Liveticker 1. Mai 2018: Friede, Freude, Köfte
Nazis in Chemnitz, Autonomen-Ausschreitungen in Paris, aber sonst ist alles friedlich: Mai-Volksfest in Berlin, revolutionäre Demos in Hamburg und Berlin.
21:55 Uhr, Berlin, taz-Onlinebunker: Der Abend geht weiter, aber ohne Liveticker
Vielen Dank fürs Mitlesen hier und Mitschauen bei der Maischalte. Der taz-Onlinebunker wird nun geschlossen. Wir sehen uns auf der Straße. (taz)
21:21 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Wenig los am Kotti
Am Kottbusser Tor, das allerdings auch halb abgesperrt ist, aber dennoch im Herzen von Kreuzberg liegt, ist weniger los als an jedem anderen Abend im Jahr. (ga)
21:16 Uhr, Hamburg: Ende der Demo und Wasserwerfer
Die revolutionäre Maidemo in Hamburg wurde soeben vom Anmelder aufgelöst. Noch stehen und sitzen aber hunderte Demonstranten auf der Straße. Es knallen Böller, die Beamten rücken vor und bringen sich in Stellung. Drei Wasserwerfer fahren auf. Am Rande der Demo gab es bisher mindestens eine Festnahme. (lka)
21:14 Uhr, taz-Onlinebunker: Das war die #Maischalte
Die taz-Maischalte war in Chemnitz, Berlin und Hamburg auf Sendung: ein Tag voller Periscope-Livevideos mit zahlreichen Beiträgen via Twitter zu der Frage: „Wofür kämpfst Du?“ Alle Beiträge unter dem Hashtag „Maischalte“ bei Twitter oder hier: die Live-Beiträge zur taz-Maischalte als Moment zusammengefasst).
Nun neigt sich der Maischalte-Tag dem Ende zu, und Beteiligte verabschieden sich: „Kreativer Protest bewegt mehr“, ist das Fazit von Katharina Meyer zu Eppendorf in ihrem letzten Beitrag zur Maischalte. Auch Martin Kaul, der das ganze organisiert und zusammengehalten hat, verabschiedet sich in seiner Abschlussschalte und verschlenzt sich in den Abend. Das letzte Wort hat Benjamin Laufer in Hamburg. Er erwartet keine große Action mehr, dafür sei die Polizei einfach zu sehr in der Überzahl. „Mir tun die Füße weh. Wenn niemand mehr Fragen hat, dann gehe ich halt einfach nach Hause.“
Schönen Feierabend, liebe Schalte-Beteiligten! (taz)
20:41 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Es wird getanzt, getanzt, getanzt
Von der Demo ist nichts mehr zu sehen. Auf der Skalitzer Straßen flanieren gut gelaunte Massen unter der Hochbahn. An der Wrangelstraße hat die Polizei eine doppelte Reihe Behelmter postiert, die niemanden durchlässt. Auf beiden Seiten der Polizeikette wird getanzt zum Pop aus den bachbarten Läden, bis die Polizei plötzlich abrückt. Zwei Minuten scheint alles megaentspannt. Dann rückt ein Trupp der Univormierten plötzlich wieder vor. Es knallt, der Duft von Pfefferspray hängt in der Luft. Es wird ein wenig gerangelt, aber vor allem getanzt, getanzt, getanzt. (ga)
20:40 Uhr, Hamburg, Wandsbeker Chaussee: Murren wegen Kioskmangel
Die Demo steht an der Wandsbeker Chaussee und wird hier auch enden. Der Anmelder sagt, es gebe gleich noch Redebeiträge. Die Kollegen murren, dass sie so viel laufen müssen und dass es hier keinen Kiosk gibt. (ste)
20:34 Uhr, taz-Onlinebunker: Bericht von der Berliner Demo
Nicht angemeldet war sie, zügig noch dazu: Die Kreuzberger Demo ging einmal durchs Myfest, zurück aber nicht mehr. “Angespannt, aber friedlich“, fasst taz-Redakteur Erik Peter zusammen. (taz)
20:31 Uhr, Hamburg, Elbeker Weg: Zufriedener Anmelder
Der Anmelder der revolutionären Maidemo in Hamburg, Halil Simsek, schätzt die Zahl der Teilnehmer*innen auf 2.500 und ist zufrieden. „Wir sind bald am Ziel angekommen, und ich gehe davon aus, dass es friedlich bleibt“, sagt er. Die Teilnehmer*innen seien jünger als im letzten Jahr. Nächsten Samstag planen die Aktivist*innen vom Roten Aufbau ein Klassenfest zu Marx 200. Geburtstag. Es soll am Fischmarkt stattfinden, dort wo es im Sommer 2017 am Vorabend zum G20-Gipfel in Hamburg bei der „Welcome to Hell“-Demo zu schweren Ausschreitungen gekommen war. (lka)
20:28 Uhr, taz-Onlinebunker: Anwohner verschenkt Weißwein an Grunewald-Demonstrierende
Die Kolleg_innen von RBB24 haben eine Szene von der Spaßdemo im Berliner Villen-Vorort Grunewald zu ihrer Szene des Tages gekürt: Ein Anwohner schenkt an Demonstrierende Weißwein aus. Prost!
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20:23 Uhr, Berlin: Polizeipräsidentin und Innensenator zufrieden mit Mai-Demos
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Innensenator Andreas Geisel (SPD) haben sich in einer ersten Bilanz der Feiern und Demonstrationen am 1. Mai zufrieden gezeigt. Viele Menschen hätten friedlich gefeiert, sagte Slowik am Dienstagabend im RBB-Fernsehen. Die sogenannte revolutionäre 1. Mai-Demonstration um 18 Uhr sei ohne größere Straftaten geblieben, die Teilnehmerzahl sei rückläufig, ein Meer an kurdischen Flaggen wie angekündigt habe es nicht gegeben. (dpa)
20:05 Uhr, Hamburg-Hohenfelde: Die Polizisten nehmen ihre Helme ab
Unter der S-Bahn-Station Landwehr stehen zwei Wasserwerfer und ein Räumpanzer, von denen sieht man hier einige an vielen Kreuzungen. Viele Polizisten haben ihre Helme wieder abgenommen. Der Zug läuft durch ein Wohngebiet. Die Anwohner reagieren unterschiedlich: Es gibt sowohl Verwunderung als auch auch Zuspruch. (bela)
19:57 Uhr, Berlin, Myfest: Früher war hier mehr los
Auf dem Myfest in Kreuzberg ist gelinde gesagt nichts los. Zwar sind Tausende auf den Straßen, aber verglichen mit den Vorjahren ist es nahezu leer. Man kann die Oranienstraße passieren, ohne angerempelt zu werden. Auf dem Heinrichplatz spielt eine Brassband. Eine Frau hält ein Schild hoch: „Mehr davon“, steht da drauf. Mitten auf der Kreuzung bietet ein Mann eine Metallleiter zum Besteigen an: „Selfie 50 Cent“. Alle laufen dran vorbei. (ga)
19:54 Uhr, Hamburg: Alles wieder sehr entspannt
Nach Polizeiangaben zählt die Revolutionäre Demonstration 2.200 Menschen. Vorneweg laufen Lesben und Feministischer Block. Das gab es vorher noch nie in Hamburg. Nachdem vorhin Böller flogen, ist nun alles wieder sehr entspannt. Einige sind in schwarz gekleidet, aber nur wenige vermummt. Ein paar YPG-Fahnen sind zu sehen – hier sind sie geduldet. (bela)
19:53 Uhr, Berlin, taz-Onlinebunker: Solidarität ist mehr als Lohnerhöhung
Derzeit wird über Hartz IV und Umverteilung diskutiert wie schon lange nicht mehr. Wer da nur höhere Löhne fordert, verschenkt Protestpotential. Was der linke Rand der SPD und die Funktionäre der Gewerkschaften am Kampftag der Arbeiterschaft an Parolen raushauen, das ist nicht auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Das ist knietief im Dispo der sozialen Bewegung. – schreibt taz-Redakteur Gereon Asmuth in seinem Kommentar zum 1. Mai: „Solidarität ist mehr als Lohnerhöhung“.
19:40 Uhr, Hamburg-Hohenfelde: Verschreckte Anwohner
Von vorne blenden die Scheinwerfer der Räumfahrzeuge, bisher war die Demo aber bis auf vereinzelte Böller friedlich. Die Teilnehmerzahl ist laut Polizei auf 2.200 angestiegen. Dass hier nicht oft demonstriert wird, merkt man an den verunsicherten AnwohnerInnen, die verschreckt hinter ihren Vorhängen nach draußen schauen. (ste)
19:43 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Fast nur noch Touristen übrig
Bisher blieb es friedlich, nichts ist geflogen, auch wenn es einzelne Versuche des Blocks gab, Aufmerksamkeit zu erregen. Die Polizei ist nun als Stimmungskiller unterwegs und stellt sich demonstrativ am Schlesischen Tor auf. Leute verlassen die Demo und gehen Bier trinken im Park. Vor allem Touris sind noch auf der Demo. (taz)
19:40 Uhr, Berlin, Schlesisches Tor: Polizei als Stimmungskiller
Wieder etwas hitzig: Der Demozug in Berlin geht voran, aber nicht Richtung Warschauer Brücke, sondern biegt vorher rechts ab. Bleibt stehen. Die Polizei läuft gemächlich hinterher. Wieder am Schlesi. Dort stellt sich die Polizei demonstrativ auf den Platz. Stimmungskiller. Gefühl: Die lösen das hier auf. (taz)
19:36 Uhr, Hamburg-Güntherstraße: Polizei stoppt Demo kurzzeitig wegen Pyrotechnik
Die Polizei hat die Demo kurze Zeit angehalten, weil wohl Pyrotechnik eingesetzt wurde. Jetzt setzt sich der Zug wieder in Bewegung. (lka)
19:33 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Demozug blockiert
Die Demospitze ist offenbar noch nicht bereit, den Abend an der Spree zu beenden und auf der Gegenfahrbahn erneut die Skalitzer Straße entlang läuft, diesmal zurück in Richtung Myfest. An der Kreuzung Wrangelstraße blockiert die Polizei nun den Zug – angeblich, um zu verhindern, dass die Demo wieder das Myfest erreicht. (taz)
19:31 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Party am Schlesi
Die Demo ist nun am Schlesischen Tor angekommen. Nur an wenigen Punkten entlang der Route stand Polizei, so am Görlitzer Park. Bis auf sehr vereinzelte Flaschenwürfe gab es keine Konfrontationen.Hier ist Party angesagt. Die Spätis verkaufen Bier. Ein Teil der Demonstranten bleibt hier, um zu feiern. Hinterm Schlesi Richtung Warschauer Brücke scheinen zwei Böller explodiert zu sein. Nachdem sie sich vorher sehr zurückgehalten hatte, fährt nun Polizei auf. Die Warschauer Brücke ist dicht mit Polizisten, da ist kein Durchkommen. (taz)
19:30 Uhr, Paris (Frankreich): 200 Festnahmen nach Krawallen
Die Polizei hat in Paris fast 200 Angehörige des „Schwarzen Blocks“ festgenommen. In Paris waren nach Angaben der Polizei 20.000 Menschen zum traditionellen Marsch der Gewerkschaften am Tag der Arbeit zusammengekommen. Der reguläre Protestzug kam ins Stocken, als aus dem „Schwarzen Block“ heraus Ausschreitungen begannen. Vermummte griffen die Polizisten mit Wurfgeschossen an, zertrümmerten Autos und Fensterscheiben und steckten Fahrzeuge in Brand. (afp)
19:29 Uhr, Hamburg, Mühlendamm/Güntherstraße: 1.600 DemonstrantInnen in Hamburg
Ein Polizist schickt die Journalist*innen von der taz schon mal vorsorglich an den Rand: „Können Sie bitte an der Seite laufen, nicht dass Sie umgerannt werden, wenn wir in die Demo laufen müssen.“ Die Demo sieht aber von vorne noch ganz friedlich aus. Etwas weiter hinten knallt ein kleinerer Böller. Laut Polizei hat der Protest inzwischen 1.600 Teilnehmer. (lka)
19:00 Uhr, Hamburg: Feministisch durchs Wohngebiet
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18:59 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Polizei kaum sichtbar
Die Revolutionäre 1.-Mai-Demo gelangt bis zum Lausitzer Platz ohne jegliche Zwischenfälle. Anders als im Vorjahr bildet die Polizei kein Spalier und ist insgesamt kaum sichtbar. (taz)
18:59 Uhr, Istanbul (Türkei): Wofür kämpfst du? “Für Gleichheit und Gerechtigkeit“
Nejdet Erdoğan ist Student und Arbeiter: “Als Arbeiter bekomme ich nicht, was ich verdiene und ich muss arbeiten, obwohl ich studiere. Meine Eltern sind auch Arbeiter und wir kämpfen unter harten Bedingungen. Ich glaube, dass das Leben durch Kämpfe gewonnen werden kann und dass Gleichheit und Gerechtigkeit durch den Sozialismus entstehen werden.“ (taz)
18:55 Uhr, Hamburg, Steindamm: Wasserwerfer an jeder Kreuzung
Die Demo zieht durch St. Georg. Laut einer Polizei-Sprecherin zählt sie 1.300 DemonstrantInnen. Vorn laufen die Frauen, Männer sind in diesem Block nicht erwünscht. An nahezu jeder Kreuzung stehen Wasserwerfer. (ste)
18:52 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Demo gewinnt an Zulauf
Die Demo zieht jetzt durch die Naunynstrasse. Immer mehr BesucherInnen des Myfests reihen sich ein. (taz)
18:38 Uhr, Berlin: Revolutionäre 1.-Mai-Demo beginnt
Am Oranienplatz haben sich rund 1.500 linke Demonstranten versammelt. Es werden Böller und bengalische Feuer gezündet. Ein Veranstaltungsleiter habe sich bislang nicht zu erkennen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Über dem Platz kreist ein Hubschrauber. Transparente mit Aufschriften wie „Befreiung & Solidarität International“ werden gezeigt. Zu Beginn des Zuges laufen schwarz gekleidete und zum Teil vermummte Demonstranten.
Ziel der sogenannten Revolutionären 1.-Mai-Demonstration ist das Schlesische Tor. Wie im Vorjahr wurde die Demonstration nicht angemeldet. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von etwa 5.300 Polizisten im Einsatz. (dpa)
18:36 Uhr, Berlin: Verspätung bei Revolutionärer 1. Mai-Demo
Verspätet geht die Revolutionäre 1.-Mai-Demo am Oranienplatz los. Sehr präsent sind Hunderte kurdische Fahnen. Der Zug bahnt sich seinen Weg durch die Oranienstraße in Richtung Adalbertstraße. (taz)
18:35 Uhr, Hamburg, Hauptbahnhof: Die Demo beginnt
Es geht nun los: Die Demo setzt sich in Bewegung. Auf dem Front-Transpi steht: „Feministisch kämpferisch internationalistisch“. Eine Zuschauerin sagt: „Super, dass die Frauen vorne laufen. Wer will schon auf Frauen einknüppeln?“ (ste)
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18:21 Uhr, Hamburg, Hauptbahnhof: Wofür kämpfst du? „Für bessere Bildung“
Laura ist 26 und Studentin in Hamburg. Sie sagt: “Ich kämpfe für meine Interessen als junger Mensch, als Studentin. Darum wurde auch die Uni in Hamburg besetzt, wir brauchen mehr Freiheit und Gelder für die Bildung. Ich sehe für mich keine Zukunft im Kapitalismus, ich sorge mich darum, dass ich nach der Uni in eine 40 Stunden-Woche muss und nicht für mich, sondern für irgendwen anders arbeite. Ich fühle mich von den Besetzern gut vertreten. Heute bringe ich meine Anliegen auf die Straße. Ich bin auf dieser Demo, weil ich mich als junger Mensch hier besser vertreten fühle.“ (ste)
18:15 Uhr, Hamburg, Hauptbahnhof: Arbeiterlieder in Hamburg
Die revolutionäre 1.-Mai-Demo geht gleich los. Aus dem Lautsprecher kommen Arbeiterlieder, manche singen mit. Der Demo-Anmelder bespricht sich noch mit der Einsatzleitung der Polizei, nun werden Redebeiträge angekündigt. Der Platz vor dem Hauptbahnhof ist gut gefüllt. (ste)
18:01 Uhr, Istanbul (Türkei): Wofür kämpfst du? “Für freie Bildung“
Begüm İnanç ist Studentin: “Ich kam hierher, um für eine freie, wissenschaftliche und demokratische Bildung zu kämpfen.“ (taz)
17:57 Uhr, Berlin: Twitter-Hinweis aus dem Onlinebunker
Es gibt neben der Liste der twitternden tazler_innen auch eine extra Liste der tazler_innen, die am 1. Mai auf den Demonstrationen unterwegs sind, schaut dort mal vorbei!
17:53 Uhr, Phnom Penh (Kambodscha): Bessere Arbeitsrechte in der Textilindustrie
Etwa 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bekleidungsbranche kamen in Phnom Penh zu einer Kundgebung ihrer Gewerkschaftskoalition zusammen. Sie hatten vor, bis zum Parlament zu marschieren, um die Abgeordneten zu Unterstützung bei ihrem Kampf um bessere Arbeitsrechte aufzurufen, wurden allerdings von der Polizei gestoppt. (ap)
17:48 Uhr, Jakarta (Indonesien): Demo gegen Outsourcing und für mehr Lohn
Nahe dem Präsidentenpalast in Jakarta forderten 10.000 Arbeiter von der Regierung, dem Outsourcing den Kampf anzusagen und ihre Löhne zu erhöhen. Sie baten die Regierung auch, weniger Hilfsarbeiter aus dem Ausland in Indonesien zuzulassen. Sie fürchten, dass das die Anstellungschancen für Indonesier verringert. (ap)
17.45 Uhr, Hamburg: Revolutionäre und Wasserwerfer sind bereit
Die Polizei ist schon da. In 20 Minuten soll die revolutionäre 1.-Mai-Demo am Hauptbahnhof losgehen, zwei Wasserwerfer stehen auch schon parat. (lka/ste)
17.44 Uhr, Seoul (Südkorea): Gewerkschaften fordern höheren Mindestlohn
Über 10.000 Menschen demonstrierten im Stadtkern von Seoul unter anderem für einen höheren Mindestlohn. Sie fordern, dass die Regierung diesen auf 10.000 Won, umgerechnet ca. 7,91 Euro, festlegt. (ap)
17:42 Uhr, Chemnitz: Wofür kämpfst du? „Gegen rechte Meinungen und rechte Politik“
Anja, 22, kommt aus Frankfurt an der Oder. Sie sagt: „Ich finde es schrecklich, dass in Politik und Gesellschaft rechte Meinungen immer verbreiteter sind und in praktische Politik umgesetzt werden – wie zum Beispiel bei den Polizeigesetzen in Sachsen, Bayern und NRW. Wenn ich mich im Internet darüber aufrege, verpufft das. Nur wenn ich auf die Straße gehe, kann ich sichtbar machen, dass es Leute gibt, die etwas dagegen tun.“ (hel)
17:39 Uhr, Manila (Philippinen): 5.000 Menschen demonstrieren vor Präsidentenpalast
In der Nähe des Präsidentenpalastes in Manila haben heute rund 5.000 Philippiner gegen die Arbeit des Präsidenten Rodrido Duterte demonstriert. Dieser hat es ihrer Ansicht nach nicht geschafft, ein großes Wahlversprechen zu halten und die weitverbreitete Praxis der kurzfristigen Arbeitsanstellungen zu beenden. Die Demonstranten forderten zudem, dass sich die Regierung mit Problemen wie niedrigen Löhnen, Arbeitslosigkeit und der Unterdrückung von Gewerkschaften beschäftigt. (ap)
17:32 Uhr, Chemnitz: Wofür kämpfst du? „Dafür, Menschen dort zu unterstützen, wo es brennt“
Paul ist 24 und Student aus Berlin: “Ich wohne eigentlich in Berlin, bin aber dieses Jahr zum 1. Mai nach Chemnitz gefahren. Die letzten beiden Jahre war ich auf den Kreuzberger Demos, aber ich finde es wichtiger, aus Berlin herauszufahren und Menschen dort zu unterstützen, wo es brennt, statt sich in Kreuzberg selbst zu beweihräuchern.“ (hel)
17:31 Uhr, Sri Lanka: Tag der Arbeit auf den 7. Mai verschoben
Der südasiatische Inselstaat hat die Kundgebungen und Prozessionen zum Tag der Arbeit in diesem Jahr verschoben. Grund dafür sind die nationalen Feierlichkeiten zum buddhistischen Fest Vesak, die sich diesmal noch bis zum 2. Mai hinziehen. Die Regierung von Sri Lanka erklärte, die Entscheidung sei gefallen, nachdem buddhistische Mönche darum gebeten hätten. Der Tag der Arbeit soll nun am 7. Mai nachgeholt werden – einige Parteien und Gewerkschaften hatten jedoch vorab angekündigt, dass sie die Regierungsanweisung ignorieren wollten. (ap)
17:25 Uhr, Spanien: Demos in über 70 Städten
Für mehr Gleichberechtigung, höhere Gehälter und Renten sind in Spanien Menschen in über 70 Städten auf die Straße gegangen. Die mit Tausenden Teilnehmern größte Demonstration in Madrid stand unter dem Motto: „Zeit zu gewinnen“. (ap)
17:20 Uhr, Athen (Griechenland): Drei Protestmärsche in der Hauptstadt
In Athen haben mindestens 7.000 Menschen allein bei einem von drei Protestmärschen in der Hauptstadt demonstriert, wie die Polizei mitteilte. (ap)
17:08 Uhr, Berlin: Party und ein bisschen Politik beim Myfest in Kreuzberg
Friede, Freude, Köfte in Berlin-Kreuzberg. Menschen tanzen zu HipHop und Punk – bis die Kreuzberger Mischung beerdigt wird. Am Ende der Oranienstraße, Richtung Görli, hämmern in schwarze Anzüge gekleidete Gestalten mit Vogelmasken Kreuze in die Erde, eine symbolische Beerdigung. Auf einem Schild steht die Frage „Was sind die Opfer der Gentrifizierung?“ Es handelt sich um eine Aktion einer Handvoll von AnwohnerInnen aus dem Kiez. Ein bisschen Politik in einem Meer aus ausgelassener Partystimmung.
Am Oranienplatz schlafen derweil die Ersten ihren Feiertagsrausch aus. Und am Himmel dröhnt der Polizeihubschrauber. Die Tore am Görlitzer Park schließen wegen Überfüllung – Eindrücke von taz-Redakteur Andreas Hergeth. (taz)
17:06 Uhr, Diyarbakır (Türkei): Wofür kämpfst du? „Wir wollen Frieden“
Fatma Yılmaz kommt aus Istanbul und ist Hausfrau. Sie sagt: „Wir kamen auf den Platz für den Frieden. Wir wollen Frieden, wir wollen unseren Parteivorsitzenden, wir wollen unsere Parlamentsmitglieder. Wir begrüßen den Widerstand in Afrin.“ (fg)
17:05 Uhr, Chemnitz: Die Neonazi-Demo ist vorbei
Die Neonazi-Demo in Chemnitz ist vorbei. Sie musste oft umgeleitet werden, die Gegenproteste konnten sie aber nicht verhindern. Am Hauptbahnhof organisiert die Polizei die getrennte Abreise, zunächst werden die rund 600 Neonazis zu den Zügen gelassen. Der Rest wartet.
Juliane Nagel, die für die Linkspartei im sächsischen Landtag sitzt, demonstrierte am Dienstag auch gegen den rechten Aufmarsch. Es sei großartig, dass so viele Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen auf der Straße waren, sagte sie der taz. Aber: „Ich finde es aber schade, dass die Entschlossenheit der antifaschistischen Demo nicht in Aktionen des zivilen Ungehorsams gemündet ist und die Nazis des „Dritten Weges“ weite Teile ihrer Route ungestört laufen konnten.“
Die sächsische Polizei hat ebenfalls ein erstes Fazit gezogen: Das Einsatzziel wurde erreicht, allen Demonstrationen sei das Versammlungsrecht gewährt worden, sagte Polizeisprecherin Jana Kindt. (hel)
17:01 Uhr, Paris (Frankreich): Ausschreitungen bei der Mai-Demo
Die Polizei meldet bei der Pariser Gewerkschafts-Demonstration, dass Vermummte Wurfgeschosse gegen Einsatzkräfte gerichtet hätten. Zudem seien ein Restaurant, ein Geschäft und eine Baumaschine beschädigt worden. Nach Angaben der Behörden hatten sich rund 1.200 vermummte Personen auf der Demonstrationsroute versammelt. Auf Fernsehbildern waren unter anderem brennende Mülltonnen und ein brennendes Auto zu sehen. Die Polizei setzte nach Angaben des Senders BFMTV Tränengas ein. (dpa)
16:59 Uhr, Istanbul (Türkei): Wofür kämpfst du? „Für unsere unbezahlten Löhne“
Eren Şimşek, Bauarbeiter, Istanbul: “Wir kämpfen für unsere Unterkunftsrechte und unsere unbezahlten Löhne. Um ein Dach zu haben, wo wir eine Stimme bekommen, sind wir mit der Gewerkschaft der Bauarbeiter hierher gekommen.“ (taz)
16:56 Uhr, Havanna (Kuba): Hunderttausende bei der 1.-Mai-Kundgebung
Hunderttausende Kubaner haben mit einem Marsch durch Havanna den Internationalen Tag der Arbeit gefeiert. Unter dem Motto „Einheit, Verpflichtung und Sieg“ zogen die Arbeiter am Dienstag drei Stunden lang durch die kubanische Hauptstadt. „Das ist eine Demonstration der soliden Basis unserer glorreichen Revolution und des großen Rückhalts der Arbeiter und des Volkes für die Erneuerung unserer wirtschaftlichen und sozialen Systems“, sagte der Vorsitzende der staatlichen Gewerkschaft CTC, Ulises Guilarte. Der Tag der Arbeit ist einer der wichtigsten Feiertage auf der sozialistischen Karibikinsel. (dpa)
16:50 Uhr, Berlin-Pankow: AfD-Familienfeier bleibt unbesucht
Nur wenige AfD-Anhänger sind am Morgen des 1. Mai zur Kundgebung nach Pankow gekommen. Das Gelände am Bleichröderpark zwischen Breite Straße und Schulstraße war weiträumig mit Gittern von der Polizei abgeschirmt worden. Die AfD, die in Pankow einen Stadtrat stellt, hatte eine Hüpfburg und einen Kaffeestand aufgebaut. Etwa zwei Dutzend Rechte standen an der Schulstraße mehr als hundert GegendemonstrantInnen gegenüber – hier die Zusammenfassung von taz-Redakteur Uwe Rada. (taz)
16:40 Uhr, Hannover: Feiern mit Falafel und Crêpes
Der Duft von frisch frittierten Falafeln und Crêpes vermischt sich irgendwo vor einem der Bierstände. Die Wiese hinter dem alternativen Kulturzentrum Faust in Hannover-Linden ist voller Menschen, die zur Live-Musik auf der großen Bühne mitwippen. Direkt an der früheren Fabrik reihen sich Stände von politischen Initiativen. Vor allem wird hier jetzt aber gefeiert. (rea)
16:25 Uhr, Istanbul (Türkei): Wofür kämpfst du? „Dafür, dass Tayyip weggeht“
16:18 Uhr, Nairobi (Kenia): Kenianischer Mindestlohn wird um fünf Prozent erhöht
Bei den Feierlichkeiten zum 1. Mai in Kenias Hauptstadt Nairobi wurde bekannt gegeben, dass das niedrigste Gehalt um 5 Prozent angehoben wird, womit es von nun an 113 Euro beträgt. Viele Arbeiter blieben wegen permanenten Dauerregens zuhause. Auch President Uhuru Kenyatta fehlte bei der Veranstaltung. (iev)
16:15 Uhr, Paris (Frankreich): Hunderte Vermummte in Paris
Nach Angaben der Pariser Polizei sammelten sich am Nachmittag rund 1.200 Vermummte an einer Brücke auf der geplanten Demonstrationsroute. Die Polizeipräfektur erklärte im Vorfeld, dass Aktivisten „extremistischer Bewegungen“ die traditionelle Kundgebung für Attacken auf Einsatzkräfte und Symbole des Kapitalismus nutzen wollten. (dpa)
16:13 Uhr, Hamburg: Weniger Demonstranten als im Vorjahr
Bei nasskaltem und windigem Wetter sind dieses Jahr viel weniger Menschen auf die Straße gegangen als erwartet. 4.500 Menschen haben nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) an der Hauptkundgebung vor dem Museum der Arbeit im Stadtteil Barmbek teilgenommen. Die Polizei spricht von 3.700 Teilnehmern. An zwei weiteren Kundgebungen in Bergedorf und Harburg waren laut DGB 500 beziehungsweise 200 Menschen dabei. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt fast 8.000. (dpa)
16:10 Uhr Istanbul (Türkei): Zahl der Festnahmen steigt
Die türkische Polizei hat bei Demonstrationen zum ersten Mai in Istanbul inzwischen mehr als 65 Menschen festgenommen. 56 davon seien im Stadtteil Beşiktaş in Gewahrsam genommen worden, als sie in Richtung Taksim-Platz marschieren wollten, meldete die Nachrichtenagentur DHA. (dpa)
15:45 Uhr, Bottrop: In NRW sind 73.000 Menschen auf der Straße
An der Kundgebung unter dem Motto “Vielfalt, Gerechtigkeit, Solidarität“ haben laut Veranstalter rund 1.500 Menschen teilgenommen. NRW-weit waren bis zum Nachmittag laut DGB mehr als 73.000 Menschen bei den verschiedenen Veranstaltungen dabei. (dpa)
15:43 Uhr, Hamburg: Vereinzelt seien Wimpel videographiert worden, sagt die Polizei
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15:40 Uhr, Berlin Görlitzer Park: Partypartyparty
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15:29 Uhr, Istanbul: Mindestens 45 Festnahmen
Im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş ist es nach Berichten der türkischen Nachrichtenagentur DHA zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Anhänger einer kleinen linken Partei haben in Richtung Taksim marschieren wollen. Mindestens 45 Demonstranten seien festgenommen worden. Es sei zu Handgemengen mit der Polizei gekommen. Gewerkschafter durften laut DHA lediglich Blumen am Atatürk-Denkmal auf dem Taksim-Platz niederlegen.
In der türkischen Hauptstadt sind heute nach Angaben des Senders CNN Türk rund 26.000 Polizisten im Einsatz. Die türkische Polizei hat die Umgebung des zentralen Taksim-Platzes in Istanbul und wichtige Verbindungsstraßen abgesperrt, um das für den 1. Mai erlassene Versammlungsverbot durchzusetzen. Rund um den Platz sind Sperrgitter aufgestellt. Kundgebungen sind nur auf einem Veranstaltungsplatz im asiatischen Stadtteil Maltepe weit außerhalb des Stadtzentrums genehmigt. (ap)
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15:28, Berlin-Kreuzberg: Görli 65%
Laut Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist der Görlitzer Park jetzt zu 65 Prozent gefüllt. Da geht also noch was! (all)
15:26 Uhr, Hannover: Es gibt noch Bier und Würstchen
Die Parteien bauen langsam ihre Stände ab, Bier und Würstchen gibt es noch. Das Karussell dreht sich für zwei Kinder, und auf der Bühne vor dem Neuen Rathaus spielt eine Band vor dem harten Kern der Maidemonstrant_innen. Es wird ruhiger in Hannover. (rea)
15:23 Uhr, Bottrop: Wofür kämpfst du? „Wenn wir es nicht machen, wer sonst?“
„Mein Name ist Sonja Voßbeck. Ich bin hier die Bottroper SPD-Vorsitzende – und ich bin auch Ver.Di-Mitglied. Für mich ist das absolut selbstverständlich, dass wir hier am 1. Mai Flagge zeigen und für die Rechte der Arbeitnehmer kämpfen. Das ist absolute Tradition. Und: Wenn wir es nicht machen – wer soll es sonst tun?“ (wyp)
15:16 Uhr, Berlin: Ein Gesundheitshinweis aus dem Onlinebunker
Pfefferspray kann in Wechselwirkung mit anderen Drogen lebensgefährlich sein. Meidet Demos, wenn Ihr was genommen habt. Hier ein Text zum Thema aus dem Archiv von 2010. (taz)
14:58 Uhr, Berlin: Viel Polizei und rasche Haftbefehle
Mit einem Großaufgebot will die Polizei mögliche Krawalle verhindern. Auch Beamte aus anderen Bundesländern unterstützen die Beamten aus Berlin. Staatsanwälte halten sich zudem bereit, um nach Festnahmen rasch ermitteln und Haftbefehle gegen Randalierer beantragen zu können. Im Bereitschaftsgericht Berlin-Tempelhof könnten dann Verdächtige ohne Verzug einem Haftrichter vorgeführt werden. (dpa)
14:55 Uhr, Berlin-Grunewald: „Alles allen. Eures uns“
Die hedonistische Demonstration im „Problembezirk Grunewald“ setzt sich in Bewegung. Mindestens 1.500 Teilnehmer tanzen zwei Technotrucks hinterher. Auf Plakaten heißt es „Enteignung – warum nicht?“ oder „Alles allen. Eures uns“. Die Stimmung ist ausgelassen, die Villen am Stadtrand protzig, die Polizei nach Zugangskontrollen jetzt zurückhaltend. (epe)
14:54 Uhr, Diyarbakır (Türkei): Wofür kämpfst du? „Gegen den Kapitalismus in Kurdistan“
Sinan Çiftyürek, Vorsitzender der Partei der Freiheit und des Sozialismus (ÖSP): „Wir sind hier, weil wir in Kurdistan gegen den Kapitalismus sind. Wir wollen Kirkuk und Afrin, die besetzten Städte, begrüßen und ihren Tag der Arbeit feiern.“ (fg)
14:54 Uhr, Berlin: Zwischenstand und Ausblick – Was geht in der Hauptstadt?
Walpurgisnacht-Demo im Wedding, Gewerkschaftskundgebung in Mitte und AfD-Hüpfburg in Pankow: Bisher ist es rund um den Tag der Arbeit in Berlin relativ ruhig geblieben. Auch das Myfest ist rund um den Görlitzer Park und den Oranienplatz gestartet, dieses Jahr mit Zugangskontrollen durch die Polizei.
Gleichzeitig zieht die Hedonistische Internationale durch das Berliner Villenviertel Grunewald. Was noch ansteht? Die revolutionäre 1.-Mai-Demonstration in Kreuzberg ab 18 Uhr und die morgige Demo im Prenzlauer Berg. Details dazu lassen sich in diesem Text von Daniél Kretschmar nachlesen. (taz)
14:45 Uhr, Berlin-Kreuzberg: Der Görli füllt sich
Die Wiese vor der großen Bühne im Görlitzer Park ist jetzt gut gefüllt, die ersten Leute tanzen zu lauten Elektrobeats. Noch ist in anderen Teilen des Parks aber genug Platz zum Sitzen, Biertrinken, Spazierengehen. (all)
14:30 Uhr, Berlin-Grunewald: Wofür kämpfst Du? „Es geht mir um ein gutes Miteinander“
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14:27 Uhr, Diyarbakır (Türkei): Wofür kämpfst du? „Ich komme in der Hoffnung auf Frieden“
Fevziye Koleka, 68, ist Hausfrau: „Ich komme seit 25 Jahren hierher. Ich bin hier, damit unsere Kinder nicht sterben. Ich komme in der Hoffnung auf Frieden.“ (fg)
14:10 Uhr, Berlin-Grunewald: „Enteignung warum nicht?“
Jetzt wummst es im Grunewald. Der Techno-Wagen rollt vor mit klarer Botschaft: „Enteignung warum nicht?“ (epe)
14:02 Uhr, Cottbus/Frankfurt an der Oder: Tausende fordern in Brandenburg bessere Arbeitsbedingungen
Tausende Menschen haben bei Gewerkschaftskundgebungen anlässlich des Tags der Arbeit bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Rund 5.000 Demonstranten zog es am Dienstag nach Frankfurt (Oder) an die Oderpromenade zum Brückenfest, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Ostbrandenburg mitteilte. Eine Kernforderung sei mehr Tarifbindung in Unternehmen gewesen.
In Cottbus kamen der Gewerkschaft zufolge rund 500 Demonstranten am Stadtbrunnen zusammen – ähnlich viele wie in den Vorjahren. Neben dem Aufruf für starke Betriebsräte und Solidarität in Unternehmen war das Zusammentreffen auch ein Protest gegen die rechtspopulistische AfD, wie es vom DGB Region Südbrandenburg hieß. Die Partei hatte für denselben Tag ebenfalls eine Kundgebung in der Stadt geplant. (dpa)
14:01 Uhr, Essen: Polizei hält AfD-Politiker Reil fest
Die Polizei nimmt den AfD-Politiker Guido Reil bei einer Mai-Demo in Essen in Gewahrsam. Reil sei auf einer Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds von Polizisten kontrolliert worden, sagte eine Polizeisprecherin. Bei einem seiner Sicherheitsleute hätten die Beamten mehrere nach dem Versammlungsgesetz verbotene Gegenstände gefunden, unter anderem Pfefferspray. Sie erteilten ihm einen Platzverweis. Als er dem nicht nachkam, sei er in Gewahrsam genommen worden. (dpa)
14:00 Uhr, Berlin: Mehrere Zehntausend bei Gewerkschaftsdemos
In Berlin unterwegs sind Alke Wierth, Antje Lang-Lendorff, Andreas Hergeth, Katharina Meyer zu Eppendorf, Erik Peter, Malene Gürgen und Christopher Kammenhuber.
In Hamburg: Lena Kaiser, Katharina Schipowski und Annika Stenzel.
In Hannover: Andrea Scharpen.
In Bottrop: Andreas Wyputta.
In Dresden: Michael Bartsch.
In Chemnitz: Helke Ellersiek.
In Frankfurt a. M.: Christoph Schmidt-Lunau.
In Paris (Frankreich): Rudolf Balmer.
In Maltepe (Türkei): Murat Bay.
In Diyarbakır (Türkei): Figen Güneş (übersetzt von Burçin Tetik).
In Cotonou (Benin): Katrin Gänsler.
In Nairobi (Kenia): Ilona Eveleens.
Im Online-Bunker: Anna Böcker, Lea Wagner, Svenja Bednarczyk, Lin Hierse, Astrid Ehrenhauser, Lalon Sander, Malte Göbel.
Bei den traditionellen Mai-Demonstrationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) waren nach Angaben der Veranstalter in Berlin und Brandenburg mehrere zehntausend Menschen dabei. Zu Fuß, im Motorrad- und Fahrradkorso ging es durch die Hauptstadt. Auch prominente Politiker nahmen an der Gewerkschaftsdemo teil, darunter Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD). (dpa)
13:59 Uhr, Moskau (Russland): Zehntausende Moskauer fordern bei Mai-Parade bessere Sozialpolitik
Rund 130.000 Menschen sind bei der traditionellen Mai-Parade der Gewerkschaften in der russischen Hauptstadt auf die Straße gegangen. Mit Slogans wie „Für eine gerechtere Sozialpolitik“ und „Kümmert euch um die Senioren!“ zogen die Moskauer am Dienstag mit Bürgermeister Sergej Sobjanin an der Spitze durch die Innenstadt bis zum Roten Platz. Nach Angaben der Gewerkschaft nahmen in ganz Russland rund drei Millionen Menschen an den Paraden teil. Mehr als 4.000 Aktionen dieser Art waren im ganzen Land angesetzt.
„Ich werde alles dafür tun, damit die einfachen Moskauer besser leben werden und die Stadt blühen wird“, sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge. Er versprach die Sozialleistungen für Kriegsveteranen und Rentner zu fördern und in das Bildungs- und Gesundheitswesen zu investieren. Im Herbst will der kremltreue Politiker sich für eine weitere Amtszeit wählen lassen. Die Inflation sowie Gehaltskürzungen und Entlassungen treffen viele Russen hart. (dpa)
13:59 Uhr, Hannover: Kein Platz für Murks
Die Demonstranten in Hannover haben eine klare Position: Immer wieder haben sich heute Redner gegen Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und die AfD ausgesprochen. Für solchen Murks sei hier kein Platz. (rea)
13:56 Uhr, Chemnitz: Neonazis laufen, Kessel wieder aufgelöst
In Chemnitz laufen rund 500 bis 700 Neonazis durch die Innenstadt. Polizeisperren trennen die Demo von den Gegendemos. Ein Kessel der Gegenprotestierenden wurde mittlerweile aufgelöst, es wurden Verweise erteilt und IDs registriert. Wasserwerfer stehen am Straßenrand. (hel)
13:38 Uhr, Berlin Görlitzer Park: Wofür kämpfst du? „Für gar nichts. Ich will heute Spaß haben“
Adam Al-srkhi, 21, ist Schüler, stammt aus dem Irak und lebt seit zwei Jahren in Berlin. „Ich kämpfe heute für gar nichts. Ich will Spaß haben mit den Jungs, tanzen, Leute kennenlernen. Und mein Deutsch verbessern.“ (all)
13:37 Uhr, Hannover: Demonstranten mit YPG-Ballons wieder freigelassen.
Die Polizei hat zwei Demonstranten wieder laufen lassen, nachdem sie ihre Identität aufgenommen hatte. Der Frau wird vorgeworfen, ein verbotenes Symbol gezeigt zu haben. Es geht dabei um einen Luftballon mit der Aufschrift YPG, dem Kürzel für die syrische Kurdenmiliz, die in Afrin kämpft. Gegen die Festnahme protestierten andere Demonstranten. Einem wirft die Polizei vor, versucht zu haben, die Polizeikette zu durchbrechen. Laut Polizeisprecherin sollen rund 2.000 Menschen in Hannover vor dem Neuen Rathaus demonstriert haben. (rea)
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13:36 Uhr, Diyarbakır (Türkei): Wofür kämpfst du? „Durch Solidarität können wir den Tod von Arbeitern stoppen“
Seyran Ekin, 17, ist Kunstschülerin: „Wir wissen, wie die Regierung den Tod von Arbeitern ignoriert hat. Wir wissen, dass Arbeiter unterdrückt werden. Durch Solidarität können wir den Tod von Arbeitern stoppen.“ (fg)
13:30 Uhr, Berlin: Leseempfehlung aus dem Onlinebunker
Wer heute nicht ganz so praxisnah unterwegs ist und selbst auf Demos und Veranstaltungen zum 1. Mai geht, kann sich vom Sofa aus vertiefend schulen. Dafür empfehlen wir diese Betrachtung zum Charakter des 1. Mai von Micha Brumlik, der Aufschluss über die Grundlagen der kämpferischen Arbeiterbewegung gibt. (taz)
13:15 Uhr, Frankfurt am Main: Symbolische Aktion der Gewerkschaftsjugend
Die Gewerkschaftsjugend durchbricht eine Mauer aus beklebten Kartons. Die Mauer stand symbolisch für Waffen, Krieg und Unterdrückung. Dazu fliegt Konfetti. (csl)
13:07 Uhr, Dresden: Wofür kämpfst du? „Höchstens noch um meine Rente“
Günter, 80, ist Rentner: „Ich gucke hier bei der Linken eigentlich nur, ob ich meine alten SED-Bonzen aus dem DDR-Kombinat entdecke. Die traditionelle Mainelke kaufe ich mir jedes Jahr und sammle sie. Ich kämpfe jetzt höchstens noch um meine Rente, obschon die mit 1.800 Euro ganz gut ausfällt. Es geht mir eigentlich gut, obwohl ich sagen muss, dass es mir unter Erich Honecker auch schon gut ging.“ (miba)
12:59 Uhr, Dresden: Wofür kämpfst Du? Dresden gegen Neonazis verteidigen
Mike, 49, Elektromonteur aus Dresden: „Eigentlich sieht es ja bei allen Parteien gleich aus: Hüpfburg und Bierstand. Ich kämpfe weniger, als dass ich Bestehendes wie die Dresdner Neustadt verteidigen will, zum Beispiel gegen den Zuzug von Nazis. Und wenn man sieht, dass Tausende heute zur Saisoneröffnung der Dampfschifffahrt an den Elbbrücken stehen, dann ist es eigentlich hoffnungslos, sie zu etwas anderem bewegen zu wollen.“ (miba)
12:52 Uhr, Chemnitz: Die Neonazis laufen los
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12:52 Uhr, Dresden: Wofür kämpfst du? „Es ist wichtig, gegen Nazis und neue Rechte präsent zu sein“
Marko, 28, ist Forschungsingenieur und junger Vater: „Ich kämpfe hier eigentlich nicht gegen etwas Bestimmtes. Es ist nur wichtig, gegen die Nazis und neuen Rechten präsent zu sein. Und ich möchte mehr Empathie spüren, und dass Menschen andere und ihre Bedürfnisse mehr wahrnehmen.“ (miba)
12:40 Uhr, Frankfurt am Main: Für Toleranz und gegen Leiharbeit
Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, SPD, heißt die Demonstranten willkommen. Es sei eine gute Tradition, dass am 1. Mai vom Balkon des Frankfurter Römers die Fahne der europäischen Gewerkschaften wehe. „Wir lieben unsere Stadt nicht trotz sondern wegen ihrer Vielfalt“, ruft Feldmann und fügt hinzu: „Wir sind tolerant, wir sind offen aber nicht für die, die gegen andere hetzen!“ und „Wir brauchen mehr Demokratie und mehr Teilhabe.“
Die Vorsitzende der Gewerkschaft NGG, Michaela Rosenberg, lobt den Tarifabschluss, den die IG-Metall erreicht hat als gutes Beispiel. Frankfurt sei ein Sinnbild für den shareholder value aber eben auch für politisch engagierte Menschen. Auf türkisch begrüßt sie die vielen Türken, die an der Kundgebung teilnehmen. Sie geißelt die Leiharbeit: „Leiharbeit ist ein Angriff auf die Menschenwürde, weil sie immer für Arbeitnehmer*innen erster und zweiter Klasse sorgt.“ (csl)
12:35 Uhr, Frankfurt am Main: Wofür kämpfst du? „Gegen Hartz IV und die Ungerechtigkeit“
„Ich bin Klaus Hammerl, 71 Jahre alt und seit 3 Jahren Mitglied bei der Linken. Ich kämpfe gegen Hartz IV und die Ungerechtigkeit. Es geht nicht an, dass die einen nur schaffen und die anderen, die nichts schaffen, kassieren. Die Linke ist für mich die einzige Partei, die die christlichen Werte hochhält. Deshalb fahre ich am Ende des Demonstrationszugs mit meinem Elektroroller mit. Ich bin der einzige Bayer, der aus Kassel kam und seit 40 Jahren in Frankfurt lebt. Den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder halte ich dagegen für einen gefährlichen Mann. Er will einen Gottespolizeistaat errichten.“ (csl)
12:21 Uhr, Hannover: Festnahme wegen YPG-Ballon
Die Stimmung am Rande der Demo in Hannover ist aufgeheizt. Die Polizei hat wohl eine Frau festgenommen, die einen YPG-Ballon gehalten haben soll. In der darauf folgenden Auseinandersetzung wurde ein weiterer Mann festgenommen. Eine Erklärung der Polizei wollten sich die Demonstranten nicht anhören. Jetzt warten Sie, während die Beamten den Festgenommenen vor einem Polizeiwagen filzen. (rea)
12:15 Uhr, Frankfurt: Volksfeststimmung vor dem Römer
Es gibt Gegrilltes und Getränke. Der Platz vor dem Frankfurter Römer ist schon gut gefüllt. Nach und nach treffen die Demonstranten ein, die durch die Stadt gezogen sind. „Der Reichtum ist extrem ungleich verteilt“, sagt der Moderator. Er spricht von einer Bühne vor dem Rathaus. Von dort erinnert er an Karl Marx, der am 5. Mai vor 200 Jahren geboren wurde. „Es herrscht Klassenkampf“, ruft er und beruft sich dabei auf den Gründer von Amazon, den reichsten Mann der Welt. (cls)
12:15 Uhr, Hamburg-Barmbek: Bürgermeister läuft mit DGB
In Hamburg geht die traditionelle 1. Mai-Demo los und führt vom Friedhof zum Museum. Ob es wohl am schlechten Wetter liegt? Ganz so viele Teilnehmer*innen wie im vergangenen Jahr sind es nicht, da gingen 7.000 Leute in Hamburg auf die Straße. Noch gibt es keine offiziellen Zahlen. Unser Korrespondent (Benjamin Laufer via Maischalte) schätzt die auf bis zu 3.000.
Wo ist der Bürgermeister? Wie der frühere Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) läuft auch sein Nachfolger Peter Tschentscher in der zweiten Reihe hinter dem Frontbanner der DGB. Das Verhältnis zwischen den Gewerkschaften und dem Senat ist derzeit recht gut: Denn in Hamburg hat der rot-grüne Senat gerade einen Mindestlohn für die Beschäftigten der Stadt und der zugehörigen Betriebe und Unternehmen auf den Weg gebracht.
Die Reporter: Was ist die #Maischalte? Via Periscope und Twitter werden taz-ReporterInnen unter dem genannten Hashtag den gesamten Tag über live aus Deutschland berichten. Wer unseren ReporterInnen am 1. Mai auch via Twitter folgen möchte, kann zusätzlich diese Liste abonnieren.
Die LeserInnen: Auch unsere LeserInnen sind eingeladen, an der Periscope-Live-Konferenz teilzunehmen und Videos zu senden. Unsere Leitfrage lautet: Wofür kämpfst du? Wer teilnehmen will, sendet ein Periscope-Video mit diesem Hashtag #Maischalte und retweetet es via Twitter.
In den hinteren Reihen befindet sich in Hamburg der internationalistische Block, in dem man am ehesten die Anhänger der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG vermuten könnte. Gerade die kurdischen Proteste und die Reaktion der Polizei könnten heute spannend werden. Nach den Ausschreitungen im vergangenen Jahr bei den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg rechnet die Polizei heute nicht mit Ausschreitungen. (lka)
12:12 Uhr, Berlin: Wofür kämpfst Du? Stimmen von der DGB-Demo
Maximilian Schröder, Schornsteinfeger seit 2010, 34, Berliner Landesgruppenvorsitzender des Zentralverbands Deutscher Schornsteinfeger: „Wir kämpfen für gerechtere Löhne und familienfreundlichere Arbeitszeiten. Und wir sind auch aus Solidarität mit den anderen Gewerkschaften hier.“
Sandra Scheeres, SPD, Bildungssenatorin Berlin: „Ich kämpfe für bessere Bezahlung der ErzieherInnen und auch eine erweiterte Ausbildungsvergütung.“
Petra K., GEW Pankow, seit 30 Jahren Grundschullehrerin: „Wir befürchten, dass sich die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte durch den Lehrermangel noch erhöht. Wir arbeiten derzeit bei 28 Unterrichtsstunden mit der Vor- und Nachbereitung etwa 50 bis 60 Stunden pro Woche, auch an den Wochenenden. Deshalb fordern wir, die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden auf 21 zu reduzieren.“
Mitusha, 14, und Mathuni, 13, BerlinerInnen tamilischer Herkunft: „Wir kämpfen dafür, dass die Täter des Völkermords an den Tamilen 2009 zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt werden.“ (awi)
11:55 Uhr, Berlin-Pankow: Mit Hip-Hop gegen die AfD-Hüpfburg
Nur wenige AfD-AnhängerInnen sind am Morgen zur Kundgebung in Pankow gekommen. Das Gelände am Bleichröderpark zwischen Breite Straße und Schulstraße ist weiträumig mit Gittern von der Polizei abgeschirmt worden. Die AfD hat eine Hüpfburg und einen Kaffeestand aufgebaut. Etwa zwei Dutzend Rechte stehen an der Schulstraße, mehr als hundert GegendemonstrantInnen stehen ihnen gegenüber. Vor dem Frauenzentrum Paula Panke e.V. hängt ein Transparent: „Feminismus ist die Antwort.“ Bereits im vergangenen Jahr war die AfD im Pankower Bürgerpark daran gescheitert eine nennenswerte Zahl von BürgerInnen zu mobilisieren. Im Wohngebiet an der Schulstraße beschallen heute auch AnwohnerInnen die AfD-Kundgebung mit Hip-Hop. (wera)
11:46 Uhr, Bottrop: Gewerkschaftsboss warnt vor der AfD
Gewerkschaftsboss Michael Vassiliadis von der IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) warnt vor der AfD. Er nennt die Rechtspopulisten „Sektierer und Spalter“, denn „unter Tage sind alle schwarz“. Unverzichtbar seien starke, streikfähige Gewerkschaften: „Die Spaltung der Gesellschaft beginnt da, wo es keine Tarifverträge mehr gibt.“ (wyp)
11:40 Uhr, Frankfurt am Main: Ein Knall und die Internationale
Die Demo passiert den Hessenplatz. Ein Knall, drei Polizeibeamt*innen schauen sich erschrocken um. Doch es ist nur ein Knallfrosch, begleitet von fröhlichen Rufen der Frauen, die ihn gezündet haben. „In der Rüstung sind sie fix, für die Bildung tun sie nix“, schallt es aus der Lautsprecheranlage der Gewerkschaftsjugend. Dann trällert Hannes Wader die Internationale, vom Band natürlich. (csl)
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11:32 Uhr, Bottrop: Pfiffe für Laschet
In Bottrop kassiert Nordrhein-Westfalens CDU-Ministerpräsident Armin Laschet erst einmal ein paar Pfiffe. Doch der Bergmannssohn fängt die Leute schnell wieder ein: Laschet lobt die klimaschädliche Braunkohle ebenso wie die Stahl- und Chemieindustrie. (wyp)
11:32 Uhr, Chemnitz: Beim sogenannten „III. Weg“
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11:21 Uhr, Hannover: Polizei duldet keine YPG-Ballons
Immer wieder geben die Versammlungsleiter in Hannover durch, dass die Polizei keine Symbole duldet, die aus ihrer Sicht PKK-Bezug haben. Ballons mit der Aufschrift YPG sollen platzen. Einige Demonstranten murren. Meike zieht ihre gelben und grünen Ballons zwar herunter, kritisiert die Auflage aber: „Sie sind ein Zeichen der Solidarität für Afrin“. Darum gehe es schließlich am 1. Mai. Um Solidarität mit allen KollegInnen. (rea)
11:20 Uhr, Chemnitz: Neonazis sammeln sich, DGB-Demo ist ein stilles Häuflein
Schätzungsweise 200 bis 300 Neonazis und ihre Sympathisanten haben sich auf dem Parkplatz am Stefan-Heym-Platz in Chemnitz versammelt und hören „Musik“. Auf den Asphalt wurden nachts mit Kreide Parolen für Toleranz geschrieben. Die DGB-Demo ist wohl die stillste am heutigen Tag der Arbeit. Gegenüber auf dem Platz stehen die Neonazis für die größte rechte Erste-Mai-Demo bereit. Die Gewerkschaftsdemo stimmt schüchtern ein paar Parolen an. Dann stummes Gegenüberstehen. Rund 400 Demonstrant*innen sind aus Leipzig angereist, um gegen die geplante Neonazidemo des „III.Wegs“ zu demonstrieren. (hel)
11:12 Uhr, Frankfurt am Main: Vielfältige Demo
Der Demozug hat sich in Bewegung gesetzt und inzwischen die Friedberger Landstraße erreicht. Er ist auf mehr als zwei Kilometer angewachsen, vorn laufen die Gewerkschafter*innen. Bei ver.di singen sie Arbeiterlieder mit Schifferklavier und Schalmeien: „Vorwärts und nicht vergessen“, singen sie. Dahinter schwenken Kurden und Syrer ihre Fahnen. Sie demonstrieren gegen „Faschisten“ und meinen wohl das türkische und das syrische Regime. Gleich dahinter halten andere ein Poster hoch. „Deutschland raus aus der Nato!“ steht darauf, verbunden mit der Forderung, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben. Ganz schön vielfältig, diese Demo für Vielfalt in Deutschland. (csl)
11:09 Uhr, Paris: Alle gegen Macron, aber jeder für sich
Trotz der gegenwärtigen Streiks bei der Bahn, Air France, der Hochschulproteste gegen die Selektion und anderer Protestbewegungen konnten sich die französischen Gewerkschaftsverbände für den 1. Mai nicht zu einer Einheit zusammenraufen. Zwar sind alle Verbände gegen den Sozialabbau durch die Regierung von Präsident Emmanuel Macron und den Angriff auf den gewerkschaftlichen Einfluss. Doch vor allem der Französische Demokratische Gewerkschaftsbund (CFDT) beteiligt sich offiziell nicht an den 240 Kundgebungen im Land. Philippe Martinez, der Vorsitzende der CGT (des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes), bedauert diesen Mangel an Einheit: „Alle großen sozialen Errungenschaften wurden erkämpft, als eine Einheit der Gewerkschaften existierte.“ (rb)
11:00 Uhr, Dresden: Maipicknick der Linken
In den Alaunpark in der Dresdner Neustadt sind rund 300 Menschen gekommen – etwa dreimal so viele wie zur AfD auf den Postplatz. Es gibt das übliche Angebot an selbst gebackenem Kuchen und selbst Gestricktem, Linken-Devotionalien, Hüpfburg, Autorennbahn und Tischfußball. Auch der ADFC und ein Schulbündnis sind dabei. Auf der Bühne spielt eine Band aus Mittelsachsen, Stadtrats-Fraktionschef André Schollbach hält eine Rede zur Kommunalpolitik seiner Fraktion. (miba)
10:55 Uhr, Bottrop: „Glückauf“ am Berliner Platz
Bei der zentralen Hauptkundgebung in Bottrop ist der Berliner Platz voll. Kein Wunder: Nach 162 Jahren schließt hier die letzte Steinkohlenzeche des Ruhrgebiets. NRW-Regierungschef Armin Laschet wird mit „Glückauf“ begrüßt. (wyp)
10:48 Uhr, Hannover: Wofür kämpfst du? „Der Kapitalismus muss weg“
Michael Krüger, 44, von der Gewerkschaft FAU (Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union): „Am 1. Mai gehe ich natürlich auf die Straße. Für mich ist das mehr als ein Arbeitskampf. Die Ungerechtigkeit in der Arbeitswelt ist ein systemischer Fehler. Der Kapitalismus muss weg.“
10:46 Uhr, Hannover: Wofür kämpfst du? „Gleichberechtigung“
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10:45 Uhr, Frankfurt am Main: Ärger wegen syrischer Fahnen
Es gibt Ärger wegen der syrischen Fahnen, die einige mitgebracht haben. Die Organisatorin bittet die Syrer dringend, nicht im Demozug der Gewerkschaften mitzulaufen. „Wir sind gegen diesen Krieg“ ruft sie, doch die Musik der Syrer und Kurden ist lauter. Die Aufforderung, „Hoch die internationale Solidarität“ zu skandieren, geht unter in arabischer Musik. Der Lautsprecherwagen der Syrer hat einfach mehr Power. (csl)
10:40 Uhr, Frankfurt am Main: Auf geht's
Die Polizei begrüßt per Lautsprecherwagen die Demonstrant*innen. Trotz unterkühlter Temperaturen haben sich vor dem Günthersburgpark in Frankfurt-Bornheim bereits mehrere hundert Menschen versammelt. Jede zweite schwenkt eine Fahne. Man sieht viele rote Verdi- und IG-Metallfahnen. Einige bekennen sich zur SPD, es gibt Fahnen der kurdischen Frauen-YPJ, auf einigen sind Hammer und Sichel, Mao oder Che Guevara zu sehen. (csl)
10:25 Uhr, Bottrop: Kohlekumpel demonstrieren zum letzten Mal
Aktive Kohlekumpel demonstrieren am 1. Mai – zum letzten Mal: Ende des Jahres schließt in Bottrop mit „Prosper-Haniel“ Deutschlands letzte Steinkohlenzeche. (wyp)
10:21 Uhr, Berlin Görlitzer Park: Leere Straßen und Personenkontrollen
So leer sind die Straßen hier sonst nicht mal an Weihnachten – am Görlitzer Park in Kreuzberg ist es morgens noch ruhig (und etwas stürmisch vong Wetter her). Der Park ist schon abgesperrt, einzelne Eingänge sind zu, durch andere kommt man nur nach Personenkontrolle. (mgo)
10:16 Uhr, Berlin-Moabit: Wofür kämpfst du? „Ich kämpfe gegen prekäre Bedingungen für Mütter“
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10:15 Uhr, Chemnitz: Martin Kaul checkt die Lage
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10:00 Uhr, Berlin: Guten Morgen aus dem Onlinebunker ✊
Einst war es die taz, die auf taz.de anlässlich des 1. Mai den Liveticker erfand, auf dem wir permanent berichten, was geschieht: In Reportageschnipseln, nachrichtlich und über Skurriles am Rande des Geschehens. Auch in diesem Jahr liefern dutzende ReporterInnen Texte, Analysen und Aktuelles.
In diesem Jahr ergänzen wir unser Angebot um ein Versuchsprojekt, das es so noch nie gab: Mit der ganztägigen taz-#Maischalte, der größten Livestream-Konferenz der Republik. Was das soll, erklärt Martin Kaul hier im Hausblog oder hier im Video:
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09:58 Uhr, Cotonou in Benin: Fitness statt Demos
Tatsache: Schon vor 8 Uhr Ortszeit sind heute Morgen so viele Menschen wie selten in Benins Wirtschaftsmetropole Cotonou unterwegs – und zwar zu Fuß. Etwa auf dem Weg zur Maikundgebung? Mitnichten. Sie laufen, joggen, machen Gymnastik. An Demos denkt hier niemand, wohl aber an den Fitness-Hype, der sich hier langsam ausbreitet. (gän)
09:29 Uhr, Bochum: CDU-Ministerpräsident beim DGB
Beim DGB in Bottrop spricht in gut eineinhalb Stunden auch Nordrhein-Westfalens CDU-Ministerpräsident Armin Laschet. Inszeniert er sich wie sein Parteifreund, Vor-Vorgänger und gescheiterter Opel-Retter Jürgen Rüttgers auch als Arbeiterführer? (wyp)
09:19 Uhr, Bochum: Partyreste und schlechtes Wetter
Gestern Nacht war Party im Ruhrpott. In Bochum und Dortmund waren noch um fünf viele Feierwütige unterwegs. Es war kein Taxi zu bekommen, posten Freunde. Jetzt: grauer Himmel, Regen, Sturm. Die Straßen sind ziemlich, ziemlich leer. (wyp)
09:06 Uhr, Bochum: Aufruf der Linkspartei
Die Linkspartei ruft zu Mai-Demos auf – und präsentiert sich als Alternative zu Hartz IV, „Niedriglöhnen und Tarifflucht, krankmachendem Dauerstress und ausufernden Arbeitszeiten“. Die NRW-Parteichefin Özlem Demirel fordert stattdessen „gute Renten, gute Löhne und eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn und Personalausgleich“. (wyp)
09:02 Uhr, Chemnitz: Großaufgebot der Polizei
Etwa hundert Polizist*innen haben die Leipziger*innen zum Thomas-Mann-Platz nördlich des Bahnhofs begleitet, wo in den nächsten Minuten die Kundgebung beginnen soll. Die Menge wächst bisher noch langsam. Ein Großaufgebot der Polizei soll später die Rechten von den Gegendemonstrationen trennen. Wasserwerfer und ein Hubschrauber stehen bereit. Zu der Frage, wie viele Polizist*innen im Einsatz sind, gibt die Pressestelle der Polizei keine Auskunft. (hel)
08:49 Uhr, Bochum: 100 Demos in NRW
Heraus zum 1. Mai? In Nordrhein-Westfalen sind über 100 Demos angemeldet. Die Polizei verkündet massives Aufgebot, um die Kundgebungen abzusichern: Alle 18 Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei seien unterwegs. Der DGB-Hauptact findet heute in Deutschlands letzter Zechenstadt Bottrop statt. Das Motto lautet: „Die Kohle geht, der Kumpel bleibt.“ (wyp)
08:30 Uhr, Chemnitz: Gegendemo zum Naziaufmarsch
Die S-Bahn aus Leipzig kommt am Hauptbahnhof in Chemnitz an. Etwa 400 Aktivist*innen sind angereist, um gegen den Aufmarsch des sogenannten „III.Wegs“ in Chemnitz zu demonstrieren. Die Neonazis könnten in Chemnitz am heutigen Tag der Arbeit deutschlandweit die meisten Rechten mobilisieren. (hel)
01:15 Uhr, Hamburg: Größte Demo schon vorbei
Während andere sich noch fragen, auf welche Demo sie heute gehen sollen, ist die erste größere Demo in Hamburg schon vorbei. Etwa 900 Frauen haben am Vorabend des 1. Mai gegen Mackertum, Sexismus und das Patriarchat demonstriert. Die feministische Demo stand in der Tradition der „Take Back the Night“-Bewegung aus den USA der 70er Jahre: Es geht darum, sich kollektiv die Nacht zurückzuerobern, die für Frauen vielerorts gefährlich sein kann. Die Demo, von der Cis-Männer ausgeschlossen waren, zog deshalb bewusst durch die Partyviertel Schanze und Reeperbahn. Am Rand wurde sie stellenweise vom Feierpublikum angefeindet und schmetterte Parolen wie „Macker gibt's in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt!“ zurück. Ansonsten blieb alles friedlich. Die Teilnehmer_innen waren an der Roten Flora gestartet und endeten gegen 23:30 am Park Fiction auf St. Pauli. Eine Zusammenfassung der Organize-Demo in Berlin gibt es hier. (taz)
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