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Linkspartei wählt neue FraktionsführungWagenknecht tritt in vier Wochen ab

Sahra Wagenknecht wird nach der Sommerpause den Fraktionsvorsitz abgeben. Die Nachfolge ist noch offen. Sicher ist: Bartsch bleibt.

Tritt noch vor der Sommerpause als Fraktionschefin der Linken zurück: Sahra Wagenknecht Foto: dpa

Berlin taz | Sahra Wagenknecht wird noch im Juni ihren Job als Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag aufgeben. Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion, sagte der taz: „Die beiden Vorsitzenden streben noch vor der Sommerpause an, den Fraktionsvorstand neu zu wählen. Die abschließende Verständigung dazu wird bei der Fraktionsvorstandssitzung am 3. Juni stattfinden.“ Die neuen Fraktionsspitze soll in der letzten Sitzungswoche des Bundestages vor der Sommerpause Ende Juni gewählt werden.

Als möglich gilt, dass Dietmar Bartsch die Fraktion danach allein führen wird. Der Reformer führt die Fraktion seit 2015 gemeinsam mit Wagenknecht und hat einen guten Ruf als Vermittler. Gregor Gysi, Ex-Fraktionschef, hatte sich in der Freitagausgabe der taz für Bartsch ausgesprochen. „Für ein Jahr kann er das gut alleine machen, später zusammen mit einer Frau“, so Gysi. Es sei sinnvoll, die Spitze von Fraktion- und Partei 2020 zusammen neu zu bilden.

Ambitionen werden auch Caren Lay nachgesagt. Sie gilt als Vertraute von Parteichfin Katja Kipping und könnte mit Bartsch die neue Fraktionsspitze bilden. Kipping wollte sich zur anstehenden Neuwahl und möglichen Kandidaturen nicht äußern.

Wagenknecht hatte im März angekündigt, sich aus der Fraktionsführung zurückzuziehen und bei den nächsten Vorstandswahlen nicht wieder zu kandidieren. Begründet hat sie den Schritt mit gesundheitlichen Problemen. Sie bleibt allerdings Bundestagsabgeordnete.

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7 Kommentare

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  • sie will im saarland als präsi kandidieren!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Auf ein Neues:

    aus Sorge um das Wohlergehen Sahra Wagenknechts, einer der wenigen kompetenten deutschen PolitikerInnen, freue ich auf ihren Ausstieg.

    Für ambitionierte Linke innerhalb und außerhalb dieser Partei ist es ein großes Trauerspiel. Ganz egal, wie die Nachfolgeregelung aussehen wird.

    Gysi hat im Übrigen in meinen Augen zuletzt einiges an Reputation verloren.

    • 9G
      97088 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Auch ein Gysi wird älter und älter und älter.



      Den Rest teile ich.

  • Wer zum Geier ist Caren Lay? Ich bin ja nicht uninteressiert an der Linken, aber der Name sagt mir nichts.

    Wenn ich dort mitwählen dürfte, ginge meine Stimme an Sevim Dagdelen als Wagenknecht Vertraute und Aufstehen Mitinitatorin.

    Dort jetzt jemanden aus dem Kipping Lager zu befördern erscheint mir der exakt falsche Weg.

    • @Pleb:

      Sevim Dagdelen who???

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Schade - schade - schade! Der Linkspartei geht das mind-opening verloren.

  • In den Abwärtssog der Linken will sich Sahra Wagenknecht nach all dem Mobbing verständlicherweise nicht mehr weiter hineinziehen lassen.



    Nach dem zu erwartenden Debakel im Herbst dürften die Karten dann völlig neu gemischt werden. Und bis zum Wahlherbst 2021 hat die Partei genug Gelegenheit, auf ihre populärste Persönlichkeit aufmerksam zu werden.