Lindner kritisiert FDP-Chef Rösler: „Es ist unverzeihlich“
Christian Lindner wirft der FDP-Parteiführung um Philipp Rösler schwere Versäumnisse vor. Als persönliche Attacke will er das aber nicht verstanden wissen.
BERLIN dpa | Der designierte FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat der Parteiführung um den amtierenden Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler schwere Fehler bei der Energiewende vorgeworfen. Eine rationale und marktwirtschaftliche Energiepolitik hätte der FDP die Chance zur Profilierung gegen alle Mitbewerber geboten, sagte der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Es ist unverzeihlich, dass wir sie nicht genutzt haben.“
Das solle aber keine persönliche Kritik an Rösler sein, erklärte Lindner später auf seiner Facebook-Seite. „Dass ich bedauere, dass die FDP nicht mehr Marktwirtschaft in der Energiepolitik durchsetzen konnte, hat nichts mit persönlichen Schuldzuweisungen zu tun.“
In der Führungskrise der Partei vor zwei Jahren habe er Rösler bewusst den Vortritt gelassen, sagte Lindner. Jetzt gebe es aber eine neue Lage. Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag will er sich auf einem Sonderparteitag Anfang Dezember in Berlin zum neuen Bundesvorsitzenden wählen lassen.
Leser*innenkommentare
Blechstein
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Allemallache
Wenn dir dein Herz auch bricht,
zeig ein lachendes Gesicht.
Rösler als Bajazzo
und Linder feixt sich einen.
keulix
Ich bin zwar kein FDP-Freund, aber eine unabhängige liberale Kraft brauchen wir schon in einer Demokratie. Diese darf sich aber nicht als Mehrheitsbeschaffer für arrogante "Volksparteien" verstehen und ebenfalls nicht als Lobbyistentruppe für Superreiche. Immerhin ist die FDP auch eine Bürgerrechtspartei, obwohl dieses in der letzten Zeit durch selbstherrliche Politik einiger weniger verschüttet wurde. Ob es nun in die richtige Richtung geht wird sich zeigen. Mit Blick z.B. auf die Sachsen-FDP bin ich da skeptisch. Hier herrscht nämlich noch die alte Denkschiene vor. Und auf solche Leute kann ich in der Bundespolitik auf jeden Fall verzichten.
fritz
Der gelbe Markenkern. Marketing. So doch eher nicht.
klobürste
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Selbst ein Pinscher wird nicht an der Leiche eines dahingeschiedenen Artgenossens sein Beinchen heben !
kotzbrech
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"Unverzeihlich" ... ist nur , dass auch die taz solche Verlautbarungen eines in der politischen Versenkung zu belassenden Gerngroß' meint kolportieren zu müssen !
getwixed
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FDP heisst jetzt AfD.
Sollte eigentlich inzwischen angekommen sein.
Naja, manche brauchen etwas länger.
LOL.
Gast
Gast
Jaja der Lindner... Ganz dumm ist er ja auch nicht. Damals, als Rösler auf der Kippe stand als Parteichef, da hat er sich bewusst noch zurückgehalten, damit er sich nach dem für alle vorhersagbaren Absturz als Retter profilieren kann. Das war sofort klar, dass das sein Plan war, weil jedem bewusst war, dass Rösler die Partei aus dem Bundestag befördern wurde. Nach der Wahl ist er sofort nach vorne gesprungen und hat sich breit hingestellt.
Gut gepokert, Herr Lindner. Aber glauben Sie bloß nicht, dass jeder auf dieses Spiel hereinfällt!
reblek
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"Christian Lindner wirft der FDP-Parteiführung um Philipp Rösler schwere Vrsäumnisse vor." - Die Abteilung Überschriften "vrsäumt" auch manchmal etwas.
DerGerd
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FDP? Eff-De-Pe?? Was ist das???
FranzK
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Meine Güte, was bin ich dankbar das die letzte Wahl uns von diesen Flitzpiepen erlöst hat.
runzbart
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sollermann machen. erst wurde hoffnungsträger nummer1, fips rösler entzaubert, nun ist hoffnungsträger nummer 2 an der reihe entzaubert zu werden. da muss sich wohl jeder selbst eine blutige nase holen, bevor er merkt, dass die freiheitliche klientelpolitik für zahnärzte, hotelliers und rechtsanwälte nicht mehr verfängt.
Sehgericht
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