Libyen und Friedensgespräche in Genf: „Auf ernsthafte Weise teilnehmen“
Das libysche Gegenparlament nimmt an den von der UN vermittelten Friedensgesprächen teil. Dennoch gestaltet sich die Umsetzung einer Einheitsregierung schwierig.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Die Städte werden von rivalisierenden Milizen kontrolliert, während zwei Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen. Die international anerkannten Volksvertreter haben ihren Sitz im Osten Libyens.
Die Friedensverhandlungen unter Schirmherrschaft der UNO laufen schon seit Monaten. Im Januar einigten sich beide Seiten grundsätzlich auf die Bildung einer Einheitsregierung. Die Verhandlungen über die genaue Umsetzung und die Besetzung der Regierungsposten gestalten sich allerdings schwierig. Zunächst hatte die UNO darauf gesetzt, dass bis zum 20. September ein Abkommen unterzeichnet wird, dessen Umsetzung etwa einen Monat später beginnen könnte.
Das international anerkannte Parlament beschloss am Dienstag eine Kandidatenliste für die Übergangsregierung der nationalen Einheit, wie eine ihr nahe stehende Nachrichtenagentur am Mittwoch berichtete. Zu den zwölf Kandidaten zählten demnach eine Frau sowie Ex-Außenminister Abdulrahman Schalgham.
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