch interessierte sich für Pestizide in der Landwirtschaft!

     

    Aber dann auf einmal!

    Ganz plötzlich:

    Sobald man Pestizide mit Gentechnik in Verbindung bringen konnte, ging die Panik los!

     

    Auch in der Gentechnik-Freien Landwirtschaft werden Pestizide eingesetzt!

     

    http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/swr/2012/indien-122.html

     

    Komisch!

    Darüber regt sich kaum jemand auf... Egal.

     

    -

     

    Und nur weil im Bio-Anbau keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden, bedeutet Das NICHT, dass im Bio-Anbau KEINE Pestizide eingesetzt werden!

     

    Im ausländischen Bio-Anbau wird z.B. das Naturpestizid Rotenon eingesetzt, welches Parkinson verursachen kann!

     

    http://www.vitafil.de/4109/bio-nicht-immer-besser-aber-teurer

     

    Im Bio-Anbau wird auch das Bienengift Spinosad genutzt!

     

    http://www.laimburg.it/download/Mitteleinsatz_im_Bioanbau_Kelderer_Markus.pdf

     

    Es wird im Bio-Anbau auch mit RIZINUS-Schrot gedüngt!

     

    http://www.obstbau.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/4e34c8ac29838811c1256f4e003998fb/b6f5141a71912573c1256f5600400f98?OpenDocument

     

    "Der ökologische Obstbau verzichtet auf chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger. Zur Regulierung von Schädlingen und Schaderregern werden Produkte eingesetzt, die aus Naturstoffen hergestellt werden. Die Düngung der Obstgehölze erfolgt über organische Dünger wie z. B. Rindermist aber auch Produkte wie Rizinusschrot (Abfallprodukt aus der Ölgewinnung) oder Maltaflor (Abfallprodukt aus der Malz- und Zuckerrübenverarbeitung) usw. kommen zum Einsatz."

     

     

    Und Das Zeug gehört eigentlich verboten! Denn wie der Name schon sagt: In Rinzinusschrot ist hochgiftiges Rizin enthalten!

     

     

    http://www.animal-health-online.de/klein/2001/06/15/warnung-hunde-durch-bio-duenger-toedlich-vergifte/601/

     

    „15.06.2001

    Warnung: Hunde durch Bio-Dünger tödlich vergiftet“

     

    Rizin wurde auch für das berühmte „Regenschirmattentat“ auf den Regimekritiker Georgi Markow am 7. September 1978 verwendet. Und Al Kaida hat auch schon Interesse an biochemischen Waffen auf Rizin-Basis gezeigt....

  • B
    Bio

    „sollen schueler lieber lernen, was nachhaltige landwirtschaft ist, wie man die humusschicht schuetzen kann und was fruchtbarer boden in wirklichkeit fuer die menschheit bedeutet - die einzige chance, auf diesem planeten noch zu ueberleben.“

     

    Oder wie man z.B. EHEC-verseuchte Bio-Rohkost-Sprossen züchtet um tausende von Menschen zu vergiften ;-)

     

    Erinnern Sie sich noch an den Sommer 2011?

  • BG
    Über Gentechnik

    @ the real günni:

     

    „kaum wieder das thema gentechnik irgendwo veroeffentlicht, schuetten die gentechniklobbyangestellten - abteilung meinungsbildung - die foren mit ihrem tendenzioesen geseiere zu.“

     

    Ja, ja. Das gute alte Totschlagargument Lobbyismus…..

     

    -

     

    „argumente, bitte!“

     

    Gerne!

     

    -

     

    „die gruene gentechnik ist und bleibt eine nutzlose technologie,“

     

    Reden Sie nur von grüner Gentechnik, oder auch von Gentechnik in der Medizin und Industrie?

     

    Wegen grüner Gentechnik:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bt-Baumwolle#Erfahrungen_mit_Bt-Baumwolle

     

    Falls Sie Wikipedia nicht trauen: Man beachte die Quellenangaben!

     

    Oder Das:

     

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/indien-gentechnik-steigert-baumwoll-ertrag-a-842163.html

     

    -

     

    „die rein aus dem grund geschaffen wurde, die lebensmittelproduktion weltweit zu oligopolisieren und zu kontrollieren. wer dort die stricke in der hand hat: bingo.“

     

    Das Doofe ist: Auch ohne Gentechnik könnten man die Lebensmittelproduktion monopolisieren und kontrollieren.

     

    Das Saatgut, welches Monsanto verkauft, ist sogenanntes Hybridsaatgut.

     

    Es entsteht, wenn man die Blüten einer Pflanzen dann mit Pollen einer nicht identischen (aber verwandten) Art bestäubt

     

    Dieses Saatgut erzeugt unfruchtbare Pflanzen, welche man nicht vermehren kann. Also muss ein Bauer jedes Mal neues Hybridsaatgut kaufen.

    Auch sind Pflanzen aus Hybridsaatgut sehr anfälig für Umwelteinflüsse wie Trockenheit o. Ä..

     

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1420983/

     

    Allerdings hat Monsanto das Genom dieser Hybridpflanzen ZUSÄTZLICH gentechnisch verändert. (Also: Hybridpflanzen, welche ZUSÄTZLICH genetisch verändert sind!) Und Das hat keine Auswirkungen auf die "Wetterfestigkeit" der Pflanzen.

     

     

    Übrigens:

     

    Auch im BIO-Anbau wird Hybridsaatgut verwendet!

     

    http://www.arche-noah.at/etomite/assets/downloads/Bibliothek/BioSaatgut_Wo_sind_die_Grenzen.pdf

     

    http://www.kultursaat.org/pdf/biohandel08.pdf

     

     

     

    Und auch im BIO-Anbau gibt es mitllerweile „Patente auf Leben“:

     

    http://www.bio-markt.info/web/Aktuelle_Kurzmeldungen/Produkte/Einkorn/15/33/100/11170.html

     

    http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarwirtschaft/Nachbau-von-Graesern-und-Feinleguminosen-grundsaetzlich-illegal_article1267504476.html

     

    Unter den Herstellern von Feinleguminosen-Samen befindet sich auch der BIO-Saatguthersteller Becker Schoell AG.

     

    http://www.becker-schoell.com/?dispatch=56&24=84&44=20

     

    Anderes Bsp:

     

    https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1037-himbeeren.pdf

     

    Man achte auf jene Früchte, welche in der Tabelle mit dem Symbol “(S)” markiert sind (“Sortenschutz”).

     

    -

     

    „alle vorgeschobenen gruende der ertragssteigerung und hungerbekaempfung sind hohle sprueche und pure heuchelei.“

     

    Ja klar, als ob es den Bio-Bauern nur darum gehen würde, die Natur und den Menschen zu schützen….

     

    http://www.bioland.de/erzeuger/beratung/landbau-aktuell/news/article/2100.html

    „Gute Einkommen im Biolandbau

    Bio-Landwirte verdienen im Schnitt nach wie vor mehr als ihre konventionellen Kollegen.“

     

    http://www.agrarheute.com/biobetriebeeinkommen

    „Biobetriebe erwirtschaften mehr Einkommen als konventionelle“

     

    http://www.demeter.de/verbraucher/aktuell/bio-umsatz-durchbricht-2012-die-7-milliarden-marke-%E2%80%93-politik-muss-%C3%B6ko-bremse-l%C3%B6sen

     

    -

     

    „der ganze erdoelbasierende quatsch der petrochemie hat doch sowieso keine zukunft.“

     

    Dann muss ich Ihnen aber was ganz Doofes erzählen:

     

    Im Bio-Anbau sind Mineralöle und Parrafinöle aus Erdöl als Pflanzenschutzmittel zugelassen!

     

    http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/psm_oekoliste-DE.pdf?__blob=publicationFile

  • RG
    @real günni:

    Das schlichte Weltbild radikaler Ökos ist doch immer wieder erschütternd. Erwachsen werden!

  • B
    BittereWahrheit

    @ Martin Ballaschk

    Es wird nicht richtiger, wenn Sie auch hier noch Ihre falschen Unterstellungen und Behauptungen verbreiten. Informieren Sie sich bitte vorher richtig (allein dann wäre Ihnen aufgefallen, dass es sich um eine Studie im Auftrag des Bündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft handelt) bzw. nehmen Sie die Fakten entsprechend zur Kenntnis. Ich habe auch mal einen kurzen Blick auf die Materialien geworden und finde es auch sehr seltsam, wie man dort den bt-Mais und die Gen-Kartoffel Amflora als vermeintlich tolle Lösung bewirbt. Klar, ganz so plumb ist es nicht. Ein bisschen Bedenken werden auch gestreut, aber das in der Landwirtschaft generell was schief läuft und die Grüne Gentechnik nur eine erneute Perversion dieses System ist. No Word...

     

    Es ist schon bemerkenswert mit welcher Verhemenz hier die Gentechnik-Befürworter versuchen ihre Halbwahrheiten und Diskreditierungen zu verbreiten. Leider bleibt dabei nicht nur eine inhaltlich-argumentative Auseinandersetzung auf der Strecke, sondern auch eine ehrliche Debatte über notwendige Bildungsmaßnahmen.

    Die Einstellung von HannoverGEN ist m.E., der Protest aus den Ecken der Gentech-Lobbyisten zeigt nur, dass es eine richtige Entscheidung war.

    Die Politik sollte nur modernen Unterricht fördern, der eine Ausgewogenheit und Neutralität gewährleisten kann! Dann ist unser Steuergeld zudem wesentlich sinnvoller angelegt!

  • DJ
    Dennis Jlussi

    "Höchst umstritten" war das Projekt nie - jedenfalls nicht bei Lehrern, Schülern und Eltern, allenfalls bei den Zeigefinderideologen im Landtag. Man rümpft die Nase über US-Schulen, die die Evolutionslehre (Darwinismus!) zugunsten der Schöpfungslehre vom Lehrplan nehmen, dabei verhält es sich mit HannoverGEN ganz ähnlich.

    Wenn Rot-Grün sich an der Zuständigkeit des Agrarministeriums stört, soll die Koalition die eben ändern. Wenn das Projekt zu unkritisch rüberkommt, kann man auch das ändern. Wenn man dem wissenschaftlichen Leiter inhaltlich etwas vorzuwerfen hat (eben außer, dass er in einer seinem Fachgebiet naheliegenden Organisation tätig ist - soll er sich als Gentechniker einer Anti-Gentechnik-Gruppe anschließen?!) dann sollen sie einen anderen suchen.

    Das Projekt einfach pauschal sterben zu lassen, macht die Schule zum Spielball der Politik - "we don't need no thought control".

  • MB
    Martin Ballaschk

    Nachtrag:

     

    Wie jeder über die Website von HannoverGEN ("Experimentiertage") nachvollziehen kann, gibt es inzwischen ein breites Themenrpertoire neben der grünen Gentechnik: es geht um Pflanzenzüchtung, DNA-Extraktion, Microarray-Analysen, Evolution, Pharma-Pflanzen und rekombinantes Insulin.

     

    Es ist beschämend, wenn man sieht, wie hier einfach essentielle und leicht nachprüfbare Informationen ausgelassen werden, um Angriffe gegen Projektbeteiligte und InitiatorInnen Raum zu geben.

     

    Die kritische Einordnung der Gentechnik wegen der sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Folgen wurde darüber hinaus am Projekt stets *gelobt* und herausgestellt.

     

    Wieso taucht das alles in dem Artikel nicht auf?

  • MB
    Martin Ballaschk

    Warum fällt es der TAZ so schwer, einen differenzierten Artikel zur Gentechnik zu bringen? Pro und Contra, so wie man sich das vorstellt?

     

    Warum ist es eines der Hauptargumente für die angebliche Einseitigkeit von HannoverGEN, dass die Industrie das Projekt zu weniger als 3% finanziert hat, gleichzeitig erwähnt man aber nicht einmal, dass die genannte "Studie", die Manipulation und Einseitigkeit unterstellt, von Greenpeace beauftragt wurde, von einem BUND-Mitarbeiter geschrieben und von Bio- und Naturkostfirmen bezahlt wurde?

     

    Es ist nicht nötig, sich auf so eine dubiose Auftragsstudie zu berufen, wenn die Unterrichtsmaterialien und Versuchspläne für jeden von der HannoverGEN-Website herunterladbar sind. Dort sieht man, dass in der Greenpeace-Studie selektiv und verzerrend zitiert wurde, um HannoverGEN in ein schlechtes Licht zu rücken.

     

    Weshalb versucht man, Intentionen über den Zweck des Projekts über Personen wie Jacobsen zu konstruieren, unterschlägt aber die positive Evaluierung durch die Uni Münster, und die Auszeichnung als "Ausgewählter Ort der Ideen 2011"?

     

    Natürlich kann Akzeptanz geschaffen werden, wenn man weniger auf alarmistische Pseudoargumente hört und sich an den Fakten orientiert. Wenn die Autorin den beteiligten SchülerInnen wirklich zugehört hätte, dann wäre ihr vielleicht sogar aufgefallen, dass viele von diesen sehr kritisch gegenüber der Gentechnik waren und immer noch sind, aber das Projekt trotzdem positiv bewerten.

     

    Die TAZ ist nicht dafür berühmt, besonders kritisch mit Gentechnikkritikern umzugehen, das kann ich hinnehmen. Dass hier aber so billig Seilschaften und Industriebeeinflussung unterstellt wird, ohne einen Beleg dafür zu haben, dafür aber "Infiltration" der Petition und dann auch noch an der Glaubhaftigkeit der Schülerberichte gezweifelt wird, das enttäuscht!

  • GG
    Geheimrat G

    Die Fördergelder sollten weiter zum Thema "Gentechnik" fließen und dann kann man sich mittels Klassenfahrten in Südamerika und Indien vor Ort über den Segen der Gentechnik informieren. Vielleicht hat man sogar das Glück und wird von Monsantofliegern besprüht.

  • S
    sigibold

    Hier wird wunderschön vorgeführt, wie Politik funktioniert. Die Einen sind dafür und das Geld fließt und dann kommen die Anderen ran und machen den Hahn wieder dicht. Ich vermute mal, dass die grünen Schranzen in Hannover sich im Grunde gar nicht mit dem Inhalt der Schulforschung beschäftigt haben. Da ist Industrie drin und darum ist es böse. Das ist grüne Doktrin.

  • AA
    Axel Arend

    @Reinhard Szibor Wie kommen Sie denn auf das dünne Brett? Auf DDR-Pausenhöfen war Colt Sievers genauso bekannt wie im Westen - sieht man von den Gebieten ab, die keine fähigen Antennenbauer hatten.

    Aber eine dreiste Lüge hier, eine Halbwarheit da, gewürzt mit einer Prise kompletten Unsinns, das ganze noch soweit durchgerührt, dass es einen klebrigen, durch Fakten kaum zu widerlegenden Brei ergibt, so strickt man sich als Lobbyclaqueur seine "Argumente" zusammen.

  • TR
    the real günni

    so richtig typische taz-leser kommentare findet man hier! klasse. kaum wieder das thema gentechnik irgendwo veroeffentlicht, schuetten die gentechniklobbyangestellten - abteilung meinungsbildung - die foren mit ihrem tendenzioesen geseiere zu.

     

    argumente, bitte!

     

    die gruene gentechnik ist und bleibt eine nutzlose technologie, die rein aus dem grund geschaffen wurde, die lebensmittelproduktion weltweit zu oligopolisieren und zu kontrollieren. wer dort die stricke in der hand hat: bingo.

    alle vorgeschobenen gruende der ertragssteigerung und hungerbekaempfung sind hohle sprueche und pure heuchelei.

    sollen schueler lieber lernen, was nachhaltige landwirtschaft ist, wie man die humusschicht schuetzen kann und was fruchtbarer boden in wirklichkeit fuer die menschheit bedeutet - die einzige chance, auf diesem planeten noch zu ueberleben. der ganze erdoelbasierende quatsch der petrochemie hat doch sowieso keine zukunft.

     

    wake up, everybody.

  • RS
    Reinhard Szibor

    Schüler in DDR-Schulen mussten sich verpflichten auf Westfernsehen und – rundfunk zu verzichten. Man wollte nicht, dass Schüler informiert sind. Wenn man es doch nicht lassen konnte und es kam heraus, lief man Gefahr, vom höheren Bildungsweg ausgeschlossen zu werden. Werden auch niedersächsische Schüler von der Schule fliegen, wenn herauskommt, dass sie sich heimlich bei http://www.transgen.de/home/ informiert haben?

  • B
    bitte-keine-scheuklappen

    Aha. Und weil ein paar Unternehmen und ein paar Politiker (nämlich die mit dem anderen Parteibuch) das Projekt befürwortet haben, deshalb darf das nicht unterrichtet werden. Dass aber auch Nobelpreisträger wie Frau Nüsslein-Volhard die Technologie gut finden, spielt überhaupt keine Rolle, nicht wahr? Deutschland hat schon einen Preis in Biotechnologie, ein weiter ist jetzt nicht mehr nötig, stimmt's?

     

    Hm. Was ist jetzt aber mit diesem Mark Lynas, der aus einem Gentechnik-Gegner zu einem Gentechnik-Befürworter geworden ist? Der passt jetzt auch nicht mehr ins ideologische Bild rein.

     

    Und es passt bestimmt auch nicht ins Bild rein, dass überall auf der Welt die Gentechnik immer mehr angebaut wird - und dass es noch gar keine Todesopfer deswegen gegeben hat. Mist aber auch! Aber wenigstens in der EU draußen halten, dann kann man wenigstens so tun, als ob die Welt da draußen gefährlich wäre.

     

    Wissen Sie was?

     

    Ich finde dieses ganze prinzipielle Dagegensein ganz schön doof. Das erinnert mich ziemlich an einen Kindergarten.

  • RS
    Rudolf Stein

    Bravo, weiter so Deutschland! Ich würde sowieso Chemie, Physik und Biologie ganz aus den Lehrplänen von Schulen streichen. Dass etwa Kernphysik immer noch im Unterricht erwähnt wird, empört mich zutiefst. Denkt denn niemand an Hiroshima und Fukushima? Und an den Genmais? Blöd ist nur, wenn wir eines Tages Diabetes bekommen und Humaninsulin benötigen, das dummerweise mit Hilfe gentechnisch konstruierter Mikroorganismen hergestellt wird. Oder unser Magengeschwür mit Hilfe von MRT, also Kerntechnik, untersucht werden muss. Aber wenn wir krank werden, interessiert uns sowieso nicht mehr, wenn man uns des Pharisäertums bezichtigt. Da interessiert uns unser ideologischer Scheiß von gestern herzlich wenig.