Ku-Klux-Klan-Flashmob in Cottbus: Polizisten griffen nicht ein
Der brandenburgische Inneminister ist ratlos und fordert Aufklärung: Polizeibeamte erkennen offenbar nicht die Zeichen des rassistischen Ku-Klux-Klan.
Inzwischen wird nach den Worten des Innenministers gegen mehrere Polizeibeamte ermittelt. Es stehe der Anfangsverdacht der Strafvereitelung im Amt im Raum. Der Polizeipräsident habe angewiesen, entsprechende Ermittlungen gegen die zuständige Polizeiführerin und weitere Beamte aufzunehmen. Erste Vernehmungen seien bereits erfolgt und die Ergebnisse am Donnerstag der Staatsanwaltschaft Cottbus übergeben worden, sagte der märkische Innenminister.
Nach dem Aufstieg des Fußballvereins Energie Cottbus in die 3. Bundesliga waren am vergangenen Sonntag in der ostbrandenburgischen Stadt aus einer Gruppe heraus bengalische Fackeln gezündet worden. Weiterhin hatten mehrere – bis jetzt unbekannte – Personen ein rotes Transparent mit der Aufschrift „Aufstieg des Bösen“ gezeigt, das sich offenbar an den Titel einer Hitler-Biografie anlehnt. Die Unbekannten hatten zudem nach Polizeiangaben weiße Kapuzenmützen getragen, die an den rassistischen Ku-Klux-Klan erinnerten.
Keine Personalien aufgenommen
Die Polizei hatte nicht eingegriffen, so dass auch keine Personalien der an der Aktion Beteiligten aufgenommen werden konnten. Der Innenminister versprach am Donnerstag im Landtag eine intensive und gründliche Einsatznachbereitung. Dabei werde aufgearbeitet, was unternommen und was unterlassen wurde, um angemessen zu reagieren.
Innenminister Schröter nannte den Flashmob im Landtag eine „miese Aktion“ und eine „selten geschmacklose Darstellung“. Offenbar habe es sich um einen nur wenige Minuten dauernden Flashmob gehandelt, der offenbar gut vorbereitet gewesen sei und bei dem insbesondere Fotos gemacht werden sollten. Diese hätten sich dann auch über die sozialen Netzwerke verbreitet.
Er persönlich bedauere, dass die sportliche Leistung des ehemaligen Fußball-Bundesligisten durch die Ereignisse auf dem Altmarkt überschattet werde. Verantwortlich dafür sei aber nicht die Stadt Cottbus oder der Verein Energie Cottbus, sondern einige wenige.
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