Langjähriger Chefredakteur der „Zeit“: Theo Sommer ist tot
Er war von 1973 bis 1992 Chefredakteur und anschließend neben Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt einer der „Zeit“-Herausgeber. Nun ist Theo Sommer gestorben.
„Die Kolleginnen und Kollegen der Verlagsgruppe sind in tiefer Trauer und verneigen sich vor einem großen Journalisten“, teilte die Verlagsgruppe mit. Er habe die Zeitung „mit seinem Temperament, seiner Tatkraft, seinem klugen Urteil und seiner Fröhlichkeit als weltoffenes, liberales, debattenfreudiges Blatt maßgeblich geprägt“.
Sommers journalistische Schwerpunkte lagen in der Außen- und Militärpolitik sowie der Deutschlandpolitik. Früh trat er in den 70er Jahren für die Entspannungspolitik gegenüber dem Osten ein und prägte in Leitartikeln die sozialliberale Linie der Zeit.
In den Jahren 1969/70 ließ sich Sommer zeitweise beurlauben, um in einem Planungsstab des Verteidigungsministeriums unter Minister Helmut Schmidt an einem „Weißbuch“ zur Bundeswehr mitzuarbeiten. 1999/2000 war er stellvertretender Vorsitzender der sogenannten Weizsäcker-Kommission „Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr“.
Theo Sommer wurde am 10. Juni 1930 in Konstanz geboren. Er studierte Geschichte und Politische Wissenschaften in Schweden, in den USA und Tübingen und begann seine journalistische Karriere bei der Rems-Zeitung in Schwäbisch Gmünd. 1958 wurde er politischer Redakteur bei der „Zeit“, wo er in der Folge zum Chefredakteur und später zum Herausgeber aufstieg.
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