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Leiter eines Jobcenters angeklagtNot ausgenutzt

In einem Heim wurden vierzig 1-Euro-Jobber wie reguläre Arbeitskräfte eingesetzt. Gegen den Leiter des Jobcenters ist Anklage erhoben worden. Laut Staatsanwaltschaft hätten die Jobs nicht bewilligt werden dürfen.

Spart Geld: Ein-Euro-Jobber anstatt ausgebildete Pflegekräfte. Bild: dpa

Die Auseinandersetzung um 1-Euro-Jobs für Arbeitslose gewinnt neue Dramatik. Wohl zum ersten Mal wurde gegen einen der Verantwortlichen eine strafrechtliche Anklage erhoben. Ulrich Lammers, der ehemalige Leiter des Recklinghausener Jobcenters, soll sich wegen Untreue und anderer Delikte vor Gericht verantworten, weil die von seiner Behörde bewilligten Jobs nicht "zusätzlich" gewesen sollen. Sein Anwalt Klaus Rüthers findet das absurd: "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden."

Konkret geht es um das Seniorenzentrum Grullbad in Recklinghausen. Das kommunale Altenheim beantragte Mitte 2005 auf einen Schlag vierzig 1-Euro-Jobber, die auch genehmigt wurden. Die "Zusatzjobs" sollten zugleich der Qualifizierung der Arbeitslosen dienen.

Nach Ansicht der Bochumer Staatsanwaltschaft hätten die Jobs nicht bewilligt werden dürfen. Die 1-Euro-Jobber seien als vollwertige Arbeitskräfte eingesetzt worden und hätten sogar Schichtdienst verrichtet. Ihre Tätigkeiten gehörten zu den Kernaufgaben eines Altenheims: Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. Ein besonders qualifizierter 1-Euro-Jobber wurde sogar zum Systemadministrator der heimeigenen EDV. Die Qualifizierung der Arbeitslosen bestand im Wesentlichen in einem Erste-Hilfe-Kurs. Ansonsten galt das Prinzip "Learning by doing".

Besonders heikel an der Sache ist, dass Ulrich Lammers nicht nur das Jobcenter in Recklinghausen führte, sondern im Nebenberuf auch Geschäftsführer des Altenheims war. Und dieses Heim steckte in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und musste Kosten sparen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Mitarbeiter des Jobcenters wohl auch deshalb die 1-Euro-Jobs im Seniorenzentrum ihres Chefs nicht näher prüften.

Angeklagt wird der 50-jährige Lammers nun vor allem wegen Untreue. Er soll Staatsgelder für einen rechtswidrigen Zweck ausgegeben haben. Den Gesamtschaden bezifferte die Staatsanwaltschaft mit 450.000 Euro. Das ist die gesamte Summe, die das Heim bis zur Beendigung der Maßnahme Ende 2006 als Betreuungspauschale für 1-Euro-Jobber erhalten hat. Von diesem Geld mussten zwar noch die Fahrtkosten und die 1,10 Euro Mehraufwandsentschädigung bezahlt werden, die die formell Arbeitslosen neben ihrem ALG-2-Scheck bekommen. Doch pro Monat brachte die Maßnahme dem Heim wohl einen Mehrertrag von rund 7.300 Euro, vermutet die Staatsanwaltschaft.

Weitere Anklagepunkte sind Lohnwucher und Nötigung. Die Arbeitslosen hätten für ihre Tätigkeit zu geringe Löhne erhalten. Außerdem sei ihre Notlage ausgenutzt worden. Mitangeklagt sind zwei Mitarbeiter des Jobcenters und der Heimleiter.

Vor allem wehrt sich Anwalt Rüthers gegen den Vorwurf, die Arbeitslosen seien nicht richtig qualifiziert worden. Die 1-Euro-Jobber seien deshalb in den normalen Arbeitsablauf integriert worden, weil sie so Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit hätten lernen können.

Bundesweit arbeiteten sehr viele Projekte für 1-Euro-Jobber nach der Methode "Learning by doing", betont Rüthers. Außerdem sei es besser, die Arbeitslosen an realistische Berufsfelder in der Haustechnik oder Hauswirtschaft heranzuführen, als sie mit "zusätzlichen" Tätigkeiten fehlzuqualifizieren. "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht", sagte Rüthers zur taz.

Der Prozess gegen Lammers soll beim Landgericht Bochum stattfinden, nicht beim Amtsgericht. Daraus ist zu schließen, dass die Staatsanwaltschaft von einer Straferwartung über vier Jahre Freiheitsstrafe ausgeht. Noch ist allerdings die Anklage nicht zugelassen und ein Prozesstermin nicht anberaumt.

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83 Kommentare

 / 
  • WS
    Werner Starbes

    auch ich hätte nie hier geschrieben wenn mich das Thema nicht berühren würde. Ich hoffe dieser Mann erhält seine gerechte Strafe! Auch in unserem Altersheim arbeiten zahlreiche 1 Euro Kräfte und verrichten dort normale Reinigungsarbeiten sowie Küchenarbeiten, die reguläre Arbeitskräfte perfekt ersetzen. Das ganze stinkt zum Himmel und es ist immer wieder ein Wunder, was in diesem Land alles möglich ist. Wann endlich merkt die Merkel dass sie Arbeitsplätze vernichtet? Macht euch bewusst, dass wir in Deutschland mindestens doppelt so viele Arbeitslose haben wie von der Bundesanstalt veröffentlicht. Ein Euro Kräfte oder Leute die an irgendwelchen unsinnigen Lehrgängen teilnehmen, werden einfach nicht gezählt. Betrug am Volk nenne ich das.

    Gruss

    Werner

  • W
    Witha

    hallo guten Tag

    ich hätte mich wohl nie hier angemeldet aber da mich dieses Thema persönlich betrifft musste ich dieses los werden ..

    gestern hatte ich einen sogenannten Schnuppertag in einem Altenstift in Bayern auch ich bin HarzIV weiblich und 55 Jahre alt nicht sehr belastbar vom körperlichen her (Rücken Hüfte und Knie)somit schwer zu vermittelt .Es wurde mir gesagt alte Leute unterhalten und einkaufen helfen,in diesem Stift geht niemand mehr selbst einkaufen es sind alle schwerst pflegebedürftig und werden nur im Haus betreut.Ich wurde direkt zu schwer Demenzkranken geschickt .In meinem ganzen Leben habe ich noch niemals so nahen Kontakt zu alten Menschen gehabt (ich liebe Omis und Opis sehr so ist das nicht !)vor allem nicht zu so hilflosen Menschen die in meinem Augen nur noch dahinvergetieren sie können nicht mehr laufen hängen schläfrig im Stuhl kippen um wenn man nicht höllisch aufpasst, machen sich voll (nach vier Stunden der erste Toilettengang da würde ich auch in die Hose pieseln )müssen gefüttert werden man kann sie nicht verstehen weil sie nur wirres Zeug reden der Schleim läuft aus dem Mund die Kleidung ist kaputt sie sind kalt anzufassen weil sie nicht genügend gekleidet sind wenn ich es sagte ach die haben genug an . Man setzte mir zur rechten eine alte Dame auf einer Eckbank am Ende ich wusste sehr schnell warum sie stand immer auf und wollte weg laufen mir zur linken Seite eine Dame die immer umkippte sie war nur am schlafen im sitzen so musste ich sie immer wieder aufrichten . Mittags musste ich die Omi zu rechts füttern die immer wieder alles ausspuckte und die Omi zur linken Seite die immer vor sich hin jammerte und das Essen so nahm als wäre es heiss also sehr zögerlich und nur ganz kleine Bissen . Dann gab man mir ein Tablette die sollte ich im Teelöffel zerkleinern und der Omi rechts von mir einflößen die sie aber immer wieder ausspuckte .Beim dritten verzweifelten Versuch habe ich es endlich geschafft wurde ständig ganz genau von den Angestellten Pflegern beobachtet was mich sehr nervös machte ich war so unsicher war ja alles so fremd und schwierig für mich hab so etwas noch niemals gemacht. Ich habe beiden Omis die Wangen gestreichelt die Hände gerieben die eiskalten habe versucht mit ihnen zu sprechen was nicht aufgenommen wurde . des öffteren war ich allein in dieser Küche mit 12 Demenzpatienten am Tisch hatte höllische Angst weil zuvor eine der Omis stolze 99 jahre alt schneeweiss wurde sich übergab und ins Nebenzimmer gelegt wurde und ich ständig beschäftigt war Omi rechts von mir zum wieder hinsetzen bringen musste Omi link vom umkippen schützen musste . Es war ausgemacht 4 Stunden als dann nach 5 Stunden der Aufruf kam so nun machen wir den Toilettengang und man mir sagte da soll ich auch mithelfen das gehöre ja auch dazu erinnerte ich an die Zeit und ich ja schon eine Stunde länger da war und ich mich verabschiedete . Ich hatte Kopfschmerzen und war zu Tode betrübt traurig ich hatte vorher schon oft düstere Gedanken da ich ja schon 55 bin allein lebe keine Arbeit mehr habe auch schwer eine finde da ich ja auch nicht gesund bin das ich schon bald auch so enden könnte !

    Ich sollte heute wieder hin habe angerufen bei der ARGE und gesagt das ich es nicht schaffe ich bin nur am weinen und gehe morgen zum Arzt weil ich psychologische Hilfe brauche denn die Nähe zu diesen armen alten hilflosen Menschen hat in mir tiefe Traurigkeit und Angst ausgelöst .....

    so viel von Langzeitarbeitslose an Demnezkranken arbeiten zu lassen ohne jegliche Vorbereitung oder Kenntnisse und ohne Fragen ob sie es möchten oder sich dafür eignen ...

    ach und Fahrgeld oder Bezahlung habe ich natürlich auch nicht dafür bekommen .... aber eine schmerzliche Lebenserfahrung dazu gewonnen ...

    wo bleibt der Mensch bei der ganzen Sache ich fühle mich sehr elend und sehe das alt werden nun mit großer Angst ich werde mir aber helfen lassen müssen.

    Aber wer sich berufen fühlt für diese Arbeit die sehr wichtig ist und sich zum Altenpfleger ausbilden läßt dem gehört mein Respekt .

    Nur warum bestraft man mich auf diese Art und weise ich habe immer gearbeitet seit meinem 15. Lebensjahr habe zwei Kinder groß gezogen auch halbtags wärend der Kinderzeit dazu verdient und dann mit 50 Jahren würde mir gekündigt wegen Auftragsmangel ....................................

    HarzIV wird mich noch ins Grab bringen wenn ich nun nicht auf mich selbst schaue und meine Menschenwürde wiederfinde !

  • MH
    Michael HA

    Mir sind auch etliche Fälle des 1 EURO-Job-Mißbrauchs bekannt, so sollte in einer AWO-Geschäftsstelle in Köln von einem 1-EURO-Jobber die Buchhaltung erledigt werden - die Frage, was daran, was daran zusätzlich ist, erübrigt sich wohl.

    Gleichzeitig ist mir ein noch gravierenderer Fall bekannt: ein 1 EURO Jobber fuhr rund um die Uhr

    LKW's von Deutschland nach Italien und nach Belgien - ganz klar weder zusätzlich und gemeinnützig.

    Als er einen unverschuldeten Unfall baute wurde er

    auf der Stelle entlassen.

    Immerhin klagte er gegen den Fuhrunternehmer und gewann - der reguläre Lohn mußte ihm nachgezahlt werden - die örtliche ARGE blieb aber unbehelligt

    und gewissermassen außen vor.

    Dies muß sich ändern. Und das wird hoffentlich auch passieren, nachdem jetzt erstmals der Leiter

    einer ARGE angeklagt wurde.

  • R
    Ralf

    @Freddi

    Es ist Dir sicherlich nicht bewusst, dass eine der Kernauszeichnungen eines Ein-Euro-Jobs die Zusätzlichkeit sein muss.

    Dies dient dazu, dass auch zum Beispiel Dein Job nicht durch einen Ein-Euro-Jobber ersetzt wird.

    Da es aber für Arbeitgeber, auch öffentliche, sehr verlockend ist für Arbeitnehmer Geld zu kassieren (Betreuungspauschale), anstatt ordentlich zu entlohnen, wird hier immer mehr Schindluder getrieben.

    Arbeitnehmer zahlen die Zeche. Sie finanzieren den Abbau Ihrer eigenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und finden das auch noch gut, so wie Du.

    Ich glaube, Du solltest Dir mehr Mühe geben und auch mal nachdenken.

    Wir sind hier schließlich nicht auf dem Fußballplatzt.

  • F
    Freddi

    "Ihre Tätigkeiten gehörten zu den Kernaufgaben eines Altenheims: Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. [...]Ansonsten galt das Prinzip "Learning by doing"."

     

    Wow! Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. Und das alles durch "Learning by doing". Wer es schafft, sich solch schwierige Dinge selbst beizubringen, sollte lieber auf Kosten der Allgemeinheit vor dem Fernseher sitzen bleiben, bis er einen Job angeboten bekommt, der ihm besser zusagt.

  • R
    Ralf

    @Uwe Schwarz

    Hallo Herr Schwarz,

    sie haben in plakativer ironischer Manier sehr schön deutlich gemacht, welche Denkweise in unserem Lande dazu führt, das Menschenrechte verletzt werden, sich Korruption breitmacht, Solidarität und soziale Verantwortung den Bach heruntergehen und die Menschenwürde mit Füßen getreten wird.

    Der Nachname ist auch sehr treffend gewählt.

  • US
    Uwe Schwarz

    Der Mann verdient einen Orden statt einer Bestrafung! Er hat verstanden, worum es bei Sozialreformen geht, und handelt ganz im Sinne des Gesetzgebers. Wie sagte er? "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht." In Berlin hätte man ihn nach diesem Satz zum Finanzsenator gemacht.

  • R
    Ralf

    Hallo zusammen,

    eine liebe Bekannte von mir hat für 15 Monate als Ein-Euro-Jobberin eine nicht besetzte Planstelle bei der Stadt Leverkusen ausgefüllt.

    Als Diplom Sozialpädagogin leitete sie mehrere Projekte zur Integration von Schulkindern mit Migrationshintergrund. Wer kann hier noch von "zusätzlich" sprechen?

    Ihr wurde in Aussicht gestellt, diese Planstelle zu bekommen, sobald die Gelder dafür genehmigt sind.

    Sie wurde natürlich immer wieder vertröstet und der Ein-Euro-Job wieder und wieder um jeweils drei Monate verlängert (ohne Begründung).

    Die Planstelle hat sie natürlich nicht bekommen. Zum Glück fand sie dann eine Anstellung bei einem gemeinnützigen Träger (natürlich befristet).

    Ich fragte sie warum sie die Stadt Leverkusen und die Arge nicht verklagt.

    Ihre Antwort: "Weil in Leverkusen alle unter einer Decke stecken."

    Na ja, sie hat nicht ganz unrecht, wenn man bedenkt, dass Peter Hartz nur zwei Jahre auf Bewährung + Geldstrafe bekommen hat, wofür er hätte 15 Jahre bekommen können.

    Wer's genauer wissen möchte:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hartz

    Herr Clement hat dann noch erfolgreich verkündet, dass große Teile der Hartz-IV Empfänger Parasiten sind. Wer möchte sich schon für Parasiten einsetzen?

    Volksverhetzung, Versklavung, Lohndumping sind die Mittel der feinen Pinkel, um sich skrupellos die Taschen voll zu stopfen und Vorenthaltung von Bildung für weite Teile der Bevölkerung hält den Widerstand klein.

    Wenn solche Leute unser Land gestalten, dann dürfen wir uns nicht wundern.

    Ich wundere mich auf jeden Fall schon lange über nichts mehr.

  • N
    Nora

    DIE HEUSCHRECKEN SIND UNTER UNS

    Nein, nicht arbeitsunwillige Sozialschmarotzer, wie uns Politik und Medien permanent einhämmern wollen. Im Gegenteil: Es sind die neoliberalen Macher einer gezielten Umverteilung öffentlicher, für das Gemeinwohl bestimmter Gelder, in die Taschen einer privaten Wirtschaftsklientel.

    Hartz IV mit seinen rigorosen Gesetzen war von vornherein ein Instrument, Millionen Arbeitnehmer über gepushte Arbeitslosigkeit und fragwürdige Maßnahmen wirtschaftlicher Ausbeutung zuzuführen und so Gewinne zu steigern. Es lädt nicht nur zu Missbrauch ein, es ist als Missbrauch angelegt, so sieht es auch Herr Lammers.

    Aufschwung? Für wen? Dieser Jobcenter-Boss hat sich allein an den 'Betreungs'pauschalen (was für ein Angebot!) knapp 450.000 € eingesackt. Und zusätzlich reguläre Mitarbeiter eingespart. Wenn einem so viel Gutes widerfährt..... das ist vielleicht.....? (Wir werden sehen).

    Ironie der Logik seines Anwalts: der Schöpfer dieses unsäglichen Regelwerks selbst, Peter Hartz, ist ein rechtskräftig verurteilter Betrüger! Soll man nun alle anderen Betrüger laufen lassen? Natürlich nur die Verantwortlichen in den Jobcentern. Nicht aber die kleinen Schwerenöter, gelle? Für die haben wir ja Sozialfahnder.

  • H
    Hanna

    Meines Wissens ist bei einem internationalen Gerichtshof jetzt eine Klage anhängig, dernach sich ein Absolvent dagegen wehrte an der Universität Hamburg einen 1-EURO-Job nachen zu müssen. Dieser Kläger erhielt jedenfalls für sein Ansinn Unterstützung aus der Not heraus und das besagt zu mindest, dass die Klage nicht abwegig ist.

    Der Einsatz von Menschen in Arbeitsgegelenheiten mit Mehraufwand wurde in einer Studie des IAB als völlig wirkungslos analysiert, gerade jugendliche Teilnehmer hätten gar kein Nutzen davon, obwohl diese Gruppe sehr stark herangezogen wird.

    Lustig ist, dass Olaf Scholz plant, 4000 bis 5000 Mitarbeiter von ARGEn dauerhaft einzustellen, obwohl die Mehrheit von denen gar keine Vermittlungserfolge vorzuweisen hat.

    Auch wenn hier nur von geringen Zahlen von 1-EURO-Jobbern berichtet wird, hat doch zumindest Hamburg im Durchschnitt 10000 bis 12000 im Einsatz und das wirkt sich auf eine Arbeitslosenquote von ca. 75000 schon recht deutlich aus (mehr als 10 Prozent).

    Wenn der Staat in Hamburg dann noch zwischen 500 und 550 EURO an die Träger überweist, damit die einen 1-EURO-Job verwalten, stellt sich wahrlich die Frage, ob der Gesetzgeber wirklich weiß, was er da tut?

    Das ist ja geradezu verschenktes Geld ohne Wirkung auf die Qualifikation des Empfängers. Und das schreiben die Experten des IAB sogar selbst. Ich frage mich, ob es ander großen Koalition oder der neoliberalen Ausrichtung vieler Zeitschriften und Zeitungen liegt, dass diese Verhältnisse nicht zu Massenprotesten und Aktionen führen. Wahrscheinlich wissen viele Menschen gar nicht, wie sehr das Harz-Gesetz zu absurden und schlimmen Zuständen geführt hat. Ich denke, dass diese Konstruktion aus Sozialamt, angeheurten Zeitvertragsarbeitnehmern auffhören muss

  • T
    Tinerfenya

    Hallo,

    ich bin ausgebildete Krankenschwester und wir haben 1989 schon gekämpft für eine adäquate Anerkennung unseres Berufes.

    Egal ob Mann oder Frau: Ich muss mal Pippi!

    Ist das nicht klasse, wenn Du da den Pippi-Pott unter den Hintern schieben kannst? Oder jemanden im Rollstuhl zum Klo schiebst?

    Du tust das Beste für den Patienten und zwar möglichst schnell.

    Bloss, wenn ich die Sprache nicht sprech, wenn ich nicht weiss, wie die Spülung funktioniert, wenn ich den Patienten auf der falschen Seite aus dem Bett helfe, weil ich`s nicht besser weiss.

    Hab ich da Schuld?

    Der Patient hat Schmerzen, fühlt sich unverstanden und falsch behandelt!

     

    "Lass mal Mütterchen, hier bist Du gut versorgt.

    Willste was sagen? Moment, erstmal Breichen essen."

    Stoppppppffff ----- STOPPPPPPPPPPPP

  • M
    Michael

    Es wäre auch wünschenswert, wenn die Staatsanwaltschaft sich mit der ARGE-Solingen beschäftigen würde, die dafür berühmt ist, die SGB für unverbindlich zu halten, seine Kundenschaft zu schikanieren usw.

    Bitte schaffen Sie diese blöden HartzIV-Gesetze ab und die 1-Euro-Jobs, die die Menschenswürde verletzen bzw. verfassungswidrig sind

  • E
    epunion.de

    Dann gehen Sie einmal in Berliner Pflegeheime :

     

    Neuste Erfindung der "Jobcenter" und "Bildungsträger" eine Ausbildung über 4 Monate zur Pflgehilfskraft (Früher 200h/ Basis-qualifikation). Von der Ausbildungszeit sind dann 6 Wochen PRAKTIKUMSZEIT. In vielen Pflegeheimen übernehmen so diese Praktikanten dann die JOBS von Pflegehilfskräften zum ALG2 "Einstiegs-gehalt", in der Hoffnung übernommen zu werden, was natürlich nicht geschieht, weil schon der nächste "Praktikant" vor der Tür der Heime steht. Und nicht nur das : Auch 1 EURO jobber sind dort als Hilfskräfte tätig. Ganz üblich. Auch in Heimen der kirchlichen Träger. Ist doch "toll"

  • F
    Ferninger

    Eine interessante Diskussion - nicht unähnlich der Frage, wie Zivildienstleistende eingesetzt werden dürfen. Die dürfen auch nur für zusätzliche Arbeiten eingesetzt werden und müssen arbeitsplatzneutral sein. Die Praxis war aber schon immer anders.

    Arbeitsplatzneutralität ist fast immer eine Illusion: Entweder es ist eine Arbeit, die notwendig ist oder eben nicht. Zivis werden z.B. in Altersheimen auch nicht primär zum Vorlesen oder Unterhalten der alten Leute eingesetzt - was eine schöne und tatsächlich weitestgehend arbeitsplatzneutrale Tätigkeit wäre.

    Pragmatisch wäre, die 1-Euro-Jobs am Zivildienst von den Tätigkeiten her anzulehen: Zivis sind auch in der Regel "ungelernt" in der Tätigkeit und sollen arbeitsplatzneutral eingesetzt werden.

    De facto ist die Frage nach der Arbeitsplatzneutralität aber berechtigt - für 1-Euro Jobber und für Zivildienstleistende.

    Ehrlich wäre, das Kriterium Arbeitsplatzneutralität fallen zu lassen (auch wieder für beide) - ich halte es einfach für realitätsfern und auch praktisch nicht durchsetzbar. Die Klage hier ist berechtigt aber am Ende ist keinem mit einer Klagewelle geholfen. Da muss man das eigentliche Problem angehen und nicht die Syptome.

  • O
    openminder

    Ihren Kommentar hier eingebenKann es denn sein, dass der Leiter eines Jobcenters 'nebenbei' noch Geschäftsführer eines Altenheims oder einer anderen Firma ist? Da sieht man, wie verquickt die ARGE mit der Wirtschaft und ihren Interessen ist. Es ist auch bekannt, dass Wirtschaftsvertreter offen 1 € Jobber für ihre Produktion eingefordert haben, billiger und rechtloser noch als Leiharbeiter, und es gibt sogar noch die 'Betreuungspauschale'. Schließlich muss man den 'Betreuten', zumeist langjährige Leistungsträger, "Schlüsselqualifizierungen" beibringen wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und, man staune: DURCHSETZUNGSFÄHIGKEIT! Diese, so nimmt der Anwalt des Herrn Lammers wohl an, trainiere man im Umgang mit hilflosen, (demenz-)kranken, unglücklichen und nicht immer 'pflegeleichten' alten Menschen. Beim Wäschetransport sicher nicht. Das stellt klar, mit was für einer leider nicht seltenen Sorte von 'Verantwortlichen' man es hier zu tun hat. Da verwundert es nicht, dass ihnen Machenschaften wie Veruntreuung, Lohnwucher und Nötigung zum Vorwurf gemacht werden. Wer weiß, was noch ans Tageslicht kommt, wenn die Anklage zur Verhandlung kommt – und weitere Fälle nach sich ziehen könnte.

    Die Rechtfertigung der Herren drückt nicht nur Geringschätzigkeit gegenüber den oft zwangsverpflichteten 1 € Jobbern aus, sondern auch gegenüber den ihnen anvertrauten alten Menschen und generell gegenüber der sehr anspruchsvollen Aufgabe der Altenpflege, die wesentlich mehr verlangt als "deutsche Tugenden" und "Learning by doing" unqualifizierter, aber profitabler Helfer. Das Thema ist hochaktuell, man darf gespannt sein.

  • ND
    Nicola Doerey

    ich war in der gleichen situation gewesen. arbeitete als 1-euro-jobber in einem pflegeheim. obwohl die arbeitslosen nur in öffentlichen einrichtungen eingesetzt werden sollten, fanden wir uns in einer privaten einrichtung wieder. schnell wurde klar, dass der staat mit diesen stellen, der freien marktwirtschaft in die tasche wirtschaftet. wem hier wirklich geholfen wurde, ist doch wohl klar!

  • N
    Nele

    Oops, wasn das?

    Da kümmert sich Justitia

    e n d l i c h mal um eine Spezies, die die "Verlogenheit" eigentlich nur auf der KundInnenseite der Jobcenter verortet sehen möchte...

    Ermutigend wirkt die Aussage des Anwaltes des Herrn L.:

    "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden."

     

    Eingedenk der Tatsache, dass es für Herrn L. mindestens "4Jahre" bedeuten könnte, habe ich selten erfreulichere Prognosen gelesen...

    In diesem Sinne heiteres Wochenende

    Nele

  • IN
    Ihr NameKDB

    Wenn das eine "Nachricht" ist, ist dies nur ein Beleg dafür, wie die einschlägigen Behörden das Augenschließen und Wegschauen institutionalisiert und professionalisiert haben: Ein-Euro-Jobber als "reguläre" Kräfte ist doch keine Ausnahme im im Pflege und Tagesstättenbereich, es ist die Regel. Wo leben Sie denn?

  • DB
    Dietmar Brach

    Der Anwalt von Rüthers hat in einem Recht: Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden.Und dies wird hoffentlich auch geschehen. In den Argen wird mit Beliebigkeit durch die sog. Arbeitsgelegenheiten Einrichtungen Geld und kostenlose Arbeitskräfte zugeschoben. Es müssen sich nur endlich einmal Bürger finden, die diese Machenschaften zur Anzeige bringen. Herr Anwalt Rüthers hat in einem zweiten Punkt Recht "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht" Er stellt damit m.E. zu Recht die Frage ob 1 Euro Jobs, wie sie der Gesetzgeber vorsieht, überhaupt sinnvoll und realistisch sind. Gleichzeitig bestätigt er damit aber auch den seinem Mandanten gemachten Vorwurf, dass hier Menschen als Zwangsarbeiter in regulären Arbeitsverhältnisen ausgebeutet werden.

  • MD
    Michael Durrer

    Eine unglaubliche Frechheit - wie kann man sowas ernsthaft durchführen?

     

    Ich frage mich, was in solchen Menschen vorgeht. Ein 1-Euro-Jobber wird in den meisten Fällen def. nicht die passende Ausbildung besitzen um pflegebedürftige Patienten ädequat versorgen zu können.

     

    Das Traurige daran ist, dass das hier nur die Eisspitze ist. Es werden gerade im Pflegebereich immer mehr fehlplazierte Praktikanten und knapp an der Legalitätsgrenze (vom Alter her) stehende Jugendliche eingesetzt.

  • FW
    Friedrich Weitner

    Wie so oft wird auch diese Offenbarung wieder mal bloß die Spitze eines gewaltigen Eisbergs sein. Es ist immer wieder erstaunlich das Menschen die Verantwortung für diese moderne Form der Versklavung tragen, keinerlei Unrechtsbewusstsein haben und ihr ethisch moralisch verwerfliches handeln mit irrationalen und dummen Sprüchen zu rechtfertigen suchen. Prognose, im schlimmsten Fall Bewährungsstrafe und viel zu früher Übergang in ein viel zu hoch dotiertes Pensionärsdasein, ohne je einen Cent in die Rentenkasse eingezahlt zu haben.

  • JS
    J. Schütz

    Nach den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts wo schonmal Menschen zur Erreichung politischer Ziele zur Arbeit genötigt wurden, scheinen einige Beschäftigte des öffenlichen Dienstes vergessen zu haben das sie sich zu Täter/inben machen.

     

    Eckelhaft!

     

    Zu solchen Zeiten wünsche ich mir das Graf Lambsdorf sich hier deutlich äussert.

     

    Ist das der Anfang oder sind die ~ 360 anderen Arbeitsvermittlungsagenturen mit ähnlich "Weißbuch" unterwegs?

  • P
    polis

    nepotismus in schönster bananenRepublik kultur. aber für 0,6% sozialbetrüger „Gnadenlos gerecht“ auf sat1 verstrahlen. system bitte zusammenklappen - jetzt.

  • V
    vic

    "Besonders heikel an der Sache ist, dass Ulrich Lammers nicht nur das Jobcenter in Recklinghausen führte, sondern im Nebenberuf auch Geschäftsführer des Altenheims war"

    Womit der Kreislauf geschlossen ist.

    Leiter des Jobcenters, im "Nebenberuf" Geschäftsführer des Altenheims. Nun ja, beide Jobs richtig zu erledigen fällt da natürlich schwer.

    Wichtiger ist ohnehin, die waren aus der Statistik getilgt.

  • C
    chw

    Endlich erwischt es einen von diesen Ausbeutern, die sich auch noch "sozial" vorkommen, bzw. dieses Attribut vor sich her schieben.

    Missbrauch mit diesen "1-Euro-Jobs" gibts überall, im Prinzip sind sie generell nur Zwangsarbeit und Gängelung.

    Soso, Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit etc. sollen vermittelt werden!

    Muß jemand, der jahrelang im Schichtdienst gearbeitet hat, garantiert nicht wegen Unpünktlichkeit seinen Job verloren hat (der Manager genehmigt sich dann für die erfolgreichen Einsparungen einen Lohnzuwachs, von dem "normale" Arbeitnehmer nur träumen können; PolitikerInnen, die sich Diätenerhöhungen zugestehen und genehmigen, die einem die Tränen in die Augen treiben, bei entsprechenden Forderungen der ArbeitnehmerInnen diese als unverantwortlich bezeichnen)daran gewöhnt werden, jeden Tag um 6.00 Uhr aufzustehen?

    Muß ein arbeitsloser Akademiker lernen, sein Denken einzustellen?

    Es gibt arbeitslose ErzieherInnen, die plötzlich im "1-Euro-Job" praktisch dasselbe wie in ihrem alten Job machen sollen, natürlich nicht offiziell! Aber "gebraucht"/mißbraucht werden sie.

    Ich verstehe eigentlich nicht, daß es hier nicht schon längst knallt!

    In den "arbeitsagenturen" brüsken und belustigen sich die dort von Steuergeldern bezahlten Beamten/Angestellten jedenfalls damit, wie gut sie ihre "Klienten" doch im Griff hätten.

    Machthabereien für Hirnamputierte, eigentlich arme Gestalten.

    Und die, die NMenschen "legal" ausbeuten, bekommen auch noch noch Zuschüsse!!

    Ich glaub, irgendwas mach ich verkehrt...

  • N
    NADI

    In einem Punkt, denke ich, dass der Anwalt Klaus Rüthers Recht hat, wenn er findet : "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden." Das stimmt voll und ganz, alle Leiter von Jobcentern wirken an dieser Illegalität mit und sollten tatsächlich angeklagt werden. Nach den Stichproben des Berichts des Bundesrechnungshofs, sind 75 Prozent aller 1-EURO-Job nicht zusätzlich, gemeinnützig, wettbewerbsverzerrend oder nicht ausreichend auf diese Kriterien geprüft.

    Momentan gibt es ca. 750.000 Menschen, die eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwand (1-EURO-Job) machen und es ist davon auszugehen, dass mindestens zwei Drittel von Ihnen illegal tätig ist. Und was haben überhaupt die Langzeitarbeitslosen davon? Nach einer Untersuchung in Hamburg schaffen selbst Akademiker nur in jedem 5. Fall den Sprung in eine wirkliche Arbeitsstelle nach Ablauf der Maßnahme. Wenn Ingenieure, Geisteswissenschaftler oder Mediziner schon nichts draus machen können, wie sollen ungelernte Immigranten aus dieser Maßnahme etwas machen? Die Quote hier liegt zwischen 14,4 (Hamburg) und 17 Prozent.

    Auf gut Deutsch: Der Staat schießt einem bestimmten Teil von gGmbHs und Vereinen massiv Geld für illegale Jobs zu, die am Ende nichts bringen.

    Es wird bestimmt nicht der letzte und einzige Fall bleiben. Es ist auch interessant zu sehen, wer diese Leiter eigentlich kontrolliert und wer dort das Sagen hat. Nach dem gegenwärtigen Stand scheinen Job-Center und deren Leitung irgendwo im Niemandsland zu sein und entsprechend anarchisch vorzugehen. Und das bedeutet gegen die Arbeitslosen vorzugehen. Vor Kurzem meldete dpa, dass die Anzahl von Gerichtsverfahren wegen Kürzungen beim ALG II (Harz) in Norddeutschland so hoch seien und so schnell wachsen würden, dass dringend neue Sozialrichter eingestellt werden müssten. Daraus ist wohl zu folgern, dass viele Betroffene nur noch vor Gericht Chancen sehen, ihre Rechte zu wahren. Das spricht dafür, dass die Jobcenter auf den Prüfstand gehören. Ich denke, dass sie verschwinden sollten. Wenn lauter schlecht ausgebildete und querulatorische Mitarbeiter weder vermitteln, noch qualifizieren, aber dafür fleißig in illegale Jobs einweisen, dann ist dies absurd und skandalös.

    Ich möchte zudem sagen, dass ich selber mitbekommen habe, wie ein Mitarbeiter einer ARGE aufs mieseste mit einem Immigranten umgegangen ist und mehrere Rechte des sogenannten Kunden grob verletzte. Worauf dieser Mitarbeiter raus wollte: Entweder 1-EURO-Job oder aber er solle keinen Antrag mehr auf Leistungen stellen. Wenn dieses Verhaltensmuster nicht nur den Anweisungen der Leitung zuzuschreiben ist, dann geht auch eine Menge Rassismus in das treiben dieser Jobcenter ein.

  • R
    rakete

    Sage wir einfach: Man hat kein Geld, also steckt man sich selber am meisten in die Tasche und lässt Sklaven arbeiten... Arbeit macht schließlich frei (von anderen Gedanken)...

  • R
    Rick

    hallo,

    endlich muß irgendwann eine ENDE sein mit diese sklaverei und die ungerechtigkeit.Also ich habe gedacht es sit Zeit AKTIV zu werden und ALLE gemeinsam mit verschiedene wege(Presse,anspruche,sozialgerichte u.s.w.)etwas schaffen zu können.

    Also hab ich überliegt wir können eine Menschen-Recht-Verein (MRV)zu grunden.Wer ist dabei ?Wer möchte mitmachen?Bitte melde ihr bei mir.(mrv-berlin.freenet.de)

  • WS
    Werner Starbes

    auch ich hätte nie hier geschrieben wenn mich das Thema nicht berühren würde. Ich hoffe dieser Mann erhält seine gerechte Strafe! Auch in unserem Altersheim arbeiten zahlreiche 1 Euro Kräfte und verrichten dort normale Reinigungsarbeiten sowie Küchenarbeiten, die reguläre Arbeitskräfte perfekt ersetzen. Das ganze stinkt zum Himmel und es ist immer wieder ein Wunder, was in diesem Land alles möglich ist. Wann endlich merkt die Merkel dass sie Arbeitsplätze vernichtet? Macht euch bewusst, dass wir in Deutschland mindestens doppelt so viele Arbeitslose haben wie von der Bundesanstalt veröffentlicht. Ein Euro Kräfte oder Leute die an irgendwelchen unsinnigen Lehrgängen teilnehmen, werden einfach nicht gezählt. Betrug am Volk nenne ich das.

    Gruss

    Werner

  • W
    Witha

    hallo guten Tag

    ich hätte mich wohl nie hier angemeldet aber da mich dieses Thema persönlich betrifft musste ich dieses los werden ..

    gestern hatte ich einen sogenannten Schnuppertag in einem Altenstift in Bayern auch ich bin HarzIV weiblich und 55 Jahre alt nicht sehr belastbar vom körperlichen her (Rücken Hüfte und Knie)somit schwer zu vermittelt .Es wurde mir gesagt alte Leute unterhalten und einkaufen helfen,in diesem Stift geht niemand mehr selbst einkaufen es sind alle schwerst pflegebedürftig und werden nur im Haus betreut.Ich wurde direkt zu schwer Demenzkranken geschickt .In meinem ganzen Leben habe ich noch niemals so nahen Kontakt zu alten Menschen gehabt (ich liebe Omis und Opis sehr so ist das nicht !)vor allem nicht zu so hilflosen Menschen die in meinem Augen nur noch dahinvergetieren sie können nicht mehr laufen hängen schläfrig im Stuhl kippen um wenn man nicht höllisch aufpasst, machen sich voll (nach vier Stunden der erste Toilettengang da würde ich auch in die Hose pieseln )müssen gefüttert werden man kann sie nicht verstehen weil sie nur wirres Zeug reden der Schleim läuft aus dem Mund die Kleidung ist kaputt sie sind kalt anzufassen weil sie nicht genügend gekleidet sind wenn ich es sagte ach die haben genug an . Man setzte mir zur rechten eine alte Dame auf einer Eckbank am Ende ich wusste sehr schnell warum sie stand immer auf und wollte weg laufen mir zur linken Seite eine Dame die immer umkippte sie war nur am schlafen im sitzen so musste ich sie immer wieder aufrichten . Mittags musste ich die Omi zu rechts füttern die immer wieder alles ausspuckte und die Omi zur linken Seite die immer vor sich hin jammerte und das Essen so nahm als wäre es heiss also sehr zögerlich und nur ganz kleine Bissen . Dann gab man mir ein Tablette die sollte ich im Teelöffel zerkleinern und der Omi rechts von mir einflößen die sie aber immer wieder ausspuckte .Beim dritten verzweifelten Versuch habe ich es endlich geschafft wurde ständig ganz genau von den Angestellten Pflegern beobachtet was mich sehr nervös machte ich war so unsicher war ja alles so fremd und schwierig für mich hab so etwas noch niemals gemacht. Ich habe beiden Omis die Wangen gestreichelt die Hände gerieben die eiskalten habe versucht mit ihnen zu sprechen was nicht aufgenommen wurde . des öffteren war ich allein in dieser Küche mit 12 Demenzpatienten am Tisch hatte höllische Angst weil zuvor eine der Omis stolze 99 jahre alt schneeweiss wurde sich übergab und ins Nebenzimmer gelegt wurde und ich ständig beschäftigt war Omi rechts von mir zum wieder hinsetzen bringen musste Omi link vom umkippen schützen musste . Es war ausgemacht 4 Stunden als dann nach 5 Stunden der Aufruf kam so nun machen wir den Toilettengang und man mir sagte da soll ich auch mithelfen das gehöre ja auch dazu erinnerte ich an die Zeit und ich ja schon eine Stunde länger da war und ich mich verabschiedete . Ich hatte Kopfschmerzen und war zu Tode betrübt traurig ich hatte vorher schon oft düstere Gedanken da ich ja schon 55 bin allein lebe keine Arbeit mehr habe auch schwer eine finde da ich ja auch nicht gesund bin das ich schon bald auch so enden könnte !

    Ich sollte heute wieder hin habe angerufen bei der ARGE und gesagt das ich es nicht schaffe ich bin nur am weinen und gehe morgen zum Arzt weil ich psychologische Hilfe brauche denn die Nähe zu diesen armen alten hilflosen Menschen hat in mir tiefe Traurigkeit und Angst ausgelöst .....

    so viel von Langzeitarbeitslose an Demnezkranken arbeiten zu lassen ohne jegliche Vorbereitung oder Kenntnisse und ohne Fragen ob sie es möchten oder sich dafür eignen ...

    ach und Fahrgeld oder Bezahlung habe ich natürlich auch nicht dafür bekommen .... aber eine schmerzliche Lebenserfahrung dazu gewonnen ...

    wo bleibt der Mensch bei der ganzen Sache ich fühle mich sehr elend und sehe das alt werden nun mit großer Angst ich werde mir aber helfen lassen müssen.

    Aber wer sich berufen fühlt für diese Arbeit die sehr wichtig ist und sich zum Altenpfleger ausbilden läßt dem gehört mein Respekt .

    Nur warum bestraft man mich auf diese Art und weise ich habe immer gearbeitet seit meinem 15. Lebensjahr habe zwei Kinder groß gezogen auch halbtags wärend der Kinderzeit dazu verdient und dann mit 50 Jahren würde mir gekündigt wegen Auftragsmangel ....................................

    HarzIV wird mich noch ins Grab bringen wenn ich nun nicht auf mich selbst schaue und meine Menschenwürde wiederfinde !

  • MH
    Michael HA

    Mir sind auch etliche Fälle des 1 EURO-Job-Mißbrauchs bekannt, so sollte in einer AWO-Geschäftsstelle in Köln von einem 1-EURO-Jobber die Buchhaltung erledigt werden - die Frage, was daran, was daran zusätzlich ist, erübrigt sich wohl.

    Gleichzeitig ist mir ein noch gravierenderer Fall bekannt: ein 1 EURO Jobber fuhr rund um die Uhr

    LKW's von Deutschland nach Italien und nach Belgien - ganz klar weder zusätzlich und gemeinnützig.

    Als er einen unverschuldeten Unfall baute wurde er

    auf der Stelle entlassen.

    Immerhin klagte er gegen den Fuhrunternehmer und gewann - der reguläre Lohn mußte ihm nachgezahlt werden - die örtliche ARGE blieb aber unbehelligt

    und gewissermassen außen vor.

    Dies muß sich ändern. Und das wird hoffentlich auch passieren, nachdem jetzt erstmals der Leiter

    einer ARGE angeklagt wurde.

  • R
    Ralf

    @Freddi

    Es ist Dir sicherlich nicht bewusst, dass eine der Kernauszeichnungen eines Ein-Euro-Jobs die Zusätzlichkeit sein muss.

    Dies dient dazu, dass auch zum Beispiel Dein Job nicht durch einen Ein-Euro-Jobber ersetzt wird.

    Da es aber für Arbeitgeber, auch öffentliche, sehr verlockend ist für Arbeitnehmer Geld zu kassieren (Betreuungspauschale), anstatt ordentlich zu entlohnen, wird hier immer mehr Schindluder getrieben.

    Arbeitnehmer zahlen die Zeche. Sie finanzieren den Abbau Ihrer eigenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und finden das auch noch gut, so wie Du.

    Ich glaube, Du solltest Dir mehr Mühe geben und auch mal nachdenken.

    Wir sind hier schließlich nicht auf dem Fußballplatzt.

  • F
    Freddi

    "Ihre Tätigkeiten gehörten zu den Kernaufgaben eines Altenheims: Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. [...]Ansonsten galt das Prinzip "Learning by doing"."

     

    Wow! Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. Und das alles durch "Learning by doing". Wer es schafft, sich solch schwierige Dinge selbst beizubringen, sollte lieber auf Kosten der Allgemeinheit vor dem Fernseher sitzen bleiben, bis er einen Job angeboten bekommt, der ihm besser zusagt.

  • R
    Ralf

    @Uwe Schwarz

    Hallo Herr Schwarz,

    sie haben in plakativer ironischer Manier sehr schön deutlich gemacht, welche Denkweise in unserem Lande dazu führt, das Menschenrechte verletzt werden, sich Korruption breitmacht, Solidarität und soziale Verantwortung den Bach heruntergehen und die Menschenwürde mit Füßen getreten wird.

    Der Nachname ist auch sehr treffend gewählt.

  • US
    Uwe Schwarz

    Der Mann verdient einen Orden statt einer Bestrafung! Er hat verstanden, worum es bei Sozialreformen geht, und handelt ganz im Sinne des Gesetzgebers. Wie sagte er? "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht." In Berlin hätte man ihn nach diesem Satz zum Finanzsenator gemacht.

  • R
    Ralf

    Hallo zusammen,

    eine liebe Bekannte von mir hat für 15 Monate als Ein-Euro-Jobberin eine nicht besetzte Planstelle bei der Stadt Leverkusen ausgefüllt.

    Als Diplom Sozialpädagogin leitete sie mehrere Projekte zur Integration von Schulkindern mit Migrationshintergrund. Wer kann hier noch von "zusätzlich" sprechen?

    Ihr wurde in Aussicht gestellt, diese Planstelle zu bekommen, sobald die Gelder dafür genehmigt sind.

    Sie wurde natürlich immer wieder vertröstet und der Ein-Euro-Job wieder und wieder um jeweils drei Monate verlängert (ohne Begründung).

    Die Planstelle hat sie natürlich nicht bekommen. Zum Glück fand sie dann eine Anstellung bei einem gemeinnützigen Träger (natürlich befristet).

    Ich fragte sie warum sie die Stadt Leverkusen und die Arge nicht verklagt.

    Ihre Antwort: "Weil in Leverkusen alle unter einer Decke stecken."

    Na ja, sie hat nicht ganz unrecht, wenn man bedenkt, dass Peter Hartz nur zwei Jahre auf Bewährung + Geldstrafe bekommen hat, wofür er hätte 15 Jahre bekommen können.

    Wer's genauer wissen möchte:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hartz

    Herr Clement hat dann noch erfolgreich verkündet, dass große Teile der Hartz-IV Empfänger Parasiten sind. Wer möchte sich schon für Parasiten einsetzen?

    Volksverhetzung, Versklavung, Lohndumping sind die Mittel der feinen Pinkel, um sich skrupellos die Taschen voll zu stopfen und Vorenthaltung von Bildung für weite Teile der Bevölkerung hält den Widerstand klein.

    Wenn solche Leute unser Land gestalten, dann dürfen wir uns nicht wundern.

    Ich wundere mich auf jeden Fall schon lange über nichts mehr.

  • N
    Nora

    DIE HEUSCHRECKEN SIND UNTER UNS

    Nein, nicht arbeitsunwillige Sozialschmarotzer, wie uns Politik und Medien permanent einhämmern wollen. Im Gegenteil: Es sind die neoliberalen Macher einer gezielten Umverteilung öffentlicher, für das Gemeinwohl bestimmter Gelder, in die Taschen einer privaten Wirtschaftsklientel.

    Hartz IV mit seinen rigorosen Gesetzen war von vornherein ein Instrument, Millionen Arbeitnehmer über gepushte Arbeitslosigkeit und fragwürdige Maßnahmen wirtschaftlicher Ausbeutung zuzuführen und so Gewinne zu steigern. Es lädt nicht nur zu Missbrauch ein, es ist als Missbrauch angelegt, so sieht es auch Herr Lammers.

    Aufschwung? Für wen? Dieser Jobcenter-Boss hat sich allein an den 'Betreungs'pauschalen (was für ein Angebot!) knapp 450.000 € eingesackt. Und zusätzlich reguläre Mitarbeiter eingespart. Wenn einem so viel Gutes widerfährt..... das ist vielleicht.....? (Wir werden sehen).

    Ironie der Logik seines Anwalts: der Schöpfer dieses unsäglichen Regelwerks selbst, Peter Hartz, ist ein rechtskräftig verurteilter Betrüger! Soll man nun alle anderen Betrüger laufen lassen? Natürlich nur die Verantwortlichen in den Jobcentern. Nicht aber die kleinen Schwerenöter, gelle? Für die haben wir ja Sozialfahnder.

  • H
    Hanna

    Meines Wissens ist bei einem internationalen Gerichtshof jetzt eine Klage anhängig, dernach sich ein Absolvent dagegen wehrte an der Universität Hamburg einen 1-EURO-Job nachen zu müssen. Dieser Kläger erhielt jedenfalls für sein Ansinn Unterstützung aus der Not heraus und das besagt zu mindest, dass die Klage nicht abwegig ist.

    Der Einsatz von Menschen in Arbeitsgegelenheiten mit Mehraufwand wurde in einer Studie des IAB als völlig wirkungslos analysiert, gerade jugendliche Teilnehmer hätten gar kein Nutzen davon, obwohl diese Gruppe sehr stark herangezogen wird.

    Lustig ist, dass Olaf Scholz plant, 4000 bis 5000 Mitarbeiter von ARGEn dauerhaft einzustellen, obwohl die Mehrheit von denen gar keine Vermittlungserfolge vorzuweisen hat.

    Auch wenn hier nur von geringen Zahlen von 1-EURO-Jobbern berichtet wird, hat doch zumindest Hamburg im Durchschnitt 10000 bis 12000 im Einsatz und das wirkt sich auf eine Arbeitslosenquote von ca. 75000 schon recht deutlich aus (mehr als 10 Prozent).

    Wenn der Staat in Hamburg dann noch zwischen 500 und 550 EURO an die Träger überweist, damit die einen 1-EURO-Job verwalten, stellt sich wahrlich die Frage, ob der Gesetzgeber wirklich weiß, was er da tut?

    Das ist ja geradezu verschenktes Geld ohne Wirkung auf die Qualifikation des Empfängers. Und das schreiben die Experten des IAB sogar selbst. Ich frage mich, ob es ander großen Koalition oder der neoliberalen Ausrichtung vieler Zeitschriften und Zeitungen liegt, dass diese Verhältnisse nicht zu Massenprotesten und Aktionen führen. Wahrscheinlich wissen viele Menschen gar nicht, wie sehr das Harz-Gesetz zu absurden und schlimmen Zuständen geführt hat. Ich denke, dass diese Konstruktion aus Sozialamt, angeheurten Zeitvertragsarbeitnehmern auffhören muss

  • T
    Tinerfenya

    Hallo,

    ich bin ausgebildete Krankenschwester und wir haben 1989 schon gekämpft für eine adäquate Anerkennung unseres Berufes.

    Egal ob Mann oder Frau: Ich muss mal Pippi!

    Ist das nicht klasse, wenn Du da den Pippi-Pott unter den Hintern schieben kannst? Oder jemanden im Rollstuhl zum Klo schiebst?

    Du tust das Beste für den Patienten und zwar möglichst schnell.

    Bloss, wenn ich die Sprache nicht sprech, wenn ich nicht weiss, wie die Spülung funktioniert, wenn ich den Patienten auf der falschen Seite aus dem Bett helfe, weil ich`s nicht besser weiss.

    Hab ich da Schuld?

    Der Patient hat Schmerzen, fühlt sich unverstanden und falsch behandelt!

     

    "Lass mal Mütterchen, hier bist Du gut versorgt.

    Willste was sagen? Moment, erstmal Breichen essen."

    Stoppppppffff ----- STOPPPPPPPPPPPP

  • M
    Michael

    Es wäre auch wünschenswert, wenn die Staatsanwaltschaft sich mit der ARGE-Solingen beschäftigen würde, die dafür berühmt ist, die SGB für unverbindlich zu halten, seine Kundenschaft zu schikanieren usw.

    Bitte schaffen Sie diese blöden HartzIV-Gesetze ab und die 1-Euro-Jobs, die die Menschenswürde verletzen bzw. verfassungswidrig sind

  • E
    epunion.de

    Dann gehen Sie einmal in Berliner Pflegeheime :

     

    Neuste Erfindung der "Jobcenter" und "Bildungsträger" eine Ausbildung über 4 Monate zur Pflgehilfskraft (Früher 200h/ Basis-qualifikation). Von der Ausbildungszeit sind dann 6 Wochen PRAKTIKUMSZEIT. In vielen Pflegeheimen übernehmen so diese Praktikanten dann die JOBS von Pflegehilfskräften zum ALG2 "Einstiegs-gehalt", in der Hoffnung übernommen zu werden, was natürlich nicht geschieht, weil schon der nächste "Praktikant" vor der Tür der Heime steht. Und nicht nur das : Auch 1 EURO jobber sind dort als Hilfskräfte tätig. Ganz üblich. Auch in Heimen der kirchlichen Träger. Ist doch "toll"

  • F
    Ferninger

    Eine interessante Diskussion - nicht unähnlich der Frage, wie Zivildienstleistende eingesetzt werden dürfen. Die dürfen auch nur für zusätzliche Arbeiten eingesetzt werden und müssen arbeitsplatzneutral sein. Die Praxis war aber schon immer anders.

    Arbeitsplatzneutralität ist fast immer eine Illusion: Entweder es ist eine Arbeit, die notwendig ist oder eben nicht. Zivis werden z.B. in Altersheimen auch nicht primär zum Vorlesen oder Unterhalten der alten Leute eingesetzt - was eine schöne und tatsächlich weitestgehend arbeitsplatzneutrale Tätigkeit wäre.

    Pragmatisch wäre, die 1-Euro-Jobs am Zivildienst von den Tätigkeiten her anzulehen: Zivis sind auch in der Regel "ungelernt" in der Tätigkeit und sollen arbeitsplatzneutral eingesetzt werden.

    De facto ist die Frage nach der Arbeitsplatzneutralität aber berechtigt - für 1-Euro Jobber und für Zivildienstleistende.

    Ehrlich wäre, das Kriterium Arbeitsplatzneutralität fallen zu lassen (auch wieder für beide) - ich halte es einfach für realitätsfern und auch praktisch nicht durchsetzbar. Die Klage hier ist berechtigt aber am Ende ist keinem mit einer Klagewelle geholfen. Da muss man das eigentliche Problem angehen und nicht die Syptome.

  • O
    openminder

    Ihren Kommentar hier eingebenKann es denn sein, dass der Leiter eines Jobcenters 'nebenbei' noch Geschäftsführer eines Altenheims oder einer anderen Firma ist? Da sieht man, wie verquickt die ARGE mit der Wirtschaft und ihren Interessen ist. Es ist auch bekannt, dass Wirtschaftsvertreter offen 1 € Jobber für ihre Produktion eingefordert haben, billiger und rechtloser noch als Leiharbeiter, und es gibt sogar noch die 'Betreuungspauschale'. Schließlich muss man den 'Betreuten', zumeist langjährige Leistungsträger, "Schlüsselqualifizierungen" beibringen wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und, man staune: DURCHSETZUNGSFÄHIGKEIT! Diese, so nimmt der Anwalt des Herrn Lammers wohl an, trainiere man im Umgang mit hilflosen, (demenz-)kranken, unglücklichen und nicht immer 'pflegeleichten' alten Menschen. Beim Wäschetransport sicher nicht. Das stellt klar, mit was für einer leider nicht seltenen Sorte von 'Verantwortlichen' man es hier zu tun hat. Da verwundert es nicht, dass ihnen Machenschaften wie Veruntreuung, Lohnwucher und Nötigung zum Vorwurf gemacht werden. Wer weiß, was noch ans Tageslicht kommt, wenn die Anklage zur Verhandlung kommt – und weitere Fälle nach sich ziehen könnte.

    Die Rechtfertigung der Herren drückt nicht nur Geringschätzigkeit gegenüber den oft zwangsverpflichteten 1 € Jobbern aus, sondern auch gegenüber den ihnen anvertrauten alten Menschen und generell gegenüber der sehr anspruchsvollen Aufgabe der Altenpflege, die wesentlich mehr verlangt als "deutsche Tugenden" und "Learning by doing" unqualifizierter, aber profitabler Helfer. Das Thema ist hochaktuell, man darf gespannt sein.

  • ND
    Nicola Doerey

    ich war in der gleichen situation gewesen. arbeitete als 1-euro-jobber in einem pflegeheim. obwohl die arbeitslosen nur in öffentlichen einrichtungen eingesetzt werden sollten, fanden wir uns in einer privaten einrichtung wieder. schnell wurde klar, dass der staat mit diesen stellen, der freien marktwirtschaft in die tasche wirtschaftet. wem hier wirklich geholfen wurde, ist doch wohl klar!

  • N
    Nele

    Oops, wasn das?

    Da kümmert sich Justitia

    e n d l i c h mal um eine Spezies, die die "Verlogenheit" eigentlich nur auf der KundInnenseite der Jobcenter verortet sehen möchte...

    Ermutigend wirkt die Aussage des Anwaltes des Herrn L.:

    "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden."

     

    Eingedenk der Tatsache, dass es für Herrn L. mindestens "4Jahre" bedeuten könnte, habe ich selten erfreulichere Prognosen gelesen...

    In diesem Sinne heiteres Wochenende

    Nele

  • IN
    Ihr NameKDB

    Wenn das eine "Nachricht" ist, ist dies nur ein Beleg dafür, wie die einschlägigen Behörden das Augenschließen und Wegschauen institutionalisiert und professionalisiert haben: Ein-Euro-Jobber als "reguläre" Kräfte ist doch keine Ausnahme im im Pflege und Tagesstättenbereich, es ist die Regel. Wo leben Sie denn?

  • DB
    Dietmar Brach

    Der Anwalt von Rüthers hat in einem Recht: Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden.Und dies wird hoffentlich auch geschehen. In den Argen wird mit Beliebigkeit durch die sog. Arbeitsgelegenheiten Einrichtungen Geld und kostenlose Arbeitskräfte zugeschoben. Es müssen sich nur endlich einmal Bürger finden, die diese Machenschaften zur Anzeige bringen. Herr Anwalt Rüthers hat in einem zweiten Punkt Recht "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht" Er stellt damit m.E. zu Recht die Frage ob 1 Euro Jobs, wie sie der Gesetzgeber vorsieht, überhaupt sinnvoll und realistisch sind. Gleichzeitig bestätigt er damit aber auch den seinem Mandanten gemachten Vorwurf, dass hier Menschen als Zwangsarbeiter in regulären Arbeitsverhältnisen ausgebeutet werden.

  • MD
    Michael Durrer

    Eine unglaubliche Frechheit - wie kann man sowas ernsthaft durchführen?

     

    Ich frage mich, was in solchen Menschen vorgeht. Ein 1-Euro-Jobber wird in den meisten Fällen def. nicht die passende Ausbildung besitzen um pflegebedürftige Patienten ädequat versorgen zu können.

     

    Das Traurige daran ist, dass das hier nur die Eisspitze ist. Es werden gerade im Pflegebereich immer mehr fehlplazierte Praktikanten und knapp an der Legalitätsgrenze (vom Alter her) stehende Jugendliche eingesetzt.

  • FW
    Friedrich Weitner

    Wie so oft wird auch diese Offenbarung wieder mal bloß die Spitze eines gewaltigen Eisbergs sein. Es ist immer wieder erstaunlich das Menschen die Verantwortung für diese moderne Form der Versklavung tragen, keinerlei Unrechtsbewusstsein haben und ihr ethisch moralisch verwerfliches handeln mit irrationalen und dummen Sprüchen zu rechtfertigen suchen. Prognose, im schlimmsten Fall Bewährungsstrafe und viel zu früher Übergang in ein viel zu hoch dotiertes Pensionärsdasein, ohne je einen Cent in die Rentenkasse eingezahlt zu haben.

  • JS
    J. Schütz

    Nach den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts wo schonmal Menschen zur Erreichung politischer Ziele zur Arbeit genötigt wurden, scheinen einige Beschäftigte des öffenlichen Dienstes vergessen zu haben das sie sich zu Täter/inben machen.

     

    Eckelhaft!

     

    Zu solchen Zeiten wünsche ich mir das Graf Lambsdorf sich hier deutlich äussert.

     

    Ist das der Anfang oder sind die ~ 360 anderen Arbeitsvermittlungsagenturen mit ähnlich "Weißbuch" unterwegs?

  • P
    polis

    nepotismus in schönster bananenRepublik kultur. aber für 0,6% sozialbetrüger „Gnadenlos gerecht“ auf sat1 verstrahlen. system bitte zusammenklappen - jetzt.

  • V
    vic

    "Besonders heikel an der Sache ist, dass Ulrich Lammers nicht nur das Jobcenter in Recklinghausen führte, sondern im Nebenberuf auch Geschäftsführer des Altenheims war"

    Womit der Kreislauf geschlossen ist.

    Leiter des Jobcenters, im "Nebenberuf" Geschäftsführer des Altenheims. Nun ja, beide Jobs richtig zu erledigen fällt da natürlich schwer.

    Wichtiger ist ohnehin, die waren aus der Statistik getilgt.

  • C
    chw

    Endlich erwischt es einen von diesen Ausbeutern, die sich auch noch "sozial" vorkommen, bzw. dieses Attribut vor sich her schieben.

    Missbrauch mit diesen "1-Euro-Jobs" gibts überall, im Prinzip sind sie generell nur Zwangsarbeit und Gängelung.

    Soso, Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit etc. sollen vermittelt werden!

    Muß jemand, der jahrelang im Schichtdienst gearbeitet hat, garantiert nicht wegen Unpünktlichkeit seinen Job verloren hat (der Manager genehmigt sich dann für die erfolgreichen Einsparungen einen Lohnzuwachs, von dem "normale" Arbeitnehmer nur träumen können; PolitikerInnen, die sich Diätenerhöhungen zugestehen und genehmigen, die einem die Tränen in die Augen treiben, bei entsprechenden Forderungen der ArbeitnehmerInnen diese als unverantwortlich bezeichnen)daran gewöhnt werden, jeden Tag um 6.00 Uhr aufzustehen?

    Muß ein arbeitsloser Akademiker lernen, sein Denken einzustellen?

    Es gibt arbeitslose ErzieherInnen, die plötzlich im "1-Euro-Job" praktisch dasselbe wie in ihrem alten Job machen sollen, natürlich nicht offiziell! Aber "gebraucht"/mißbraucht werden sie.

    Ich verstehe eigentlich nicht, daß es hier nicht schon längst knallt!

    In den "arbeitsagenturen" brüsken und belustigen sich die dort von Steuergeldern bezahlten Beamten/Angestellten jedenfalls damit, wie gut sie ihre "Klienten" doch im Griff hätten.

    Machthabereien für Hirnamputierte, eigentlich arme Gestalten.

    Und die, die NMenschen "legal" ausbeuten, bekommen auch noch noch Zuschüsse!!

    Ich glaub, irgendwas mach ich verkehrt...

  • N
    NADI

    In einem Punkt, denke ich, dass der Anwalt Klaus Rüthers Recht hat, wenn er findet : "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden." Das stimmt voll und ganz, alle Leiter von Jobcentern wirken an dieser Illegalität mit und sollten tatsächlich angeklagt werden. Nach den Stichproben des Berichts des Bundesrechnungshofs, sind 75 Prozent aller 1-EURO-Job nicht zusätzlich, gemeinnützig, wettbewerbsverzerrend oder nicht ausreichend auf diese Kriterien geprüft.

    Momentan gibt es ca. 750.000 Menschen, die eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwand (1-EURO-Job) machen und es ist davon auszugehen, dass mindestens zwei Drittel von Ihnen illegal tätig ist. Und was haben überhaupt die Langzeitarbeitslosen davon? Nach einer Untersuchung in Hamburg schaffen selbst Akademiker nur in jedem 5. Fall den Sprung in eine wirkliche Arbeitsstelle nach Ablauf der Maßnahme. Wenn Ingenieure, Geisteswissenschaftler oder Mediziner schon nichts draus machen können, wie sollen ungelernte Immigranten aus dieser Maßnahme etwas machen? Die Quote hier liegt zwischen 14,4 (Hamburg) und 17 Prozent.

    Auf gut Deutsch: Der Staat schießt einem bestimmten Teil von gGmbHs und Vereinen massiv Geld für illegale Jobs zu, die am Ende nichts bringen.

    Es wird bestimmt nicht der letzte und einzige Fall bleiben. Es ist auch interessant zu sehen, wer diese Leiter eigentlich kontrolliert und wer dort das Sagen hat. Nach dem gegenwärtigen Stand scheinen Job-Center und deren Leitung irgendwo im Niemandsland zu sein und entsprechend anarchisch vorzugehen. Und das bedeutet gegen die Arbeitslosen vorzugehen. Vor Kurzem meldete dpa, dass die Anzahl von Gerichtsverfahren wegen Kürzungen beim ALG II (Harz) in Norddeutschland so hoch seien und so schnell wachsen würden, dass dringend neue Sozialrichter eingestellt werden müssten. Daraus ist wohl zu folgern, dass viele Betroffene nur noch vor Gericht Chancen sehen, ihre Rechte zu wahren. Das spricht dafür, dass die Jobcenter auf den Prüfstand gehören. Ich denke, dass sie verschwinden sollten. Wenn lauter schlecht ausgebildete und querulatorische Mitarbeiter weder vermitteln, noch qualifizieren, aber dafür fleißig in illegale Jobs einweisen, dann ist dies absurd und skandalös.

    Ich möchte zudem sagen, dass ich selber mitbekommen habe, wie ein Mitarbeiter einer ARGE aufs mieseste mit einem Immigranten umgegangen ist und mehrere Rechte des sogenannten Kunden grob verletzte. Worauf dieser Mitarbeiter raus wollte: Entweder 1-EURO-Job oder aber er solle keinen Antrag mehr auf Leistungen stellen. Wenn dieses Verhaltensmuster nicht nur den Anweisungen der Leitung zuzuschreiben ist, dann geht auch eine Menge Rassismus in das treiben dieser Jobcenter ein.

  • R
    rakete

    Sage wir einfach: Man hat kein Geld, also steckt man sich selber am meisten in die Tasche und lässt Sklaven arbeiten... Arbeit macht schließlich frei (von anderen Gedanken)...

  • R
    Rick

    hallo,

    endlich muß irgendwann eine ENDE sein mit diese sklaverei und die ungerechtigkeit.Also ich habe gedacht es sit Zeit AKTIV zu werden und ALLE gemeinsam mit verschiedene wege(Presse,anspruche,sozialgerichte u.s.w.)etwas schaffen zu können.

    Also hab ich überliegt wir können eine Menschen-Recht-Verein (MRV)zu grunden.Wer ist dabei ?Wer möchte mitmachen?Bitte melde ihr bei mir.(mrv-berlin.freenet.de)

  • WS
    Werner Starbes

    auch ich hätte nie hier geschrieben wenn mich das Thema nicht berühren würde. Ich hoffe dieser Mann erhält seine gerechte Strafe! Auch in unserem Altersheim arbeiten zahlreiche 1 Euro Kräfte und verrichten dort normale Reinigungsarbeiten sowie Küchenarbeiten, die reguläre Arbeitskräfte perfekt ersetzen. Das ganze stinkt zum Himmel und es ist immer wieder ein Wunder, was in diesem Land alles möglich ist. Wann endlich merkt die Merkel dass sie Arbeitsplätze vernichtet? Macht euch bewusst, dass wir in Deutschland mindestens doppelt so viele Arbeitslose haben wie von der Bundesanstalt veröffentlicht. Ein Euro Kräfte oder Leute die an irgendwelchen unsinnigen Lehrgängen teilnehmen, werden einfach nicht gezählt. Betrug am Volk nenne ich das.

    Gruss

    Werner

  • W
    Witha

    hallo guten Tag

    ich hätte mich wohl nie hier angemeldet aber da mich dieses Thema persönlich betrifft musste ich dieses los werden ..

    gestern hatte ich einen sogenannten Schnuppertag in einem Altenstift in Bayern auch ich bin HarzIV weiblich und 55 Jahre alt nicht sehr belastbar vom körperlichen her (Rücken Hüfte und Knie)somit schwer zu vermittelt .Es wurde mir gesagt alte Leute unterhalten und einkaufen helfen,in diesem Stift geht niemand mehr selbst einkaufen es sind alle schwerst pflegebedürftig und werden nur im Haus betreut.Ich wurde direkt zu schwer Demenzkranken geschickt .In meinem ganzen Leben habe ich noch niemals so nahen Kontakt zu alten Menschen gehabt (ich liebe Omis und Opis sehr so ist das nicht !)vor allem nicht zu so hilflosen Menschen die in meinem Augen nur noch dahinvergetieren sie können nicht mehr laufen hängen schläfrig im Stuhl kippen um wenn man nicht höllisch aufpasst, machen sich voll (nach vier Stunden der erste Toilettengang da würde ich auch in die Hose pieseln )müssen gefüttert werden man kann sie nicht verstehen weil sie nur wirres Zeug reden der Schleim läuft aus dem Mund die Kleidung ist kaputt sie sind kalt anzufassen weil sie nicht genügend gekleidet sind wenn ich es sagte ach die haben genug an . Man setzte mir zur rechten eine alte Dame auf einer Eckbank am Ende ich wusste sehr schnell warum sie stand immer auf und wollte weg laufen mir zur linken Seite eine Dame die immer umkippte sie war nur am schlafen im sitzen so musste ich sie immer wieder aufrichten . Mittags musste ich die Omi zu rechts füttern die immer wieder alles ausspuckte und die Omi zur linken Seite die immer vor sich hin jammerte und das Essen so nahm als wäre es heiss also sehr zögerlich und nur ganz kleine Bissen . Dann gab man mir ein Tablette die sollte ich im Teelöffel zerkleinern und der Omi rechts von mir einflößen die sie aber immer wieder ausspuckte .Beim dritten verzweifelten Versuch habe ich es endlich geschafft wurde ständig ganz genau von den Angestellten Pflegern beobachtet was mich sehr nervös machte ich war so unsicher war ja alles so fremd und schwierig für mich hab so etwas noch niemals gemacht. Ich habe beiden Omis die Wangen gestreichelt die Hände gerieben die eiskalten habe versucht mit ihnen zu sprechen was nicht aufgenommen wurde . des öffteren war ich allein in dieser Küche mit 12 Demenzpatienten am Tisch hatte höllische Angst weil zuvor eine der Omis stolze 99 jahre alt schneeweiss wurde sich übergab und ins Nebenzimmer gelegt wurde und ich ständig beschäftigt war Omi rechts von mir zum wieder hinsetzen bringen musste Omi link vom umkippen schützen musste . Es war ausgemacht 4 Stunden als dann nach 5 Stunden der Aufruf kam so nun machen wir den Toilettengang und man mir sagte da soll ich auch mithelfen das gehöre ja auch dazu erinnerte ich an die Zeit und ich ja schon eine Stunde länger da war und ich mich verabschiedete . Ich hatte Kopfschmerzen und war zu Tode betrübt traurig ich hatte vorher schon oft düstere Gedanken da ich ja schon 55 bin allein lebe keine Arbeit mehr habe auch schwer eine finde da ich ja auch nicht gesund bin das ich schon bald auch so enden könnte !

    Ich sollte heute wieder hin habe angerufen bei der ARGE und gesagt das ich es nicht schaffe ich bin nur am weinen und gehe morgen zum Arzt weil ich psychologische Hilfe brauche denn die Nähe zu diesen armen alten hilflosen Menschen hat in mir tiefe Traurigkeit und Angst ausgelöst .....

    so viel von Langzeitarbeitslose an Demnezkranken arbeiten zu lassen ohne jegliche Vorbereitung oder Kenntnisse und ohne Fragen ob sie es möchten oder sich dafür eignen ...

    ach und Fahrgeld oder Bezahlung habe ich natürlich auch nicht dafür bekommen .... aber eine schmerzliche Lebenserfahrung dazu gewonnen ...

    wo bleibt der Mensch bei der ganzen Sache ich fühle mich sehr elend und sehe das alt werden nun mit großer Angst ich werde mir aber helfen lassen müssen.

    Aber wer sich berufen fühlt für diese Arbeit die sehr wichtig ist und sich zum Altenpfleger ausbilden läßt dem gehört mein Respekt .

    Nur warum bestraft man mich auf diese Art und weise ich habe immer gearbeitet seit meinem 15. Lebensjahr habe zwei Kinder groß gezogen auch halbtags wärend der Kinderzeit dazu verdient und dann mit 50 Jahren würde mir gekündigt wegen Auftragsmangel ....................................

    HarzIV wird mich noch ins Grab bringen wenn ich nun nicht auf mich selbst schaue und meine Menschenwürde wiederfinde !

  • MH
    Michael HA

    Mir sind auch etliche Fälle des 1 EURO-Job-Mißbrauchs bekannt, so sollte in einer AWO-Geschäftsstelle in Köln von einem 1-EURO-Jobber die Buchhaltung erledigt werden - die Frage, was daran, was daran zusätzlich ist, erübrigt sich wohl.

    Gleichzeitig ist mir ein noch gravierenderer Fall bekannt: ein 1 EURO Jobber fuhr rund um die Uhr

    LKW's von Deutschland nach Italien und nach Belgien - ganz klar weder zusätzlich und gemeinnützig.

    Als er einen unverschuldeten Unfall baute wurde er

    auf der Stelle entlassen.

    Immerhin klagte er gegen den Fuhrunternehmer und gewann - der reguläre Lohn mußte ihm nachgezahlt werden - die örtliche ARGE blieb aber unbehelligt

    und gewissermassen außen vor.

    Dies muß sich ändern. Und das wird hoffentlich auch passieren, nachdem jetzt erstmals der Leiter

    einer ARGE angeklagt wurde.

  • R
    Ralf

    @Freddi

    Es ist Dir sicherlich nicht bewusst, dass eine der Kernauszeichnungen eines Ein-Euro-Jobs die Zusätzlichkeit sein muss.

    Dies dient dazu, dass auch zum Beispiel Dein Job nicht durch einen Ein-Euro-Jobber ersetzt wird.

    Da es aber für Arbeitgeber, auch öffentliche, sehr verlockend ist für Arbeitnehmer Geld zu kassieren (Betreuungspauschale), anstatt ordentlich zu entlohnen, wird hier immer mehr Schindluder getrieben.

    Arbeitnehmer zahlen die Zeche. Sie finanzieren den Abbau Ihrer eigenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und finden das auch noch gut, so wie Du.

    Ich glaube, Du solltest Dir mehr Mühe geben und auch mal nachdenken.

    Wir sind hier schließlich nicht auf dem Fußballplatzt.

  • F
    Freddi

    "Ihre Tätigkeiten gehörten zu den Kernaufgaben eines Altenheims: Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. [...]Ansonsten galt das Prinzip "Learning by doing"."

     

    Wow! Essensausgabe, Zimmer reinigen, Wäsche transportieren. Und das alles durch "Learning by doing". Wer es schafft, sich solch schwierige Dinge selbst beizubringen, sollte lieber auf Kosten der Allgemeinheit vor dem Fernseher sitzen bleiben, bis er einen Job angeboten bekommt, der ihm besser zusagt.

  • R
    Ralf

    @Uwe Schwarz

    Hallo Herr Schwarz,

    sie haben in plakativer ironischer Manier sehr schön deutlich gemacht, welche Denkweise in unserem Lande dazu führt, das Menschenrechte verletzt werden, sich Korruption breitmacht, Solidarität und soziale Verantwortung den Bach heruntergehen und die Menschenwürde mit Füßen getreten wird.

    Der Nachname ist auch sehr treffend gewählt.

  • US
    Uwe Schwarz

    Der Mann verdient einen Orden statt einer Bestrafung! Er hat verstanden, worum es bei Sozialreformen geht, und handelt ganz im Sinne des Gesetzgebers. Wie sagte er? "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht." In Berlin hätte man ihn nach diesem Satz zum Finanzsenator gemacht.

  • R
    Ralf

    Hallo zusammen,

    eine liebe Bekannte von mir hat für 15 Monate als Ein-Euro-Jobberin eine nicht besetzte Planstelle bei der Stadt Leverkusen ausgefüllt.

    Als Diplom Sozialpädagogin leitete sie mehrere Projekte zur Integration von Schulkindern mit Migrationshintergrund. Wer kann hier noch von "zusätzlich" sprechen?

    Ihr wurde in Aussicht gestellt, diese Planstelle zu bekommen, sobald die Gelder dafür genehmigt sind.

    Sie wurde natürlich immer wieder vertröstet und der Ein-Euro-Job wieder und wieder um jeweils drei Monate verlängert (ohne Begründung).

    Die Planstelle hat sie natürlich nicht bekommen. Zum Glück fand sie dann eine Anstellung bei einem gemeinnützigen Träger (natürlich befristet).

    Ich fragte sie warum sie die Stadt Leverkusen und die Arge nicht verklagt.

    Ihre Antwort: "Weil in Leverkusen alle unter einer Decke stecken."

    Na ja, sie hat nicht ganz unrecht, wenn man bedenkt, dass Peter Hartz nur zwei Jahre auf Bewährung + Geldstrafe bekommen hat, wofür er hätte 15 Jahre bekommen können.

    Wer's genauer wissen möchte:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hartz

    Herr Clement hat dann noch erfolgreich verkündet, dass große Teile der Hartz-IV Empfänger Parasiten sind. Wer möchte sich schon für Parasiten einsetzen?

    Volksverhetzung, Versklavung, Lohndumping sind die Mittel der feinen Pinkel, um sich skrupellos die Taschen voll zu stopfen und Vorenthaltung von Bildung für weite Teile der Bevölkerung hält den Widerstand klein.

    Wenn solche Leute unser Land gestalten, dann dürfen wir uns nicht wundern.

    Ich wundere mich auf jeden Fall schon lange über nichts mehr.

  • N
    Nora

    DIE HEUSCHRECKEN SIND UNTER UNS

    Nein, nicht arbeitsunwillige Sozialschmarotzer, wie uns Politik und Medien permanent einhämmern wollen. Im Gegenteil: Es sind die neoliberalen Macher einer gezielten Umverteilung öffentlicher, für das Gemeinwohl bestimmter Gelder, in die Taschen einer privaten Wirtschaftsklientel.

    Hartz IV mit seinen rigorosen Gesetzen war von vornherein ein Instrument, Millionen Arbeitnehmer über gepushte Arbeitslosigkeit und fragwürdige Maßnahmen wirtschaftlicher Ausbeutung zuzuführen und so Gewinne zu steigern. Es lädt nicht nur zu Missbrauch ein, es ist als Missbrauch angelegt, so sieht es auch Herr Lammers.

    Aufschwung? Für wen? Dieser Jobcenter-Boss hat sich allein an den 'Betreungs'pauschalen (was für ein Angebot!) knapp 450.000 € eingesackt. Und zusätzlich reguläre Mitarbeiter eingespart. Wenn einem so viel Gutes widerfährt..... das ist vielleicht.....? (Wir werden sehen).

    Ironie der Logik seines Anwalts: der Schöpfer dieses unsäglichen Regelwerks selbst, Peter Hartz, ist ein rechtskräftig verurteilter Betrüger! Soll man nun alle anderen Betrüger laufen lassen? Natürlich nur die Verantwortlichen in den Jobcentern. Nicht aber die kleinen Schwerenöter, gelle? Für die haben wir ja Sozialfahnder.

  • H
    Hanna

    Meines Wissens ist bei einem internationalen Gerichtshof jetzt eine Klage anhängig, dernach sich ein Absolvent dagegen wehrte an der Universität Hamburg einen 1-EURO-Job nachen zu müssen. Dieser Kläger erhielt jedenfalls für sein Ansinn Unterstützung aus der Not heraus und das besagt zu mindest, dass die Klage nicht abwegig ist.

    Der Einsatz von Menschen in Arbeitsgegelenheiten mit Mehraufwand wurde in einer Studie des IAB als völlig wirkungslos analysiert, gerade jugendliche Teilnehmer hätten gar kein Nutzen davon, obwohl diese Gruppe sehr stark herangezogen wird.

    Lustig ist, dass Olaf Scholz plant, 4000 bis 5000 Mitarbeiter von ARGEn dauerhaft einzustellen, obwohl die Mehrheit von denen gar keine Vermittlungserfolge vorzuweisen hat.

    Auch wenn hier nur von geringen Zahlen von 1-EURO-Jobbern berichtet wird, hat doch zumindest Hamburg im Durchschnitt 10000 bis 12000 im Einsatz und das wirkt sich auf eine Arbeitslosenquote von ca. 75000 schon recht deutlich aus (mehr als 10 Prozent).

    Wenn der Staat in Hamburg dann noch zwischen 500 und 550 EURO an die Träger überweist, damit die einen 1-EURO-Job verwalten, stellt sich wahrlich die Frage, ob der Gesetzgeber wirklich weiß, was er da tut?

    Das ist ja geradezu verschenktes Geld ohne Wirkung auf die Qualifikation des Empfängers. Und das schreiben die Experten des IAB sogar selbst. Ich frage mich, ob es ander großen Koalition oder der neoliberalen Ausrichtung vieler Zeitschriften und Zeitungen liegt, dass diese Verhältnisse nicht zu Massenprotesten und Aktionen führen. Wahrscheinlich wissen viele Menschen gar nicht, wie sehr das Harz-Gesetz zu absurden und schlimmen Zuständen geführt hat. Ich denke, dass diese Konstruktion aus Sozialamt, angeheurten Zeitvertragsarbeitnehmern auffhören muss

  • T
    Tinerfenya

    Hallo,

    ich bin ausgebildete Krankenschwester und wir haben 1989 schon gekämpft für eine adäquate Anerkennung unseres Berufes.

    Egal ob Mann oder Frau: Ich muss mal Pippi!

    Ist das nicht klasse, wenn Du da den Pippi-Pott unter den Hintern schieben kannst? Oder jemanden im Rollstuhl zum Klo schiebst?

    Du tust das Beste für den Patienten und zwar möglichst schnell.

    Bloss, wenn ich die Sprache nicht sprech, wenn ich nicht weiss, wie die Spülung funktioniert, wenn ich den Patienten auf der falschen Seite aus dem Bett helfe, weil ich`s nicht besser weiss.

    Hab ich da Schuld?

    Der Patient hat Schmerzen, fühlt sich unverstanden und falsch behandelt!

     

    "Lass mal Mütterchen, hier bist Du gut versorgt.

    Willste was sagen? Moment, erstmal Breichen essen."

    Stoppppppffff ----- STOPPPPPPPPPPPP

  • M
    Michael

    Es wäre auch wünschenswert, wenn die Staatsanwaltschaft sich mit der ARGE-Solingen beschäftigen würde, die dafür berühmt ist, die SGB für unverbindlich zu halten, seine Kundenschaft zu schikanieren usw.

    Bitte schaffen Sie diese blöden HartzIV-Gesetze ab und die 1-Euro-Jobs, die die Menschenswürde verletzen bzw. verfassungswidrig sind

  • E
    epunion.de

    Dann gehen Sie einmal in Berliner Pflegeheime :

     

    Neuste Erfindung der "Jobcenter" und "Bildungsträger" eine Ausbildung über 4 Monate zur Pflgehilfskraft (Früher 200h/ Basis-qualifikation). Von der Ausbildungszeit sind dann 6 Wochen PRAKTIKUMSZEIT. In vielen Pflegeheimen übernehmen so diese Praktikanten dann die JOBS von Pflegehilfskräften zum ALG2 "Einstiegs-gehalt", in der Hoffnung übernommen zu werden, was natürlich nicht geschieht, weil schon der nächste "Praktikant" vor der Tür der Heime steht. Und nicht nur das : Auch 1 EURO jobber sind dort als Hilfskräfte tätig. Ganz üblich. Auch in Heimen der kirchlichen Träger. Ist doch "toll"

  • F
    Ferninger

    Eine interessante Diskussion - nicht unähnlich der Frage, wie Zivildienstleistende eingesetzt werden dürfen. Die dürfen auch nur für zusätzliche Arbeiten eingesetzt werden und müssen arbeitsplatzneutral sein. Die Praxis war aber schon immer anders.

    Arbeitsplatzneutralität ist fast immer eine Illusion: Entweder es ist eine Arbeit, die notwendig ist oder eben nicht. Zivis werden z.B. in Altersheimen auch nicht primär zum Vorlesen oder Unterhalten der alten Leute eingesetzt - was eine schöne und tatsächlich weitestgehend arbeitsplatzneutrale Tätigkeit wäre.

    Pragmatisch wäre, die 1-Euro-Jobs am Zivildienst von den Tätigkeiten her anzulehen: Zivis sind auch in der Regel "ungelernt" in der Tätigkeit und sollen arbeitsplatzneutral eingesetzt werden.

    De facto ist die Frage nach der Arbeitsplatzneutralität aber berechtigt - für 1-Euro Jobber und für Zivildienstleistende.

    Ehrlich wäre, das Kriterium Arbeitsplatzneutralität fallen zu lassen (auch wieder für beide) - ich halte es einfach für realitätsfern und auch praktisch nicht durchsetzbar. Die Klage hier ist berechtigt aber am Ende ist keinem mit einer Klagewelle geholfen. Da muss man das eigentliche Problem angehen und nicht die Syptome.

  • O
    openminder

    Ihren Kommentar hier eingebenKann es denn sein, dass der Leiter eines Jobcenters 'nebenbei' noch Geschäftsführer eines Altenheims oder einer anderen Firma ist? Da sieht man, wie verquickt die ARGE mit der Wirtschaft und ihren Interessen ist. Es ist auch bekannt, dass Wirtschaftsvertreter offen 1 € Jobber für ihre Produktion eingefordert haben, billiger und rechtloser noch als Leiharbeiter, und es gibt sogar noch die 'Betreuungspauschale'. Schließlich muss man den 'Betreuten', zumeist langjährige Leistungsträger, "Schlüsselqualifizierungen" beibringen wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und, man staune: DURCHSETZUNGSFÄHIGKEIT! Diese, so nimmt der Anwalt des Herrn Lammers wohl an, trainiere man im Umgang mit hilflosen, (demenz-)kranken, unglücklichen und nicht immer 'pflegeleichten' alten Menschen. Beim Wäschetransport sicher nicht. Das stellt klar, mit was für einer leider nicht seltenen Sorte von 'Verantwortlichen' man es hier zu tun hat. Da verwundert es nicht, dass ihnen Machenschaften wie Veruntreuung, Lohnwucher und Nötigung zum Vorwurf gemacht werden. Wer weiß, was noch ans Tageslicht kommt, wenn die Anklage zur Verhandlung kommt – und weitere Fälle nach sich ziehen könnte.

    Die Rechtfertigung der Herren drückt nicht nur Geringschätzigkeit gegenüber den oft zwangsverpflichteten 1 € Jobbern aus, sondern auch gegenüber den ihnen anvertrauten alten Menschen und generell gegenüber der sehr anspruchsvollen Aufgabe der Altenpflege, die wesentlich mehr verlangt als "deutsche Tugenden" und "Learning by doing" unqualifizierter, aber profitabler Helfer. Das Thema ist hochaktuell, man darf gespannt sein.

  • ND
    Nicola Doerey

    ich war in der gleichen situation gewesen. arbeitete als 1-euro-jobber in einem pflegeheim. obwohl die arbeitslosen nur in öffentlichen einrichtungen eingesetzt werden sollten, fanden wir uns in einer privaten einrichtung wieder. schnell wurde klar, dass der staat mit diesen stellen, der freien marktwirtschaft in die tasche wirtschaftet. wem hier wirklich geholfen wurde, ist doch wohl klar!

  • N
    Nele

    Oops, wasn das?

    Da kümmert sich Justitia

    e n d l i c h mal um eine Spezies, die die "Verlogenheit" eigentlich nur auf der KundInnenseite der Jobcenter verortet sehen möchte...

    Ermutigend wirkt die Aussage des Anwaltes des Herrn L.:

    "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden."

     

    Eingedenk der Tatsache, dass es für Herrn L. mindestens "4Jahre" bedeuten könnte, habe ich selten erfreulichere Prognosen gelesen...

    In diesem Sinne heiteres Wochenende

    Nele

  • IN
    Ihr NameKDB

    Wenn das eine "Nachricht" ist, ist dies nur ein Beleg dafür, wie die einschlägigen Behörden das Augenschließen und Wegschauen institutionalisiert und professionalisiert haben: Ein-Euro-Jobber als "reguläre" Kräfte ist doch keine Ausnahme im im Pflege und Tagesstättenbereich, es ist die Regel. Wo leben Sie denn?

  • DB
    Dietmar Brach

    Der Anwalt von Rüthers hat in einem Recht: Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden.Und dies wird hoffentlich auch geschehen. In den Argen wird mit Beliebigkeit durch die sog. Arbeitsgelegenheiten Einrichtungen Geld und kostenlose Arbeitskräfte zugeschoben. Es müssen sich nur endlich einmal Bürger finden, die diese Machenschaften zur Anzeige bringen. Herr Anwalt Rüthers hat in einem zweiten Punkt Recht "Den Berufsstand des Diplomspaziergängers, Laubfegers und Rollstuhlschiebers gibt es nun mal nicht" Er stellt damit m.E. zu Recht die Frage ob 1 Euro Jobs, wie sie der Gesetzgeber vorsieht, überhaupt sinnvoll und realistisch sind. Gleichzeitig bestätigt er damit aber auch den seinem Mandanten gemachten Vorwurf, dass hier Menschen als Zwangsarbeiter in regulären Arbeitsverhältnisen ausgebeutet werden.

  • MD
    Michael Durrer

    Eine unglaubliche Frechheit - wie kann man sowas ernsthaft durchführen?

     

    Ich frage mich, was in solchen Menschen vorgeht. Ein 1-Euro-Jobber wird in den meisten Fällen def. nicht die passende Ausbildung besitzen um pflegebedürftige Patienten ädequat versorgen zu können.

     

    Das Traurige daran ist, dass das hier nur die Eisspitze ist. Es werden gerade im Pflegebereich immer mehr fehlplazierte Praktikanten und knapp an der Legalitätsgrenze (vom Alter her) stehende Jugendliche eingesetzt.

  • FW
    Friedrich Weitner

    Wie so oft wird auch diese Offenbarung wieder mal bloß die Spitze eines gewaltigen Eisbergs sein. Es ist immer wieder erstaunlich das Menschen die Verantwortung für diese moderne Form der Versklavung tragen, keinerlei Unrechtsbewusstsein haben und ihr ethisch moralisch verwerfliches handeln mit irrationalen und dummen Sprüchen zu rechtfertigen suchen. Prognose, im schlimmsten Fall Bewährungsstrafe und viel zu früher Übergang in ein viel zu hoch dotiertes Pensionärsdasein, ohne je einen Cent in die Rentenkasse eingezahlt zu haben.

  • JS
    J. Schütz

    Nach den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts wo schonmal Menschen zur Erreichung politischer Ziele zur Arbeit genötigt wurden, scheinen einige Beschäftigte des öffenlichen Dienstes vergessen zu haben das sie sich zu Täter/inben machen.

     

    Eckelhaft!

     

    Zu solchen Zeiten wünsche ich mir das Graf Lambsdorf sich hier deutlich äussert.

     

    Ist das der Anfang oder sind die ~ 360 anderen Arbeitsvermittlungsagenturen mit ähnlich "Weißbuch" unterwegs?

  • P
    polis

    nepotismus in schönster bananenRepublik kultur. aber für 0,6% sozialbetrüger „Gnadenlos gerecht“ auf sat1 verstrahlen. system bitte zusammenklappen - jetzt.

  • V
    vic

    "Besonders heikel an der Sache ist, dass Ulrich Lammers nicht nur das Jobcenter in Recklinghausen führte, sondern im Nebenberuf auch Geschäftsführer des Altenheims war"

    Womit der Kreislauf geschlossen ist.

    Leiter des Jobcenters, im "Nebenberuf" Geschäftsführer des Altenheims. Nun ja, beide Jobs richtig zu erledigen fällt da natürlich schwer.

    Wichtiger ist ohnehin, die waren aus der Statistik getilgt.

  • C
    chw

    Endlich erwischt es einen von diesen Ausbeutern, die sich auch noch "sozial" vorkommen, bzw. dieses Attribut vor sich her schieben.

    Missbrauch mit diesen "1-Euro-Jobs" gibts überall, im Prinzip sind sie generell nur Zwangsarbeit und Gängelung.

    Soso, Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit etc. sollen vermittelt werden!

    Muß jemand, der jahrelang im Schichtdienst gearbeitet hat, garantiert nicht wegen Unpünktlichkeit seinen Job verloren hat (der Manager genehmigt sich dann für die erfolgreichen Einsparungen einen Lohnzuwachs, von dem "normale" Arbeitnehmer nur träumen können; PolitikerInnen, die sich Diätenerhöhungen zugestehen und genehmigen, die einem die Tränen in die Augen treiben, bei entsprechenden Forderungen der ArbeitnehmerInnen diese als unverantwortlich bezeichnen)daran gewöhnt werden, jeden Tag um 6.00 Uhr aufzustehen?

    Muß ein arbeitsloser Akademiker lernen, sein Denken einzustellen?

    Es gibt arbeitslose ErzieherInnen, die plötzlich im "1-Euro-Job" praktisch dasselbe wie in ihrem alten Job machen sollen, natürlich nicht offiziell! Aber "gebraucht"/mißbraucht werden sie.

    Ich verstehe eigentlich nicht, daß es hier nicht schon längst knallt!

    In den "arbeitsagenturen" brüsken und belustigen sich die dort von Steuergeldern bezahlten Beamten/Angestellten jedenfalls damit, wie gut sie ihre "Klienten" doch im Griff hätten.

    Machthabereien für Hirnamputierte, eigentlich arme Gestalten.

    Und die, die NMenschen "legal" ausbeuten, bekommen auch noch noch Zuschüsse!!

    Ich glaub, irgendwas mach ich verkehrt...

  • N
    NADI

    In einem Punkt, denke ich, dass der Anwalt Klaus Rüthers Recht hat, wenn er findet : "Wenn es hier zu einer Verurteilung kommt, müssten die Leiter aller Jobcenter angeklagt werden." Das stimmt voll und ganz, alle Leiter von Jobcentern wirken an dieser Illegalität mit und sollten tatsächlich angeklagt werden. Nach den Stichproben des Berichts des Bundesrechnungshofs, sind 75 Prozent aller 1-EURO-Job nicht zusätzlich, gemeinnützig, wettbewerbsverzerrend oder nicht ausreichend auf diese Kriterien geprüft.

    Momentan gibt es ca. 750.000 Menschen, die eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwand (1-EURO-Job) machen und es ist davon auszugehen, dass mindestens zwei Drittel von Ihnen illegal tätig ist. Und was haben überhaupt die Langzeitarbeitslosen davon? Nach einer Untersuchung in Hamburg schaffen selbst Akademiker nur in jedem 5. Fall den Sprung in eine wirkliche Arbeitsstelle nach Ablauf der Maßnahme. Wenn Ingenieure, Geisteswissenschaftler oder Mediziner schon nichts draus machen können, wie sollen ungelernte Immigranten aus dieser Maßnahme etwas machen? Die Quote hier liegt zwischen 14,4 (Hamburg) und 17 Prozent.

    Auf gut Deutsch: Der Staat schießt einem bestimmten Teil von gGmbHs und Vereinen massiv Geld für illegale Jobs zu, die am Ende nichts bringen.

    Es wird bestimmt nicht der letzte und einzige Fall bleiben. Es ist auch interessant zu sehen, wer diese Leiter eigentlich kontrolliert und wer dort das Sagen hat. Nach dem gegenwärtigen Stand scheinen Job-Center und deren Leitung irgendwo im Niemandsland zu sein und entsprechend anarchisch vorzugehen. Und das bedeutet gegen die Arbeitslosen vorzugehen. Vor Kurzem meldete dpa, dass die Anzahl von Gerichtsverfahren wegen Kürzungen beim ALG II (Harz) in Norddeutschland so hoch seien und so schnell wachsen würden, dass dringend neue Sozialrichter eingestellt werden müssten. Daraus ist wohl zu folgern, dass viele Betroffene nur noch vor Gericht Chancen sehen, ihre Rechte zu wahren. Das spricht dafür, dass die Jobcenter auf den Prüfstand gehören. Ich denke, dass sie verschwinden sollten. Wenn lauter schlecht ausgebildete und querulatorische Mitarbeiter weder vermitteln, noch qualifizieren, aber dafür fleißig in illegale Jobs einweisen, dann ist dies absurd und skandalös.

    Ich möchte zudem sagen, dass ich selber mitbekommen habe, wie ein Mitarbeiter einer ARGE aufs mieseste mit einem Immigranten umgegangen ist und mehrere Rechte des sogenannten Kunden grob verletzte. Worauf dieser Mitarbeiter raus wollte: Entweder 1-EURO-Job oder aber er solle keinen Antrag mehr auf Leistungen stellen. Wenn dieses Verhaltensmuster nicht nur den Anweisungen der Leitung zuzuschreiben ist, dann geht auch eine Menge Rassismus in das treiben dieser Jobcenter ein.

  • R
    rakete

    Sage wir einfach: Man hat kein Geld, also steckt man sich selber am meisten in die Tasche und lässt Sklaven arbeiten... Arbeit macht schließlich frei (von anderen Gedanken)...