Lager für Demo-Material: Brandstiftung bei „Campact“
Nach dem Feuer in einem Lager der Bürgerrechtsplattform „Campact“ geht die Polizei von Brandstiftung aus. Wer es legte, ist unklar.
Der Verdener Polizeisprecher Helge Cassens bestätigte die Einschätzung. Die angemietete Halle, in der auf 200 Quadratmetern Aktionsmaterialien gelagert wurden, ging bereits in der Nacht zum 9. Januar in Flammen auf. Sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Die Ermittlungen dauerten an, sagte Cassens. Über mögliche Täterinnen oder Täter sei bisher nichts bekannt. Nach Schätzungen der Polizei dürfte der Schaden im fünfstelligen Bereich liegen. „Ein Teil unserer Geschichte und der allergrößte Teil unserer Aktionsmaterialien ist in Flammen aufgegangen“, sagte Campact-Geschäftsführer Felix Kolb. „Aber das hält uns nicht davon ab, weiter kraftvoll für progressive Veränderung zu streiten.“
Schon an diesem Sonnabend plant der Verein die nächste Demonstration, diesmal in Berlin am Rande der internationalen „Grünen Woche“ gegen die Agrarindustrie. Das Material dazu, unter anderem die etwa acht Meter große Nachbildung einer toten Biene, sei glücklicherweise schon in der Hauptstadt gewesen, hieß es. Die Aktion soll auf das Insektensterben hinweisen, das Campact zufolge im Zusammenhang mit dem Pestizid Glyphosat steht.
Die Organisation mit ihrer Bundeszentrale in der niedersächsischen Kreisstadt funktioniert in erster Linie als Online-Plattform. Sie informiert Interessierte über Protestthemen und dann auch über Demonstrationen und weitere Aktionen. Der Name Campact besteht aus den englischen Wörtern Campaign für Kampagne und Action (Aktion). Seit der Gründung 2004 wuchs der Stamm fester Mitarbeiter auf heute 55.
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