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Kurden in der Freien Syrischen ArmeeGegen Assad und gegen die PKK

Die Freie Syrische Armee wird von Kurden unterstützt. Sie stellen sich gegen die Arbeiterpartei PKK und kämpfen gegen das Assad-Regime.

Zehn Häuser wurden nach FSA-Angaben bei diesem Anschlag in Aleppo zerstört. Bild: dpa

ALEPPO taz | Es war eine Nacht im Oktober 2012. Abu Mohammed verkündete in einer Live-Schaltung auf al-Dschasira, dass die Freie Syrische Armee in Zukunft eine kurdische Abteilung haben werde.

Jemand erkannte seine Stimme, und bald erreichte die Nachricht den bewaffneten Flügel der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), dessen Männern das Assad-Regime vor einem Jahr die Kontrolle über die Region der Kurden im Nordosten Syriens überlassen hatte. Gerettet hat ihn ausgerechnet ein PKK-Kämpfer, ein alter Freund, der ihn besuchte, eine Stunde, bevor sie ihn verhaften wollten. Der Freund sagte ihm, er solle mit der ganzen Familie in die Türkei fliehen.

Heute ist Abu Mohammed einer von 2.700 Männern des militärisch-kurdischen Rats, des ersten Verbands der Kurden, der seit Dezember 2012 aufseiten der Freien Syrischen Armee kämpft. Der Rat hat zwei Kampfeinheiten: die Liwa al’Adl und die Liwa Salah al-Din, benannt nach dem berühmten kurdischen Führer Saladin, der im Jahr 1187 die Kreuzfahrer bei Hattin in der Nähe der heutigen israelischen Stadt Tiberias schlug. Mehrere hundert Männer sind darüber hinaus in Schläferzellen organisiert, die in den wichtigsten Kurdenstädten vertreten und bereit sind, gegen die PKK vorzugehen, wenn es sein muss.

Während die PKK in der Türkei seit einem Vierteljahrhundert mit Waffen gegen die türkische Armee für ein unabhängiges Kurdistan kämpft, wird sie in Syrien als Verbündeter der Diktatur gesehen. Tatsächlich ist die PKK ein alter Bekannter des Hauses Assad. Ihr Gründer Abdullah Öcalan lebte von 1980 bis 1998 in Damaskus, bis er das Land verlassen musste und von den Türken in Kenia verhaftet wurde. In den Folgejahren rissen die Kontakte zwischen der PKK und dem Regime nie ganz ab.

Als im Herbst 2011 in Syrien der bewaffnete Aufstand, der überwiegend von arabischen Sunniten getragen wurde, losging, kam es zu einer Übereinkunft zwischen Assad und der PKK, um eine zweite Front mit den Kurden zu vermeiden. Das Regime zog sein Militär aus den kurdischen Zonen im Nordosten zurück und überließ der PKK und ihrem syrischen Ableger, der Partei der Demokratischen Einheit (PYD), die militärische Kontrolle.

Das kleinere Übel

Dennoch genießt die PKK in den Kurdengebieten noch immer eine gewisse Akzeptanz. Laut Abu Mohammed wählten die kurdischen Syrer das geringere Übel. „Die Menschen fühlen sich beschützt, denn solange die PKK da ist, wird ihre Region nicht von den Flugzeugen des Regimes bombardiert. Weil sie ja Verbündete sind.

Aber jetzt ändert sich die Lage“, erläutert Abu Mohammed. „Ashrafiya, das Kurdenviertel in Aleppo, ist zu den Aufständischen übergelaufen. Unsere Leute kämpfen dort gegen das Regime. Sie gehören zu unserer Truppe. Denn die Kurden sind gegen die Unabhängigkeit. Wir sind in erster Linie Syrer, erst dann Kurden. Syrien ist für alle da: Araber und Kurden, Muslime und Christen.“

Der Anführer des militärisch-kurdischen Rats, General Mohammed Khalil al-Ali, ist der gleichen Ansicht. Ein Mann um die 50, wortkarg und gewohnt zu befehlen. Er war bei einer Panzerdivision der syrischen Armee und ist einer von tausenden Funktionsträgern, die dem Regime den Gehorsam verweigert haben. Heute befehligt er die kurdische Kämpfer der Freien Syrischen Armee, die in Aleppo ihre Basis haben. Die Kommandozentrale ist in einer alten Keksfabrik im Industriegebiet Aleppos untergebracht.

Karkes Essen und prächtige Moral

Ein kurzer Blick genügt, um festzustellen, dass die den Kurden zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt sind. Es gibt keinen Strom, kein Internet, das Essen ist karg, die Munition abgezählt. Dafür ist die Moral prächtig. Auch weil General Khalil al-Ali seinen Männern einen speziellen Auftrag erteilt hat.

„Wir sind der einzige militärisch-kurdische Flügel der Freien Armee. Als Kurden sind wir die größte Minderheit des Landes nach den arabischen Sunniten. Deswegen tragen wir eine große Verantwortung. Wir werden unsere christlichen Brüder beschützen, die drusischen Brüder, die alawitischen Brüder. Mein Vater hatte eine Firma zusammen mit einem Armenier und einem weiteren Christen. Er sprach Kurdisch, Arabisch und Armenisch. Das ist das Syrien, das ich kenne, das ist unsere Geschichte.“

Aus dem Italienischen von Sabine Seifert.

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23 Kommentare

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  • FM
    Fredberg Myer

    Ich verstehe die Kurden ganicht mehr.

    Sie wurden so oft belogen, und sehen es immer noch nicht ein,das sie weiterhin verarscht werden.

    Die PKK ist für die Sicherheit der kurdischen(Christen/Jesiden/Alewiten)Bürger in Syrien da.

    Sie schaden Niemanden.(PKK sind Freiheitskämpfer)

    Aus meiner Hinsicht müssen sich die Kurden,die in Syrien leben,an die PKK anschließen.

    Und die FSA ist ja nicht dumm `´ , das sie einen Kurden wählen um mehr Kämpfer zu haben.

    Ich hoffe,dass sich kein Kurde mit anschließt,denn später Kämpfen Kurden gegen Kurden !

    Abu Mohammed ist wahrscheinlich wie die anderen FSA Leute , sie wollen eine Islamische Regierung.!

    SCHADE SCHADE ! Die Kurden müssen zusammenhalten.

    Und wünsche den Kurden und den Alewiten weiterhin alles gute , einen schönen Gruß Myer aus Bayern.

  • R
    rolfmueller

    Die „gewisse Akzeptanz“ der PYD sind in Zahlen ausgedrückt 70 bis 90 Prozent der Bevölkerung in Westkurdistan.

     

    Wenn das Verhältnis zwischen Assad und der PKK so gut war, wo kommen dann die vielen verfolgten, inhaftierten und oft gefolterten PKK-Anhänger aus Syrien her, die in Deutschland in den 2000er Jahren Asyl bekommen haben?

     

    Es ist auch nicht richtig, dass Assads Truppen die Kurden schonen bzw. umgekehrt: Ende Januar starben zum Beispiel in Aleppo 14 kurdische Zivilisten durch syrische Luftangriffe, 42 wurden verletzt. Anfang Februar gab es schwere Kämpfe zwischen Kurden und syrischen Regierungstruppen in Aleppo, wobei die Stadtviertel der rund 600.000 Kurden in dieser Stadt vollkommen freigekämpft wurden.

     

    Und jetzt erst, Anfang März, wurde die Ölstadt Rimêlan durch die kurdische PYD von den Kräften Assads befreit. Nach der Befreiung wurde ein Volksrat aus Kurden, Arabern und Christen gegründet.

     

    Am 17. Februar 2013 wurde in Serêkaniyê ein Abkommen zwischen der Freien Syrischen Armee (FSA) und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), dem militärischen Arm der PYD, geschlossen, in dem Sicherheitsfragen, der Aufbau eines zivilen Volksrates und eine Koordinierung vereinbart wurden. Davon finde ich in ihrem Artikel, der garantiert aus einer türkischen Quelle kommt, (auch wenn er aus dem Italienischen übersetzt wurde), kein Wort.

     

    Die türkische Propaganda schießt aus allen Rohren, weil sie unbedingt ein selbstverwaltetes Westkurdistan verhindern will. Die gute, alte Journalistenregel, mit beiden Seiten zu sprechen, hilft in solchen Fällen sehr.

  • S
    Suryoyo

    Die Suryoye(christen)(Aramäer,Assyrer,Chaldäer,Maroniten) sind nicht mit dem Regime! Jahrzehnte lange nationale Unterdrückung wird nicht mehr geduldet! Es hat sich der syriac military council gebildet! http://youtu.be/0DCts-MpWSI

  • F
    Firat

    @Tim

     

    Die von Ihnen aufgestellten Behauptungen widersprechen der natürlichen Logik, zumal laut Verfassungsschutzangaben es in Deutschland keine Hinweise auf eine Verwicklung in den internationalen Drogenhandel durch die PKK gibt. Nicht zu vergessen, dass die festen Exilstrukturen der Arbeiterpartei Kurdistans in Deutschland liegen. Ergo muss man davon ausgehen, dass die Auflistung in der Drogenhandelsliste durch die USA einen geostrategischen Beigeschmack haben. So kennen wir ja unsere Amerikaner. Mit einem Zug kann die islamistische Opposition im Iran vor dem Hintergrund der US-Interessen von der US-Terrorliste gestrichen werden.

     

    Als islamistische Kämpfer mit türkischer Unterstützung vermehrt Angriffe auf die Kurden in Ras al Ain durchgeführt haben, konnten sich die kurdischen Milizen als besonders schlagkräftig erweisen, denn nicht jeder ist dazu in der Lage, mit einer kleineren Aufstellung gut ausgerüstete Fanatiker in die Flucht zu schlagen. Die Informationen zu den Angriffe können Sie von der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte beziehen.

     

    Insofern hört sich Ihr Geschreibsel nach typischer türkischer Propaganda an, die die PKK und die ihr freundlich gesinnten Organisationen zu diffamieren versucht.

     

    MfG

  • T
    toddi

    Die kurdische Geschichte ist (leider) auch eine Geschichte des Verrats- Verräter sind also auch nichts neues ...

  • N
    Neo

    Hier noch einer Artikel in der Tagesschau von Herrn Blaschke. Dieser Artikel führte zu einem massivem Interventionsversuch, ja sogar zu Gewaltandrohungen seitens der PKK und ihrer Tarnorganisationen, mit dem Ziel den Artikel zu verhindern.

     

    http://www.tagesschau.de/ausland/pkk142.html

     

    Und hier noch eine Bericht über die PKK-Verbrecher, die liberale syrisch-kurdische Politiker ermorden: "Die syrische Kurdin Zahida Rashkilo floh nach einem Attentat auf ihre Partei nach Deutschland (ihr Parteifreund wurde von der PKK ermordet).

    Sie erzählt, "Die PKK hat sich mit Assad verbündet"

     

    Ich hoffe die Überlebende Zahida Rashkilo ist in Deutschland sicher, trotz der tausenden PKK-Schergen, die in Deutschland leben und hier hofiert werden.

     

    http://www.tagesschau.de/ausland/syrienfluechtlinge104.html

  • N
    Neo

    An alle terroristischen PKK-Sprachrohre hier, wie abartig ihre "Menchenrechts"-Terrorpartei so ist: "Die Regierung in Damaskus und die PKK gingen eine strategisches Partnerschaft ein. Die PYD unterdrückte regimekritische Demons­trationen in den kurdischen Gebieten, insbesondere in ihrer Hochburg Afrin. (...) Dass es sich hier nicht um eine Verschwörungstheorie handelt, macht etwa ein von al-Jazeera veröffentlichtes internes Dokument der Ba’ath-Partei deutlich, in dem es heißt, dass die Unterdrückung von Protesten in den kurdischen Gebieten nicht durch reguläre Sicherheitskräfte, sondern in Koordination mit der PKK geschehen solle.

     

    Unterstützt wird sie dabei vom Iran. Der iranische Zweig der PKK, die Partei für ein Freies Leben in Kurdistan (PJAK), stellte nicht umsonst kurz nach Beginn des syrischen Aufstands den bewaffneten Kampf ein, ohne das Geringste erreicht zu haben.

    Die Brutalität, mit der die PYD vorgeht, erinnert fatal an die Politik der PKK in den achziger Jahren. Kritiker werden entführt, gefoltert und ermordet, Konkurrenten bedroht und eingeschüchtert. Weder die nur lose organisierten Koordinationskomitees jugendlicher Revolutionäre noch die übrigen syrisch-kurdischen Parteienspektrum mit ihren bestenfalls 20 oder 30 Berufspolitikern haben dem etwas entgegenzusetzen.

     

    http://jungle-world.com/artikel/2012/15/45237.html

  • S
    Schland

    Ist ja alles schön und gut.

    Nur wenn man sollch eine Nachricht bringt sollte man die genannten Dinge auch belegen. Ansonsten hat das ganze keinen Wert. Es kann sein, dass es so ist wie beschrieben. Kann aber auch nicht so sein.

    Und da wundern sich Zeitungen das sie pleite gehen?

    Das ist nichts anderes als Klatschpresse zu politischen Themen.

  • I
    Idioten

    Das nenn ich nicht mehr Qualitätsjournalimus! nein,das ist einseitig,zu einseitig. Die Kurden im Nordosten haben eher ein Begieren nach einer Unabhängigkeit,als die Kurden in Aleppo.Sie wissen,wie es ist Verluste zu erleidigen und unterdrückt zu werden.Allein der Vater Assads hat Massenmorde an Kurden verübt,weil sie eben rebelliert haben..und nun? Nun rebellieren die Sunniten und die Kurden sollen ihnen zur Seite stehen???? Wer stand denn den Kurden zur Seite? NIEMAND. Ein Volk ohne Freunde. Ein bitteres Elend. Nur ein Wunsch bleibt übrig,ein souveränes Land.

  • W
    WELAT

    also hier jetzt die PKK bzw die Kurden negativ darzustellen ist sehr unangebracht man sollte nicht diesem artikel glauben bzw dieser quelle bitte guckt euch die youtube videos an alle kurdisch bewohnten Städte und Dörfer in syrien sind über 95 prozent PKK sympantisanten das volk endscheidet welche politische richtung sie einschlägt und nicht IHR und das kurdische volk hat sich für die kurdische demokratische partei entschieden PYD eine prokurdische partei statt der FSA die FSA erkennt einen unabhäniges Kurdistan nicht an wer Kurdistan nich anerkennt der is des Kurden feind

  • H
    halil

    Die Kurden haben immer noch nicht kapiert das es Muslimische Araber,Türken,Perser sind die die Kurden seit Jahrhunderten unterdrücken.In einer Doku. sagen Jesidiche Kurden das die Muslimischen Kurden die schlimmsten waren,soviel zur Friedensreligion...

     

    Als die Kurden 2 Jahre vorher einen Aufstand probten half ihnen kein einziger Araber.

  • B
    Beobachter

    @tim

     

    Sie sprechen mit dem Mund eines türkischen Faschisten, der zu Vorurteilen greift, die die türkischen Medien den Zuhörern reinquasseln. Keine Verbindung zur Realität, keine einzigen Beweise, nichts. Aber einfach mal Terrorist sagen (was laut Gesetz eine Straftat ist). Sie glauben ernsthaft, dass eine Partei, die angeblich so schlecht ist, über 10.000.000 Anhänger hat?

  • Z
    zombie1969

    Die islamischen Länder scheinen sich selber immer mehr ins Abseits zu stellen. Die wirtschaftliche wie gesellschaftliche Überlegenheit Israels erzeugt bei Neidern aus dem islamischen Raum offenbar erheblichen Groll gegen das überlegene Israel. Aufgrund der gewalttätigen Unruhen und gesellschaftlichen Defiziten in etlichen muslimischen Ländern kann sich Israel daher weiterhin entspannt zurücklehnen.

  • A
    Ant-iPod

    Der Artikel wirft tatsächlich teilweise mehr Fragen auf, als er beantwortet.

     

    Ich halte es aber grundsätzlich für glaubwürdig, dass es nun kurdische Verbände in der FSA gibt. Die im Artikel angedeutete Konsequenz, dass sich die Kurden innerhalb der FSA dafür stark machen und zuständig sehen, Drusen, Christen etc. und deren Sicherheit, wie Interesse zu wahren, erscheint mir ebenfalls logisch.

     

    Ich habe mich über die Liaison mit dem Regime seitens der Kurden sehr gewundert - es wäre naiv zu glauben, das Regime hätte keinen Deal gemacht, denn wer mit SCUD's und Luftwaffe um sich schießt und bewusst die Kurdengebiete außen vor lässt... der hat eine Absicht.

    Da die Kurden grundsätzlich genauso intelligenzbegabt sind, wie jeder Andere auch, erkennen Sie, wer in Syrien gewinnen wird und wissen, dass es nicht so einfach einen Kurdenstaat geben kann.

    Ich bin im Prinzip nicht gegen einen Kurdenstaat, aber dieser muss in Abstimmung mit der Türkei, Syriens, des Iran und des Irak entstehen, da es andernfalls zu Gewalt kommen wird. Diese Gewalt hilft aber nur denjenigen, welche die Rohstoffe aus den Kurdengebieten günstig haben wollen und mit Waffengeschäften Geld machen.

    Das kann also nicht das Interesse sein. Im Gegenteil ist ein neues, demokratisches und vielleicht sogar föderales Syrien viel besser geeignet, den Kurden eine akzeptable Heimat zu bieten, bis das Ziel des eigenen Staates entweder erreicht, oder obsolet ist.

  • A
    Ant-iPod

    Der Artikel wirft tatsächlich teilweise mehr Fragen auf, als er beantwortet.

     

    Ich halte es aber grundsätzlich für glaubwürdig, dass es nun kurdische Verbände in der FSA gibt. Die im Artikel angedeutete Konsequenz, dass sich die Kurden innerhalb der FSA dafür stark machen und zuständig sehen, Drusen, Christen etc. und deren Sicherheit, wie Interesse zu wahren, erscheint mir ebenfalls logisch.

     

    Ich habe mich über die Liaison mit dem Regime seitens der Kurden sehr gewundert - es wäre naiv zu glauben, das Regime hätte keinen Deal gemacht, denn wer mit SCUD's und Luftwaffe um sich schießt und bewusst die Kurdengebiete außen vor lässt... der hat eine Absicht.

    Da die Kurden grundsätzlich genauso intelligenzbegabt sind, wie jeder Andere auch, erkennen Sie, wer in Syrien gewinnen wird und wissen, dass es nicht so einfach einen Kurdenstaat geben kann.

    Ich bin im Prinzip nicht gegen einen Kurdenstaat, aber dieser muss in Abstimmung mit der Türkei, Syriens, des Iran und des Irak entstehen, da es andernfalls zu Gewalt kommen wird. Diese Gewalt hilft aber nur denjenigen, welche die Rohstoffe aus den Kurdengebieten günstig haben wollen und mit Waffengeschäften Geld machen.

    Das kann also nicht das Interesse sein. Im Gegenteil ist ein neues, demokratisches und vielleicht sogar föderales Syrien viel besser geeignet, den Kurden eine akzeptable Heimat zu bieten, bis das Ziel des eigenen Staates entweder erreicht, oder obsolet ist.

  • W
    Wahheitssager

    Den Artikel kann man schenell vergessen. Der Artikel ist von Hören und Sagen zusammengewürfelt. Es hat mit der Realität weder in der Türkei noch in Syrien zu tun.

  • H
    hurrahurrahurra

    Hurra-Revolution!

    Wie es den Kurden unter arabisch-sunnitischer Herrschaft geht, durften sie bereits im Irak feststellen. Kein Wunder, das sie lieber für ein autonomes Gebiet kämpfen statt für die FSA und deren verbündete Jihadisten. Aber egal, wir wollen unseren Grünen Lesern ja nicht zu viel zumuten, es ist schon schwer genug, da schwarz und weiß auseinanderzuhalten.

  • T
    tim

    @Firat

    Es ist ebenso ein unausgesprochenes faktum, dass die pkk (und vermutlich auch die ihr verbundene pyd) innerhalb der kurdischen bevölkerung zu mitteln greifen, die gemeinhin als gewaltanwendung zur erreichung von konsens zu bezeichnen sind. drogenhandel, menschenhandel und auch schutzgeld liegen an der tagesordnung.

    zudem: wo haben sich die "streitkräfte" der syrischen kurden als schlagkräftig erwiesen? wurden diese kriegerisch auf die probe gestellt? mir erscheinen einige ihrer argumente höchst fragwürdig und terrorfreundlich, denn nichts anderes als eine terrororganisation ist die pkk und daher geht die pyd auch mit terroristen ins bett, um sich verbündete zu schaffen.

  • H
    Hans-Werner

    Ich betrachte es als eine rigorose Dreistigkeit immer wieder die PKK als eine terroristische Organisation zu bezeichnen. Genau jetzt wo Verhandlungen stattfinden, ist es nicht angebracht Lesern von terroristischen Aktivitäten der PKK vor Augen zu führen. Weder in der Türkei noch in Syrien betätigt die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nicht legitime Verordnungen. Laut Genfer Konvention hat jede Volksgemeinschaft das Recht sich gegen Unterdrückung und Raub des Kulturgutes (gemeint ist hier die kulturelle Identität wie zum Beispiel die Sprache) vorzugehen. Meines Erachtens an zeigt der Verfasser dieses Textes wiederholt journalistische Inkompetenz. Die PYD hat wichtige Errungenschaften und diese sollte man loben. Das kurdische Volk nähert sich ihrem lang ersehnten Frieden und ihrer Freiheit. Und Abdullah Öcalan ist und bleibt dabei der unumstrittene Hauptakteure.

  • K
    Kevjal

    so nen unfug hätte genauso gut in irgendeiner türkischen rechten zeitung stehen können. die redaktion hätte mal lieber wenigstens eigene frühere berichte lesen sollen, dann wär ihr selbst aufgefallen, dass das ganze doch so nicht stimmen kann. aber die pkk rückt man hierzulande ja gerne in schlechtes licht. na dann, ein prost auf kritischen journalismus!

  • F
    Firat

    Mir ist es ein Rätsel, warum die taz einem Journalisten eine Plattform zur Verfügung stellt, auf der mit halsbrecherischen Verschwörungstheorien eine islamistische Gruppierung wie die Salahuddin-Ayyubi-Brigade glorifiziert wird.

     

    Es ist kein Geheimnis, dass breite Teile der kurdisch-syrischen Bevölkerung die am besten organisierte Kurdenpartei PYD unterstützen,welcher nachgesagt wird, die Schwesterpartei der PKK zu sein.

     

    Von welcher Übereinkunft spricht der Autor? Solch eine Übereinkunft hat es nie gegeben. Die Assad-Truppen haben sich größtenteils ohne Gegenwehr aus den Kurdengebieten zurückgezogen, denn auch ein Assad kann keinen Zweifrontenkrieg führen, zumal die Kurden schlagkräftige, große und gut organisierte Verteidigungseinheiten aufgebaut haben, auch bekannt unter den kurdischen Initialen YPG.

     

    Oder ist Del Grande im Besitz von Dokumenten, die seiner Behauptung von einer Übereinkunft zwischen der PKK und Assad den notwendigen Beleg liefern?

     

    Erschreckend, wie den Wölfe im Schafspelz eine Plattform dargeboten bekommen, und das auch noch auf der taz! Del Grande hätte Abu Mohamed und seine Freunde lieber fragen sollen, wie sie zur Scharia stehen und welch ein System sie für Syrien anstreben...

  • GW
    Grüner Waffentechnik-Lobbyist

    Aber die Grünen stehen doch auf Krieg, wozu die ganze Aufregung?

    Fast vergessen aber immer wieder sehenswert:

    Cohn Bandit verkauft im ZDF den Krieg gegen Libyen

    http://youtu.be/hkoJQDI5ENU

     

    Und immer wieder Lesenswert ist dieser TAZ-Artikel:

    "KARLSRUHE/STUTTGART dapd | Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) darf voraussichtlich weiter für die Waffenindustrie geforscht werden. Damit wird es auch unwahrscheinlicher, dass Baden-Württemberg als erstes Bundesland die Rüstungsforschung an sämtlichen Hochschulen gesetzlich verbietet. Friedensaktivisten werfen Grünen und SPD bereits Wahlbetrug vor."

    http://www.taz.de/!92990/

     

    Der Rubel muss rollen, die Grünen sind die Besserverdienenden, also nicht wundern, sondern strammstehen und die neue Sprache lernen.

    - Krieg ist Frieden.

    - Terroristen werden zu Freien Kämpfern

    - Die Masseneinwanderung dient nicht der Kriegsindustrie

    Und alle die nicht den CDU/CSU/SPD/GRÜNE/FDP/LINKE/NPD/Piraten-Einheitsbrei wählen sind Nazis oder Realitätsverweigerer.

     

    „Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.“

    Ignazio Silone - Schriftsteller und Sozialist

  • J
    Jan

    Also vieles in dem Artikel macht in meinen Augen keinen Sinn:

     

    Schon die ersten beiden Absätze sind sehr konfus geschrieben. Der Rest ist zwar sprachlich leichter zu verstehen, inhaltlich aber nicht.

     

    Assad hat also mit der PYD, dem syrischen PKK-Ableger einen Pakt geschlossen: Man bekämpft sich nicht und bekommt dafür de facto Autonomie.

     

    Weiter geht es im Artikel mit: "Dennoch genießt die PKK in den Kurdengebieten noch immer eine gewisse Akzeptanz."

     

    Wieso denn dennoch? Wieso nicht deshalb?

    Dass einige oder alle Kurden in Aleppo auf Seiten der FSA kämpfen, ok, die sind ja auch mittendrin im Kriegsgeschehen und haben vielleicht eine persönliche Motivation. Warum aber sollten die Kurden in der Masse ein Interesse daran haben im Bürgerkrieg mitzumischen? Wer sind diese Männer, die zu hunderten in kurdischen Städten als Schläfer hocken und darauf warten gegen die PKK vorzugehen?

     

    Abu Mohammeds Erklärung: "Denn die Kurden sind gegen die Unabhängigkeit. Wir sind in erster Linie Syrer, erst dann Kurden. Syrien ist für alle da: Araber und Kurden, Muslime und Christen"

     

    Ich verstehe das nicht so recht. Kann dieser Abu Mohammed denn ünerhaupt für die Kurden sprechen? Und weshalb muss man sich nun der FSA anschließen??