Lesung: Hilfe für Helfer
■ Die psychosoziale Einrichtung Refugio berichtet über die Arbeit an der Front
Der pauschale Verdacht, „Wirtschaftsflüchtling“ zu sein, lastet auf allen, die in Deutschland Asyl suchen. Entsprechende Äußerungen von drei-Prozent-Anerkennungs-Quoten wie von Innenminister Schily verschärfen das Klima auch für die, die Schutz vor Folter und Massaker suchen – bei Organisationen wie dem Bremer „Refugio“ beispielsweise. Das psychosoziale Zentrum für ausländische Flüchtlinge – das einzige in Norddeutschland – berichtet jetzt aus seiner Perspektive über das Thema „Folter – Massaker – Flucht“.
Zur Unterstützung der Hilfs-einrichtung, die von der UN, der Europäischen Kommission, der Gesundheitssenatorin und Privatspenden knapp finanziert wird, liest morgen Abend auch Leonie Ossowski aus ihrem Werk – neben den SchauspielerInnen der Shakespeare-Company, Pit Holzwarth und Susanne Höhne. Sie werden „Überlebensgeschichten von Flüchtlingen“ in der Stadtbibliothek vorstellen. Die Berichte von Frauen aus Ruanda und Bosnien, Männern aus dem Iran und dem türkischen Teil Kurdistans, hat die kleine, rührige Hilfseinrichtung „Refugio“ jetzt als liebevoll aufgemachte Broschüre herausgegeben. Sie macht auch anschaulich, wie belastend das deutsche Asylverfahren für traumatisierte Flüchtlinge ist. „Immer wieder wird die therapeutische Arbeit von aktuellen Entwicklungen im Asylverfahren zurückgeworfen“, heißt es. ede
Die Lesung findet am 10. Dezember in der Zentralbibliothek am Schüsselkorb um 20 Uhr statt. Weitere Infos: Tel.: 376 07 49.
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