Lektionen der Woche: Verstaubte Hits und fette Grizzlys
Paris boykottiert die Fußball-WM, Elon Musk hat Friedenspläne und Liz Truss ein Copyright-Problem. Fünf Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
1 Nobelpreis dank Neandertaler
In Hunderttausenden Jahren hat der Neandertaler sein Werkzeug nicht weiterentwickelt und das Meer nicht überquert. Nobelpreisträger Svante Pääbo erforscht, welche DNA-Unterschiede dafür verantwortlich sind, dass der Mensch in viel kürzerer Zeit so viel weiter kam. Über den Neandertaler heißt es, er sei schlussendlich zu dumm zum Überleben gewesen, Aussterben unausweichlich. Eine ganz zentrale Parallele also gibt es.
2 Wankel-Musk ist zurück
Apropos Endzeit: Auf Twitter trendete diese Woche wieder mal Atomkrieg (dicht gefolgt von Franzbrötchen), was Elon Musk offenbar dazu veranlasste, seinen eigenen Friedensplan für die Ukraine zu erarbeiten. Gleich im Anschluss verkündete er dann, den Kurznachrichtendienst nun doch kaufen zu wollen. 44 Milliarden Dollar, die anders angelegt für den Weltfrieden wohl sehr viel wirkmächtiger wären als sein Vier-Punkte-Plan.
3 Jubeln ist Privatsache
Die WM in Katar steht an und wenn schon sonst nirgendwo, wird jetzt auf kommunaler Ebene dagegen aufbegehrt. Einige französische Städte haben angekündigt, aus Protest gegen die Verbrechen rund um das Turnier kein Public Viewing zu veranstalten. Wer sich die Spiele anschauen will, kann das in den eigenen vier Wänden tun: Ton aus, Vorhänge vor, allez les bleus! Wenn das mal kein guilty pleasure ist, das den Namen verdient.
4 Fettester Bär gesucht
Angesichts der Weltlage Bock auf Winterschlaf? Die Braunbären im Katmai-Nationalpark im US-Bundesstaat Alaska machen vor, wie’s geht. Über Monate ein prächtiges Polster anfuttern, es sich in einer muckeligen Höhle bequem machen und die Augen schließen. Aktuell läuft eine Online-Abstimmung, welchem Bär das mit der Fettleibigkeit am besten gelungen ist. Der Contest soll auf die Gefahren der Klimakrise aufmerksam machen.
5 Truss hat ein Copyright-Problem
Als Liz Truss am Mittwoch eine „neue Ära“ ausrief, untermalte sie das mit dem verstaubten Nineties-Hit „Moving on up“. Die Zeile „Pack deinen Kram und verschwinde“ hätte ihr Team vorab bemerken können. Und dann beschwerte sich die Band auch noch, nicht gefragt worden zu sein. Dabei dürfte der Wirbel den vergessenen „M People“ ein bisschen Aufwind verschaffen. Und Wachstum hatte Truss ihrem Land ja versprochen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!