Lebensmittel-Einzelhandel: Weiterhin viele Lieferengpässe
Lieferprobleme bei Lebensmittelhändlern gehen laut Umfrage leicht zurück, bleiben aber auf hohem Niveau. Auch die Nachfrage sinkt.

„Die Zahl der Unternehmen, die von Lieferproblemen berichten, ist nach wie vor auf einem hohen Stand“, kommentierte Ifo-Experte Patrick Höppner die Entwicklung. Er rechnet allerdings mit einer allmählichen Entspannung in den nächsten Monaten. „Nachlassende Lieferprobleme dürften dazu beitragen, die Preisanstiege bei Lebensmitteln im weiteren Jahresverlauf zu verlangsamen.“
Gleichzeitig berichten mehr Unternehmen im Lebensmittel-Einzelhandel von einer schwachen Nachfrage. Im zurückliegenden ersten Quartal beklagten dies 28,4 Prozent der befragten Händler, nach 27,8 Prozent im vierten Quartal 2022.
„Die Lebensmitteleinzelhändler spüren, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher infolge der starken Verteuerung von Nahrungsmitteln ihr Einkaufsverhalten verändert haben“, sagte Höppner mit Blick auf die Inflation. „In der Tendenz kaufen die Kunden weniger Lebensmittel und wählen diese auch preisbewusster aus.“
Nahrungsmittel haben Energie mittlerweile als Preistreiber Nummer eins abgelöst: Sie verteuerten sich im März um durchschnittlich 22,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, Energie dagegen nur noch um 3,5 Prozent. Den Arbeitnehmern drohen wegen der hartnäckig hohen Inflation das dritte Jahr in Folge reale Lohneinbußen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Treibhausgasbilanz von Tieren
Möchtegern-Agrarminister der CSU verbreitet Klimalegende
Ägyptens Pläne für Gaza
Ägyptische Firmen bauen – Golfstaaten und EU bezahlen